Kostenvergleich Pedelec - Fahrrad

  • Wieviel teurer ist das Pedelec im Vergleich zum klassischen Fahrrad?

    "... erstmals wurden mehr E-Bikes als herkömmliche Räder verkauft. „E-Bikes sind der Markt- und Innovationstreiber“, sagte Stork. 1,9 Millionen abgesetzten Fahrrädern standen 2023 2,1 Millionen E-Bikes gegenüber."

    taz vom 13.3.24 https://taz.de/84-Millionen-F…hland/!5994920/

    Bei dem Versuch, die Kosten zu ermitteln für ein Pedelec (die meisten verkauften E-Bikes sind Pedelecs) im Vergleich zu einem klassischen Fahrrad habe ich unterschiedliche Angaben gefunden:

    Der VCD kommt auf diese Kilometer-Kosten:

    Fahrrad: 1,6 Cent, Pedelec: 4 Cent

    VCD abgerufen am 17.4.24 https://www.vcd.org/service/kostencheck

    BikeX dagegen ermittelt Kosten von 10 Cent pro Kilometer für das Pedelec:

    "Rechnet man all diese Kosten in die Kalkulation mit ein und bricht sie auf den Kilometer herunter, dann kommt man auf 10 Cent pro gefahrenen Kilometer mit dem Pedelec"

    BikeX vom 24.2.23 https://www.bike-x.de/e-bike/ratgeberwie-teuer-ist-e-biken/

    4 Cent oder 10 Cent pro Kilometer sind doch gewaltige Unterschiede. Auf jeden Fall ist das Pedelec deutlich teurer als das Fahrrad.

    Benutzt man das Fahrrad als Sportgerät, um sich zu bewegen und fit zun halten, dann macht es keinen Sinn, auf das Pedelec umzusteigen.

    Bei einer Doppelnutzung zum Beispiel für den Weg zur Arbeit und gleichzeitig um sich fit zu halten, macht es auch keinen Sinn umzusteigen. Zwar erreicht man in kürzerer Zeit den Arbeitsplatz, ebenso dauert der Rückweg weniger lang, aber diese "gewonnene Zeit" fehlt dann als Trainingszeit.

    Dann hat man vielleicht etwas Zeit gewonnen, aber die muss dann womöglich für Überstunden aufgewendet werden, um das teurere Pedelec zu finanzieren.

    Geht es dagegen darum schneller zur Arbeit und wieder nach hause zu kommen, oder haben sich durch andere Umstände der Arbeitsweg oder andere häufig zurückgelegte Wege verlängert, dann kann man mit dem Pedelec Zeit gewinnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (17. April 2024 um 22:46) aus folgendem Grund: Fehlerkorrektur

  • Bei mir fällt dank dem S-Pedelec einmal duschen am Abend und zwei mal umziehen weg. Durch den etwas langen Weg zur Garderobe ergibt dass dann locker 20min pro Zeitersparnis. Zeitersparnis für den Weg liegt bei 10-20min, je nachdem wie viel Autos im Weg stehen auf den Total 45km pro Tag. Energie verbrauche ich zudem so deutlich weniger. Einmal duschen entspricht locker dem Stromverbrauch für die 225km pro Woche (<4 kWh).

    Aber gekauft habe ich es mir vor allem wegen dem Zweitjob in der Eventtechnik. Bei den Firmenkunden kann man nicht verschwitzt ankommen. Und an langen Tagen (08:00 bis 04:00 manchmal) bin ich dann froh, wenn ich nicht noch 45-60 min Rad fahren muss, um nachhause zu kommen. Davor habe ich mich öfters ein Carsharingauto gemietet dafür. Alleine durch die wegfallenden Carsharingkosten ist das S-Pedelec schon fast finanziert. Aber 10 Cent pro Kilometer werde ich nie erreichen mit dem Klever X-Speed Pinion ALPHA 45. >100'000km wird das Teil wohl nicht durchhalten bei meinem Fahrstil :evil:

    Momentan habe ich Stromkosten von 0.69 Rappen pro Kilometer (mit 1.9 kWh pro 100km ab Steckdose gerechnet) und variable Kosten (Verschleiss, Versicherung (36.-/Jahr), Steuern (20.-/Jahr), Upgrades) von 8.4 Rappen. Wobei da 2.75 Rappen nur wegen einem Sturz sind: Kurbel verbogen, eine Pedale und den Spiegel zerstört. Total 310.80 ohne Arbeitskosten, da selbst geschraubt :S Der Wertverlust / Ammortisation ist eigentlich das teuerste. Bis die 7200.- Kaufpreis einen kleinen Anteil ausmachen an den Kilometerkosten, muss man schon extrem viel fahren. Schlussendlich sollte ich hoffentlich etwa bei 20 Rappen pro Kilometer ankommen. Der 1200 Wh Akku sollte mit 700 Ladezyklen ca. 35'000 - 42'000 km mitmachen, dann ist wohl ein Ersatz fällig für 1850.-Franken. Eigentlich völlig überteuert, aber so ist nun mal die Fahrradindustrie. Mal sehen ab wann der 1600 Wh Akku verfügbar ist, eventuell gönne ich mir dann diesen. Die ~20km grössere Reichweite würde mir wohl für zwei Tage pendeln reichen und das tägliche Aufladen ersparen.

    Es ist aber immer noch massiv günstiger, als wenn ich mir ein Auto gekauft hätte. Alleine der Tiefgaragenplatz nebenan würde 275.-/Monat kosten ^^

  • Wieviel teurer ist das Pedelec im Vergleich zum klassischen Fahrrad?

    Der Verzicht auf den ansonsten bei meiner Wohnlage üblichen Zweitwagen hat im Laufe der Jahre zwei Eigentumswohnungen abbezahlt. Mit Pedelec hätte es dann halt ein paar Wochen länger gedauert. So what.

    Mich nerven beim Pedelec nicht die ggf. bisschen höheren Kosten, sondern dass es bei meiner gewohnten Fahrgeschwindigkeit längst nicht mehr mitschiebt, und dass die Motorleistung bis dahin gefühlt auch nur so gerade zur Kompensation der durch Antrieb und Akku bedingten Schwerfälligkeit dient. Das mag aber bei Strecken mit signifikanten Steigungen anders sein.

    Zum Glück schwitze ich auch nicht beim Fahren, so dass ein möglicher Zeitvorteil durch den Entfall von Umziehen/Duschen keine Rolle spielt. Ich fahre entspannt in normalen Alltagsklamotten wie sie auch eingefleischte Autofahrer tragen würden. Hier wäre insbesondere der erhöhte Verschleiß an Hosen zu berechnen, die immer an der Innenseite des Oberschenkels schnell durchscheuern. Das dürfte sich aber mit Pedelecs nichts tun.

    Die Verschleißkosten betragen derzeit für 1 Kette jährlich, einmal Kettenblatt, Ritzelpaket und Satz Reifen alle 5 Jahre, ab und zu Schaltzüge, Griffgummis, Lenkerband und Bremsbeläge, im Mittel 50 €/a bzw. 1ct/km. Das Teuerste am 2015 für 1200.- gekauften Rad war bislang die Kosten für Wiederbeschaffung von Teilen nach dem Diebstahl von Vorderrad, Sattel und Beleuchtungsanlage vom vor dem Institut angeschlossenen Rad gleich in den ersten Wochen nach dem Kauf. Hier schlug insbesondere das Vorderrad heftig ins Kontor, weil es eine im Einzelverkauf sündteure Steckachsennabe besaß. Seither nehme ich das Rad und trage es zwei Treppen hoch ins Büro. Würde ich mit einem Pedelec eher nicht machen.:P

  • kobL: Gesetzlich ist in Deutschland festgelegt, dass das Speed Pedelec bis zu 400 % Tretunterstützung leisten darf und bis zu einem Tempo von 20 km/h beschleunigt werden kann, ohne das mitgetreten werden muss. (Beim Pedelec nur bis 6 km/h)

    Ist dein Pedelec so moduliert? Und benutzt du diese 400% Unterstützerkraft und die Möglichkeit bis 20 km/h zu beschleunigen, ohne zu treten?

    Ich frage deshalb, weil es mich interessiert, den Grenzraum auszuleuchten, bis wann kann man bei einem Pedelec von einem Fahrrad sprechen, dass eine geringfügige Tretunterstützung leistet und ab wann muss es eigentlich als KFZ betrachtet werden, bei dem die eigene Tretkraft in den Hintergrund tritt oder nur noch marginal eine Rolle spielt. Dabei interessieren mich weniger die verwaltungstechnischen Aspekte, sondern das Fahr-Gefühl. Bei einem leeren Transportpedelec, dass ich mit höchster Unterstützungsstufe auf einer leichten Steigung maximal beschleunigt hatte, kam bei mir das Gefühl auf, dass es sich um ein KFZ handelt, das mit nur einem geringem eigenen Krafteinsatz von mir auf ein hohes Tempo beschleunigt werden kann, wie ich es mit einem Fahrrad ohne Tretunterstützung sicher nicht schaffen würde.

  • In einem Bericht in Motorrad stand mal etwas, ich meine es war in der Größenordnung von einem Superbike vor so 15 Jahren, also so etwa 11-14k€


    Edit, der Hersteller sagt:

    Zitat

    ie Reservierungsgebühr in Höhe von 250 € wird selbstverständlich später auf den Fahrzeugpreis angerechnet. Der Fahrzeugpreis beträgt momentan 12.900 € (inkl. 19% deutsche Mwst.)

  • Was kostet so ein Ding eigentlich?

    eROCKIT – Der Human Hybrid

    "Mit einer Dauerleistung von 5 kW und einer Spitzenleistung von bis zu 16kW (22 PS) liefert der aktiv luftgekühlte, bürstenlose Permanentmagnetsynchronmotor Power pur für ein grandioses Fahrerlebnis. Die Akkukapazität beträgt 6,6 kWh."

    "Fahrzeugpreis ab 12.900 € inkl. Mwst."

    Aus dem verlinkten Text.

    Bei einem Speed-Pedelec ist die Nenndauerleistung etwas geringer, nämlich 4 kW.

    Und die max. Geschwindigkeit ist geringer (Tretunterstütung bis 45 km/h)

    Allerdings sind Speed-Pedelecs deutlich günstiger.

    Trotzdem sehe ich die Tendenz, dass Pedelecs, insbesondere Speed-Pedelecs den Einstieg in die Welt darstellen, die in der von Yeti verlinkten Werbung für das Rockit so beschrieben wird: "Entsprechend erlebt der Benutzer einen atemberaubenden Vorwärtsschub beim Treten in die Pedale und dies bei vergleichsweise minimalem Kraftaufwand."

    Das entspricht ziemlich genau der Darstellung, mit der Knoflacher vor dem Virus Auto warnt:

    "Knoflacher kritisiert seit gut 50 Jahren die Fehlentwicklung unserer Autogesellschaft und der ihr unterworfenen und damit ebenso fehlgeleiteten Verkehrsplanung. Schuld daran sei das menschliche Stammhirn. Dieses versucht Energie zu sparen und redet uns deswegen sozusagen ein, das Auto [das Pedelec, das Speed-Pedelec, das E-Bike, das Rockit] etwa dem Rad vorzuziehen."

    [Einfügung von mir]

    Und weil man beim Rockit diesen "atemberaubenden Vorwärtsschub" erlebt, sitzt auch der Geldbeutel locker. Für ein Fahrrad jedenfalls sind nur sehr wenige Menschen bereit einen so hohen Betrag zu investieren.

  • kobL: Gesetzlich ist in Deutschland festgelegt, dass das Speed Pedelec bis zu 400 % Tretunterstützung leisten darf und bis zu einem Tempo von 20 km/h beschleunigt werden kann, ohne das mitgetreten werden muss. (Beim Pedelec nur bis 6 km/h)

    Ist dein Pedelec so moduliert? Und benutzt du diese 400% Unterstützerkraft und die Möglichkeit bis 20 km/h zu beschleunigen, ohne zu treten?

    Ich frage deshalb, weil es mich interessiert, den Grenzraum auszuleuchten, bis wann kann man bei einem Pedelec von einem Fahrrad sprechen, dass eine geringfügige Tretunterstützung leistet und ab wann muss es eigentlich als KFZ betrachtet werden, bei dem die eigene Tretkraft in den Hintergrund tritt oder nur noch marginal eine Rolle spielt. Dabei interessieren mich weniger die verwaltungstechnischen Aspekte, sondern das Fahr-Gefühl. Bei einem leeren Transportpedelec, dass ich mit höchster Unterstützungsstufe auf einer leichten Steigung maximal beschleunigt hatte, kam bei mir das Gefühl auf, dass es sich um ein KFZ handelt, das mit nur einem geringem eigenen Krafteinsatz von mir auf ein hohes Tempo beschleunigt werden kann, wie ich es mit einem Fahrrad ohne Tretunterstützung sicher nicht schaffen würde.

    Wir haben hier in der Schweiz andere Gesetze. Daher sind die S-Pedelec hier auch deutlich mehr verbreitet. Mein Pedelec hat eine Leistung von 800 W (max. 1000W erlaubt, in DE sind soweit ich weiss max. 500W erlaubt) und ich muss definitiv nicht 200W aufbringen, um diese Leistung abzurufen. Mal schauen, vielleicht schraube ich mal die Garmin Rally Pedalen mit Leistungsmesser dran. Auch wenn die keine Reflektoren dran haben. :saint:

    "Leider" sind hier die Radwege benutzungspflichtig mit dem S-Pedelec. Zum Glück habe ich fast keine auf meinen Arbeitsweg, aber gerade an einer Stelle nervt es ziemlich. 2 Fahrspuren in gleiche Richtung mit Tempo 60 und die Rad fahrenden zwingt man auf einen 1.5m breiten Gehweg. Da wäre mir ein "Fahrrad / Motorfahrrad frei" deutlich lieber. Denn auch mit dem normalen Fahrrad erreiche ich da regelmässig 40 km/h. Natürlich fahre ich nur so schnell, wenn weit und breit keine zu Fuss gehende sichtbar sind.

    Den 20km/h Modus nutze ich nie. Aber hier sind einige E-Scooter und E-Roller unterwegs, die in diese Kategorie fallen. Auto fahrende verzweifeln regelrecht, wenn sich diese Regelkonform auf der Fahrbahn mit 20 km/h bewegen.

    Und ja, für mich ist es ein KFZ. Mit dem Vorteil, dass ich Fahrradinfrastruktur nutzen darf muss und so am Stau vorbei fahren kann. Aber bisschen Sport ist es schon. Gestern auf 70km / 700 hm / 2h eine Durchschnittsherzfrequenz von 116 und 160 max. Wobei manchmal die Garmin Uhr auch Quatsch misst. Gerade bei Steigungen mag der Nabenmotor dann schnell nicht mehr die 45 km/h halten. Bei 10% wird es richtig zäh, da sind die Modelle mit Mittelmotor deutlich im Vorteil.

  • Ullie Und was stört dich daran, wenn jemand sowas kauft und dafür kein Motorrad? Nicht missverstehen: ich möchte es nicht haben, sonst würde ich es mir kaufen (können). Aber ich wollte ja auch kein Motorrad.

  • Und ja, für mich ist es ein KFZ. Mit dem Vorteil, dass ich Fahrradinfrastruktur nutzen darf muss und so am Stau vorbei fahren kann.

    Das ist schon kurios: In Deutschland bedauern manche Fahrradfahrer*innen, dass sie den Radweg benutzen müssen, in der Schweiz bedauern Speed-Pedelec-Fahrer, die in Deutschland den Radweg nicht benutzen dürfen, dass sie in der Schweiz den Radweg benutzen müssen.

  • Ullie Und was stört dich daran, wenn jemand sowas kauft und dafür kein Motorrad? Nicht missverstehen: ich möchte es nicht haben, sonst würde ich es mir kaufen (können). Aber ich wollte ja auch kein Motorrad.

    Es stört mich nicht, dass jemand ein Rockit kauft, ich befürchte die jeweils einzelnen Individuen sind damit überfordert da eine vernünftige Entscheidung zu treffen. In diesem Sinne stört es mich auch nicht, dass jemand ein Motorrad kauft. Eine Verkehrswende, die ich für dringend notwendig halte, ist nicht dadurch zu erreichen, dass man darauf vertraut, dass sich die einzelnen Menschen vernünftig verhalten bei der Wahl eines Verkehrsmittels. Dazu ist der Virus Auto viel zu weit verbreitet, als das das funktionieren könnte. Stattdessen ist es wichtig eine Verkehrsinfrastruktur zu errichten, die keinen Platz für KFZ vorsieht. Und dieses Rockit ist eindeutig ein KFZ, auch ein Speed-Pedelec ist ein KFZ, und normale Pedelecs sind möglicherweise auch bereits mehr ein KFZ als ein Fahrrad.

  • Das ist schon kurios: In Deutschland bedauern manche Fahrradfahrer*innen, dass sie den Radweg benutzen müssen, in der Schweiz bedauern Speed-Pedelec-Fahrer, die in Deutschland den Radweg nicht benutzen dürfen, dass sie in der Schweiz den Radweg benutzen müssen.

    Es ist nicht immer Schwarz und Weiss. Manche Radwege benutze ich gerne, wenn z.B. auf der Fahrbahn Stau herrscht. Und andere wiederum nicht, da ich nicht mit 45 km/h an zu Fuss gehenden Vorbei knallen will. Grundsätzlich ist es bei mir nicht mal gross abhängig, ob ich mit einem S-Pedelec oder normalen Rad unterwegs bin. Ist der Radweg schlecht, will ich den weder mit dem einen noch dem anderen nutzen müssen. Ist er gut oder erlaubt es mir, schneller voran zu kommen, benutze ich den gerne.

    Wir haben auch noch die Regelung, dass ein S-Pedelec mit ausgeschalteten Motor rechtlich als Fahrrad zählt. D.h. ich darf auch Wege benutzen, die für Motorfahrräder gesperrt sind. Einfach ohne Unterstützung. Lustigerweise darf man dort aber mit Pedelecs mit eingeschalteter Unterstützung fahren, da die rechtlich immer als Fahrräder zählen. Immerhin gibt es Bemühungen, diese Regelung für S-Pedelecs abzuschaffen. Wie auch die Radwegbenutzungspflicht optional zu machen.

  • A propos Knoflacher: Der kritisiert am Auto ja vor allem auch den immensen und unnötig großen Platzbedarf (siehe "Gehzeug"). Wie ist denn dazu Ihre Haltung, Ullie? So ein Pedelec oder S-Pedelec beansprucht ja nicht mehr Platz als ein motorloses Fahrrad.

    Und noch eine Frage: Worin genau unterscheiden sich jetzt Ihre verschiedenen Beitraege, die Sie alle zum Thema Pedelec, Knoflacher, Omnibus und Autovirus gestartet haben?

  • A propos Knoflacher: Der kritisiert am Auto ja vor allem auch den immensen und unnötig großen Platzbedarf (siehe "Gehzeug"). Wie ist denn dazu Ihre Haltung, Ullie? So ein Pedelec oder S-Pedelec beansprucht ja nicht mehr Platz als ein motorloses Fahrrad.

    Bislang wurden ja noch nicht sooo viele Pedelecs verkauft. Noch seltener wurden Transport-Pedelecs verkauft, wie zum Beispiel so eines oder so eines:

    "Gut 78 % der Haushalte hatten 2022 mindestens ein Fahrrad ohne oder mit Motor, in knapp 16 % der Haushalte gab es ein E-Bike oder Pedelec. Das waren insgesamt rund 69,0 Millionen Zweiräder – knapp 60,6 Millionen ohne und 8,4 Millionen mit Elektromotor."

    Umsatz im Fahrrad-Einzelhandel 2022 real um 2,4 % gegenüber Vorjahr gestiegen
    Der Einzelhandel mit Fahrrädern hat im dritten Jahr in Folge hohe Umsätze erwirtschaftet und 2022 fast das Niveau des Rekordjahres 2020 erreicht. Der…
    www.destatis.de

    Das zweite ist übrigens von Babboe, bei dem ersten bin ich nicht so ganz sicher, aber das könnte auch von Babboe sein, das ist der Hersteller mit den vielen Rahmenbrüchen.

    Ich vermute, dass in wenigen Jahren relativ häufig ausrangierte Pededecs rumstehen werden. Darunter dann auch relativ große Transportpedelecs. Das von Babboe werde ich mal im Auge behalten. Ob die dann auch auf Auktionen versteigert werden, so wie jetzt bei den Fahrradversteigerungen des Fundbüros?

    Zumindest habe ich bei Versteigerungen durch das Ordnungsamt in Hannover schon beobachtet, dass auch Pedelecs versteigert wurden. Allerdings noch keine Transport-Pedelecs.

    Aber auch wenn die Pedelecs noch in Gebrauch sind. Es gibt so eine gewisse Tendenz zum "Supersizing" und die wird durchaus begünstigt durch die Tatsache, dass immer mehr Fahrräder einen Hilfsantrieb haben. Und die Pedelecs werden seit ein, zwei Jahren oft nur deshalb gekauft, weil sie in Mode sind. Ein Fahrradhändler, der schon seit über 20 Jahren Pedelecs verkauft, sagte mir, dass die Leute früher vor fünf und mehr Jahren eher davor zurückschreckten, ein Pedelec zu kaufen, auch in Fällen, wo es vielleicht aufgrund nachlassender Fitness usw. gar nicht so schlecht gewesen wäre. Aber seit rund drei Jahren wird gar nicht erst lange gezögert, sondern gleich nach einem Pedelec verlangt, weil es halt in Mode sei. Ob auch Transport-Pedelecs mehr und mehr Mode werden, bis jeder eines hat?

    Ob viele von denen dann mal auf der Straße nur noch rumstehen? Ob die länger halten als die meisten klassischen Fahrräder, weil sie hochwertiger gebaut sind? Oder ob sie schneller dahin sind, weil sie zum Beispiel schneller mehr Kilometer auf dem Buckel haben? Das bleibt wohl abzuwarten.

    Aber in einer Sache sind wir uns sicher einig: Immer noch besser als stünden Autos herum.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (18. April 2024 um 22:37) aus folgendem Grund: Korrektur von Rechtschreibfehlern. Wer jetzt noch einen findet, darf ihn behalten.

  • Als Schweizer kennst du sicher das "STROMER". Ich fahre das Modell "ST5", dieses liefert max. 800 Watt an Leistung. Das "Klever X Speed" kenne ich auch und es darf m. W. hier genau so fahren wie in CH.

    Ja, kenne das Stromer. Bin ich zwar nie selbst gefahren aber ein ST3 Pinion war mal auf der Wunschliste. Aber nochmals 2000-3000.- mehr ausgeben und weniger Akkukapazität dafür zu bekommen waren dann die Gründe gegen den Kauf. Zudem ich auf das X-Speed 20% Rabatt bekommen habe. Und daher nur 7200- bezahlt habe statt 9000.-.

    kobL: Gesetzlich ist in Deutschland festgelegt, dass das Speed Pedelec bis zu 400 % Tretunterstützung leisten darf und bis zu einem Tempo von 20 km/h beschleunigt werden kann, ohne das mitgetreten werden muss. (Beim Pedelec nur bis 6 km/h)

    Ist dein Pedelec so moduliert? Und benutzt du diese 400% Unterstützerkraft und die Möglichkeit bis 20 km/h zu beschleunigen, ohne zu treten?

    So, da wieder mal eine Shimano T8000 Pedaleachse gebrochen ist (gut, die erste war wegen einem Sturz) habe ich die Garmin Rally XC200 Pedalen montiert. Ich leiste doch ein wenig mehr, als ich gedacht habe. Hier ein kurzer Ausschnitt aus einem eher flachen Stück, bei dem ich aber doch noch ein bisschen mehr als nötig getreten habe. In der Regel ist der Schnitt so bei 100-150W. Maximale Unterstützung. Beim Anfahren kommen die für mich typischen 1200W regelmässig vor. Nur streift dann das Pedal am Schutzblech für den Riemen, da an der Pedalachse innen noch Elektronik verbaut ist, die 2mm auf der Kurbelinnenseite übersteht. Die 400% kommen wohl schon hin, wenn man so weit ich weiss rund 500W Leistung braucht für 45 km/h bei aufrechter Sitzposition.


  • Als Schweizer kennst du sicher das "STROMER". Ich fahre das Modell "ST5", dieses liefert max. 800 Watt an Leistung. Das "Klever X Speed" kenne ich auch und es darf m. W. hier genau so fahren wie in CH.

    "Manch frischgebackener E-Mobilist bekommt einen Schock, wenn er in seinen Fahrzeugschein schaut. Denn dort kann ein deutlich niedrigerer Wert stehen als in den Katalogen und Werbematerialien der Hersteller. Die nämlich präsentieren ihr Auto meist mit der maximalen Leistung. In den offiziellen Papieren steht aber die Dauer- beziehungsweise Nennleistung. Das ist ein Unterschied, der durchaus zweistellige Prozentwerte ausmachen kann."

    Nur ganz kurz richtig stark: Elektroauto-Wörterbuch: Peak-Leistung - WELT
    PS-Werte sind nicht nur bei Quartettspielern und am Stammtisch beliebt. Beim E-Auto ist mit den nackten Leistungs-Zahlen aber Vorsicht geboten.
    www.welt.de

    Ist es nicht so, dass beim Speed-Pedelec die Dauernennleistung maximal 500 W betragen darf?

    Dann bezieht sich die Angabe 800 Watt beim Stromer ST5 vermutlich auf die nur kurzzeitig abrufbare Spitzenleistung? Und die wäre dann 60% höher als die Dauernennleistung.

    Ist das bei den Speed-Pedelec-Käufer*innen auch so, wie die Zeitung "Welt" es für die Käufer von E-Autos beschreibt? Sind die Hersteller von Speed-Pedelecs (und normalen Pedelecs) entsprechend bemüht, Motoren zu verbauen, bei denen die kurzzeitig abbaubare Spitzenleistung möglichst hohe Werte hat, weil das verkaufsfördernde Wirkung hat? Und sind solche hohen Spitzenwerte überhaupt tatsächlich von Nutzen oder kann es auch Schaden anrichten, zum Beispiel die Unfallgefahr erhöhen oder den Rahmen oder die Räder früher verschleißen, oder den Motor vorzeitig altern lassen?