Selbstfahrende Autos vs. Radfahrer

  • Vielleicht auch mit sabbernden und quengelnden Kindern auf dem Rücksitz, dem nervenden Beifahrer, dem Suchen nach dem nächsten Radiosender, dem Öffnen der Wasserflasche (zwei Hände nötig!), dem Auspacken des Schoko- oder Müsliriegels, der Suche nach der Zigarette, der Suche nach dem Feuerzeug, dem Anzünden der Zigarette, dem Zuschrauben der Wasserflasche ... ?

  • Ich würde ja gerne wissen, wie man sich eine SIL-4 Zertifizierung der Steuerungssoftware vorstellt. Das wird mal nicht billig, wobei politischer Wille natürlich Türen öffnet.

    Klar, es ist noch ein weiter Weg bis das funktionieren wird - rechtlich, technisch, politisch und wirtschaftlich. Da geht es eher um ein oder zwei Jahrzehnte als um ein oder zwei Jahre.

  • Eine Horrorvorstellung. Denn kommt es zu einem Unfall, ist selbstverständlich der Radfahrer schuld, weil autonom fahrende Autos per Definition keine Fehler machen können. Und wenn ich so an meine Computersoftware mit ihren zahlreichen Fehlern denke, wird mir schlecht.

  • Hey, cool, mein Text ist ja doch noch da:

    [Auris Hybrid]: Mit Basismotorisierung kostet er 16kEuro, mit Hybrid 24kEuro - als TS dann jeweils 1kEuro mehr. Ist mir zu teuer. Die 8kEuro wollen erstmal bezahlt und dann wieder 'reingefahren werden. Nach einem halben Jahr habe ich unserem Wagen jetzt die vierte Tankfüllung spendiert - das sind also ca. 300-400 Euro im Jahr Sprit oder schönstgerechnet maximal 200 Euro Spritersparnis im Jahr.

    Nachdem der neue Logan zu klein war stehen1 wir jetzt erstmal einen Lodgy.

    1) Wie fahren, nur langsamer und in der Garage.

  • Eine Horrorvorstellung. Denn kommt es zu einem Unfall, ist selbstverständlich der Radfahrer schuld, weil autonom fahrende Autos per Definition keine Fehler machen können. Und wenn ich so an meine Computersoftware mit ihren zahlreichen Fehlern denke, wird mir schlecht.

    Das glaube ich nicht. Ich sehe dem Ereignis eher erfreut entgegen: Keine rätselhaften Unfälle mehr wegen nicht-gesehen bzw. ganz-bestimmt-nicht-telephoniert, ganz-bestimmt-nicht-am-Radio-gefummelt etc. Die Unfälle lassen sich sehr einfach aufgrund der Logs (Maschine -> nixe VerursacherDatenschutz) und *weltweit* abstellen, ohne das der Obermacker zwei Autos weiter "weiß" das *Ihm* *sowas* nie passieren kann.

  • Das glaube ich nicht. Ich sehe dem Ereignis eher erfreut entgegen: Keine rätselhaften Unfälle mehr wegen nicht-gesehen bzw. ganz-bestimmt-nicht-telephoniert, ganz-bestimmt-nicht-am-Radio-gefummelt etc. Die Unfälle lassen sich sehr einfach aufgrund der Logs (Maschine -> nixe VerursacherDatenschutz) und *weltweit* abstellen, ohne das der Obermacker zwei Autos weiter "weiß" das *Ihm* *sowas* nie passieren kann.

    Und wenn man dann mal eilig losfahren will/muss, heißt es dann: "Bitte warten, es wird Update 1 von 20 installiert". Oder die Dose bleibt stehen und sagt: "Tut uns leid, es ist gerade ein Systemfehler aufgetreten, wir arbeiten an der Behebung, das Auto ist gleich wieder für Sie da" :)). Da kann ich mir viele noch üblere Szenarien vorstellen.

  • Und wenn man dann mal eilig losfahren will/muss, heißt es dann: "Bitte warten, es wird Update 1 von 20 installiert". Oder die Dose bleibt stehen und sagt: "Tut uns leid, es ist gerade ein Systemfehler aufgetreten, wir arbeiten an der Behebung, das Auto ist gleich wieder für Sie da" :)). Da kann ich mir viele noch üblere Szenarien vorstellen.Eine Horrorvorstellung. Denn kommt es zu einem Unfall, ist selbstverständlich der Radfahrer schuld, weil autonom fahrende Autos per Definition keine Fehler machen können. Und wenn ich so an meine Computersoftware mit ihren zahlreichen Fehlern denke, wird mir schlecht.

    Und wenn man dann mal eilig losfahren will/muss, heißt es dann: "Bitte warten, es wird Update 1 von 20 installiert". Oder die Dose bleibt stehen und sagt: "Tut uns leid, es ist gerade ein Systemfehler aufgetreten, wir arbeiten an der Behebung, das Auto ist gleich wieder für Sie da" :)). Da kann ich mir viele noch üblere Szenarien vorstellen.

    Da kann ich mir den Klassiker jetzt nicht verkneifen:

    At a recent computer expo, Bill Gates reportedly compared the computer industry with the auto industry and stated "If GM had kept up with technology like the computer industry has, we would all be driving $25.00 cars that got 1,000 miles to the gallon.
    In response to Bill's comments, General Motors issued a press release stating: If GM had developed technology like Microsoft, we would all be driving cars with the following characteristics:

    • For no reason whatsoever, your car would crash twice a day.
    • Every time they repainted the lines in the road, you would have to buy a new car.
    • Occasionally your car would die on the freeway for no reason. You would have to pull over to the side of the road, close all of the windows, shut off the car, restart it, and reopen the windows before you could continue. For some reason you would simply accept this.
    • Occasionally, executing a maneuver such as a left turn would cause your car to shut down and refuse to restart, in which case you would have to reinstall the engine.
    • Macintosh would make a car that was powered by the sun, was reliable, five times as fast and twice as easy to drive - but would run on only five percent of the roads.
    • The oil, water temperature, and alternator warning lights would all be replaced by a single "General Protection Fault" warning light.
    • The airbag system would ask "Are you sure?" before deploying.
    • Occasionally, for no reason whatsoever, your car would lock you out and refuse to let you in until you simultaneously lifted the door handle, turned the key and grabbed hold of the radio antenna.
    • Every time GM introduced a new car, car buyers would have to learn to drive all over again because none of the controls would operate in the same manner as the old car.
    • You'd have to press the "Start" button to turn the engine off.
  • Da kann ich mir viele noch üblere Szenarien vorstellen.

    Ich schon auch... Terroristen die das Betriebssystem ganzer Autokolonnen kapern, und dann mal bei 140 Sachen gleichzeitig kräftig in den Straßengraben lenken; Totalüberwachung jeder Bewegung durch den Großen Bruder Goopple; Engpässe am Samstagvormittag wenn alle Leute gleichzeitig zum Einkaufen wollen; usw...
    Aber das ist bei jeder Technik so - Flugzeuge stürzen manchmal ab, aber der gefährlichste Teil der Reise ist die Autofahrt zum Flughafen. Züge können entgleisen, aber tun es fast nie; Atomkraftwerke explodieren fast nie, manchmal aber doch; usw. Wie viel Risiko ist man bereit zu nehmen, und welche Chancen stehen dagegen?
    Es stellt sich nicht die Frage des "ob" sondern des "wie". Selbst wenn man autonome Fahrzeuge ablehnt, wird man mit ihnen über kurz oder lang im Alltag konfrontiert sein.

  • Kann es sein, dass hier ein nicht unwesentlicher Punkt völlig übersehen" wird? Was ist mit der Fraktion detr "Sportfahrer", den entsptrechenden Zeitschriften, die gefühlt die Hälfte der Kiosk-Regale füllen? Was mit den "Tuning-Katalogen"?

    Genau dieser, nicht zu unterschätzende Teil der Autofahrer würde kein automatisches Auto wollen. Wegen den oben genannten Interessen- und Lobbygruppen gibt es z.B. KEIN generelles Tempolimit auf Autobahnen, Tempo 50 in der Stadt als Standard, obwohl im Durchschnitt kaum mehr als 20-25 Km/h gefahren werden und Tempo 30 weitere untrittige Vorteile hätte. Wie, wenn nicht durch völlig idiotische forsche Fahrweise, wollen Vollpfosten am Lenkrad "sportliche" Autofahrer allen, die es nicht wissen wollen, ihr "Können" demonstrieren?

    Ich sehe das alles noch nicht mit dem "automatischen Fahren"... :/

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Auch bei "vollautomatischen" Fahrzeugen wird es noch relativ lange die Möglichkeit geben, manuell zu übersteuern.
    Es dürfte aber auch nicht lange dauern, bis ein Gericht im Falle des manuellen Eingriffs eine verschärfte Sorgfaltspflicht, erhöhte Haftungsquote oder was-auch-immer herleitet, was genau die von Dir angeschriebene Fraktion langfristig durchaus beeindrucken könnte.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Wenn erstmal auf jeder Spur ein automatisches Fahrzeug genau die Höchstgeschwindigkeit - Anpassung an örtliche Gegebenheiten fährt, ist nicht mehr viel mit forscher Fahrweise. Dann noch einbauen, daß der Sicherheitsabstand auch nach hinten eingehalten wird: Langsam runterbremsen bis der Abstand nach hinten wieder der gefahrenen Geschwindigkeit* entspricht und Unfälle sind passe :P


    * Das hat natürlich den Drehtür-Effekt beim Kaufhaus. Manche lernen nie, daß schieben nicht schneller geht.

  • Soviel zur Praxis beim Google-Modellversuch:

    12 Unfälle seit 2009, davon einer vom Google Auto ausgehend. Aber nur, weil ein Fahrer das Steuer übernommen hatte. Leider gibt es dort in Nevada aber auch so gut wie keine Radfahrer, um über diese Erfahrungen etwas zu erfahren.

    EDIT
    Sehe gerade in dem verlinkten Dokument, dass die Versuchsphase mittlerweile wohl ausschließlich in Kalifornien stattfindet. Dort ist auch als Beispiel mit zwei Radfahrern im Dunkeln beschrieben, der eine fährt in den Gegenverkehr vor das Google Auto, welches daraufhin anhält und den Radfahrer passieren lässt.

    /EDIT

    Nun denn, "sportliche" Fahrer haben spätestens dann ein Problem, wenn die Versicherungen die Prämien für sie ordentlich erhöhen. Ich sehe die Vorteile ehrlich gesagt eindeutig beim autonomen Fahren.

    Gläserner als mit einem Smartphone kann man kaum werden und hacken kann man die moderneren Oberklassekutschen ja heute schon und bspw. die Bremsen deaktivieren.

  • Kann es sein, dass hier ein nicht unwesentlicher Punkt völlig übersehen" wird? Was ist mit der Fraktion detr "Sportfahrer", den entsptrechenden Zeitschriften, die gefühlt die Hälfte der Kiosk-Regale füllen? Was mit den "Tuning-Katalogen"?

    Meiner Meinung nach wird diese Fraktion mittelfristig dann einfach verschwinden bzw auf ein paar wenige Leute reduzieren (einzelne Leute fahren ja auch heute noch Trabi). Innerorts zuerst, dann auf den Autobahnen und zuletzt auf den Landstraßen.
    Wenn die automatische Steuerung sich erstmal etabliert hat, wird man wohl auch keinen Führerschein mehr brauchen und das manuelle Fahren wird zunehmend auf Rennstrecken verlagert.

  • Elektromobilität kommt, wenn auch schleppend. Irgendwann kann man die restlichen Verbrenner verbieten. Mit Glück werden dicke Autos ohne Sound+Dreck dann etwas weniger cool sein.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Soviel zur Praxis beim Google-Modellversuch:

    12 Unfälle seit 2009, davon einer vom Google Auto ausgehend. Aber nur, weil ein Fahrer das Steuer übernommen hatte. Leider gibt es dort in Nevada aber auch so gut wie keine Radfahrer, um über diese Erfahrungen etwas zu erfahren.

    Häufigster Unfalltyp: das Goggomobil Googlemobil verhält sich vor roten Ampeln (bzw. auf rot wechselnden Ampeln) offenbar zögerlicher*/korrekter als manche Fahrer, die wohl gewohnt sind, dass man bei (dunkel)gelb noch drüberhuscht. Und dann brummt der Hintermann dem Computerauto hinten drauf.

    * Es gibt Fahrer, die lassen ausrollen, wenn sie vor sich eine rote Ampel sehen. Und es gibt Fahrer, die halten ihr Tempo bis dichter vor die Ampel, so dass sie dann kräftig bremsen müssen. Google scheint zur "Ausroll"-Fraktion zu gehören.

  • Oma wird nicht überfahren

    Lesenswert:


    Bei Vorträgen über die von meiner Gruppe entwickelten autonomen Fahrzeuge wird deswegen immer gefragt, welche Alternative das autonome Fahrzeug bei einem unvermeidlichen Unfall wählen würde, bei dem es nur die Entscheidung gäbe, in der einen Spur ein Kind oder in der Nachbarspur eine alte Frau zu überfahren. Anders gesagt: Kann das Fahrzeug ethische Entscheidungen treffen und sich womöglich für die Rettung des Kindes entscheiden, wodurch die alte Frau dran glauben würde? Kurioserweise ist bei solchen Fragen das Opfer immer weiblich, niemals ein älterer Herr (und meistens stellt ein Mann die Frage).


    Am Schluss:


    Und wenn Sie bis hierher gelesen haben, können Sie jetzt auch verstehen, warum ich in 60 Sekunden nie die berühmte Frage von Oma und Kind erschöpfend beantworten kann.

  • Das ist schlicht sinnloses Bla Bla. Ein autonomes Auto ist schon dann falsch programmiert, wenn es überhaupt in eine derartige Situation gerät. Sinnvoller weise wird es schon vorher langsamer oder anhalten. Dieses Verhalten wird dann dem typischen Autofahrer wie schleichen vor kommen, was daran liegt, das riskantes zu schnell fahren (ich seh da nix, also wird da schon nix sein) eben an der Tagesordnung ist. Man fahre mal bei Nacht und Regen oder bei Nebel. Die Sichtweite ist stark ein geschränkt, trotzdem fahren viele die generell erlaubte Höchstgeschwindigkeit voll aus.

    Zweiter Punkt der da dran Unsinn ist, ein autonomes Auto unterscheidet nicht wie alt ein Mensch ist. Derzeit wird nicht mal zwischen Mensch oder sonstigem Objekt unterschieden, es werden Kollisionen grundsätzlich vermieden. Es gibt erste Ansätze Fußgänger und Radfahrer zu erkennen. Diese Unterscheidung dient aber nur dazu das Bewegungsverhalten besser vorher sagen zu können.

    Die Frage ob z.B. ein gestürzter Radfahrer überfahren oder in einen Baum gefahren wird wenn nicht mehr gebremst werden kann stellt sich da gar nicht. Es würde schlicht so viel Abstand gehalten, dass dies weder beim hinterher fahren, noch beim Überholen passieren kann.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Im Artikel steht schlicht man darf nicht Menschenleben gegeneinander aufrechnen. Ich habe geschrieben, das autonome Autos gar nicht über die Sensoren verfügen um dies tun zu können. Der Rest vom Artikel ist einfach nur unnötig lang.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)