Drüben bei meinem Ampel-Artikel im Radverkehrspolitik-Blog habe ich ja dankend eine Arbeitsstelle der Hamburger Polizei skizziert, an der man den Radverkehr kurzerhand auf die linke Straßenseite schludert, dort aber die Signalgeber an den Kreuzungen für den Radverkehr nicht gelten und Radfahrer, tja, irgendwie entweder bei rotem Licht fahren dürfen oder die Fahrbahn-Signale beachten müssen, die sie von dort gar nicht einsehen können.
Heute hat man die Sache dann noch etwas aufgebohrt: Für jeden was dabei: Arbeitsstelle an der Kieler Straße
Radfahrer und Fußgänger Richtung Norden sollen also auf die andere Straßenseite wechseln. Dazu muss man dann erstmal die Bettelampel drücken und eine ganze Weile warten:
Als Fußgänger muss man drüben auch noch mal warten, für Radfahrer gelten die roten Fußgänger-Signale seit dem 1. Januar ohnehin nicht mehr:
Weiter hinten kündigt noch mal ein Schild von zu erwartenden Geisterradlern, obwohl an dieser Stelle noch gar niemand auf der falschen Seite fahren darf. Immer auf die Details achten. Hier gilt Linksverkehr!
Der Linksverkehr beißt sich allerdings mit den Pfeilen, die man hier aufgetragen hat. Tja: Man hat an so vieles gedacht, aber nicht daran, dass die roten Signale nicht für Radfahrer gelten. Das zeigt mir auch mal wieder: Diese ganze Ampel-Regelung ist auch für die zuständigen Behörden dermaßen unverständlich, dass da eh keiner durchblickt:
Kann man sich nicht ausdenken: Eine Warnung vor einer Gefahrenstelle, die die Straßenverkehrsbehörde selbstgebastelt hat. Vielleicht sollte man das ein bisschen weiter vorne aufstellen, sowas wie „Vorsicht, in den Radweg ragender Begrenzungszaun“ oder sowas. Da bleibt man ja sofort mit dem Lenker oder dem Korb hängen. Immerhin darf man hier wieder auf der richtigen Straßenseite fahren:
Blick von der anderen Richtung:
Besonders schön finde ich in diesem Zusammenhang auch die ganzen Absperreinrichtungen im Hintergrund, mit denen wirkungsvoll jeglicher Sichtkontakt zu in die Grundstückseinfahrt abbiegenden Kraftfahrern unterbunden wird. Anschließend müssen sich Radfahrer und Fußgänger wieder über eine Bettelampel auf die andere Straßenseite schlängeln.
Na gut, okay: Man hat sich etwas überlegt. Und es ist immerhin besser als das übliche „Radfahrer absteigen und in Luft auflösen“, das man sonst an derartigen Stellen vorfindet.
Dass man sich traut, für die Zeit der Arbeitsstelle den rechten Fahrstreifen als Fußgänger- und Radfahrer-Notweg einzurichten, hätte ich kaum erwartet. Aber wenigstens für Radfahrer hätte man ja diese Umleitung einrichten können: Ein paar gelbe Schilder mit schwarzem Pfeil und „U“, fertig. Das wäre immer noch besser als das, was man hier aufgebaut hat.
Ich bin mal gespannt, wie lange diese Einrichtung bleibt. Angesichts des Aufwandes, den man hier zur „Absicherung“ betrieben hat, wird das wohl wenigstens ein paar Wochen bleiben.