Mehr Platz für den ADFC

  • Ort
    Oldenburg

    Wieder einmal zeigt der ADFC, worum es ihm tatsächlich geht: Weniger Platz fürs Auto.
    Hätte man an dieser Stelle für das Fahrrad werben wollen, wäre man einfach nebeneinander auf der Fahrspur gefahren. Ginge es um „mehr Platz“ mittels Extra-Streifen, hätte man eine geeignete Stelle gewählt mit Platz für einen Streifen breit genug für zwei Radfahrer, die gibt es auch in Oldenburg.
    So aber stellt der ADFC das Fahrrad als Kinder-Spielzeug dar, das Gegenteil eines Verkehrsmittels.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • ja, aber es braucht doch keinen vorgeschobenen grund für die Forderung.

    Es gibt doch x valude Gründe, Autoverkehr nicht ausufern zu lassen. Auch ohne "Radverkehr" in den Ring zu werfen

  • Wieder einmal zeigt der ADFC, worum es ihm tatsächlich geht: Weniger Platz fürs Auto.
    Hätte man an dieser Stelle für das Fahrrad werben wollen, wäre man einfach nebeneinander auf der Fahrspur gefahren.


    Das Problem beim ADFC ist doch nicht, dass er mehr Platz für Räder fordert, sondern in der Regel so machen will, dass der Autoverkehr freie Bahn hat und von anderen Verkehrsarten nicht behindert wird.

  • Das Problem beim ADFC ist doch nicht, dass er mehr Platz für Räder fordert, sondern in der Regel so machen will, dass der Autoverkehr freie Bahn hat und von anderen Verkehrsarten nicht behindert wird.

    Hättest du geschrieben: "Das Problem beim ADFC ist doch nicht, dass er mehr Platz für Räder fordert, sondern in der Regel auch kein Patentmittel dafür in der Tasche hat, dass der Autoverkehr sich freie Bahn verschafft, sodass er immer schneller fahren kann, und auf denen er von anderen Verkehrsarten nicht behindert wird." Dann könnte ich dir fast zustimmen.

    Weil du aber schreibst, dass Problem sei beim ADFC, stimme ich dir nicht zu. Das Problem ist bei uns allen in einer autozentrierten Gesellschaft. Diese Autozentriertheit wird aber von der Mehrheit der Gesellschaft nicht erkannt, ignoriert, geleugnet oder versucht kleinzureden. Der Anteil derjenigen, die das Problem erkennen und es beim Namen nennen, ist beim ADFC (und verschiedenen anderen Verkehrs- und Umweltinitiativen) deutlich größer als in der Gesellschaft üblich.

  • sondern in der Regel so machen will, dass der Autoverkehr freie Bahn hat

    Separation ist beides. Zwar verkleinert sie die jeder Gruppe zur Verfügung stehende Fläche, doch fürs Kfz gibt es damit freihe Bahn, sowohl praktisch als auch juristisch. Für den Radfahrer wird die freie Bahn nur behauptet, denn sie ist der Kfz-Bahn untergeordnet.

    Separation erfüllt sogar alle Wünsche, auch sich widersprechende. Mehr Platz fürs Auto (Streifen mitbenutzen), weniger Platz fürs Auto (nur implizit), freie Bahn fürs Auto (tatsächlich), freie Bahn fürs Fahrrad (sieht nur so aus), was fürn Radverkehr getan, Sicherheit, usw usf. Jede Fraktion kann sich das passende raussuchen. Nur der tatsächliche Gewinner wird stets verschwiegen. Und der tatsächlich Benachteiligte findet das auch noch super, anstatt das durch eine einzige Bewegung zu ändern, nämlich nach links auf die Fahrbahn zu lenken.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • ja, aber es braucht doch keinen vorgeschobenen grund für die Forderung.

    Es gibt doch x valude Gründe, Autoverkehr nicht ausufern zu lassen. Auch ohne "Radverkehr" in den Ring zu werfen

    Solche pauschalen Aussagen hinken oft, wenn man versucht, sie auf konkrete Vorgänge anzuwenden. Deshalb hier ein Beispiel aus dem Landkreis Schaumburg:

    Wenn man kurz vor dem Ortsende von Horsten nach links abbiegt, fährt man in die Straße Mühlenaue.

    Postalisch gibt es an der Straße noch eine außerorts gelegenen Mühle, die liegt aber hinter dem Ortsausgangsschild.

    Streetview 2022:

    Foto Sep. 2025:

    Was mache ich nun, wenn ich mit dem Fahrrad (oder zu Fuß unterwegs bin)?

    Ich habe mich mit dem Fahrrad für den so gekennzeichneten Weg entschieden: [Zusatzzeichen 1022-10]

    Schon auf dem ersten Foto kann man im Hintergrund eine Brücke sehen. Die Auffahrt zur Brücke und die Brücke selbst sind an der Fahrbahn mit Leitplanken gesichert.

    Streetview 2022 (da war die Brücke bereits gebaut, aber noch nicht die Straße neu gebaut):

    Foto Sep. 2025:

    Für den "Radweg" der hinter den Leitplanken verläuft, gibt es ein Geländer.

    Das ist ein Rückblick nach Passieren der Brücke:

    Zunächst wieder Streetview 2022:

    Foto Sep. 2025:

    Und das ist der Ausblick in Richtung der nächsten Ortschaft (Riepen):

    Zunächst wieder Streetview 2022:

    Und im Vergleich das Foto von heute, Sep. 2025:

    Nach Auskunft von Ansässigen war es ein inzwischen verstorbener Bürgermeister von Bad Nenndorf (Horsten ist ein Ortsteil von Bad Nenndorf), der den "Radweg"-Bau beharrlich schon seit Ende der 90er-Jahre vorangetrieben hat und leider seine Inbetriebnahme nicht mehr erlebt hat.

    Auf der Straße ist relativ wenig Autoverkehr, aber es wird häufig viel zu schnell gefahren. Vielleicht wurden deshalb so massive Leitplanken im Brückenbereich und neben den Brückenauffahrten installiert.

    Vielleicht hatte der Bürgermeister keine Chance gesehen, "den Autoverkehr nicht ausufern zu lassen", wie du es formulierst und sich gedacht, dann soll wenigstens auch für den Fahrradverkehr etwas getan werden.

    Welche Chancen siehst du dafür, den Autoverkehr "nicht ausufern zu lassen"?

    Nachtrag: Meines Erachtens hätte der "Radweg" so nicht beschildert werden dürfen, wie es jetzt der Fall ist. Die Leute vor Ort, mit denen ich gesprochen habe, nennen den Weg alle "Radweg", obwohl es sich doch eigentlich um einen Fußweg handelt, der für den Radverkehr freigegeben ist. Dementsprechend hätte der Weg so ausgeschildert werden müssen. [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10]

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (22. September 2025 um 06:50) aus folgendem Grund: Korrektur, Nachtrag Ausschilderung

  • Stimmt "Hälfte auf Landstraßen"?

    Kommt drauf an. Insgesamt gesehen sind es 62% innerorts, 38% außerorts. Wegen der stärkeren Asymmetrie bei Alleinstürzen (114:47, 71% innerorts) ist die Quote bei Fokus auf KFZ näher beisammen, insbesondere für PKW als Gegner liegt sie bei nur noch 54% innerorts (88:74). Dabei wäre aber noch zu berücksichtigen, dass "auf der Landstraße" und "außerorts" nicht das selbe ist. Fahrradunfälle mit KFZ auf Feldwegen sind auch keine Seltenheit.

    Und zu guter Letzt die wichtigste Einschränkung: "auf der Landstraße" ist natürlich ungleich "mangels Radweg auf der Landstraße von hinten umgenietet". Neben dem Alleinsturz ist außerorts die Vorfahrtnahme durch einen Radfahrer das häufigste Szenario bei Todesfällen mit Fahrrad. Da merkt man, dass dieses "Tempo 70 wo kein Radweg ist" nicht mehr ist als ein plumper Erpressungsversuch ("entweder, ihr baut einen Radweg, oder ihr müsst euch vor den autofahrenden Wählern dafür rechtfertigen, dass ihr beim Radwegebau versagt und ihnen deswegen das Limit zumuten müsst."

    Edit: zur Verdeutlichung, wie sehr dieses „immer mehr Radfahrer sterben auf der Landstraße“-Framing die arglosen Leser solcher Meldungen behumst, die wahre Entwicklung der „von hinten“-Unfälle im Laufe der letzten 13 Jahre (achte auf die Skala der y-Achse):

    Einmal editiert, zuletzt von Th(oma)s (22. September 2025 um 16:54)

  • Soll der „Allmenderaub“ für den Raub der Fahrbahn stehen? Vermutlich.

    Zum Widerspruch: Hier die Fahrbahn fürs Kfz allein, dort „Mehr Platz fürs Rad“ = weniger fürs Auto. Wie das mit Lügnern halt so ist.

    Leider mußte ich feststellen, das entgegen anders lautender Aussage bei noz.de eine Anmeldung zum Kommentieren nicht reicht. So will man wohl Kunden oder Daten einfangen. Blöd nur: Genau dann kann man den Artikel nicht mehr lesen.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • Ich habe mir hier das Thema durchgelesen und sehe erst jetzt im Video:
    Der rote Teppich ist in einer 30er Zone! Dort wo benutzungspflichtige Radwege verboten sind!

    Laut Video will man damit signalisieren, dass man in 30er Zonen auf der Fahrbahn fahren darf!
    Also grundsätzlich nichts gegen die Botschaft. Der Eindruck, der mit der Aktion erweckt wird, ist natürlich äußerst befremdlich.

  • Hmmm, wo soll das sein? Weder bei NWZ noch BR bekomme ich mit 2 Browsern ein Video zu sehen.

    Auf jeden Fall fällt ja dem anwesenden Autofahrer mit dem Teppich und den Baken nur das ins Auge, was Fahrradfreunde ständig fordern: Mehr Platz für sie = weniger fürs Auto.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • Hmmm, wo soll das sein? Weder bei NWZ noch BR bekomme ich mit 2 Browsern ein Video zu sehen.

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  • „Auf der Fahrbahn“ ist ADFC-Sprech für Streifen. Ich wüßte nicht, wo er das üblicherweise als Fahrbahnnutzung meint. Daher sehe ich den Teppich als Ausdruck für diese Sprachzerstörung.

    Ich sprach soeben mit einem Mitglied, der meinte, daß das eigentlich tatsächlich Fahrbahnnutzung demonstrieren soll. Wie gesagt, bin ich sicher, das beim Autofahrer was anderes ankommt.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • Also besser 70 mit und 100 ohne Radweg ... *flöt*

    Oder einfach immer 70 oder 80 agO als Standard, das rettet sicher auch paar Autofahrer, paar Füchse und Rehe und die Umwelt allgemein ...

    Warum eigentlich 70 km/h?

    Meines Erachtens gibt es dafür keine nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage, sondern es ist ein rein politisch festgelegter Wert, der nicht methodisch zum Beispiel aufgrund von Unfallfolgen-Gefahren abgeleitet ist.

    Bei Linienbussen gilt, dass sie auf der Landstraße Tempo 80 fahren dürfen, wenn alle Fahrgäste einen Sitzplatz einnehmen.

    Mit stehenden Fahrgästen darf ein Linienbus auf Landstraßen nur Tempo 60 fahren. Tempo 60 gilt auch für LKW mit einem zul. Gesamtgewicht über 7,5 t. Ich bin nicht sicher, wie valide diese Tempovorgaben sind bezüglich Erhöhen der Verkehrssicherheit. Aber es scheint mir, dass Tempo 60 max. für alle auf der Landstraße deutlich mehr Sicherheit gewährleisten kann, als hie und da mal Tempo 70 km/h.