Parken im öfftl Raum - Gehweg, Fahrbahn, Parkbuchten

  • Mein Tipp: Wenn die alles, vom ausgebauten Caddy bis zum 7,49-Tonner Schlachtschiff als "Wohnmobil" mit demselben Preis belegen wollen und somit für den gezeigten Bulli das 3,5-fache eines Seat Alhambra verlangen, während ansonsten nach Gewicht gestaffelt wird, geht das ganze vor Gericht und wird einkassiert.

    Im Prinzip bin ich da leidenschaftslos. Sollen doch die Wohnmobile oder Campingbusse den anderen Fahrzeugen den Parkraum streitig machen. Da steuernd eingreifen zu wollen führt im gewünschten Verlauf dazu, dass manche sich überlegen, ihr Wohnmobil oder ihren Camper auf einem privaten Stellplatz abzustellen. Und vielleicht würde der eine oder andere sein größeres und schweres Auto gegen ein kleineres und leichteres tauschen. Im Ergebnis jedoch würden dann noch mehr Autos an den Straßenrändern stehen als vorher. Es sei denn, es würden gleichzeitig Parkplätze konsequent und zuverlässig abgebaut werden. Und da müssten die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung ein hohes Maß an Durchhaltevermögen und juristischen Sachverstand aufbringen, um das umzusetzen: Parkraumbewirtschaftung mit hohen Preisen und gleichzeitig Parkplatz-Rückbau. Aber wer weiß, vielleicht reicht ja der "Wende-Enthusiasmus" auch noch für die Verkehrswende?

  • Mit 'nem "E" im Nummernschild parkt sich's rücksichtsloser?

    Zuerst war's nur ein Fahrzeug, dass das ohnehin nur sehr schmale Trottoir zuparkte:

    Verbleibender Durchgang: Knapp unter einem Meter, genau 96 cm zwischen Hauswand und Autoreifen.

    Dann gesellt sich ein zweites Fahrzeug hinzu. Und wer geglaubt hat, E-Auto-Fahrer seien die rücksichtsvolleren Autofahrer, der wird hier eines Besseren (eigentlich Schlimmeren) belehrt:

    Der Durchgang reduziert sich auf 86 cm.

    Der Einkaufstrolley passt gerade so noch durch, wenn niemand entgegenkommt:

    Beide Autos parkten dann noch eine ganze Weile im absoluten Halteverbot zur Hälfte auf dem Bürgersteig.

  • Steht in den Zulassungspapieren. Aber ja, äußerlich kann man nur erkennen, dass ein Fahrzeug KEIN Wohnmobil sein kann - z.B. weil keine Stehhöhe im Inneren.

    Wohnmobil oder umgebauter VW-Bus?

    "Welche Voraussetzungen muss ich für die Wohnmobilzulassung erfüllen?

    Der Gesetzgeber hat klare Regeln festgelegt, welche Kriterien ein Fahrzeug erfüllen muss, damit es als Wohnmobil gelten darf. Du kannst also nicht einfach einen PKW oder einen LKW als Wohnmobil zulassen. Wenn du ein Wohnmobil von einem professionellen Anbieter erwirbst, kannst du dich darauf verlassen, dass es alle Voraussetzungen für die Wohnmobilzulassung erfüllt. Anders sieht es aus, wenn du einen Camper selbst ausbaust. Der Umbau von Transportern oder alten Militärfahrzeugen zum Wohnmobil liegt im Trend, ist aber mit einigen Hürden verbunden. Wenn du die Fahrzeugklasse und die Zweckbestimmung in der Fahrzeugzulassung ändern möchtest, musst du den Ausbau vom TÜV abnehmen lassen. Er überprüft die Verkehrssicherheit und achtet darauf, ob die Merkmale zur Klassifikation als Wohnmobil gemäß der Straßenverkehrsordnung erfüllt sind."

    Quelle:

    Wohnmobilzulassung: Diese 8 Tipps solltest du beachten
    Die Messe für Caravaning und Outdoor in Rendsburg
    www.caravan-und-co.de

    Das hört sich so an, als sei es nicht sehr eindeutig bestimmbar, ob es sich bei einem Fahrzeug um ein Wohnmobil handelt oder nicht. In der Quelle steht auch, dass die Wohnmobil-Zulassung steuerlich günstiger ist.

    Das Problem in Bezug auf abgestufte Gebühren für Anwohnerparken ist jedoch absehbar:

    Halter von weitgehend identisch anmutenden Fahrzeuge zahlen jenachdem die Höchstgebühr oder auch nicht. Wenn das Fahrzeug als "normales" Fahrzeug zugelassen ist, ist die Anwohnerparkgebühr entsprechend den bisherigen Vorschlägen günstiger.

    Dabei ist es möglicherweise genauso groß, und schwer.

    Beispiel:

    Wohnmobil oder nicht? Sieht nach Wohnmobil aus, ist aber vielleicht nicht als Wohnmobil zugelassen und müsste dann nicht den geplanten Höchstsatz fürs Anwohnerparken bezahlen.

  • Mit so was macht die AfD Werbung.

    Und die AfD feierte einst den Auszug der Briten aus der EU, übt immer wieder völlig überzogene Polemik gegen die EU und verfolgt eine EU-feindliche Politik. Und dann das:

    "Im Zuge der am 30. Mai eingeleiteten Tarifvernehmlassung wurde eine neue Preisstruktur für Bewohnerparkausweise festgelegt, die sich bereits an den CO2-Emissionen orientiert. Die jährlichen Kosten der höchsten Stufe sind von 340,73 £ auf 500 £ gestiegen, mit einem zusätzlichen jährlichen Zuschlag von 140 £ für ein Dieselfahrzeug, das nicht den Abgasnormen Euro 6 entspricht."

    Owners of the most polluting cars to pay double for parking across England
    Lambeth council in London is latest to introduce emissions-based fees, with similar charges expected to be widely introduced
    www.theguardian.com

    500 £ + 140 £ = 640 £

    In London werden also gerade die Gebühren für's Anwohnerparken kräftig erhöht. Wer einen fetten Diesel-SUV fährt, der muss 640 £ (rund 750 €) für den Bewohner-Parkausweis berappen. Und in Freiburg feiert sich gerade die FDP dafür, dass sie höhere Anwohnerparkgebühren verhindert hat. Die waren in Deutschland durch ein Bundesgesetz bis vor drei Jahren auf maximal 30,70 Euro begrenzt.

    Bundesverwaltungsgericht: Wegweisendes Urteil zum Anwohnerparken
    Nachdem die bundesweite Obergrenze für Anwohnerparkgebühren gekippt wurde, hat Freiburg diese deutlich erhöht. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte die…
    www.tagesschau.de
  • Warum ist es überhaupt erlaubt, Wohnwagen im öffentlichen Raum zu parken?

    Autos an sich nehmen schon eine Menge Platz weg. Und weil die Auto-Vernarrten immer größere Autos kaufen, werden die von den Herstellern mit immer größeren Autos großzügig versorgt.

    Eigentlich ist es schon bei Autos nicht einzusehen, warum die im öffentlichen Raum parken dürfen.

    Ebenfalls problematisch ist es, dass immer mehr Menschen meinen, sie brauchten unbedingt einen Wohnwagen und sie finden, es sei vollkommen Ordnung, seinen Wohnwagen im öffentlichen Verkehrsraum zu parken.

    Und dann wird auch gleich noch der Radweg eingeengt. Oder die Fahrbahn, wie die beiden Fotos zeigen.

    Gibt es Beispiele dafür, dass es Kommunen gelungen ist, das Abstellen von Wohnwagen (und Wohnmobilen) im öffentlichen Verkehrsraum erfolgreich zu untersagen? In Hannover wird es leider anscheinend einfach so hingenommen, selbst dann, wenn Wohnwagen Fahrbahnen und Radwege einengen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (2. Juli 2023 um 15:10) aus folgendem Grund: Rechtschreib-Korrektur

  • Und weil die Auto-Vernarrten immer größere Autos kaufen, werden die von den Herstellern mit immer größer Autos großzügig versorgt.

    Dank Merkel gilt in der EU ein Neuwagen als umso umweltfreundlicher, je schwerer er ist (ernsthaft). Ganz praktisch bedeutet das, dass ein Autohersteller für Fahrzeuge umso weniger CO2-Zertifikate "ausgleichen" muss, je schwerer diese sind. Die Herstellung von Klein- und Kleinstwägen ist einfach nicht rentabel.

    Die Entwicklung der Fahrzeuggröße folgt ziemlich genau dem politischen Willen. Wobei ich bis heute nicht verstehe, warum das in der öffentlichen Diskussion nicht zerfetzt wird.

  • Die Entwicklung der Fahrzeuggröße folgt ziemlich genau dem politischen Willen. Wobei ich bis heute nicht verstehe, warum das in der öffentlichen Diskussion nicht zerfetzt wird.

    Eine Erklärung könnte sein:

    Wer ein Auto haben will, der hat sich bereits damit versorgt. Um noch mehr Geld machen zu können, ist es wichtig, immer größere Autos zu verkaufen. Und so zu tun, als sei es ganz selbstverständlich, quasi ein "Muss" ein möglichst großes Auto zu fahren.

    Viel verwunderlicher finde ich ja, dass es überhaupt gelungen ist, den Menschen erfolgreich einzureden, dass es erstrebenswert ist, Auto zu fahren. Da haben die Menschen ganz ohne Auto viele Tausend Jahre mehr oder weniger gut leben können. Und auch bei der beginnenden Industrialisierung spielte das Auto erst einmal keine Rolle. Viel bedeutsamer war die Eisenbahn und in den Städten die Straßenbahn.

    Warum ist es anscheinend nicht möglich, mit ÖPNV-Transportmitteln Geld zu verdienen? Ein guter ÖPNV ermöglicht viel mehr Menschen Mobilität als Autos. Und bei Autos ist die Fehlentwicklung, nämlich hin zu immer größeren und schwereren Autos quasi schon in den Genen.

    Immerhin Mercedes produziert auch Omnibusse, ebenso wie die VW-Tochterfirma MAN. Aber gejammert wird von den Fahrzeugproduzenten besonders dann, wenn es um einen Absatzeinbruch bei großen Autos geht. Und die Politiker verteilen dann besonders großzügig Geschenke, wie zum Beispiel die Abwrackprämie.

  • Warum ist es überhaupt erlaubt, Wohnwagen im öffentlichen Raum zu parken?

    §12 StVO :

    Zitat

    (3b) Mit Kraftfahrzeuganhängern ohne Zugfahrzeug darf nicht länger als zwei Wochen geparkt werden. Das gilt nicht auf entsprechend gekennzeichneten Parkplätzen

    im Bild parkt der Anhänger auch noch falsch , da er den Sicherheitstrennstreifen zum Radweg beparkt.

    Das Parken von Wohnmobilen ist leider weitgehend uneingeschränkt möglich.

  • und bei aller berechtiger Kritik zum Thema "Flächenverbrauch":

    Es werden die ersten zaghaften Schritte hin zu einer gerechteren Kostenverteilung gemacht: Parkgebühr gestaffelt nach Masse/Größe.

    Es geht dann vielleicht zu langsam.

    :/

  • und bei aller berechtigter Kritik zum Thema "Flächenverbrauch":

    Es werden die ersten zaghaften Schritte hin zu einer gerechteren Kostenverteilung gemacht: Parkgebühr gestaffelt nach Masse/Größe.

    Es geht dann vielleicht zu langsam.

    :/

    Welche zaghaften Schritte sind das? Sogar auf der Wohnmobil-Ratgeber-Seite (siehe unten) wird empfohlen, beim Kauf eines Wohnmobils die Stellflächen-Situation zu beachten. Aber das ist die Realität:

    Das Foto ist von November 23

    Ein Suche auf streetview bringt dieses Ergebnis:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Im November 2022 (Datum des Streetview-Fotos) stand das weiße Wohnmobil auch schon an dieser Stelle. Hält sich der Besitzer an das Prinzip, wenn ich schon einmal einen Stellplatz für mein Fahrzeug gefunden habe, dann lasse ich es auch dort stehen, denn einen so schönen Stellplatz finde ich ohnehin nicht wieder?

    Oder hat er zwischenzeitlich Urlaub mit dem Fahrzeug gemacht und zufällig denselben Stellplatz wiedergefunden? Dann kann es ja mit der vielfach beschworenen Parkraumknappheit nicht so weit her sein.

    Oder hat er tagelang am Fenster gestanden, um auf den richtigen Moment zu warten und dann loszusprinten, um sein Fahrzeug auf "seinen" bevorzugten Stellplatz abzustellen?

    in: womoo.de - Wohnmobil & mehr, abgerufen am 25.11.23, heißt es:

    "Stellplatz: Die Zeit außerhalb des Urlaubs
    Sollten Sie sich trotz aller Hürden für den Kauf eines Campingfahrzeugs entscheiden und können sich alsbald stolzer Besitzer eines Wohnmobils nennen, dann werden Sie nur glücklich, wenn Sie sich vorher auch genau überlegt haben, wo das langersehnte Gefährt außerhalb des Urlaubs stehen wird. Dauerunterstellplätze sind absolute Mangelware, der überall knapper werdende öffentliche Parkraum ist keine adäquate Dauerparkoption, wo wir wieder bei gesetzlichen Regelungen wären."

    Wohnmobil kaufen, ja oder nein? Überlegung vor Anschaffung

    Allerdings frage ich mich: Von welchen gesetzlichen Regelungen sprechen die da konkret?

    In vielen Straßen stehen zunehmend mehr Wohnmobile. Die brauchen dafür keine Extra-Erlaubnis. Jeder darf ein amtlich zugelassenes Wohnmobil auf einem ganz normalen Stellplatz am Straßenrand zum Beispiel in seinem Stadtteil abstellen. Nicht nur für einen Tag oder eine Woche, sondern das ganze Jahr ununterbrochen am selben Platz. Und viele machen das auch. Siehe Beispiel oben!

    Aber es sind womöglich dieselben Leute, die dann an anderer Stelle über Parkplatznot und Parkdruck jammern und das vielleicht sogar noch als Rechtfertigung dafür benutzen, falsch zu parken.

    Die Polizistin oder der Polizist oder die Mitarbeiter*innen des Verkehrsaußendienstes, die versuchen das Falschparken, mit dem angeblich "hohen Parkdruck" ihr Nichttätigwerden zu entschuldigen und anscheinend großes Mitleid mit den vom angeblichen "Parkdruck" Gebeutelten empfinden, sollten vielleicht hin und wieder mal genauer hinschauen, was das für Fahrzeuge sind, die für den angeblichen "Parkdruck" verantwortlich sind!

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Was will und der hessische Rundfunk mit diesem Film sagen?:

    Ist schon okay Leute, Bürgersteige wurden schon immer zugeparkt, wenn ihr es Mist findet, dass die Verkehrsverwaltung neuerdings etwas dagegen unternimmt, dann legt Widerspruch ein, das ist meist erfolgreich.

    Und kein Wort darüber in dem Film, dass die Autos immer größer werden und immer mehr werden. Seit den Coronajahren haben zudem die Campingmobile exponentiell zugenommen. In fast jeder Straße findet man einen oder mehrere davon.

    Das Bild in Minute 0:48 hat mich neugierig gemacht. Das ist dieselbe Stelle auf Streetview:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Der silbergraue VW-Bus, möglicherweise auch ein Camping-Mobil, steht auch da, an derselben oder fast derselben Stelle wie im Film, in der Kurt-Moosdorf-Straße.

    Und wenn man dann ein bisschen mit streetview durch das Viertel fährt, dann entdeckt man dieses rote Mercedes-Wohnmobil in der Martin-Reck-Straße nebenan:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Oder diesen blauen Opel-Camper:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Oder den orangen VW-Campingbus ebenfalls ganz nahe in der Nachbarschaft:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Dann steht da noch dieser Hymer-Camper in der Frankfurter Straße, von der die Kurt-Moosdorf-Straße abgeht:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Ich bezweifle, dass die Autofahrerin in Bezug auf das Bürgersteig-Zuparken immer nur auf voll verständnisvolle Nachbar*innen trifft, wie sie in dem Film behauptet.

  • Kein Raum fürs Rangieren
    Aha-Fahrzeuge können wegen Falschparker ihre Touren oft nicht fahren
    epaper.haz.de

    "Kein Raum fürs Rangieren"

    In diesem HAZ-Artikel von heute, 10.1.24, "Kein Raum fürs Rangieren", geht es darum, wie die immer breiteren Autos, die am Straßenrand und oft auch im Halteverbot und Parkverbot parken, die Fahrzeuge der Müllabfuhr blockieren. Gut geschriebener Artikel!

    Zwei Zitate:

    "Die Jacobsstraße schafft er an diesem Vormittag nicht mit seinen Kollegen. Dabei müsste das Trio eigentlich die Säcke und Tonnen, gefüllt mit Altpapier, die leeren Kartons von Black-Friday-Schnäppchen oder die Verpackungen der Weihnachtsgeschenke mit der Entsorgungstour abholen. Doch das gut 9,50 Meter lange und 2,55 Meter breite Fahrzeug vom Abfallentsorgungsunternehmen Aha stoppt nur wenige Meter hinter dem Kreuzungsbereich der Minister-Stüve-Straße, weil es die schmale Einbahnstraße nicht unfallfrei passieren kann.

    (...)

    Das Problem, sagt er, während er das Fahrzeug mit wenigen Zentimetern Luft zu parkenden Autos von der Küchengartenstraße aus nach rechts in die Rampenstraße manövriert, entstehe unter anderem, wenn, wie an dieser Kreuzung, die Autofahrerinnen und Autofahrer nicht die Parkverbote beachten: „Die stellen die Autos auf die Zickzacklinien, direkt ans Verbotsschild, und wir kommen nicht rum“, sagt der Aha-Beschäftigte. In solchen Fällen drückten er und seine Kollegen erst einmal auf die Hupe: „Manchmal kommen die Leute dann quasi in der Unterhose aus dem Haus gelaufen und parken um.“ Wer jedoch sein Auto abstelle und dann zur Arbeit gehe, verpasse den Warnruf."

    Als weitere Problemzone für die Müllwagen wird der nahegelegene Dunkelberggang in dem HAZ-Artikel genannt. Aber es gibt in dem Gründerzeitviertel noch zahlreichen weitere Straßen, in denen viel zu viele Autos parken und das Durchkommen für Müllfahrzeuge aber auch Rettungsfahrzeuge behindern.

    Leider weiß ich nicht, wie lange der Artikel noch kostenfrei zugänglich ist, aber die beiden Zitate bringen es ganz gut auf den Punkt. Worüber der Artikel nicht berichtet: Nur 200 m bzw. 400 m weit von den beschriebenen Engstellen entfernt, gibt es eine Tiefgarage in der Blumenauerstraße mit mehreren hundert leeren Dauerstellplätzen für jeweils 55 Euro im Monat.

    Nachtrag:

    Habe gerade auf streetview nachgeschaut. An fast genau der selben Stelle, an der das Wohnmobil auf dem Zeitungsfoto steht, blockiert ein etwas kleineres Wohnmobil die Zickzack-Linienmarkierung im Einmündungsbereich der Jakobsstraße in die Minister-Stüve-Straße. Die streetview-Aufnahme ist von November 2022. (Die gelbe Fassade mit den weißen Fensterrahmen weisen auf dasselbe Haus, Minister-Stüve-Straße 8A, hin.)

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (10. Januar 2024 um 13:17) aus folgendem Grund: Ergänzung im 1. Absatz, Nachtrag streetview-Link

  • "Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) hat dafür plädiert, das Parken für Sportgeländewagen (SUV) zu verteuern. „Der Trend zu immer mehr und immer größeren und schwereren Autos hält an“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Samstag). „Ich habe deshalb große Sympathien für eine Preisstaffelung der Parkgebühren nach Länge der Fahrzeuge.“" rnd vom 3.2.24

    Hannovers Oberbürgermeister fordert höhere SUV-Parkgebühren
    Könnte das Parken für Sportgeländewagen (SUV) in Niedersachsens Hauptstadt bald teurer werden? Dafür plädiert zumindest Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay…
    www.rnd.de

    Inzwischen ist der Entscheid da und gibt Onay Recht. Die Pariser befürworten extra hohe Parkgebühren für extra fette SUV-Dickschiffe.

    Und auch in Hamburg, gibt es Sympathien für die Pläne:

    "Sie sind klobig, verbrauchen viel mehr Treibstoff als herkömmliche Autos, nehmen öfter mal zwei Parkplätze gleichzeitig in Beschlag und sind daher vielen Hamburgern ein Dorn im Auge – die SUV. In Paris sprachen sich jetzt die Einwohner bei einer Abstimmung dafür aus, die Parkgebühren für diese schweren Fahrzeuge zu verdreifachen und auch Hannover hält ein derartiges Modell für möglich. Zieht Hamburg nach? Politische Befürworter gibt es in der Hansestadt jedenfalls schon, darunter mehrere Bezirkschefs."

    SUV: Wird Parken für Riesenschlitten bald auch in Hamburg massiv teurer? (M+)
    Sie sind klobig, verbrauchen viel mehr Treibstoff als herkömmliche Autos, nehmen öfter mal zwei Parkplätze gleichzeitig in Beschlag und sind daher vielen
    www.mopo.de

    Aber wie soll das Modell konkret umgesetzt werden? In Freiburg scheiterte eine entsprechende Initiative. Die Besitzer solcher Dickschiffe setzten alle juristischen Möglichkeiten ein, um ihre Stadtpanzer weiter billig abstellen zu können. Und sie hatten Erfolg damit, weil das Gericht befand, dass die Längenstaffelung mit zu hohen Preissprüngen verbunden und deshalb "ungerecht" sei.

    In der HAZ-Printausgabe von gestern wurden alle möglichen Dickschiff-Fahrzeugtypen angepriesen als supersparsame Kleinstwagen, die eine höhere Parkgebühr völlig zu Unrecht treffen würde.

  • Müllautos und Rettungsfahrzeuge werden auch immer fetter!!!

    (Achtung, ironisch gemeint!)

    Ironie ist so eine Sache. Weil es leicht sein kann, dass das was man ironisch meint, von anderen bereits ganz ernsthaft (und kein bisschen ironisch) umgesetzt wurde:

    "Steinheims Altstadt ist für die städtischen Müllwerker stets eine Herausforderung. Die Straßen sind vergleichsweise schmal. Und manches widerrechtlich geparkte Auto erschwert bei der Müllabfuhr das Rangieren mit dem 10,20 Meter langen und 2,55 Meter breiten Sammel-Dreiachser zusätzlich. Das soll ein Ende haben. Der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) hat zwei sogenannte Engstellen-Fahrzeuge angeschafft.

    Diese sind mit ihren 6,80 Meter Länge und 2,20 Meter Breite kompakter und flexibler – erreichen aber freilich mit 2,3 Tonnen Zuladung auch nur etwas mehr als ein Fünftel des großen „Sammel-Bruders“. Die kleinen Müllautos erleichtern jedoch die Arbeit, schaffen mehr Verkehrssicherheit und erzeugen weniger Ärger, sagt Stadtrat Thomas Morlock."

    Wenn es nicht so traurig wäre ...;(

    <XNicht die immer breiteren SUV-Dickschiffe, VW-Busse, Wohnmobile und die vielen Falkschparker sorgen für Ärger. Nein die "dicken Müllfahrzeuge" verursachen den Ärger. Wie gut, dass Steinheim gegengesteuert hat. Demnächst wird der Müll mit Schubkarren abgeholt und danach schlängeln sich Kiepenträger zwischen den parkenden Autos hindurch, um den Müll zu entsorgen.<X Aber was rede ich da, wahrscheinlich ist auch dass schon irgendwo längst Realität.

  • In Paris funktioniert das über das Fahrzeuggewicht: ab 1,6t für alles mit Verbrennungsmotor bzw. 2t für eine E-Autos wird's teuer.

    IMHO sollte man in der Diskussion aber auch von dem Begriff "SUV" weg, denn der meistverkaufte davon wäre ein ziemlich harmloser VW T-Roc (im Prinzip ein "aufgebockter Golf" mit lediglich deutlich mehr Höhe (während Länge, Breite und Gewicht kaum einen Unterschied machen). Die Dinger sind nicht das Problem, sondern eben riesige Brocken, die kaum auf eine Parklücke passen – und zwar unabhängig von der Bauart. Entsprechend schreit die hiesige Auto-Lobby bei dem Thema auch gerne hysterisch herum, dass das dann auch große Limousinen betrifft – nur sind die inzwischen zum einen weitgehend irrelevant und zum anderen jetzt ja auch keine Wunderwerke geringem Platzbedarfs.

  • In Paris funktioniert das über das Fahrzeuggewicht: ab 1,6t für alles mit Verbrennungsmotor bzw. 2t für eine E-Autos wird's teuer.

    IMHO sollte man in der Diskussion aber auch von dem Begriff "SUV" weg, ...

    Nicht nur die SUV's stellen ein erhebliches Problem dar, so gesehen ist es richtig, die Diskussionen nicht so sehr SUV-fixiert zu führen, dass es der Autolobby gelingt zum Beispiel einen "VW-Bus" als einen umweltfreundliches Alltags-PKW für alle zu etablieren.

    Was den T-ROC angeht, befürchte ich ein ähnliches Gewichts- und Größenwachstum wie beim Golf. Der startete mal mit 3,82 m Fahrzeuglänge und 930 kg Leergewicht. Der aktuelle Golf 8 hat eine Länge von 4,28 bis 4,64 m und ein Leergewicht von 1255 bis 1630 kg.

    Zusätzlich zum Gewicht sollte die Motorisierung gewichtet werden. Vorschlag: Maximal 1 PS pro 10 kg Fahrzeug-Leergewicht.

    Freilich wird es um so schwerer klare und verständliche Vorgaben zu machen, je mehr Faktoren berücksichtigt werden. Keine leichte Aufgabe, vor allem deshalb nicht, weil es in jedem Fall ein weiteres Tummelfeld für Populisten darstellt.

  • Freilich wird es um so schwerer klare und verständliche Vorgaben zu machen, je mehr Faktoren berücksichtigt werden. Keine leichte Aufgabe, vor allem deshalb nicht, weil es in jedem Fall ein weiteres Tummelfeld für Populisten darstellt.

    Sorry, aber bzgl. Autos gibts ganz einfache Wahrheiten, die ans Licht der Öffentlichkeit gehören. Z.B:

    • Mit einem "ganz normalen" Auto ein paar km zu fahren ist energetisch ungefähr so intelligent, wie zum Kochen von 100g Spaghetti das Hallenschwimmbad zu benutzen. Einfach mal nachrechnen.
    • Allein durch den Ausbau aller dauerhaft ungenutzten Beifahrersitze und Rückbänke ließe sich vermutlich genügend Energie sparen, damit der Verkehrssektor als Vorbild dasteht. Einfach mal nachrechnen.
    • Autofahren ist und bleibt eine gigantische Energieverschwendung, die ihresgleichen sucht. Wers nicht glaubt: Den nächsten Einkauf einfach mal zu Fuß machen und dabei vier massive Eichenschrankwände mitschleppen. Einfach mal ausprobieren.
    • usw.

    Man könnte das Auto - und besonders die deutschen Premiumlimousinen - als Individual-Transportmittel argumentativ komplett zerschmettern. Macht aber niemand, nicht mal die Verkehrswende-Protagonisten.

  • Man könnte das Auto - und besonders die deutschen Premiumlimousinen - als Individual-Transportmittel argumentativ komplett zerschmettern. Macht aber niemand, nicht mal die Verkehrswende-Protagonisten.

    Klar, könnte man das Auto - und besonders die deutschen Premiumlimousinen - als Individual-Transportmittel argumentativ komplett zerschmettern. Ich befürchte allerdings, der Redner erleidet Zuhörermangel. Oder anders formuliert: Zeig mir den großen Saal von Leuten, die das interessiert. Es gibt da einfach zu viele Menschen, die davon nichts hören wollen, und zu wenige, die darauf hoffen, dass sich was zum Besseren ändert.

    Thek hat ja zu Recht davor gewarnt, das Thema allzu SUV-fixiert zu puschen. Allerdings m. E. mit der falschen Begründung: Thek warnte deshalb vor der SUV-Fixierung, weil eine große Anzahl SUV-Modelle die in Paris angewandte 1,6 t-Grenze (2 t für reine E-Fahrzeuge) für deutlich erhöhte Parkgebühren nicht überschreiten und nannte in diesem Zusammenhang den T-Roc von VW.

    Ich befürchte eine andere Gefahr: Nicht nur SUV sind extrem klima- und umweltfeindlich. Ein VW-Bus oder ein vergleichbares Fahrzeug ist es um so mehr. Und auch eine flacher gebaute Limousine verdreckt nochmal deutlich mehr die Umwelt als ein Kleinwagen oder Kleinstwagen.

    Und auch wenn's viele nicht gerne hören oder hören wollen, ist es immer wieder wichtig, die Menschen für die Problematik zu sensibilisieren, dass es keine automobile Zukunft geben kann, wenn wir eine Zukunft haben wollen. Und dazu taugt das Thema extrahohe Parkgebühren für extragroße Autos.

  • Ich befürchte allerdings, der Redner erleidet Zuhörermangel.

    Das glaub ich nicht. Der Energiebedarf des MIV ist gigantisch, völlig überflüssigerweise. Er wird komplett ausgeblendet, weil er ja aktuell durch Sprit gedeckt wird, nicht durch Strom. Er müsste aber in jede Diskussion um den zukünftigen Strombedarf einbezogen werden, und solche Diskussionen gibts zuhauf.

    Eigentlich eine Steilvorlage für jeden, der "was gegen große und schwere Autos hat", ein physikalisch unwiderlegbares Argument statt dem üblichen ideologischen "Lastenfahrrad-Mimimi" und dem "Ich-wünsch-mir-spielende-Kinder-auf-der-Straße". Eine harte, faktenbasierte Auseinandersetzung bzgl. Energiebedarf des MIV findet nicht statt.

    Warum? Weil vermutlich kein einziger Grüner auch nur ansatzweise abschätzen kann, wie der Energiebedarf zum Erhitzen seiner Tee-Tasse im Verhältnis zum Energiebedarf seines eigenen Transports von A nach B und der tatsächlichen dabei verbrauchten Energie des Autos steht. :)