Vorgezogene Bundestagswahlen Ende März 2025

  • "Kommunisten sind rot lackierte Faschisten", sagte der spätere SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher 1930. Mir scheint das ist so eine Art Running Gag. Kurios, dass Weidel den Faschismus-Vorwurf auf "Linke" anwendet. Die Kommunisten dagegen nannten die SPD Sozialfaschisten. Ist Weidel kommunistisch?

    „ROT LACKIERTE FASCHISTEN“: „Dieser Vergleich ist moralisch nachvollziehbar“
    Darf ein SPD-Senator linke Gewalttäter „rot lackierte Faschisten“ nennen?Dürfen darf er, das fällt ganz klar unter das Recht der Meinungsfreiheit.
    www.tagesspiegel.de
  • Zitat

    Aufgrund der drohenden Papierknappheit bei der anstehenden Bundestagswahl werden alle Parteimitglieder gebeten nachzusehen, ob sie noch Papier zuhause haben und dieses umgehend in die Zentrale zu faxen.

    Django Asül

  • Das mit dem "MEHR FÜR DICH" nimmt man Scholz nicht ab

    Schlauerweise hat er ja auch das Subjekt weggelassen. Wär ich Anteilseigner bei Rheinmetall, KM, oder wenigstens ein Handtuchlieferant für die Bundeswehr, oder hätte sonst eine staatliche Direktverbindung in die Taschen der Bürger, könnt ich dafür GELD einsetzen. Aber so muss ich wohl oder übel STEUERN einsetzen. Ganz schön raffiniert...

  • Schlauerweise hat er ja auch das Subjekt weggelassen. Wär ich Anteilseigner bei Rheinmetall, KM, oder wenigstens ein Handtuchlieferant für die Bundeswehr, oder hätte sonst eine staatliche Direktverbindung in die Taschen der Bürger, könnt ich dafür GELD einsetzen. Aber so muss ich wohl oder übel STEUERN einsetzen. Ganz schön raffiniert...

    Das Verb fehlt ebenfalls.

  • Die Brandmauer steht ...

    ... ziemlich wacklig da.

    Nicht nur inhaltlich, auch farblich erinnern die CDU-Plakate an eine andere Partei, von der ich bislang in Hannover noch keine Plakate gesehen habe in diesem Wahlkampf.

  • "Die AfD hat am Wochenende ihr Wahlprogramm in Riesa verabschiedet - Kanzlerkandidatin Alice Weidel hielt eine Rede voller Attacken. Bei der CSU sorgen die Pläne der Partei für Unverständnis."

    Weidel legt Deutschland-Plan der AfD offen - CSU spricht von "Höhepunkt des Irrsinns"
    Insbesondere die "Remigration" sorgt für Empörung. (dkr)
    www.infranken.de

    Unter anderem ereiferte sich Weidel in ihrer Rede dahingehend, dass sie "die Windräder der Schande" niederreißen will. "Ich kann euch sagen, wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder." Zitat aus ihrer Parteitagsrede.

    Wie kann es sein, dass die CSU, allen voran Söder, die Grünen mehr verteufelt und mit Hassreden überzieht als die AfD? Ähnelt die AfD zu sehr dem eigenen Wahlprogramm und dem von Aiwangers Freien Wählern?

    "Windkraft war im Jahr 2023 mit einem Anteil von 31,0 % wichtigster Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland"

    Stromerzeugung 2023: 56 % aus erneuerbaren Energieträgern
    Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 449,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach…
    www.destatis.de
  • In diesem SWR-Beitrag vom 21.3.2024 wird darüber berichtet, wie die AfD KI-generierte Fake-Bilder einsetzt:

    KI auf dem Wahlplakat: AfD postet Foto von neuem Mitglied, das es so gar nicht gibt.
    Die AfD Göppingen wirbt mit dem Gesicht von Stefanie Müller, die vor kurzem in die AfD eingetreten sein soll. Doch diese Frau gibt es in dieser Form nicht. Das…
    www.swr.de

    In dem Beitrag ist ein Film enthalten, bei dem in Minute 1:17 ein Bild vom Feldberg im Schwarzwald mit Windrädern zu sehen ist.

    Da wird voraussichtlich noch einiges an übler Plakatwerbung aus der rechten Ecke zu erwarten sein.

  • Ullie 2023 ist lange her.

    Bundesnetzagentur - Presse - Bundesnetzagentur veröffentlicht Daten zum Strommarkt 2024

    Der Anteil der Erneuerbaren lag 2024 bei 59%.

    Zur Wahrheit gehört dann leider auch:

    Zitat

    Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 431,7 TWh Strom erzeugt. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (450,5 TWh).

    Wenn wir unser Land weg von Fossilen hin zu Strom umbauen wollen, müssen Stromverbrauch und Stromerzeugung *steigen*, nicht *fallen*.

    Eine Ursache warum das (noch) nicht klappt, dürften die teils hohen Stromkosten sein. Ist halt blöd, wenn man gleichzeitig russisches Gas boykottiert, Kohle/Kernkraft abschaltet, Infrastruktur privatisiert und den Ausbau von Windkraft verhindert.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Wenn wir unser Land weg von Fossilen hin zu Strom umbauen wollen, müssen Stromverbrauch und Stromerzeugung *steigen*, nicht *fallen*.

    Eine Ursache warum das (noch) nicht klappt, dürften die teils hohen Stromkosten sein. Ist halt blöd, wenn man gleichzeitig russisches Gas boykottiert, Kohle/Kernkraft abschaltet, Infrastruktur privatisiert und den Ausbau von Windkraft verhindert.

    Der Stromverbrauch ist aber noch nicht gestiegen und daher müssen wir auch nicht mehr Strom erzeugen. Aber natürlich hast du Recht, dass durch die steigende Elektrifizierung (E-Autos, Wärmepumpen, ...) künftig mehr elektrische Energie benötigt wird. Derzeit macht sich das aber noch nicht bemerkbar, da der neue Bedarf noch durch Einsparungen (aufgrund steigender Energiekosten) an anderer Stelle kompensiert wurde. Die Last ist im Jahr 2022 gegenüber 2021 von 504 TWh auf 482 TWh und 2023 nochmals auf 458 TWh gesunken, 2024 wieder leicht auf 464 TWh gestiegen.

    Erfreulich ist, dass nicht nur der Anteil, sondern auch die absolute Produktion erneuerbarer Energie mit Ausnahme des kurzen Corona-Knicks beständig steigt, während nicht-erneuerbare Energie auch absolut weniger wird.

    Der Rückgang bei den fossilen Energien ist dabei stärker als der Rückbau der Kapazitäten. Es ist also keinesfalls so, dass sich Deutschland nicht selbst mit Energie versorgen könnte. Jedenfalls, wenn man das Verbrennen von importiertem Öl und Gas als "sich selbst versorgen" betrachtet. Die Kohleverstromung war im Jahr 2024 auf dem Niveau von 1957.

    In den letzten Monaten vor der Abschaltung haben die drei letzten AKW in Deutschland zusammen ca. 3 GW geliefert. Dies nur zur Einordnung.

    So sah der Mix im Jahr 2024 aus:

    Zum Dauer-Aufreger "Stromimport": Wir hatten im Jahr 2024 ein Import-Saldo von 24,8 TWh, das sind 5,3% des gesamten Stromverbrauchs. Zum Vergleich: Wir haben gleichzeitig fossile Energieträger mit einem Energieäquivalent von über 3000 TWh importiert. Auf einem europäischen Strommarkt kaufen wir Strom aus dem Ausland, wenn der billiger ist als der, den wir selbst erzeugen können.

    Die Länder, aus denen wir 2024 am meisten importiert haben, waren Frankreich (vom französischen Steuerzahler subventionierter Atomstrom) und Dänemark (Windstrom).

    Vielleicht dazu auch noch was zum Thema "Dunkelflaute": Es ist bekannt, dass die helle Tageszeit im Winter kürzer und auch Wetterlagen mit Sonnenschein seltener sind. Photovoltaik leistet daher in den Wintermonaten nur einen geringen Beitrag. Es ist auch bekannt, dass es im Winter Tage mit wenig Wind gibt, so dass dann gleichzeitig auch die Windenergie wenig liefert.

    Eine solche Phase von drei Tagen gab es Mitte Dezember vom 11. bis 13.12.2024. Am 12.12. ist dann in der Zeit zwischen 17 und 18 Uhr der Börsenstrompreis auf über 900 EUR/MWh eskaliert.

    Wir haben in dieser Stunde 14 GW importiert, während unsere fossilen Kraftwerke nur zu 50% ausgelastet waren. Da gab es also ungenutzte Kapazitäten von 36 GW. Die 3 GW der letzten drei AKW, die Anfang 2023 vomNetz gegangen sind, hätten dabei kaum eine Rolle gespielt.

    Noch am selben Abend war es zwar noch dunkler und immer noch kein Wind, aber der Börsenstrompreis ist wieder auf das normale Niveau gefallen. Diese Eskapade war also nicht technisch bedingt, sondern eine Überreaktion am Strommarkt. Am darauffolgenden Wochenende hat die Windenergie in Deutschland bereits wieder den größten Anteil geliefert. Dass sich dann alle über die damit verbundenen niedrigen Preise gefreut haben (wenn sie einen flexiblen Tarif haben), war der Springer-Presse dann aber keine Meldung wert.

    Was richtig ist: Wir brauchen mehr Speicher. Das wird jetzt auch langsam finanziell interessant, weil wir zunehmend Tage haben, an denen wir mehr Windstrom (im Sommer auch PV) haben als wir brauchen und weil die Kosten für Batteriespeicher ständig sinken. Wer eine eigene PV-Anlage auf dem Dach hat, hat in der Regel auch einen Batteriespeicher. Aber ich glaube, dass sich Speicher demnächst auch schon lohnen, wenn man keine eigene PV-Anlage hat, aber dafür einen flexiblem Stromtarif.

    Derzeit entstehen auch Großspeicher: Energiewende: Riesige Speicher fürs Stromnetz - ein Batterietsunami rollt heran - DER SPIEGEL

    Als Ergänzung brauchen wir aber auch weiterhin Gaskraftwerke, die perspektivisch mit Wasserstoff oder daraus basierenden synthetischen Gasen betrieben werden.

    *edit: Quelle https://energy-charts.info/

  • Aber natürlich hast du Recht, dass durch die steigende Elektrifizierung (E-Autos, Wärmepumpen, ...) künftig mehr elektrische Energie benötigt wird.

    ... aber insgesamt weniger Energie, weil Wärmepumpen und E-Autos deutlich effizienter mit Energie umgehen.

    Ich verweise mal der Einfachheit auf meinen eigenen Artikel dazu:

    umwelt+verkehr karlsruhe: 2/23 BUZO: Wo soll kuenftig unsere Energie herkommen?

    Thema "Dunkelflaute":

    Derzeit sicher noch ein Problem, weil derzeit fast alle regenerative Energie direkt in den Verbauch geht, weil billiger etc.

    Langfristig beim weiteren Ausbau der Regenerativen werden wir dahin kommen müssen (und sicher auch kommen), dass wir damit deutlich mehr Strom erzeugen können als an normalen Tagen gebraucht wird, um dann den Überschuss in Wasserstoff für die Chemiker etc. zu verwandeln und in Wasserstoff und anderes zur Speicherung stecken können, dann brauchen wir bei Dunkelflauten vielleicht auch keine bzw. kaum noch Gaskraftwerke anwerfen.

    Ansonsten: Der Kampf gegen Windmühlen hat ja Tradition und Konservative und darüber hinaus mögen ja Traditionen, liegt bestimmt auch an der zu großen Amygdala ...

  • ... aber insgesamt weniger Energie, weil Wärmepumpen und E-Autos deutlich effizienter mit Energie umgehen.

    Richtig! Ein E-Auto benötigt nur etwa ein Viertel der Energie eines Verbrenners und eine Wärmepumpe je nach Voraussetzungen ein Drittel bis ein Sechstel der Energie einer Gasheizung.

  • Wir brauchen mehr Speicher.

    Nicht nur Stromspeicher, sondern auch riesige Wärmespeicher. Werden teilweise schon gebaut.
    Man kann, wenn viel Strom (oder Industrie-Abwärme) im Angebot ist, Wasser oder andere Wärmeträger aufheizen und die Wärme dann im Winter ins Wärmenetz einspeisen.

    Die Speicherung dürfte umso verlustärmer sein, je größer der Speicher ist. Verluste skalieren mit der Oberfläche des Speichers (Quadrat vom Durchmesser), aber das Volumen skaliert kubisch zum Durchmesser.

    Springer-Presse hierzu: https://www.welt.de/regionales/ham…mespeicher.html

    Der eine Speicher reicht zwar nur 1 Tag lang für 40_000 Haushalte. Aber wir haben im Hamburger Hafen gut 5km² Fläche, die der Mineralölindustrie zuzurechnen ist. Das wird demnächst alles frei ;)

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ja, es gibt bereits viele technische Speicherlösungen. Keine davon wird alleine ausreichen, aber in der Kombination wird es funktionieren.

    Beim Neubau einer Schule in Schweich, RLP wurde vor 4 Jahren ein Eisspeicher gebaut. Im Sommer wird ein Wasserspeicher durch Solarthermie erwärmt, dem in der Heizperiode die Wärme wieder entzogen wird. Gleichzeitig kann die Schule auf diese Weise im Sommer gekühlt werden, indem man auch dem Innenräumen Wärme entzieht und für den Winter speichert.

    Wärme aus dem Eis – für einen ganzen Schulkomplex

    Sowas kann man auch nachträglich einbauen

    Schulzentrum Nord erste Schule in Schleswig-Holstein mit Eisspeicher-Wärmepumpe

    Wenn der nächste FDP-Spacko was von "Technologieoffenheit" faselt, könnt ihr ihn ja mal fragen, ob er das kennt.

  • Es ist gut und freut mich sehr, dass mein Hinweis auf Weidels absurden Aufruf zum "Kreuzzug gegen die Windradschande" dazu geführt hat, ernsthaft über Themen der Energieversorgung zu diskutieren. Mit Hinweisen auf gelungenen Lösungen. Hoffentlich gibt es noch genug andere Menschen, die der AfD-Hasspropaganda nicht auf den Leim gehen!

  • Aber ich glaube, dass sich Speicher demnächst auch schon lohnen, wenn man keine eigene PV-Anlage hat, aber dafür einen flexiblem Stromtarif.

    Das wird so sein. 10KWh Batteriespeicher sind ja jetzt schon bei 1350€ - Tendenz weiterhin fallend, zumindest so lange wir keine Zölle auf China Import haben. Gut, da kommt noch der Wechselrichter hinzu, und