Woche 37 vom 08. bis 14. September 2025

  • Teile der Restfahrbahn ist nur 4,6 bis 4,8 m breit. Ein ÖPNV-Bus oder LKW hat in der Regel eine Breite von 2,5m + Spiegel, also ~2,7 m.

    Also werden LKW und Busse auf jeden Fall ständig den Schutzstreifen benutzen müssen.

    Ein PKW heute in der Regel 2,1 - 2,2m mit Spiegel. Die wenigsten sind so treffsicher, das zwei entgegenkommenden Fahrzeugen insgesamt ein Freiraum von 30-40 cm reicht.

    LKW und Busse werden den Schutzstreifen nur dort benutzen müssen, wo die verbleibende Restfahrbahn sehr schmal ist und auch nur im Begegnungsfall. Kommt halt auch drauf an, wie oft der Begegnungsfall eintritt.

    In diesem Zusammenhang gab es eine interessanten Vorschlag vom ADFC-Sprecher in Hannover. Dabei geht es um die Königstraße, eine Straße mitv einer recht schmalen Fahrbahn. Hier wurde vor rund 20 Jahren einer der ersten Schutzstreifen, bundesweit, markiert.

    Allerdings viel zu schmal, wie sich schnell herausstellte. Weshalb es seitdem an Kritik nicht mangelte. Der zuständige Bezirksrat hat jetzt die Verwaltung aufgefordert, die Situation für den Fahrradverkehr zu verbessern. In diesem Zusammenhang hat der ADFC-Hannover-Sprecher vorgeschlagen, die Königsstraße für den Autoverkehr zu sperren, so dass dort kein privater PKW-Verkehr mehr stattfindet. Mit den üblichen Ausnahmen, wie Busse, Lieferfahrzeuge und Anliegern.

    „Es wird höchste Zeit“: Gefährlicher Radweg an Hannovers Königstraße soll weg
    Viel zu schmal und dicht an den parkenden Autos: Weil der Radweg an der Königstraße in Hannover zu gefährlich sei, soll dieser entfernt werden, fordert die…
    www.haz.de

    https://archive.is/6ImFO

    Wäre das nicht auch eine Lösung für die Problemstraße in Fürstenfeldbruck?

  • Es ist eine Kreisstraße. Auf der Radfahrer bisher gar nicht auf der Fahrbahn fahren sollten, damit der echte Verkehr ungestört fahren kann. Und wo jetzt ein Schutzstreifen aufgezeichnet wurde, damit sich die KFzler möglichst ungestört durchdrücken können.
    Rate mal, wie wahrscheinlich eine Sperrung für Durchgangsverkehr ist ;)

  • Es ist eine Kreisstraße. Auf der Radfahrer bisher gar nicht auf der Fahrbahn fahren sollten, damit der echte Verkehr ungestört fahren kann. Und wo jetzt ein Schutzstreifen aufgezeichnet wurde, damit sich die KFzler möglichst ungestört durchdrücken können.
    Rate mal, wie wahrscheinlich eine Sperrung für Durchgangsverkehr ist ;)

    Das ist das übliche "Schutzstreifen"-Dilemma. Fahrradfahrer haben Erwartungen, Autofahrer haben Erwartungen. Und um allen Erwartungen gerecht zu werden, markiert man eine Schutzstreifen, denn würde man einen echten Radfahrstreifen markieren, dann gibt das die Gesamtbreite der Fahrbahn oft nicht her.

    Das Beispiel aus Hannover ist ähnlich gelagert. Ich bin gespannt, wie das weitergeht. Eine Frage noch. In dem SZ-Artikel steht nichts über Tempo 30. Das wurde in Hannover für die Königstraße gefordert. Steht das auch in Fürstenfeldbruck zur Diskussion, oder wurde es bereits verwirklicht und ich habe es überlesen?

    Fürstenfeldbruck: Schutzstreifen für Radler auf der B2
    An der Straße von Fürstenfeldbruck nach Emmering wurde ein neuer Schutzstreifen für Radfahrer eingerichtet, um die Sicherheit zu erhöhen. Zuvor gab es…
    www.sueddeutsche.de
  • LKW und Busse werden den Schutzstreifen nur dort benutzen müssen, wo die verbleibende Restfahrbahn sehr schmal ist und auch nur im Begegnungsfall. Kommt halt auch drauf an, wie oft der Begegnungsfall eintritt.

    Meine Beobachtung ist, dass 70% auch ohne Gegenverkehr und breiter Fahrbahn (ich im PKW + Bus im Gegenverkehr passt, ich im PKW + PKW im Gegenverkehr gibt Lichthupe, WTF?) den roten Schutzstreifen befahren, als wäre er nicht vorhanden.

  • Genau so wars ja auch geplant, damals, als man diese Malereien bewarb.

    In den Niederlanden, die ja wie wir alle wissen das Gelobte Land der Infrastruktur sind, wird bei schmaler Fahrbahn einfach der "Nicht-Schutzstreifen" in der Mitte verschmälert, im Extremfall gerne auch bis auf halbe PKW-Breite. Das wird uns von deutschen Verkehrswendeaktivisten gerne als leuchtendes Beispiel für die besondere Fahrradfreundlichkeit zu Lasten des Autoverkehrs in den Niederlanden verkauft. Da es im Real Life nur sehr wenige Engpass-taugliche Fahrzeuge à la Harry Potter Knight Bus gibt, fährt man mit KFZ natürlich, wenn kein Radfahrer da ist, dauerhaft auch auf mindestens einem der beiden Schutzstreifen (z.B. nicht nur der weiße PKW im Hintergrund, sondern offensichtlich auch das Kamera-Auto von Streetview...).

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    maps.app.goo.gl

    Manchmal auch dann, wenn ein Radfahrer den Streifen benutzt:

    https://www.gelderlander.nl/112-nieuws-aalten/man-zwaargewond-bij-aanrijding-in-dinxperlo-traumaheli-ter-plaatse~a3baad94/

    (Opfer später verstorben)

  • Folgt man deinem streetviewlink (Aufnahme August 2022) und fährt auf streetview etwas weiter, dann tut sich die Situation vorher auf, nämlich mit ganz schmalen Schutzstreifen unmittelbar im Bereich sich öffnender Autotüren:

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    www.google.de

    Aufnahme August 2009

    Wenn du das als Negativ-Kampagne gegenüber der niederländischen Radverkehrsinfrastruktur ins Feld geführt hättest, wäre das möglicherweise überzeugender gewesen.

    Was ist daran so abwegig, vom KFZ-Verkehr zu erwarten, dass er die Mitte der Fahrbahn nutzt? Und nur bei KFZ-Gegenverkehr in den Seitenraum ausweicht? Auf deiner Beispielstraße gilt anscheinend Tempo 50. Warum nicht Tempo 30? Das würde es zusätzlich vereinfachen, so zu fahren, dass die Schutzstreifen nur im Begegnungsfall benutzt würden.

    Deine streetview-Ansicht erinnert mich ein bisschen an die Weidenhäuser Straße in Marburg:

    Google Maps
    Ort mithilfe eines 360°-Fotos kennenlernen.
    www.google.de

    Für den Fahrradverkehr gibt es einen glatten Mittelstreifen. Im Begegnungsfall ist auf das etwa grobere Pflaster auszuweichen. Nur bei Schutzstreifen gegen den Fahrzeugverkehr geht es natürlich nicht, dass der Schutzstreifen mit grobem Pflaster ausgelegt wird.

  • Genau so wars ja auch geplant, damals, als man diese Malereien bewarb. Dieses Resultat wurde doch bestimmt auch in Untersuchungen festgestellt.

    Selbst ausgewiesene "Schutzstreifen-Gegner" müssen zugestehen, dass es Schutzstreifen unterschiedlicher Qualität und Ausführung gibt.

    Man hat halt auch (zumindest hie und da) dazugelernt.

    Das war eine der ersten oder gar der erste Schutzstreifen in Hannover (anfangs noch nicht rot markiert):

    Inzwischen steht der Beschluss des Bezirksrats im Raum, die Verwaltung soll eine verbesserte Radverkehrsinfrastruktur für die Königstraße vorschlagen.

    Diesem Schutzstreifen in der Wedekindstraße wird auch jemand, der Schutzstreifen an und für sich für keine gute Idee hält, zugestehen, dass er eine Verbesserung im Vergleich zum Beispiel Königsstraße darstellt:

  • Wenn du das als Negativ-Kampagne gegenüber der niederländischen Radverkehrsinfrastruktur ins Feld geführt hättest, wäre das [sehr schmaler Schutzstreifen] möglicherweise überzeugender gewesen.

    Ich bin kein Freund von Schutzstreifen, weil sie die üblichen Nachteile jeder willkürlichen Antriebs-Segregation besitzen, aber tatsächlich halte ich die ältere, schmale Variante für sicherheitstechnisch gegenüber den aktuellen Markierungen für weit überlegen.

    Die Gründe: Seitliche Sicherheitsabstände sind eben keine Naturkonstanten, denn der Bedarf für solche Abstands-Reserven ist hochvariabel, weil er strikt vom hochvariablen Verhalten der Menschen abhängt. Man wird nicht vom Mittelwert gestreift, sondern von einzelnen extremen Ausreißern. Die Sicherheitsabstände zum Fahrrad sollen als Reserve für unvorhersehbare sehr große Schwankungen der Radfahrer-Fahrlinie dienen, weil man davon ausgeht, dass ein muskelbetriebenes Zweirad aufgrund der Kurbelei notwendigerweise stärker eiert als ein gleich schnelles motorgetriebenes Zweirad. Größere Schwankungen sind jedoch auch beim Fahrrad keine physikalische Notwendigkeit, sondern lediglich Folge unkonzentrierter/gleichgültiger Balancehaltung. Die Größe der Amplitude lässt sich auch für Kinder, Senioren und Ungeübte bis auf ein oder zwei Handbreit begrenzen, wenn man nur eine Art "Peilhilfe" anbietet, die zum Spurhalten einlädt. Das ist exakt das gleiche Prinzip wie eine aufgemalte Fliege in der Glasur eines Pinkelbeckens.:evil: Wer das anzweifelt, kann ja mal mit Kindern einen Fahrradausflug auf einem schmalen Trampelpfad ausprobieren und sich dabei eines Besseren belehren lassen. Gleichzeitig folgt aus dem Umstand, dass KFZ mit einem ausreichend breiten Restfahrstreifen nicht mehr zum Überholen ausscheren müssen zwingend, dass die Führer der KFZ das Ausscheren weder ganz vergessen noch sich beim Timing zum Aus- und Einscheren grob irren könnten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Th(oma)s (29. September 2025 um 15:41)

  • Welch' ein Zufall, das ich gerade auf meiner Webseite tote Links dazu repariere, man, ist das eine scheiß Arbeit! Einige Sätze.

    Die Abstände bei Überholmanövern zwischen Velos und Fahrzeugen sind nach der Einführung der Kernfahrbahn kleiner geworden. Ebenso haben sich die Randabstände der Velofahrenden zum Strassenrand verkleinert.

    Analysis of the footage revealed that drivers gave up to 18cm (seven inches) more space to cyclists on stretches without cycle lanes. … The very existence of cycle lanes can lead to drivers to being lazier when overtaking because they believe the space between the cycle lane and the middle of the road is their territory

    The analysis shows that significantly wider passing distances are adopted by motorists in the condition without a 1.45 m cycle lane.

    Gleichzeitig wird Kfz-LenkerInnen ausreichend Platz für ein scheinbar sicheres Überholen signalisiert, was zu Überholmanövern mit deutlich zu geringem Sicherheitsabstand führt.

    Diese habe ich als beispiele.miniabstand drin, nachher kommt beispiele.mikroabstand dran. Da gibt es nichts schönzureden, das ist Vorsatz. Und jedes mal kommen sie hervor und zeigen auf die Allerschlechtesten, die Nicht-Allerschlechtesten zu rechtfertigen und schönzureden.

    vom KFZ-Verkehr zu erwarten, dass er die Mitte der Fahrbahn nutzt?

    Selbst ein 4jähriger erkennt mit einem Blick, warum das eine schlechte Idee ist. Wie mag wohl Ullis Mission lauten…

    Manchmal auch dann, wenn ein Radfahrer den Streifen benutzt

    Dieses Resultat kann ein sechsjähriger vorhersagen.

    Aber nichts geht drüber, wenn mans selbst gesehen hat. Schützenhofstraße, nie was gewesen, neuer „Schutzstreifen“, ein Toter, zweiter Toter. Just, als ich mir das ansehe, kommt ein Linienbus: Dessen Fahrspur kaum breiter ist als er selbst, der Fahrer fährt zentimetergenau mittig (wenn man das noch so nennen kann), der Todesstreifen weniger als doppelte Radfahrerbreite, der Benutzer sieht wie eingeklemmt aus. Praktisch genau das Bild, das ADFC und Co. hernehmen, wenn neue Streifen gewünscht sind, links Lastzug, Radfahrer, rechts Auto oder kleinerer Lkw, nur mit mehr Platz dazwischen. Die hiesige Malerei kam, weil die Anwohner über dichte Überholabstände jammerten.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • Die hiesige Malerei kam, weil die Anwohner über dichte Überholabstände jammerten.

    Der letzte Todesfall beim Überholen innerorts liegt heute mehr als 15 Monate zurück. Der damalige Fall war der einzige derartige in Deutschland im Jahr 2024 und geschah in der Baden-Württembergischen 4000-Seelen-Metropole Enzweihingen, als ein Busfahrer ein hintereinander fahrendes Ehepaar auf Rädern überholte*. Darauf hin fordert die Lokalzeitung Schutzstreifen an diesem Unfallort. Man weiß jetzt schon, was passieren wird, sollte die Verwaltung die Anregung aufgreifen.

    *) angeblich sei die Verunglückte vom (zu eng) überholenden Bus zu Fall gebracht und danach überrollt worden. IMO kann das so nicht stimmen, denn die Markierungen der Unfallaufnahme im Zeitungsbericht über den Unfall zeigen, dass das Fahrrad Fahrbahn-mittig zu liegen kam und damit vollständig unter dem Bus gelegen haben muss. Das ist mit einem Engüberhol-Szenario nicht vereinbar, sondern geht aufgrund der bis knapp auf die Fahrbahn herab geschlossenen glatten Flanke eines Linienbusses nur, wenn der Bus dem Fahrrad mit der Front von hinten in die Hacken fährt. Ein denkbares zu den Spuren passendes Szenario wäre, dass die Frau zu ihrem vorausfahrenden Mann aufschließen wollte und just im unpassendsten Moment begonnen hatte, sich neben ihn zu setzen.

  • Selbst ein 4jähriger erkennt mit einem Blick, warum das eine schlechte Idee ist. Wie mag wohl Ullis Mission lauten…

    Es geht um diese Änderung der Schutzstreifenmarkierung in einem Beispiel aus den Niederlanden, das Th(oma)s verlinkt hatte:

    Vorher:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    Nachher:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    Was ist so schlecht daran, dass dort der Fahrzeugverkehr mit Autos in der Mitte wischen den Schutzstreifen stattfindet? Bei Begegnungsverkehr muss eben zur Seite hin ausgewichen werden, wenn dort Platz ist, weil gerade kein Fahrradverkehr dort stattfindet. Und wenn doch, dann muss der Fahrzeugverkehr mit Autos in der Fahrbahnmitte eben erstmal stehen bleiben. Bei Tempo 30 sind die Chancen dafür nicht so schlecht, dass das funktioniert. Leider gilt in Th(oma)s Beispiel Tempo 50 max..

  • und just im unpassendsten Moment begonnen hatte, sich neben ihn zu setzen.

    Sowas habe ich auch schon gesehen, das Bild entspricht einem von denen im Kopf meiner Webseite und war an genau jener Stelle, allerdings hatte ich in der Sekunde die Knipse nicht schnell genug ausgerichtet. Auf 240er vor der Auto-Front auf der Bordsteinkante lang zirkeln wollen, damit in der Linie und direkt vor dem Linienbus, der immerhin grad noch bremsen konnte, ich glaube, der Fahrer hats geahnt.

    Dieses Ausschalten jeder Denktätigkeit auch in unrunden Situationen ist Folge von Wegelchen. Man kann vermuten, das Malereien sowas noch mehr fördern.

    Es müßte Strafanträge regnen, aber das Interesse tendiert gegen Null.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • Was ist so schlecht daran, dass dort der Fahrzeugverkehr mit Autos in der Mitte zwischen den Schutzstreifen stattfindet?

    wozu braucht es diese Schutzstreifen? Was ändert sich für den Radverkehr, wenn dieser rote Bereich am Fahrbahnrand

    • 10cm
    • 50cm
    • 150cm

    breit ist?

    richtig: nichts.

    überholt werden kann in jedem Falle nur dann, wenn kein Gegenverkehr vorhanden ist.

  • Was ändert sich für den Radverkehr, wenn dieser rote Bereich am Fahrbahnrand

    • 10cm
    • 50cm
    • 150cm

    breit ist?

    Nun, der konkrete Fall in Enzweihingen wäre mit einem markierten Streifen eher nicht passiert, weil nämlich die im Streifen eingesperr^h^h^h geschützten Radfahrer vom Bus verfehlt bzw. gar nicht oder zumindest erst später an übersichtlicherer Stelle überholt worden wären. Ein weiterer positiver Aspekt wäre, dass ein Streifen zum Fahrbahnradeln einlädt, und damit radelnde Bangbüchsen vom ungleich gefährlicheren Bürgersteigradeln abhält.

    Nichtsdestoweniger würde natürlich alle Welt trotzdem im Missverständnis von der auf ewig unverhandelbaren Notwendigkeit des vollen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstandes mit Markierung den dicken "Moordstreifen!!!"-Schaum vorm Mund haben.

    Duck&wech:saint:

  • ein Schutzstreifen lädt niemanden zum Radfahren auf der Fahrbahn ein. :|

    es sei denn, der schutzstreifen ist 2m breit und wird gerade nicht von Autos befahren. aber dann wärs kein Schutzstreifen mehr. :/

  • Aber auch „Erstens wurden im Mischverkehr generell geringe seitliche Überholabstände (Rad-Kfz) festgestellt.“, ohne mich gefragt zu haben, denn ich kann diese nicht feststellen. Im Gegenteil kann ich sagen, das „geringer Überholabstand“ nicht (allein) auf der Eigenschaft „Mischverkehr“ beruht. Pophankenweg ohne Anbauten, auch in der Brutalozeit wars immer Vorbildlich, auch kein Drängeln.

    Tendenz könnte es auch in Punkt 3 geben.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • Aber auch „Erstens wurden im Mischverkehr generell geringe seitliche Überholabstände (Rad-Kfz) festgestellt.“, ohne mich gefragt zu haben, denn ich kann diese nicht feststellen. Im Gegenteil kann ich sagen, das „geringer Überholabstand“ nicht (allein) auf der Eigenschaft „Mischverkehr“ beruht. Pophankenweg ohne Anbauten, auch in der Brutalozeit wars immer Vorbildlich, auch kein Drängeln.

    Tendenz könnte es auch in Punkt 3 geben.

    Im Ergebnisteil zeigen sie, dass von der Abstandsverkleinerung nur die Überholvorgänge ohne Gegenverkehr betroffen waren, während die (jeweils ca. 20cm geringeren) Abstände bei Gegenverkehr gleich blieben. Ein weiteres interessantes Detail aus dem Ergebnisteil war, dass der Rechtsabstand zu Längsparkern mit Streifen paradoxerweise größer war als ohne.

    Erwähnte ich eigentlich schonmal, dass man aber nicht vom Mittelwert gestreift wird, sondern von extremen Ausreißern, und dass die Chance auf solche Ausreißer mit Streifen sehr viel kleiner bzw. trotz dichterem Abstand jedenfalls nicht größer wird, weil erstens der Radfahrer viel weniger Pendelamplitude hat und bei Linksabbiegemanövern weniger Fehler machen wird, weil er die Markierung erst überfahren darf, nachdem er sich vergewissert hat, dass er keinen Verkehr links der Linie "gefährdet" (vulgo: zu reflexartigem Ausweichen/Notbremsung zwingt), und zweitens die Autofahrer auch keine Fehler beim Ausscheren machen können, weil sie gar nicht ausscheren müssen?