Ich sehe nicht, wie das Google helfen könnte, ihre Wunderautos zu bauen.
Ist doch klar, dass computergesteuerte Autos ohne unsinnige bauliche Hindernisse mehr Freiheit für die Auswahl optimaler Wege haben. Aber auch heute schon wären z.B. Einsatz- und Rettungsfahrzeuge ohne solche Hindernisse effizienter unterwegs. Und nicht zu vergessen, stellen bauliche Trennmaßnahmen auch eine erhebliche Gefahr für die Radfahrer selbst dar. Ich weiß, von was ich rede. Bei meinem schwersten Unfall konnte ich zwar noch einem vorfahrtnehmenden Auto ausweichen, nicht aber dem Betontrenner zwischen Fahrbahn und Radweg. Protected bike lanes wollen den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Blanker Unsinn.
D.h. Autos die trotz wachsender Weltbevölkerung, trotz Anschwellen der Städte, trotz Erhöhung des Meeresspiegels (= weniger Land) nicht mehr mit Fußgängern, Radlern und Stadtleben um Platz konkurrieren. D.h. Eine Individualmobilität, deren Energiehunger nicht mehr mit dem der übrigen Lebensbedürfnisse wie Nahrung, Arbeit, Bildung, Kultur, nachhaltige Umwelt etc konkurriert.
Ich zweifle, ob ich Google die Neuerfindung des Perpetuum Mobile zutrauen kann.
Nix gegen Pedelecs, aber das Rad wird auch Google nicht neu erfinden, wir haben's doch schon.
Den möglichen Untergang von Hamburg wird man natürlich nicht durch eine noch so schlaue Verkehrspolitik verhindern können und schon gar nicht durch protected bike lanes. Da müsst ihr eben jetzt schon in höhere Deiche investieren oder nach Frankfurt flüchten. Aber das Fahrrad, da kann ich dich beruhigen, wird besonders in einem "Google Weltbild" wahrscheinlich das letzte "Freie Fahrt für freie Bürger"- Verkehrsmittel sein, weil nun mal nicht autonom zu steuern und gleichzeitig so ungefährlich, dass man es nicht verbieten kann. Die Radfahrer werden deutlich zunehmen und sind die eigentlichen Profiteure. Der gut betuchte, bequeme oder durch Notwendigkeiten gezwungene Rest fährt eben in energiesparenden, autonomen und weitgehend ungefährlichen Autos. Über die heutigen archaisch chaotischen und gefährlichen Energieverschwendungsmobile und die dazu passende Verkehrsinfrastruktur wird man in einigen Jahrzehnten nur noch den Kopf schütteln. Alle Weltprobleme wie Überbevölkerung, Kriege und Flüchtlingsströme kann man allerdings durch bessere Automobile, mehr Radverkehr und intelligente Verkehrsinfrastruktur nicht lösen, das muss auf anderen Ebenen geschehen.