Kommt man an die Messdaten der Smiley-Messstationen ran?

  • Hi, wir kennen sie: Diese Smiley-Tafeln, die dem Verkehrsteilnehmer anzeigen, wie schnell er grade fährt.

    Hat jemand Kenntnis, ob und wie man an diese Messdaten rankommt? Besteht darauf ein rechtlicher Anspruch?

    Muss man da evtl. auch wieder gegen Windmühlen kämpfen, oder geht das "einfach" (Informationsfreiheitsgesetz, usw). Was muss ich sagen, wenn ich die Daten haben will? Ich habe keine Lust, wieder monatelang keine Antwort zu erhalten usw, usf. :)

    Ich denke, da steckt sehr viel Information drin, die wir momentan offensichtlich einfach verpuffen lassen. Ich hätte die Daten gern und vermutlich auch einige tausend andere Bürger. Wie also rankommen, ohne auf die Gnade angewiesen zu sein, dass jemand deine email nicht einfach in den Papierkorb schiebt?

    Es gibt doch diese zwölf "Radprofessuren"? Sollte man die mal anpingen?

  • Beitrag von krapotke (16. Oktober 2022 um 18:09)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 09:55).
  • Woraus speist sich Deine Hoffnung, dass diese Geräte überhaupt Daten abspeichern, die Du dann in Erfahrung bringen könntest?

    Weil es in vergangenen Zeiten hin und wieder mal lokale Presseberichte gab, die eine Art "Auswertung" präsentierten (Durchschnitt usw.) Und wäre der reine "Anzeige-Zweck" ohne Speicherung der Daten nicht eine gigantische Geldverschwendung und schon deshalb unseriös?

  • Beitrag von krapotke (16. Oktober 2022 um 18:36)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 09:54).
  • Durchaus denkbar, dass diese Dinger von "Extern" angemietet werden und entsprechende Verträge existieren, um die der werte Bürger nicht wissen darf/soll/braucht. Evtl. hat ja jemand bereits Erfahrung damit?

  • In Italien werden die Dinger sogar für Strafen genutzt, via WiFi. Steht die Polizei 50-100m dahinter und zieht die Leute raus.

    Wollt auch schon mal einen abnehmen und genauer untersuchen. Statistik gehört zu den Kästen definitiv dazu.

  • Wollt auch schon mal einen abnehmen und genauer untersuchen.

    Dann gehts dir so wie den beiden BMW-Mitarbeitern vor zig Jahren. Die haben, als in D "Elektroauto" noch totales Fremdwort war, in Paris eine öffentliche Ladestation zerlegt um ein bisschen zu spionieren und wurden dabei prompt von der Gendarmerie erwischt.

  • interessanter ansatz.

    je nachdem, wie sehr du deiner verwaltung vertraust, würde ich

    a) beim hersteller fragen, ob aufgezeichnet (und wennja, was: Fahrzeugart, überschreitung binär oder mit wert, usw)

    oder

    b) mal nett bei der verwaltung telefonisch nachfragen

    abhängig vom ergebnis und bundesland:

    informationsfreiheitsgesetz bemühen

    unabhängig von den festen "smiley-stationen" führt jede (größere) gemeinde reale und belastbare Messungen durch mit so kleinen grauen Kästen, die mit kabelbindern an leuchtmasten befestigt werden.

    Diese Daten dienen letztendlich auch Planungszwecken und sind Verwaltungshandlung, stehen im richtigen Bundesland den Bürger*innen zur verfügung.

    wohnste im falschen bundesland, haste halt erstmal keinen anspruch. da hilft der umweg über politik, ausschüsse oder "inoffizielle" TÖBs wie adfc, vcd, ...

    und: auch ohne konkretes gesetz zur bereitstellung von daten darf man nicht vergessen, dass an vielen stellen "der Verwaltung" oft genug Menschen sitzen, die sehr wohl den Nutzen von frei zugänglichen Informationen sehen.

    um mal in bayern zu bleiben: kein IFG - aber einige Städte wie z.B. würzburg haben ein eigenes freie-daten-portal. anfragen von außen sind bei entsprechender wiederholung durchaus auch eine legitimation, im innenverhältnis eine form von "erfordernis" zu begründen ;) :rolleyes:

  • Weil es in vergangenen Zeiten hin und wieder mal lokale Presseberichte gab, die eine Art "Auswertung" präsentierten (Durchschnitt usw.) Und wäre der reine "Anzeige-Zweck" ohne Speicherung der Daten nicht eine gigantische Geldverschwendung und schon deshalb unseriös?

    Ich hatte vor mehreren Jahren mal in einer Verkehrs-AG der Schule meiner Tochter mitgearbeitet. Einmal hatten wir den Arbeitskreis Verkehrssicherheit mit Vertretern aus Stadtverwaltung, Polizei und ADAC zu Gast. Dabei ging es auch um Smilie-Tafeln in Schulnähe.

    Nach meiner Erinnerung wurden bei dem Treffen auch die Ergebnisse der Smilie-Tafeln ausgewertet.

    Aber das sahen die meisten in dem Kreis sehr locker.

    Und ich fürchte, das ist heute immer noch so.

    Meinem Vorschlag den ADAC aus dem Gremium komplett auszuschließen, weil das ja der Verband der Täter ist, wurde ebenso wenig gefolgt, wie an Stelle der Smilie-Tafeln richtig "scharfe Starenkästen" zu installieren.

    Was soll diese "Smilie-Tafel-Verharmlosungsmasche"? Ein Teil der Autofahrer fühlt sich zu vorbildhaftem Langsamfahren überredet und hält sich dann punktuell an Geschwindigkeitsbegrenzungen. Viele kriegen's gar nicht mit, dass da was hängt. Und andere "pellen sich ein Ei drauf".

    Diese Erfahrung, wie Verkehrsverwaltung im Sinne der "Totfahrer" solche "Smilie"-Tafeln benutzt, hat für mich eines gezeigt: Wer wirklich ernsthaft an der Temposchraube drehen will, der muss knallhart niedrige Tempolimits anordnen und die Fahrzeuge müssen mit einem Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten (ISA) ausgestattet sein, der kein höheres Tempo als das angeordnete zulässt. Und der nicht abgeschaltet werden kann. Diese Technik gibt es, und dass die Verabschiedung der entsprechenden Gesetze von den einschlägigen Interessensgruppen blockiert wird, ist Beihilfe zu Mord und Totschlag.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (17. Oktober 2022 um 23:17) aus folgendem Grund: Korrektur

  • Es gibt in Bayern eine Aufstellung der offiziellen Zählungen im Internet.

    Zum Beispiel: https://www.baysis.bayern.de/web/content/ve…zaehlungen.aspx

    Allerdings scheint es da schon eine Hoheit der Weitergabe zu geben. Die Daten für die St2054 z. B. sind in FFB von 2015, es gab aber mehre Zählungen danach. Unter anderem wegen de Radverkehrskonzept.

    Es gab ein mittleres Skandälchen im Stadtrat, weil der aktuelle Bürgermeister selbst den Stadträten keine aktuellen Zahlen zur Verfügung stellen wollte.

    Einige kann man inzwischen aus den Präsentationen von 2019/20 rauslesen. Die Zählkästen hängen zum Teil schon wieder, alle 2-3 Jahre gibts aber auch Zählungen mit Personal.

    Der Verwaltung von FFB kann man nur so weit trauen, wie man den Blätterstapel schmeißen kann.

  • Was soll diese "Smilie-Tafel-Verharmlosungsmasche"? Ein Teil der Autofahrer fühlt sich zu vorbildhaftem Langsamfahren überredet und hält sich dann punktuell an Geschwindigkeitsbegrenzungen. Viele kriegen's gar nicht mit, dass da was hängt. Und andere "pellen sich ein Ei drauf".

    Ich kenne das so, dass die Aufstellung einer Smilietafel ein ziemlich sicherer Indikator dafür ist, dass der Aufstellort einen Gefährungsschwerpunkt darstellt, und dort demnächst geblitzt werden wird. Grundsätzlich ist das so, dass erst die Kombination aus empfindlicher Strafe und hinreichender Eintrittswahrscheinlichkeit des Erwischtwerdens für Compliance beim Kraftfahrer sorgt - Dänemark und die Niederlande machen es vor.