Hamburg soll Informationsschilder bekommen, wenn RWBP aufgehoben wird!

  • Ich glaube, dieses Schild…


    … steht jetzt hier…


    … jedenfalls steht an der oberen Stelle keines mehr. Ich bin etwas unschlüssig, aber rein vom Gefühl her ist das Schild dort unten in der Hoheluftchausssee besser aufgehoben. Die Radwege dort am Lokstedter Steindamm lassen sich ja noch einigermaßen befahren, an der Hoheluftchaussee kommt man ja nur auf der Fahrbahn vernünftig voran.

  • Tatsächlich hatte ich ein kleines bisschen Hoffnung in diese Schilder gesetzt. Ich war naiv.

    Diese Schilder bewirken etwas, aber etwas Gutes konnte ich noch nicht beobachten. Auf meinem Arbeitsweg befahre ich einen momentan solcherart verzierten Straßenabschnitt. Ja, doch, es fahren gefühlt ein paar mehr Räder auf der Fahrbahn - sonst war ich fast immer alleine dort, jetzt bin ich's manchmal nicht mehr. (Ich ärgere mich ein wenig, ich hätte von Anfang an zählen sollen, um den Eindruck zu objektivieren.)
    Erwartungsgemäß ist das schepprige Hochbord dennoch stärker genutzt, aber darüber wollte ich diesmal gar nicht meckern. Auch nicht darüber, dass die anderen Fahrbahnfahrer pünktlich an der folgenden Ampelkreuzung, wo das Schild nicht wiederholt wird, alle wieder aufs Hochbord zurückwechseln. Obwohl - doch, das stört mich, denn es bestätigt meinen Verdacht, dass irgendwann alle denken könnten: No Schild, no Fahrbahn. Dabei ist es umgekehrt!
    Was mich zur Tastatur greifen ließ: Heute ist mir zum dritten Mal exakt am Schild ein Hochbordradler direkt vors Rad getorkelt. Alle drei haben sich vor dem Wechsel auf die Fahrbahn nicht umgeguckt. Mindestens Unmut meinerseits! Vielleicht haben sie auch nicht damit gerechnet, dass ein anderes Fahrrad schneller als 15 km/h sein könnte, aber das ist Spekulation. Da ich inzwischen damit rechne, konnte ich jedes Mal noch bremsen. Aber die Situation gefällt mir ganz und gar nicht und ich bin froh, wenn die Schilder woanders ihre unselige Wirkung entfalten, am besten natürlich nirgends. Ich will einfach nur in Ruhe und sicher zur Arbeit fahren.

    PS: Ich bin sogar diesen Monat irgendwo an so einem Schild vorbeigekommen, wo es nur eine Fahrbahn gab plus einen schmalen, einseitigen, reinen Gehweg. Grrrmmmpf. Wie jetzt - Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt? Ja wo denn sonst, bitte? Besäße ich einen fetten Edding, hätte ich ein "nur" ergänzt.

    Jedenfalls bin ich ab sofort strikt gegen die Dinger. Schade.

  • Obwohl - doch, das stört mich, denn es bestätigt meinen Verdacht, dass irgendwann alle denken könnten: No Schild, no Fahrbahn. Dabei ist es umgekehrt!

    Genau das war auch meine erste Sorge, als ich von diesen Schildern las: Sie sorgen nicht für nachhaltige Aufklärung. Mit etwas Pech kehrt sich der Effekt sogar ins Gegenteil.
    Besser wären korrekte Formulierungen. Darf ja auch kurz und knackig sein:
    "Radfahrer dürfen meist auf der Fahrbahn fahren. Ausnahme: Weißes Rad auf blauem Grund!".
    Berlin hat an den Haupt-Ausfallstraßen Informationsdisplays. Wenn es keine Unfälle gibt, werden dort allgemeine Hinweise zur Verkehrssicherheit angezeigt (u.a. "1,5m Überholabstand zu Radlern" oder "Schulderblick nicht vergessen"). Hat HH eventuell etwas ähnliches?

  • Es wäre evt. sinnvoll unter dem Schild einen Papp-Polizisten an zu bringen. Diese Dinger werden ja sonst auch nur ein gesetzt, wenn sich etwas geändert hat und dass Verschwinden davon hat noch nie bedeutet, dass die Änderung nun Rückgängig gemacht ist.

    Was wirklich helfen würde wären natürlich echte Polizisten, die das Überholverhalten und den Sicherheitsabstand beim hinterher fahren kontrollieren. Aber das passiert ja leider so gut wie nie.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Ja, doch, es fahren gefühlt ein paar mehr Räder auf der Fahrbahn

    Diesen subjektiven Eindruck habe ich auch auf meinem Arbeitsweg, ca. ein Drittel mehr Radfahrer fröhnen der Fahrbahnradelei auf den von mir beobachteten Straßen (also 4 statt 3 :D ). Der zweite subjektive Eindruck ist, dass mich mehr Autler mit fast ausreichendem Sicherheitsabstand überholen, selbst Taxifahrer! 8o

    Meine elfjährige Tochter fühlt sich durch die Schilder noch mehr als sonst berufen, die Fahrbahn zu nutzen, mit den entsprechenden Emotionen: "Ich werde zu eng überholt, von den Autofahrern angehupt und angeschrien. Das macht mich :cursing: !"

    Letztens wurde vor ihr eine Autotür unachtsam geöffnet. Zum Glück hatte sie den entsprechenden Abstand zum Fahrbahnrand. Die Autofahrerin rief "RADWEG!!!". Auf den Hinweis dass am Anfang der Straße doch ein [Radwegbenutzungspflicht aufgehoben] stünde, entgegnete die Dame: "Das ist mir scheißegal!"

    Willkommen im realen Leben Wahnsinn!

  • An der Reaktion der "Dame" kann man gut ablesen, wie die Nerven vieler Autler blank liegen. Kein Wunder: Staus ohne Ende und so gut wie nirgends ein legaler Parkplatz. Sie spüren, dass ihre große Zeit allmählich zu Ende geht... :thumbup:

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Staus ohne Ende und...

    ...und Radfahrer, die fahren wie sie wollen:

    Die ganze Zeit behindern sie den Verkehr auf der Straße, stehen sogar an der roten Ampel so, dass man sich nicht vordrängeln kann:

    Aber wenn grün ist, gebe ich Gas und dann überhole ich ihn! Und dann muss er sogar auf dem Radweg fahren! Da steht so`n Schild.

    Und gleich bin ich vor ihm! Ne, doch nicht... Ich muss ihm leider Vorfahrt gewähren... Jetzt fährt der schon wieder auf der Straße!

    Mist! Stau! Und was macht der unverschämte Radfahrer??? Fährt einfach auf dem freigegebenen Gehweg weiter!

    AM STAU VORBEI! DIE FAHREN, WIE SIE WOLLEN! :cursing:

  • Danke für den Link. Mag jemand die übrigen Standorte bei Gelegenheit fotografieren, ob die auch so toll sind wie am Wördemannsweg?

    Stresemannallee/Grandweg. Ich bin da zufällig vor zwei Wochen dran vorbeigekommen und wunderte mich, was mir das Schild an der Stelle sagen will (am Ende eines schon länger nicht mehr benutzungspflichtigen Radwegs). Die URL oben geht übrigens nicht mehr?!

  • Stresemannallee/Grandweg. Ich bin da zufällig vor zwei Wochen dran vorbeigekommen und wunderte mich, was mir das Schild an der Stelle sagen will (am Ende eines schon länger nicht mehr benutzungspflichtigen Radwegs).

    Witzig — den Grandweg fahre ich ja quasi täglich zwei Mal entlang, aber das Schild in der Seitenstraße ist mir nicht aufgefallen. Tendenziell hätte ich ja vermutet, dass auch dieses Schild jemand umgedreht hat, aber wenn es vorher mal richtig herum stand, wäre es mir definitiv vorher aufgefallen ?(

  • Das Schild in der Streseallee steht da schon ne Weile. Andersrum hab ich's da nicht gesehen, und ich fahr da regelmäßig in beiden Richtungen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Beschwerst Du dich in deiner Betroffenheit als Radfahrer oder als Fußgänger?

    momentan "beschwere" ich mich noch gar nicht. Ich äußere gegenüber der StVB nur meine Verwunderung.

    StVB-PK25 ist in der Vergangenheit bei der Meldung von offensichtlich angeordnetem Unfug (Baustellen, vergessene Schilder etc) enorm freundlich, kompetent und zügig in der Bearbeitung gewesen.

    Die gruselig gefährlichen Schutzstreifen in der Ebertallee sind planerische Griffe ins Klo, für die andere Mitarbeiter verantwortlich sind.
    Wie sich das jetzt, nach Wechsel an der Spitze bei der StVB-PK25, weiter entwickelt (Planerische Kompetenz, Verkehrsrechtliche Anordnungen, Umsetzung von "Hinweisen"), wird sich zeigen. Man muss nicht immer das Schlimmste annehmen...


  • Witzig — den Grandweg fahre ich ja quasi täglich zwei Mal entlang, aber das Schild in der Seitenstraße ist mir nicht aufgefallen. Tendenziell hätte ich ja vermutet, dass auch dieses Schild jemand umgedreht hat, aber wenn es vorher mal richtig herum stand, wäre es mir definitiv vorher aufgefallen ?(

    Der Abschnitt der Stresemannallee wird explizit in der Drucksache genannt, aber kein Abschnitt im Grandweg. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das Schild nicht im Grandweg stand. Der eigenartige Aufstellungsort kommt wohl eher daher:

    Die Schilder werden so aufgestellt, dass sie sowohl für Autofahrende als auch Radfahrende sichtbar sind. Daher befinden sich die Schilder nicht immer unmittelbar am Beginn eines Radweges, dessen Benutzungspflicht aufgehoben wurde.

    Neben der Sichtbarkeit wäre die Verständlichkeit ein gutes Kriterium gewesen. Jetzt weiß ich erst mit Hilfe der Drucksache, was gemeint war.