Ja, genau das unterstelle ich Dir, weil alles Andere, was Du wollen könntest, nämlich allen! anderen Pedelec-Fahrern:innen mangelndes Verantwortungsbewusstsein vorwirft und das könntest Du ja einfach schreiben, wenn Du das meintest, aber das will ich Dir nicht unterstellen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Deinen Grund für diese Forderung noch nicht verstanden habe. Schreib es mir doch bitte noch einmal in einem kurzen prägnanten Satz ohne Zitat Fremder und Quellen usw. auf! Einfach einen kurzen Satz, den jeder - auch ich - verstehen kann.
Ich unterstelle keinem Pedelec-Fahrer mangelndes Verantwortungsbewusstsein. Übrigens auch Knoflacher tut das nicht, wenn er sich skeptisch zum Pedelec-Trend äußert. Was mich ganz konkret aktuell mehr beunruhigt ist eine mangelhafte Radverkehrsinfrastruktur, unter anderem oft viel zu schmale Fahrradwege, und mit Autos vollgestopfte Fahrbahnen. (Zumal die Fahrbahnen von Pedelecfahrer*innen u. U. wegen einer ausgeschilderten Radwegbenutzungspflicht nicht benutzt werden dürfen.) Ich bezweifle, dass bei Planung und Bau von Radwegen immer schon Pedelec-Verkehr mit eingeplant war, der ja dazu beiträgt, dass die gefahrene Geschwindigkeit auf Fahrradwegen ansteigt.
Langfristig betrachtet sehe ich noch das andere Problem, nämlich dass ein Verkehrsmittel dann problematisch wird, wenn es der Fahrerin oder dem Fahrer ermöglicht, mit minimalem Krafteinsatz eine starke Beschleunigung und ein hohes Tempo zu erzielen.
Das ist zum Beispiel beim Omnibus, der Straßenbahn oder der Eisenbahn nicht der Fall. Die Fahrerin oder der Fahrer erzielt zwar auch ein hohes Tempo, aber es sind schon deutlich geringere Beschleunigungen möglich. Bei der Straßenbahn, im Prinzip beim ÖPNV überhaupt, ist die maximale Beschleunigung im regulären Fahrbetrieb begrenzt auf 1 m/Sek².
Und dem Fahrgast ist es nicht möglich, die Beschleunigung oder das Tempo zu beeinflussen. Du bist also ganz gut geschützt vor dem Auto-Virus.
Wer das Hin- und wieder braucht, schneller zu beschleunigen oder gar selbstständig gesteuert sehr stark zu beschleunigen, der kann ja auf die Kirmes gehen oder auf eine private Rennstrecke.
Nicht geschützt bist du natürlich, wenn du mit dem Fahrrad bergab fährst. Aber alle Risiken kann man nicht ausschließen und wenn du mit dem Fahrrad bergab fährst, dann musst du ja vorher mit eigener Kraft den Berg irgendwie hochgekommen sein. Da muss ich bei sehr sportlichen und deshalb mitunter sehr schnellen Fahrradfahrer*innen ggf. darauf vertrauen, dass sie wissen, was sie da tun und die Grenzen der Selbst- und Fremdgefährdung respektieren. Ggf. müssen auch mal Wanderwege z. B. vor Mountainbikern geschützt werden.