Pedelec, Fahrrad und ÖPNV

  • Zunächst folgender Hinweis zum Titel:

    Ich hatte zwei Suchanfragen gestartet, um Artikel zum Thema zu finden.

    "Erstmals mehr E-Bikes als Fahrräder" und "Erstmals mehr Pedelecs als Fahrräder".

    Bei beiden Suchanfragen kam der Begriff Pedelec nur selten in den Suchergebnissen vor, dagegen wurde fast nur der Begriff E-Bikes benutzt.

    Beim genaueren Lesen allerdings stellte sich heraus, dass es in Deutschland ganz eindeutig die Pedelecs sind, die die hohen Verkaufszahlen bewirken: "In Deutschland, wo die Regeln für die S-Pedelec-Nutzung bislang sehr restriktiv sind, kamen S-Pedelecs in der Modellgruppe der E-Bikes im Jahr 2022 gerade mal auf einen Marktanteil von 0,5 Prozent, was einer Verkaufszahl von 11.000 Stück (2021: 8.000 Stk.) entspricht." https://www.ziv-zweirad.de/2023/11/23/ziv-stellt-erste-vergleichende-studie-zu-speed-pedelecs-e-bike-45-in-europa-vor/#

    Der Begriff "Pedelec" hat sich mittlerweile nach meiner Beobachtung sehr eindeutig für das "E-Bike" mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h in Deutschland durchgesetzt. Fast alle Menschen, die sich ein bisschen für die Fahrrad-Thematik interessieren und mit denen ich darüber gesprochen habe, ordnen den Begriff Pedelec eindeutig dem "E-Bike" mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h zu. Und da die 0,5 % E-Bikes mit Tretunterstützung bis 45 km/h kaum ins Gewicht fallen, stellt sich die Frage, warum so sehr der Begriff E-Bikes diese Berichterstattung dominiert, obwohl es doch eigentlich Pedelecs sind, deren Verkaufszahlen so steil nach oben gehen.

    Falls es nicht jemand besser weiß und gute Gründe nennen kann, es anders zu handhaben, schlage ich den Begriff Pedelec vor für das Phänomen, dass diese Form des "Fahrrades" immer größere Verbreitung findet. Die meisten Artikel zu dem Thema, in denen irreführend von E-Bikes die Rede ist, die halte ich schlicht für schlecht recherchiert und schlecht betitelt. Wobei mir noch nicht ganz klar ist, warum der Begriff E-Bike darin so häufig benutzt wird.

    Hinweis: Das ist der zweite Versuch, das Phänomen zu thematisieren, dass die Verkaufszahlen für Pedelecs seit letztem Jahr erstmals die Verkaufszahlen für Fahrräder ohne elektrischen Hilfsmotor überstiegen haben. Beim ersten Versuch darüber hier im Forum zu diskutieren entwickelte sich die Diskussion sehr stark in die Richtung, dass fast nur noch über die Frage diskutiert wurde, ob für Pedelecs grundsätzlich die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben werden sollte, also auch für benutzungspflichtig ausgeschilderte Radwege. Dafür gibt es jetzt dank Peter Viehrigs Initiative einen eigenen Themenstrang:

    Ullie
    18. März 2024 um 17:23

    Um auf einen anderen Aspekt aufmerksam zu machen, habe ich im Titel die Frage gestellt, ob das "klassische Fahrrad" bald ausstirbt, oder ob es neu belebt wird.

    Kann man Vergleiche ziehen wie die Entwicklung weg vom Hochrad, hin zum Sicherheits-Niederrad?

    Oder ist die Entwicklung zum Pedelec vergleichbar mit der Entwicklung vom Fahrrad mit Starrnabe, also ohne Freilauf und ohne Gangschaltung, hin zum Fahrrad mit Freilauf und Gangschaltung?

    Letztlich handelt es sich dabei um Spekulationen, ob das Fahrrad mit Hilfsmotor für eine Tretunterstützung bis 25 km/h einmal ganz selbstverständlich Fahrrad genannt werden wird. Fest steht dagegen, dass heute wohl kaum noch jemand auf die Idee käme, nur ein Hochrad als Fahrrad zu bezeichnen und darauf besteht, dass die anderen Fahrräder alle Sicherheits-Niederräder genannt werden.

  • Zitat

    Hast du eine Erklärung dafür, warum so oft fälschlicherweise von E-Bikes die Rede ist statt von Pedelecs? Bitte auf Erstmals mehr "E-Bikes" (genauer: Pedelecs) als klassische Räder - stirbt das Fahrrad aus oder erblüht es in einem neuem Gewand? weiter diskutieren. Danke!


    Der Begriff "E-Bike" simpel, weil es griffig, kurz und selbst für jemanden, der der englischen Sprache praktisch abhold ist, zu verstehen.

    Und zutrifft.

  • Den Begriff E-Bike zu benutzen, obwohl es sich eigentlich zu 99,5 % um eine spezielle Form von "E-Bikes", nämlich um Pedelecs handelt, bei denen die Verkaufszahlen so stark gestiegen sind, ist eine irreführende oder zumindest unscharfe Berichterstattung. Allerdings stimme ich dir zu, dass der Begriff E-Bike simpel, weil griffig, kurz und selbst für Englisch-Wenigsprecher leicht zu verstehen ist. Und vermutlich klingt E-Bike bei vielen "cooler" in den Ohren als "Pedelec".

    Es wird da aber was zusammengemengt, was m. E. eigentlich scharf getrennt gehört:

    Die hohe Motorkraft-Unterstützung beim Speed-Pedelec bedingt, dass man diese Fahrzeuge nicht nur rechtlich anders einordnet. Auch in der Diskussion darüber ist es richtig, sie anders einzuordnen.

    "Die S-Pedelecs funktionieren wie Pedelecs auch, bedeutet der Fahrer muss immer noch selbst in die Pedale treten. Allerdings hört die Motorunterstützung bei einem S-Pedelec erst bei einer Geschwindigkeit von 45 km/h auf. Der Motor darf maximal über eine Nenndauerleistung bis zu 4.000 Watt, höchstens eine vierfache Unterstützung der Fahrerleistung (Tretkraftunterstützung von max. 400 %) haben."

    S-Pedelec vom Experten erklärt - e-motion e-Bike Experten
    Ein S-Pedelec ist die S-Klasse unter den Pedelec. Bis zu 45 km/h schnell fährt ein Speed Pedelec. Fahrer müssen ein Versicherungskennzeichen anbringen.
    emotion-technologies.de

    Das Pedelec (Pedal Electric Cycle) gehört zu den meist genutzten Elektrofahrrädern. Der Motor unterstützt die Trittbewegung des Fahrers in unterschiedlichen Stufen, die sich an einer Steuereinheit am Lenker ganz bequem einstellen lassen. Es gilt: Ohne Trittbewegung auch keine Motorleistung! Der e-Bike-Antrieb arbeitet bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h und darf eine Leistung von maximal 250 Watt haben.

    Was ist der Unterschied zwischen e-Bike und Pedelec? | Antworten bei e-motion
    e-Bikes, Pedelecs und Speed-Pedelecs | Erfahre alles über Charakteristika und die Unterschiede zwischen e-Bike und Pedelec bei e-motion!
    www.emotion-ebikes.de
  • Diese Tabelle habe ich auf der Internetseite von Kaufland gefunden:

    E-Bikes und Pedelecs: Die Unterschiede

    PedelecS-PedelecE-Bike
    Unterstützt beim TretenUnterstützt beim TretenFährt von allein
    Bis 25 km/hBis 45 km/hBis 45 km/h
    Kein Mindestalter (erst ab 14 Jahren empfohlen)Mindestalter 16 JahreMindestalter 15 (Modelle bis 20 km/h) bzw. 16 Jahre
    Kein Führerschein notwendigFührerschein Klasse AM oder BMofa-Prüfbescheinigung (Modelle bis 25 km/h) bzw. Führerschein Klasse AM oder B
    Keine Helmpflicht (Tragen aber empfohlen)HelmpflichtHelmpflicht
    Keine besonderen NutzungsvoraussetzungenBetriebserlaubnis und Versicherungskennzeichen nötigBetriebserlaubnis und Versicherungskennzeichen nötig

    Was mich zuerst gewundert hat, ist der Hinweis, dass Speed-Pedelecs erst ab 16 Jahren gefahren werden dürfen, E-Bikes aber schon ab 15 Jahren. Beide fahren bis zu 45 km/h schnell. Aber die 15 Jahre gelten nur für E-Bikes, die maximal 20 km/h schnell fahren.

    Bei der Berichterstattung Mitte März wurde ja behauptet, der Verkauf von E-Bikes sei erstmals höher gewesen, als die Verkaufszahlen von Fahrrädern. Legt man die oben zitierte Tabelle zugrunde, stimmt das nicht. Nur wenn der Begriff E-Bike als Überbegriff für Pedelecs, Speed-Pedelecs und E-Bikes (im Sinne der Tabelle) benutzt werden, trifft das zu.

    In diesem Artikel auf Business Insider werden diese drei Fahrradmodelle als die meistverkauften E-Bikes genannt:
    Das meistverkaufte E-Bike: Telefunken RC657*
    Das meistverkaufte E-Klapprad: Bluewheel BW_BXB55_BL_10*
    Das meistverkaufte E-Mountainbike: Sachsenrad R8 Flex II*

    Bestseller bei Amazon: Diese drei E-Bikes sind besonders beliebt
    Was ist das meistverkaufte E-Bike? Hier stellen wir euch die drei Bestseller aus der Kategorie "Elektrofahrrad" bei Amazon Deutschland vor.
    www.businessinsider.de

    Alle drei Modelle sind ganz eindeutig Pedelecs. Warum tut die Branche häufig so, als gäbe es da keine ganz eindeutig benennbaren Unterschiede zwischen den verschiedenen Fahrzeugkategorien, wie sie in der Kaufland-Tabelle beschrieben sind?

    Stattdessen wird zum Beispiel unterschieden zwischen E-Bike-Trekkingräder, E-Bike-Klappräder und E-Bike-Mountainbikes. Der Unterschied ist doch viel geringer als der Unterschied zwischen einem "Fahrrad" mit max. 250 W Motorleistung (Pedelec) im Vergleich zu bis max. 4000 W (S-Pedelec oder E-Bike im Sinne der Kaufland-Tabelle).

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (3. April 2024 um 09:03) aus folgendem Grund: 250 W muss es heißen nicht 250 ohne Maßeinheit

  • Die Tabelle vom Kaufland ist allerdings auch stark vereinfacht…

    Alles, was schneller als 25 km/h fährt, gilt als "Kleinkraftrad" mit Führerschein (Klasse AM), Helm, Kennzeichen und genereller Fahrbahnbenutzung. Dabei ist egal, ob das mit Verbrennungsmotor (Moped), E-Motor ("Elektromotorroller)" oder pedalunterstützt (S-Pedelec) fährt.

    Im Bereich 25 km/h gibt es dagegen diverse Kategorien, die alle anders behandelt werden und am Markt (weil halt kein Vorteil zum Pedelec) kaum oder gar keine Bedeutung mehr haben. Pedelecs sind rechtlich Fahrräder ohne irgendwelche Einschränkungen. Alles andere dagegen braucht Mofa-Prüfbescheinigung, Helm und Versicherungskennzeichen. Lediglich die 20 km/h "Leichtmofas" wären ohne Helm, allerdings ist mir unklar, ob es da überhaupt wirklich welche gibt. Außerorts sollen die auf den Radweg, innerorts ist kompliziert noch nett ausgedrückt: Es müsste jeweils mit einem Zusatzschild erlaubt werden, wobei es für Mofas und E-Bikes jeweils eigene gibt – in der Praxis sieht man selten mal das für Mofas (und meist nicht weil der Radweg für schnelles Fahren geeignet ist, sondern weil das Schild da schon 1980 aufgehängt wurde…), das für E-Bikes dagegen praktisch nie.

  • Das Menschen im Alltag, insbesondere Journalisten, mit Begriffen sehr schlampig umgehen ist für beides die Ursache.

    Auf die Menschen im Alltag mag das zum Teil zutreffen. Aber in meinem Bekanntenkreis habe ich die Erfahrung gemacht, dass selbst Leute, die gar nicht selbst ein Pedelec oder ein E-Bike haben da durchaus differenzieren können. Bei Journalisten sehe ich das skeptischer. Ich vermute die können durchaus differenzieren, aber lassen sich von der Industrie eine bestimmte Sprachregelung vorgeben. Und diese Sprachregelung wird nicht aus Unwissenheit sondern deshalb übernommen, weil viele Journalisten nicht in den Ruf geraten wollen, "wirtschaftsfeindlich" zu berichten.

    Auf der Seite Business Insider heißt es zum Beispiel: "Vom E-Auto über den E-Scooter bis hin zum E-Bike: E-Mobility boomt. Kein Wunder, immerhin handelt es sich dabei um eine umweltschonende und vor allem komfortable Art der Fortbewegung. Besonders beliebt sind E-Bikes, da sie perfekt für den Alltag sowie größere Fahrradtouren sind."

    Bestseller bei Amazon: Diese drei E-Bikes sind besonders beliebt
    Was ist das meistverkaufte E-Bike? Hier stellen wir euch die drei Bestseller aus der Kategorie "Elektrofahrrad" bei Amazon Deutschland vor.
    www.businessinsider.de

    Ich vermute mal, Business Insider ist so, wie es der Name nahelegt, eine betont wirtschaftsfreundliche Publikation.

    Und durch die irreführende Generalisierung "E-Bikes" soll der Eindruck erweckt werden, dass der moderne Mensch so was braucht, um einerseits schnell mobil zu sein und andererseits dabei die Umwelt zu schonen. Ganz bewusst wird, wie das Zitat zeigt, alles mit einem "E" vornedran pauschal als umweltschonend tituliert. Was bei E-Autos ganz gewiss nicht zutrifft und auf E-Bikes eben auch nicht gleichermaßen zutrifft. E-Bikes (im engeren Sinne, also bis 45 km/h schnell, ohne dabei pedalieren zu müssen) und Speed-Pedelecs sind jedenfalls weniger umweltschonend als Pedelecs und die sind weniger umweltschonend als klassische Fahrräder.

    Mit Speed-Pedelecs und E-Bikes ist halt einfach mehr Kohle zu machen als mit einem Fahrrad. Schon bei der zunehmenden Verbreitung von Gangschaltungen seit den 1970er-Jahren ging es nach meiner Beobachtung einfach nur um "Geldmacherei". Bei vielen Neuerungen war kein effektive Verbesserung für Alltagsfahrradfahrer*innen erkennbar. Viele Fahrradfahrer*innen waren (und sind) dagegen überfordert mit dem großen Angebot und der richtigen Bedienung einer Fahrradgangschaltung.

  • Jaja, genau… Geldmacherei…

    Pedelecs sind in der Praxis Fahrräder mit weitaus größerer Reichweite und der Sargnagel für Mofas. S-Pedelecs sind eine weitaus weniger umweltschädliche Alternative zu Mopeds, wobei beide Fahrzeugarten einen vernachlässigbar kleinen Verkehrsanteil haben – auch weil es für sie außerorts (wo sie wegen der Entfernungen den größten Nutzen hätten) keine wirklich geeignete Wegeart gibt.

  • – auch weil es für sie außerorts (wo sie wegen der Entfernungen den größten Nutzen hätten) keine wirklich geeignete Wegeart gibt.


    Bei uns gibts Gebilde, mit meist 2 Fahrspuren, jeweils eine in eine Richtung, zwischen 6 - 7m breit. Da kann man sogar mit S-Pedelecs jeweils nebeneinander fahren.

  • Jaja, genau… Geldmacherei…

    Pedelecs sind in der Praxis Fahrräder mit weitaus größerer Reichweite und der Sargnagel für Mofas. S-Pedelecs sind eine weitaus weniger umweltschädliche Alternative zu Mopeds, wobei beide Fahrzeugarten einen vernachlässigbar kleinen Verkehrsanteil haben – auch weil es für sie außerorts (wo sie wegen der Entfernungen den größten Nutzen hätten) keine wirklich geeignete Wegeart gibt.

    Nach meiner Erinnerung an das "Leben auf dem Land" gab es Teile der männlichen Dorfjugend für die das Mofa vor allem deshalb eine spannende und erstrebenswerte Sache war, weil man damit herumknattern und anderen Leuten auf den Geist gehen konnte. Den Gasgriff drehen war natürlich eine beliebte Bewegung, weil mit Lärm verbunden. Die Automatik-Mofas waren "für Mädchen". Höher im Kurs standen die mit Zweigangschaltung. Da man da gefühlvoll Gas geben und gleichzeitig kuppeln musste, um beim Umschalten den Motor nicht abzuwürgen. Und natürlich war das alles eine Hinlenkung zum Autofahren.

    Das waren nicht viele Protagonisten, die so auftraten, aber sie waren unüberhörbar. Die modernen E-Bikes sind vom Motor her leiser, aber das Design lässt manche davon wie Zweirad-SUVs aussehen. Und in der Beschreibung wird ausdrücklich darauf hingewiesen: "Dank der breiten Reifen und Federgabel sind mit dem SUV-Bike auch Ausritte im leichten Gelände möglich." https://efahrer.chip.de/news/fette-rei…mslicht_1011997

    An Stelle des Motors machen beim E-SUV-Bike die Stollen-Reifen den Krach. Und die Design-Absicht, das Hinlenken zum E-SUV, ist nicht zu übersehen.

  • Ledigglich die 20 km/h "Leichtmofas" wären ohne Helm, allerdings ist mir unklar, ob es da überhaupt wirklich welche gibt.

    Die gab es, werden aber m. W. nicht mehr gebaut bzw. anders "zugelassen".

    Es herrschte lange Uneinigkeit, wie man "S-Pedelecs" einstuft wegen der Frage nach der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit (bbH). Mein erstes S-Pedelec im Jahr 2014 hatte noch 20 km/h eingetragen, man musste also keinen Helm tragen. L1eA. Die neueren -- ich weiß gerade nicht, ab welchem Jahr genau -- haben 45 km/h eingetragen, es ist also ein "geeigneter Helm" zu tragen. L1eB. Wie ein solcher beschaffen sein müsste, darüber streiten sich die Juristen und Foristen.

    In der Praxis der Exekutive ist es so: Ich weiß vonPolizisten, die einen S-Pedelecfahrer anhalten, weil dieser einen normalen Fahrradhelm trägt und die Weiterfahrt verbieten. Ich weiß auch von Polizisten, die dich, unbehelmt (!), anhalten, um dich auf den Radweg zu verweisen.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • (gelöscht)

    Kann man nicht mehr selbst löschen?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Bei uns gibts Gebilde, mit meist 2 Fahrspuren, jeweils eine in eine Richtung, zwischen 6 - 7m breit. Da kann man sogar mit S-Pedelecs jeweils nebeneinander fahren.

    Man merkt, dass du neben deiner fehlerhaften Kenntnis der Bestimmungen für Zweiräder mit Tretunterstützung in der Theorie zudem auch praktische Defizite hast:

    Ich lade dich ganz herzlich ein, auf einer Bundesstraße mit wirklich (sic!) gut ausgebautem fahrbahnbegleitenden Radweg mit einem Mittelmotor-S-Pedelec mit um die 30 km/h im Berufsverkehr zu fahren. Viel Spaß und "toi toi toi"!

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Auch ein Art E-Bike, ein Hercules-Elektromofa von 1974:

    Ich erinnere mich, dass auf dem dazu gehörenden Schild stand, dass man rein theoretisch auch die Pedalen benutzen konnte, um voranzukommen. Aber die Pedalen waren eigentlich nur da, um das Gefährt als Mofa zu klassifizieren, obwohl es eigentlich eine Art Elektro-Motorroller sein sollte.

    https://epaper.wochenblaetter.de/epaper/download_page_pdf/18/10585/

    Der Link führt zu einem Download mit einem Bericht über die Ausstellung. Darin heißt es:

    "Auch ein Hercules-Elektromofa – im aufhof ist ein Exemplar von 1974 im knalligen Orangeton zu sehen – war kein Erfolgsmodell. Es wurden weniger als 1000 Stück davon produziert."

    E-Bikes im eigentlichen Sinne waren also immer schon schwer an die Kunden zu bringen. Warum eigentlich? Und warum boomen im Gegensatz dazu die Pedelecs? Immerhin die Speed-Pedelecs von heute haben einen besseren Absatz als das Hercules-Elektromofa aus der aufhof-Ausstellung.

    Hier noch ein Bild-Link. Die 25 auf dem Blatt in dem Gepäckkorb bezieht sich wohl auf die Höchstgeschwindigkeit.

    Hercules E1
    Elektromofa Hercules E1, 0,75 PS, 25 km/h, 70 kg, Baujahr 1974
    www.flickr.com
  • Man merkt, dass du neben deiner fehlerhaften Kenntnis der Bestimmungen für Zweiräder mit Tretunterstützung in der Theorie zudem auch praktische Defizite hast:

    Ich lade dich ganz herzlich ein, auf einer Bundesstraße mit wirklich (sic!) gut ausgebautem fahrbahnbegleitenden Radweg mit einem Mittelmotor-S-Pedelec mit um die 30 km/h im Berufsverkehr zu fahren. Viel Spaß und "toi toi toi"!

    Meiner Erfahrung nach gilt aus der Windschutzscheibenperspektive jeder Kackweg neben der Fahrbahn als "gut ausgebaut". Eher habe ich es so empfunden, dass die Aggressionen zunehmen, wenn aufgrund eines erhöhten Verkehrsaufkommens auf der Fahrbahn tatsächlich mal ein Stück hinter dem Fahrrad hergefahren werden muss. Dann ist es oftmals sogar egal, ob der Randweg eigentlich nur ein Gehweg ist oder ob bei näherem Hinschauen der Randweg doch nicht so "gut ausgebaut" ist.

    Ansonsten glaube ich dir schon, dass es auf bestimmten Straßen zu bestimmten Zeiten mit Fahrzeugen, die langsamer fahren als er Durchschnitt, kein Vergnügen ist. Aber die Verkehrsregeln dienen ja nicht dazu, den Spaß zu erhöhen, sondern die Sicherheit.

    Dass das Potenzial von S-Pedelecs wegen der bestehenden Regelungen nicht voll genutzt wird, sehe ich auch so. Aber eine pauschale Lösung sehe ich ebenfalls nicht. Viele "Radwege" halte ich mit 45 km/h für nicht befahrbar. Innerorts schon gar nicht, aber auch viele Außerorts-"Radwege" befinden sich in einem erbärmlichen Zustand oder sind viel zu schmal, als dass man sich dort sicher begegnen oder überholen könnte.

    Gleichzeitig sehe ich aber hier in der Umgebung im ländlichen Raum S-Pedelecs als ein ideales Verkehrsmittel. Da, wo ich trotz "Radweg" mit dem Rennrad weitgehend unbehelligt auf der Fahrbahn fahre, wird das auch mit einem S-Pedelec möglich sein.


    *edit: Hier Mapillary wäre es aus meiner Sicht problemlos möglich, auch mit einem S-Pedelec zu fahren. Das ist aber per [Zeichen 260] verboten, auch wenn das eine gute Alternative zur parallel verlaufenden B73 mit ihrem "gut ausgebauten Radweg" Mapillary darstellt.

  • Man merkt, dass du neben deiner fehlerhaften Kenntnis der Bestimmungen für Zweiräder mit Tretunterstützung in der Theorie zudem auch praktische Defizite hast:

    Ich lade dich ganz herzlich ein, auf einer Bundesstraße mit wirklich (sic!) gut ausgebautem fahrbahnbegleitenden Radweg mit einem Mittelmotor-S-Pedelec mit um die 30 km/h im Berufsverkehr zu fahren. Viel Spaß und "toi toi toi"!

    Ich bin schon S-Pedelc gefahren, einmal in der Form eines Trecking oder City-Radls, denke das war von Trek, weil Flo eigentlich nur diese Marke fährt seit Jahren, das war tatsächlich einfach ein schnelleres Pedelec.

    Und einmal das von Anja, -> https://pro-s-pedelec.de, irgendwo unter über mich sieht man ihr rotes MTB. Müsste ein HNF sein, aber auch nur Bosch Motor. Mit dem Link ist gleichzeitig die Radweg-Benutzungs-Dings nachgewiesen.

    Eigentlich bin ich schon ganz stolz, das ich überhaupt S-Pedelec-Fahrer persönlich kenne, sogar 3 an der Zahl! Das dürfte wahrscheinlich fast der ganze Bestand in unserem Landkreis sein.

    Übrigens habe ich oben mal gesagt, ein S-Pedelc ist auch nur ein Fahrrad, was Dich ja empört hat, und ich würde die Radwege generell frei geben. Bei uns sind die meisten innerorts eh bloß Rumpel-Gehwege und da ist es völlig egal, mit welchem Bike, die Geschwindigkeits-Begrenzung setzt da Zustand und Bauweise.

    Das S-Pedelec verliert seinen Vorteil/Sinn, wenn es nicht auf Radwegen fahren darf. Flo z. B. ist beim Pendeln nach München relativ schnell wieder auf ein normales Radl umgestiegen, weil es zwar nett ist außerorts schnell zu sein, aber durch die Stadt müsste man dann eigentlich mit den Autos im Stau stehen. Außerdem ist gerade vom Westen aus der beste/schönste Weg in die Stadt durch einen Park. Da hatte er wohl zu viel schlechtes Gewissen.

    Ich bin als Landei ziemlich viel auf Strecken unterwegs mit zHg 100km/h. Z. B. jeden Tag zur/von Arbeit etwa 5km-Strecke. Insofern habe ich eine ganz gute Vorstellung wie das ist.

    Andererseits, nach der Wende gabs bei uns plötzlich relativ viele Mokicks mit Vogelnamen, die etwa S-Pedelc Geschwindigkeiten erreichten. Kein Mensch wäre bzw. kommt da auf die Idee, auf Radwegen damit rumzubrezen zu wollen, genau sowenig wie mit den 50ern oder 80ern westlicher Bauart.