Parken im öfftl Raum - Gehweg, Fahrbahn, Parkbuchten

  • Mein Tipp: Wenn die alles, vom ausgebauten Caddy bis zum 7,49-Tonner Schlachtschiff als "Wohnmobil" mit demselben Preis belegen wollen und somit für den gezeigten Bulli das 3,5-fache eines Seat Alhambra verlangen, während ansonsten nach Gewicht gestaffelt wird, geht das ganze vor Gericht und wird einkassiert.

    Im Prinzip bin ich da leidenschaftslos. Sollen doch die Wohnmobile oder Campingbusse den anderen Fahrzeugen den Parkraum streitig machen. Da steuernd eingreifen zu wollen führt im gewünschten Verlauf dazu, dass manche sich überlegen, ihr Wohnmobil oder ihren Camper auf einem privaten Stellplatz abzustellen. Und vielleicht würde der eine oder andere sein größeres und schweres Auto gegen ein kleineres und leichteres tauschen. Im Ergebnis jedoch würden dann noch mehr Autos an den Straßenrändern stehen als vorher. Es sei denn, es würden gleichzeitig Parkplätze konsequent und zuverlässig abgebaut werden. Und da müssten die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung ein hohes Maß an Durchhaltevermögen und juristischen Sachverstand aufbringen, um das umzusetzen: Parkraumbewirtschaftung mit hohen Preisen und gleichzeitig Parkplatz-Rückbau. Aber wer weiß, vielleicht reicht ja der "Wende-Enthusiasmus" auch noch für die Verkehrswende?

  • Mit 'nem "E" im Nummernschild parkt sich's rücksichtsloser?

    Zuerst war's nur ein Fahrzeug, dass das ohnehin nur sehr schmale Trottoir zuparkte:


    Verbleibender Durchgang: Knapp unter einem Meter, genau 96 cm zwischen Hauswand und Autoreifen.


    Dann gesellt sich ein zweites Fahrzeug hinzu. Und wer geglaubt hat, E-Auto-Fahrer seien die rücksichtsvolleren Autofahrer, der wird hier eines Besseren (eigentlich Schlimmeren) belehrt:


    Der Durchgang reduziert sich auf 86 cm.


    Der Einkaufstrolley passt gerade so noch durch, wenn niemand entgegenkommt:


    Beide Autos parkten dann noch eine ganze Weile im absoluten Halteverbot zur Hälfte auf dem Bürgersteig.

  • Steht in den Zulassungspapieren. Aber ja, äußerlich kann man nur erkennen, dass ein Fahrzeug KEIN Wohnmobil sein kann - z.B. weil keine Stehhöhe im Inneren.

    Wohnmobil oder umgebauter VW-Bus?

    "Welche Voraussetzungen muss ich für die Wohnmobilzulassung erfüllen?

    Der Gesetzgeber hat klare Regeln festgelegt, welche Kriterien ein Fahrzeug erfüllen muss, damit es als Wohnmobil gelten darf. Du kannst also nicht einfach einen PKW oder einen LKW als Wohnmobil zulassen. Wenn du ein Wohnmobil von einem professionellen Anbieter erwirbst, kannst du dich darauf verlassen, dass es alle Voraussetzungen für die Wohnmobilzulassung erfüllt. Anders sieht es aus, wenn du einen Camper selbst ausbaust. Der Umbau von Transportern oder alten Militärfahrzeugen zum Wohnmobil liegt im Trend, ist aber mit einigen Hürden verbunden. Wenn du die Fahrzeugklasse und die Zweckbestimmung in der Fahrzeugzulassung ändern möchtest, musst du den Ausbau vom TÜV abnehmen lassen. Er überprüft die Verkehrssicherheit und achtet darauf, ob die Merkmale zur Klassifikation als Wohnmobil gemäß der Straßenverkehrsordnung erfüllt sind."

    Quelle:

    Wohnmobilzulassung: Diese 8 Tipps solltest du beachten
    Die Messe für Caravaning und Outdoor in Rendsburg
    www.caravan-und-co.de

    Das hört sich so an, als sei es nicht sehr eindeutig bestimmbar, ob es sich bei einem Fahrzeug um ein Wohnmobil handelt oder nicht. In der Quelle steht auch, dass die Wohnmobil-Zulassung steuerlich günstiger ist.

    Das Problem in Bezug auf abgestufte Gebühren für Anwohnerparken ist jedoch absehbar:

    Halter von weitgehend identisch anmutenden Fahrzeuge zahlen jenachdem die Höchstgebühr oder auch nicht. Wenn das Fahrzeug als "normales" Fahrzeug zugelassen ist, ist die Anwohnerparkgebühr entsprechend den bisherigen Vorschlägen günstiger.

    Dabei ist es möglicherweise genauso groß, und schwer.

    Beispiel:

    Wohnmobil oder nicht? Sieht nach Wohnmobil aus, ist aber vielleicht nicht als Wohnmobil zugelassen und müsste dann nicht den geplanten Höchstsatz fürs Anwohnerparken bezahlen.

  • Mit so was macht die AfD Werbung.

    Und die AfD feierte einst den Auszug der Briten aus der EU, übt immer wieder völlig überzogene Polemik gegen die EU und verfolgt eine EU-feindliche Politik. Und dann das:

    "Im Zuge der am 30. Mai eingeleiteten Tarifvernehmlassung wurde eine neue Preisstruktur für Bewohnerparkausweise festgelegt, die sich bereits an den CO2-Emissionen orientiert. Die jährlichen Kosten der höchsten Stufe sind von 340,73 £ auf 500 £ gestiegen, mit einem zusätzlichen jährlichen Zuschlag von 140 £ für ein Dieselfahrzeug, das nicht den Abgasnormen Euro 6 entspricht."

    Owners of the most polluting cars to pay double for parking across England
    Lambeth council in London is latest to introduce emissions-based fees, with similar charges expected to be widely introduced
    www.theguardian.com

    500 £ + 140 £ = 640 £

    In London werden also gerade die Gebühren für's Anwohnerparken kräftig erhöht. Wer einen fetten Diesel-SUV fährt, der muss 640 £ (rund 750 €) für den Bewohner-Parkausweis berappen. Und in Freiburg feiert sich gerade die FDP dafür, dass sie höhere Anwohnerparkgebühren verhindert hat. Die waren in Deutschland durch ein Bundesgesetz bis vor drei Jahren auf maximal 30,70 Euro begrenzt.

    Bundesverwaltungsgericht: Wegweisendes Urteil zum Anwohnerparken
    Nachdem die bundesweite Obergrenze für Anwohnerparkgebühren gekippt wurde, hat Freiburg diese deutlich erhöht. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte die…
    www.tagesschau.de

  • Warum ist es überhaupt erlaubt, Wohnwagen im öffentlichen Raum zu parken?

    Autos an sich nehmen schon eine Menge Platz weg. Und weil die Auto-Vernarrten immer größere Autos kaufen, werden die von den Herstellern mit immer größeren Autos großzügig versorgt.

    Eigentlich ist es schon bei Autos nicht einzusehen, warum die im öffentlichen Raum parken dürfen.

    Ebenfalls problematisch ist es, dass immer mehr Menschen meinen, sie brauchten unbedingt einen Wohnwagen und sie finden, es sei vollkommen Ordnung, seinen Wohnwagen im öffentlichen Verkehrsraum zu parken.

    Und dann wird auch gleich noch der Radweg eingeengt. Oder die Fahrbahn, wie die beiden Fotos zeigen.


    Gibt es Beispiele dafür, dass es Kommunen gelungen ist, das Abstellen von Wohnwagen (und Wohnmobilen) im öffentlichen Verkehrsraum erfolgreich zu untersagen? In Hannover wird es leider anscheinend einfach so hingenommen, selbst dann, wenn Wohnwagen Fahrbahnen und Radwege einengen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie () aus folgendem Grund: Rechtschreib-Korrektur

  • Und weil die Auto-Vernarrten immer größere Autos kaufen, werden die von den Herstellern mit immer größer Autos großzügig versorgt.

    Dank Merkel gilt in der EU ein Neuwagen als umso umweltfreundlicher, je schwerer er ist (ernsthaft). Ganz praktisch bedeutet das, dass ein Autohersteller für Fahrzeuge umso weniger CO2-Zertifikate "ausgleichen" muss, je schwerer diese sind. Die Herstellung von Klein- und Kleinstwägen ist einfach nicht rentabel.


    Die Entwicklung der Fahrzeuggröße folgt ziemlich genau dem politischen Willen. Wobei ich bis heute nicht verstehe, warum das in der öffentlichen Diskussion nicht zerfetzt wird.

  • Die Entwicklung der Fahrzeuggröße folgt ziemlich genau dem politischen Willen. Wobei ich bis heute nicht verstehe, warum das in der öffentlichen Diskussion nicht zerfetzt wird.

    Eine Erklärung könnte sein:

    Wer ein Auto haben will, der hat sich bereits damit versorgt. Um noch mehr Geld machen zu können, ist es wichtig, immer größere Autos zu verkaufen. Und so zu tun, als sei es ganz selbstverständlich, quasi ein "Muss" ein möglichst großes Auto zu fahren.

    Viel verwunderlicher finde ich ja, dass es überhaupt gelungen ist, den Menschen erfolgreich einzureden, dass es erstrebenswert ist, Auto zu fahren. Da haben die Menschen ganz ohne Auto viele Tausend Jahre mehr oder weniger gut leben können. Und auch bei der beginnenden Industrialisierung spielte das Auto erst einmal keine Rolle. Viel bedeutsamer war die Eisenbahn und in den Städten die Straßenbahn.


    Warum ist es anscheinend nicht möglich, mit ÖPNV-Transportmitteln Geld zu verdienen? Ein guter ÖPNV ermöglicht viel mehr Menschen Mobilität als Autos. Und bei Autos ist die Fehlentwicklung, nämlich hin zu immer größeren und schwereren Autos quasi schon in den Genen.

    Immerhin Mercedes produziert auch Omnibusse, ebenso wie die VW-Tochterfirma MAN. Aber gejammert wird von den Fahrzeugproduzenten besonders dann, wenn es um einen Absatzeinbruch bei großen Autos geht. Und die Politiker verteilen dann besonders großzügig Geschenke, wie zum Beispiel die Abwrackprämie.

  • Warum ist es überhaupt erlaubt, Wohnwagen im öffentlichen Raum zu parken?

    §12 StVO :

    Zitat

    (3b) Mit Kraftfahrzeuganhängern ohne Zugfahrzeug darf nicht länger als zwei Wochen geparkt werden. Das gilt nicht auf entsprechend gekennzeichneten Parkplätzen

    im Bild parkt der Anhänger auch noch falsch , da er den Sicherheitstrennstreifen zum Radweg beparkt.

    Das Parken von Wohnmobilen ist leider weitgehend uneingeschränkt möglich.

  • und bei aller berechtiger Kritik zum Thema "Flächenverbrauch":

    Es werden die ersten zaghaften Schritte hin zu einer gerechteren Kostenverteilung gemacht: Parkgebühr gestaffelt nach Masse/Größe.

    Es geht dann vielleicht zu langsam.


    :/