Woche 21 vom 20. bis 26. Mai 2024

  • Bitte richtig lesen. Das Zitat ist NICHT mein Standpunkt. Ich habe das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts zitiert. 1934 wurde die Vorrangstellung des PKW im Straßenverkehr von den Nazis durch eine neue StVo begründet.

    Die Annahme, das Primat des Autos wäre eine deutsche Besonderheit, weil es damals von den Nazis durchgesetzt worden wäre, trügt. Das ist nur eine zufällige Koinzidenz, wie der Blick auf die Einstellung zum Auto im Ausland zeigt.

  • Die Annahme, das Primat des Autos wäre eine deutsche Besonderheit, weil es damals von den Nazis durchgesetzt worden wäre, trügt. Das ist nur eine zufällige Koinzidenz, wie der Blick auf die Einstellung zum Auto im Ausland zeigt.

    Das ist einerseits richtig, aber andererseits darf dabei nicht übersehen werden, dass auch in anderen Staaten der Faschismus mit dazu beigetragen hat, den Autokult aufzubauen.

    Und wie das AfD-Plakat zeigt, gehen heute noch Auto und Faschismus gerne Hand in Hand. Das hat Geschichte, nicht nur in Deutschland:

    Der italienische Schriftsteller Marinetti liebte die Provokation und den Faschismus. Vor 115 Jahren machte er mit dem „Futuristischen Manifest“ von sich reden.

    Futuristisches Manifest: Für den Krieg und gegen die Frauen
    Der italienische Schriftsteller Filippo Tommaso Marinetti liebte Provokation – und den Faschismus. Vor 115 Jahren veröffentlichte er das futuristische Manifest.
    www.deutschlandfunk.de

    Hier ein Zitat aus dem "Futuristischen Manifest" von 1909:

    "4. Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen . .. ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake.

    5. Wir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt."

    100 JAHRE FUTURISMUS UND DAS AUTOMOBIL - Automuseum Prototyp
    Mai 2009 – Ist es Filippo Tomaso Marinettis „Futuristisches Manifest“ vom 20. Februar 1909 und damit das definierte Geburtsdatum des Futurismus oder ist es die…
    prototyp-hamburg.de

    Links zu AfD-Plakatfotos, die den engen Zusammenhang von Faschismus und Auto (insbesondere solche mit Verbrennermotor) offenbaren:

    https://mdb.ad-hoc-news.de/bilder/bild-2253136_800_600.jpg

    https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/923ace0b-0002-0004-0000-0000c69eb492_w1001_r1_fpx30.22_fpy44.86.jpg

    https://www.staatsanzeiger.de/wp-content/uploads/2024/05/imago0469947156h-1-3-900x600.jpeg

    Dabei muss es doch eigentlich heißen: Verbrennerautos - und die AfD am besten gleich mit - verbieten!

  • Macht viel Spass, bergab gehts aber oft von selber schneller als 15km/h.

    Insofern sollte man dieses natürlich sofort verbieten.

    Bin ich grad zufällig drüber gestolpert, weil von einem anderen Diskussionsteilnehmer verlinkt:

    Die Lösung des Verkehrsproblems lag für die NSKK-Funktionäre in der Utopie, durch die „Erziehung des deutschen Menschen zum Verkehrsmenschen" Unfälle aus der Welt zu schaffen. Unter einem „Verkehrsmenschen" stellte sich der Korpsführer einen „seit frühester Jugend im Verkehr und zum Verständnis eines modernen Verkehrs erzogenen Volksgenossen vor, dem als Nationalsozialisten die Einfügung in die Verkehrsgemeinschaft bereits eine Selbstverständlichkeit bedeutet, der frei von jedem Neidgefühl einem anderen Verkehrsteilnehmer die höhere Geschwindigkeit und das rasche Vorwärtskommen nicht mißgönnt". Zitat aus: Motorwelt vom 11.6. 1937 (Beilage): „Das NSKK im Dienste der Verkehrsgemeinschaft".

    Zitiert bei: https://www.degruyter.com/document/doi/1…73/html?lang=de

  • Ich fürchte der Bike-Park am Geisskopf ist nicht der einzige seiner Art. Gehen solche Fahrradunfälle in die Verkehrs-Unfallstatistik ein, oder nicht?

    Wie dem auch sei, wünsche ich allzeit Unfall-freies Fahrradfahren, auch im Radel-Park.


    Lässt sich ja einfach herausfinden:

    Unfallatlas | Kartenanwendung

    Und damit eindeutig nein, denn da gibts in Unterbreitenau von 2016 bis 2022 nur einen eingetragenen Unfall, was das Geschehen am Berg schon extrem verharmlosen würde.

  • Hmmm... :/

    ok, Hänger leer. So genau hab ich gar nicht hingesehen, schätze das Kind ist entweder mal sehr unerschrocken, oder wird sich nicht mehr freiwillig auf ein Fahrrad setzen.

    Manchmal denke ich schon drüber nach, ob das fahren im Kinderhänger so schlau war, bei dem Fahrstil, den meine kinder heute pflegen. Immerhin kennen sie die meisten Verkehrsregeln, die sie großzügig ignorieren.

  • Ich glaube auch, dass das in Wirklichkeit langsamer war als es im Video aussieht. Jedenfalls habe ich immer diesen Eindruck, wenn ich mal selbst eine Fahrt per Video aufgenommen habe.

  • Ich glaube auch, dass das in Wirklichkeit langsamer war als es im Video aussieht. Jedenfalls habe ich immer diesen Eindruck, wenn ich mal selbst eine Fahrt per Video aufgenommen habe.

    Wahrscheinlich muss man es so verbuchen, dass man das (Kleinkind auf Kindersitz auf Moutainbike-Piste) nicht unbedingt machen sollte, auch nicht bei langsamer Fahrt. Und dass es schon manchmal erstaunlich ist, dass trotzdem nichts passiert.

    Es gibt eindeutig auch andere sehr gefährliche Sachen, die trotzdem immer wieder gemacht werden und die vielen eher harmlos vorkommen, als mit dem Fahrrad zu fahren:

    Siehe diesen Video zur Unfallverhütung im Haushalt:

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    Und bitte immer dran denken: Den Handlauf benutzen beim Treppen begehen.

  • Es gibt eindeutig auch andere sehr gefährliche Sachen, die trotzdem immer wieder gemacht werden und die vielen eher harmlos vorkommen

    Auf linksseitigen Gehwegen Fahrrad fahren zum Beispiel.

    *edit: Immerhin kann sie dank der supertollen Rollerback-Rückenlehne nicht nach hinten vom Fahrrad fallen, wenn sie zu stark beschleunigt

  • Die Annahme, das Primat des Autos wäre eine deutsche Besonderheit, weil es damals von den Nazis durchgesetzt worden wäre, trügt. Das ist nur eine zufällige Koinzidenz, wie der Blick auf die Einstellung zum Auto im Ausland zeigt.

    Oh ja, vor allem in den USA hat das eine völlig andere Dimension, in der Nicht-Autofahrer als komplett unwichtig und teilweise nicht des Lebens würdig angesehen werden. Mit dem Rad fährt angeblich nur, wem wegen Suff der Führerschein abgenommen wurde und mit dem Bus fahren nur Drogensüchtige. In Wohngebieten werden Gehwege herausgerissen (!), damit da niemand herumgammelt - Erwachsene fahren schließlich mit dem Auto zum Nachbarn...

  • Auf linksseitigen Gehwegen Fahrrad fahren zum Beispiel.

    *edit: Immerhin kann sie dank der supertollen Rollerback-Rückenlehne nicht nach hinten vom Fahrrad fallen, wenn sie zu stark beschleunigt

    An der Stelle wäre es dann allerdings so geregelt:

    Bis zu der gezeigten Stelle führt ein gemeinsamer Zweirichtungs-Fuß- und Radweg. Aber dann heißt es absteigen. Wie ist das mit dem Radweg auf deinem Foto? Ist der auch so ausgeschildert:

    [Zeichen 240]+[Zusatzzeichen 1000-33]

    Hoffentlich hat sie (oder ist es ein er?) auf deinem Foto, ein Fahrrad mit tiefem Einstieg. Fahre ich seit ein paar Jahren nur noch. Und ich kann mich dran erinnern, dass ich früher hin- und wieder mit hochbeladenem Gepäckträger fuhr und beim Absteigen nicht dran dachte, sodass ich mit dem Bein gegen das Gepäck schwang und TikTok-reif "maulte".

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (29. Mai 2024 um 11:30) aus folgendem Grund: Um Foto ergänzt, Text entsprechend geändert.

  • Oh ja, vor allem in den USA hat das eine völlig andere Dimension, in der Nicht-Autofahrer als komplett unwichtig und teilweise nicht des Lebens würdig angesehen werden. Mit dem Rad fährt angeblich nur, wem wegen Suff der Führerschein abgenommen wurde und mit dem Bus fahren nur Drogensüchtige. In Wohngebieten werden Gehwege herausgerissen (!), damit da niemand herumgammelt - Erwachsene fahren schließlich mit dem Auto zum Nachbarn...

    "Henry Ford lenkte die Ford Motor Company von Anfang an wie ein Diktator. Es war wohl dieser Führungsstil, der 1928 die "New York Times" veranlasste, ihn als "Mussolini of Highland Park" zu bezeichnen. So war Ford vielleicht ein Wohltäter - aber mit eigenem Überwachungsstaat."

    Zitat aus: Henry Ford und die Nazis - Der Diktator von Detroit, Spiegel vom 29.7.2008

    Henry Ford und die Nazis
    Unternehmer, Wohltäter - und Hitlers Vorbild: Der amerikanische Autofabrikant Henry Ford revolutionierte nicht nur die Fließbandproduktion, mit seinem…
    www.spiegel.de

    In einem weiteren Zitat wird beschrieben, wie Ford ein Nazi-Orden verliehen wird:

    "Es war der Abend des 30. Juli 1938, Henry Fords 75. Geburtstag. Vor über 1500 prominenten Detroitern verlas der deutsche Botschafter in Cleveland, Karl Kapp, die Laudatio von einer Pergamentrolle, die von einem Mann unterzeichnet war, der schon seit Jahren ein glühender Verehrer des Automobilproduzenten war - Adolf Hitler.

    Der so Geehrte strahlte, als schließlich vor seinen Augen ein rotes Kästchen geöffnet und das goldene Malteserkreuz umrahmt von vier kleinen Hakenkreuzen an die Brust seines weißen Anzugs geheftet wurde. Henry Ford war der erste Amerikaner, der diesen höchsten Orden des nationalsozialistischen Deutschland für Ausländer, das Großkreuz des Deutschen Adlerordens, verliehen bekam."

  • Oh ja, vor allem in den USA hat das eine völlig andere Dimension, in der Nicht-Autofahrer als komplett unwichtig und teilweise nicht des Lebens würdig angesehen werden. Mit dem Rad fährt angeblich nur, wem wegen Suff der Führerschein abgenommen wurde und mit dem Bus fahren nur Drogensüchtige. In Wohngebieten werden Gehwege herausgerissen (!), damit da niemand herumgammelt - Erwachsene fahren schließlich mit dem Auto zum Nachbarn...

    Das ist stark verkürzt und kommt ganz auf die Gegend an.

  • Das ist stark verkürzt und kommt ganz auf die Gegend an.

    Sind diese Gegenden in den USA, von denen TheK berichtet, in der Nicht-Autofahrer als komplett unwichtig und teilweise nicht des Lebens würdig angesehen werden, dieselben Gegenden, in denen eher Trump gewählt wird, bei dem man sich gerade darüber streitet, ob er ein Faschist ist?

    "Ist Ex-Präsident Donald Trump ein Faschist?" taz vom 28.5.24

    US-Debatte über Trump und Faschismus: Der Verstärker
    Ist Ex-Präsident Donald Trump ein Faschist? Die USA diskutieren vor seiner möglichen Rückkehr über eine Anthologie namens „Did it happen here?“.
    taz.de
  • Eher nach dem Klima: Umso wärmer, umso rücksichtsloser. Nur die Methoden variieren: In LA bekommst du den veganen Chai-Latte ins Gesicht gegossen; in Houston hält man die die AK47 unter die Nase…

    Am angenehmsten ist wahrscheinlich der Nordwesten (Portland und Seattle). Wobei letztere gerade eine neue S-Bahn-Linie haben und jetzt die Geschäftsleute Angst haben, dass ihnen diese die "falschen Leute" in die Stadt spült… Die Linie führt direkt zum Microsoft-Hauptsitz in Redmond…

    Deutlich entspannter sind die Kanadier – die Vorurteile gegen ÖPNV gibt es da gar nicht; nur glauben die, dass es 8 Monate im Jahr zu kalt sei, um mit dem Fahrrad zu fahren.

  • In Unistädten wird zum Teil viel Rad gefahren. Boulder z. B. DS gibts sogar viel Radwege und Markierungen auf den Landstraßen.

    Rad fagren ist meist weniger das Problem, zu Fuß gehen gehört oft nicht zu den gedachten Fortbewegungsarten außerhalb des Stadt/Ortskerns. Es gibt zum Teil in Gewerbegebieten etc. keine Gehwege

  • Eher nach dem Klima: Umso wärmer, umso rücksichtsloser. Nur die Methoden variieren: In LA bekommst du den veganen Chai-Latte ins Gesicht gegossen; in Houston hält man die die AK47 unter die Nase…

    Ich habe eigene Fahrraderfahrungen in San Antonio und Miami. Beides vollkommen unkompliziert.