Schwarzes Brett oder so?

  • Den Schaltzug zu wechseln, das ist keine Raketentechnik, sondern kann man auch selbst bewerkstelligen. Eine Bowdenzugzange als Werkzeug, Schaltzug und Hülle sowie Abdichtungen kosten weniger als oder höchstens genausoviel wie der Werkstatttermin. Wenn man sich das Geraffel besorgt hat, schaut man sich einige der vielen Anleitungsvideos auf YouTube an. Wenn man es sich noch immer nicht zutraut, dann auf in eine der Selbshilfewerkstätten. Da unterstützt man ein förderungswürdiges soziales Projekt - ob es sich hierbei um einen öffentlichen oder freien Träger handelt, ist eigentlich sekundär - und anschließend hat man auch noch etwas gelernt und seine Autonomie gestärkt.

    Bei einem Schaltzug tun es auch preiswerte Komponenten, deshalb würde ich von ausblasen und ähnlichem absehen, stattdessen komplett tauschen.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Was das nicht alles gibt. Ich benutze einfach einen handelsüblichen Seitenschneider.

    Kann man machen, ja. Bei häufigerem Gebrauch ruiniert man sich diesen aber leicht, außerdem splißt der Zug dann gerne auf. Insbesondere für weniger kräftige Hände (wie meine z.B.) ist eine Bowdenzugzange durchaus das Mittel der Wahl.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Apropos Selbsthilfewerkstatt: eine schöne befindet sich auf dem Campus der Uni an der Schlüterstraße.

    Apropos 'rocket science': man sagte dazu im Deutschen auch mal "Das ist doch kein Hexenwerk" oder "Das ist doch nicht so kompliziert" ...
    Das muss so die Zeit gewesen sein, als man "Büro" statt "Office" und "Mannequin" statt "Model" sagte. ;)

  • Ich habe so eine Zange, die die Züge und Hüllen schneidet und die Endhülsen zusammenpresst. Ganz zufrieden bin ich mit ihr allerdings nicht, da sie die Hüllen zu stark quetscht und man dann kaum noch den Zug einfädeln kann. Der Tausch ist eigentlich keine große Sache, bezüglich der notwendigen Zug- und Hüllenlängen hat man ja das alte Geraffel als Vorlage. Ich weiß aber mangels Nabenschaltung nicht, ob man diese nach dem Wechsel neu einstellen muss.

  • Ganz zufrieden bin ich mit ihr allerdings nicht, da sie die Hüllen zu stark quetscht und man dann kaum noch den Zug einfädeln kann.

    Das Quetsch-Problem hat man ja immer. Ein kleiner Kreuzschraubendreher (einer für Computerarbeiten, also so etwas z.B.) hilft, in der allergrößten Not geht aber auch eine alte Kugelschreibermine dafür.

    Ich weiß aber mangels Nabenschaltung nicht, ob man diese nach dem Wechsel neu einstellen muss.

    Ja, muß man. Das ist aber bei einer Nabenschaltung recht einfach. Auch dafür gibt es - je nach Nabenschaltung - einige bis etliche Anleitungsvideos auf YouTube.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Ich habe so eine Zange, die die Züge und Hüllen schneidet und die Endhülsen zusammenpresst. Ganz zufrieden bin ich mit ihr allerdings nicht, da sie die Hüllen zu stark quetscht

    Die Hüllen kriegt man mit der Flex sauber und ungequetscht durchgeschnitten.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich weiß aber mangels Nabenschaltung nicht, ob man diese nach dem Wechsel neu einstellen muss.

    Muss man, außer man nennt die schöne Rohloff Speedhub sein Eigen.
    Aber das Einstellen einer Nabenschaltung ist ebenfalls kein Hexenwerk. Am besten mal ein kurzer Blick in die Bedienungsanleitung der Schaltung (ja, sowas gibt es), auch wenn die persönliche Eitelkeit sagt, dass man sowas ohne Handbuch kann.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Die einzige Werkstatt/Laden, mit der/dem ich bisher gute Erfahrung gemacht habe ist dieser. Leider wohne ich jetzt weiter weg, aber deren Abholservice (gegen Gebühr) reicht noch nach Hamburg rein. In schwierigen Fällen würde ich den Weg dahin immer noch auf mich nehmen. Habe das letztens auch einer Nachbarin erzählt, als sie meinte, dass sie in Hamburg noch keinen vernünftigen Fahrradladen/Werkstatt gefunden hat. Der Händler ihres Vertrauens wäre noch weiter weg... in Kiel.

  • Die einzige Werkstatt/Laden, mit der/dem ich bisher gute Erfahrung gemacht habe ist dieser.

    <X
    Arroganter Schnösel.
    Mag sein, dass der ein oder andere Angestellte dort handwerklich gutes abliefert. Aber der Kundendialog des Eigentümers ist unter aller Sau. Ich persönlich kann jedem nur von einem Besuch dort abraten.
    Aber so isses eben. Der eine findets toll, der andere kacke.


  • <X Arroganter Schnösel.


    Die Beschreibung passt gut auf einen anderen Laden, der jetzt eher in meiner Nähe ist. Mit "Von" im Namen und verkauft nur Fahrräder einer Marke.


    Mag sein, dass der ein oder andere Angestellte dort handwerklich gutes abliefert.


    Zumindest alle, mit denen ich bisher zu tun hatte.


    Aber der Kundendialog des Eigentümers ist unter aller Sau.


    Ich weiß nicht, mit wem ich es jeweils zu tun hatte.


    Aber so isses eben. Der eine findets toll, der andere kacke.


    Man könnten daraus lesen, dass es Leute gibt, die eine schlechte Behandlung gut finden. Ich möchte das zumindest in meinem Fall klarstellen: Eine unterirdische Behandlung finde ich auch nicht gut, hatte ich aber auch nicht. Im Gegensatz zu anderen Läden haben sie immer das gemacht, was ich haben wollte, und ordentlich. Im Zweifelsfall wäre mir unfreundliche Kompetenz allerdings lieber als freundliche Inkompetenz. Hast du eine Werkstattempfehlung Richtung Osten von dem Laden?

  • Des Hohntops Angestellte mögen gute Arbeit abliefern - bestreite ich ja nicht. Darfst aber eben keine Reklamationen oder Mängel anführen. Und/oder mit dem "chef" reden.
    Der Großladen im Alten Straßenbahndepot in der Breitenfelder ist auch nicht mein Fall. Da ginge ich hin, wollte ich Geld verjubeln und superteure Sachen kaufen. Will ich nicht.
    Werkstattempfehlungen im Hamburger Westen und östlich Schenefelds kann ich dir keine geben. Hilft eben durchprobieren. :P

  • Meine Gangschaltung ist eingefroren (Nabenschaltung).

    Als Soforthilfe könntest Du es ja einmal mit einer 10ml Spritze, dünner Nadel und Glykol (Frostschutz für Kühlmittelkreislauf) versuchen: Nadel aufziehen, Bowdenzug an den Gangschaltung aushängen und oben in den Bowdenzug einspritzen (dabei Seil bewegen) bis die Suppe unten wieder 'rausläuft.
    Ansonsten denke ich auch das Bowdenzugwechsel neben Refeinwechsel und -flicken kein Hexenwerk ist und es sich lohnt das selber zu machen. Auch weil die vorverlegten BZ teilweise interessanten Kurven folgen und die Dinger immer Samstag Abend einfrieren.

    PS: ein Fläschchen Glykol hilft auch bei festgefrorenen/in Schneematschhaufen versteckten Magura-Felgenbremsen.

  • Soooo, neue Werkstatt ausprobiert. Sie liegt vom Weg her günstig.
    Der Mensch wusste jedenfalls sofort, was ich wollte. Hat mir gute Hüllen und Endkappen bestellt. Termin ging schnell - vielleicht, weil die Werkstatt noch nicht lange existiert und noch wenige Kunden hat. Er meint, er habe in den alten Zügen auch Feuchtigkeit gefunden und ist zuversichtlich, dass das jetzt besser wird. Alles wurde gut erklärt und vorher besprochen, ggf. telefonisch nachgefragt. Bremsen habe ich auch gleich mitbehandeln lassen (Hüllen, Beläge). Preis inkl. Material: zweistellig. Das finde ich ausgesprochen günstig. Das Rad fährt sich hervorragend!

    ... mit einer Einschränkung: Meine Bremsen waren immer "falschrum" (rechts: vorne, links: hinten). Grrrmmpf, er hat es jetzt "richtigrum" montiert - wahrscheinlich einfach nicht darauf geachtet/nicht bemerkt. Mich hat's fast geschmissen! Ich werde jetzt tapfer versuchen, mich an "richtigrum" zu gewöhnen. War eh immer blöd, wenn ich auf einem anderen als meinem eigenen Rad saß.

    Drückt mir die Daumen, dass ich endlich "meine" Werkstatt gefunden habe!