Es geht darum, zu erkennen, dass die Situation fast schon zwangsläufig ein Resultat aus gegenseitigen Beleidigungen und Missachtungen ist und jede weitere Beleidigung und Missachtung weiter in die Katastrophe führt. Ich weiß nicht, wie und ob man aus der Nummer wieder rauskommt, aber mit den Beleidigungen und Missachtungen muss Schluss sein. Das ist m.E. eine vernünftige Forderung der Friedensbewegung.
Eine vernünftige Forderung ist das, und eigentlich ist ja auch klar, dass sich diese Forderung an beide Seiten wendet. In der Vergangenheit war es oft so, dass die Aufforderung der Friedensbewegung in den Nato-Staaten endlich Frieden zu schließen, an Amerika oder die Nato-Mitgliedsstaaten gerichtet war. Das hatte seine Berechtigung: Im eigenen Lager wirkt die Friedensbewegung wie eine außerparlamentarische Opposition.
Wenn sich die im Parlament vertretenen Parteien einig sind, einen Krieg gutzuheißen, dann kritisieren sie auch den Kriegsgegner und sehen die Schuld bei ihm und nicht bei sich selbst. Dann ist es gut, dass gegebenenfalls eine außerparlamentarische Opposition sich organisiert, die Zweifel an dieser Darstellung anmeldet und auf Ungereimtheiten im eigenen Lager hinweist.
Jetzt ist es aber so, dass von einem Teil der Friedensbewegung Trump als Friedensengel gelobt wird, die Kritik richtet sich nicht an das "eigene Lager". Stattdessen wird dessen "Häuptling" gerade dafür gelobt, dass er das Kriegsende verordnet.