Hohe Energie- und Spritpreise

  • "Das heute von der Bundesregierung vorgestellte zweite Energie-Entlastungspaket sieht vor, „für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro/Monat („9 für 90“) einzuführen“. Die konkrete Umsetzung wird nun mit allen Beteiligten abgestimmt. Der VBB wird sich mit den Ländern Berlin und Brandenburg und den Verkehrsunternehmen im Verbund verständigen, um die konkreten Rahmenbedingungen zur Umsetzung zu erörtern."

    Quelle: Internetseite des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg VBB, 24.3.2022

    Neues ÖPNV-Angebot „9 für 90“ - Konkrete Umsetzung wird zeitnah geprüft
    Energieentlastungspaket: Bundesregierung möchte neues ÖPNV-Angebot „9 für 90“ schaffen Konkrete Umsetzung wird zeitnah geprüft – Fahrgäste werden um Geduld…
    www.vbb.de

    Was schreiben die anderen Verkehrsverbünde und wie wird die konkrete Umsetzung direkt vor Ort dann aussehen? Auf der GVH- Seite habe ich noch keine neuen Nachrichten dazu entdeckt. (GVH = Großraum-Verkehr Hannover)

    Wie wird sich das deutlich vergünstigte Monatskartenangebot auswirken?

    Erfahrungen in diese Richtung gibt es unter anderem durch einen Adventseinkaufssamstag im Advent 2019:

    "Adventsshopping in Hannover: Busse und Bahnen sollen nichts kosten – nächstes Jahr

    2019 hat die Region Hannover es schon einmal erfolgreich getestet: Busse und Bahnen waren an einem Sonnabend im Advent kostenlos. „Bus und Bahn gratis fahr’n“ – Das soll es 2022 wieder geben, findet die Ratspolitik in Hannover." HAZ vom 16.12.21 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…nen-gratis-sein

  • Was schreiben die anderen Verkehrsverbünde und wie wird die konkrete Umsetzung direkt vor Ort dann aussehen? Auf der GVH- Seite habe ich noch keine neuen Nachrichten dazu entdeckt. (GVH = Großraum-Verkehr Hannover)

    Naja, die Sache ist noch nicht einmal 24 Stunden lang im Gespräch, da erwarte ich noch lange keine konkreten Ideen. Ein bisschen blöd ist die Sache für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs momentan ja schon, denn wenn ich wie damals in Schleswig-Holstein eine Supersuper-Monatskarte für jeweils 275 Euro habe, dann habe ich ja jetzt Hummeln im Hintern, diese teure Monatskarte so schnell wie möglich abzustoßen, um von dem Neun-Euro-Ticket zu profitieren. Aber dazu müsste man eben die konkrete Ausgestaltung kennen — sonst gilt das Ticket in dem einen Verkehrsverbund gar nicht im kompletten Bereich und im anderen nur in einem Ring und so weiter und so fort.

    Aber es ist halt wie es ist: Nun haben wir eine Lösung bekommen, die einigermaßen das repräsentiert, was wir gerne haben wollten, und wir sind schon wieder nicht zufrieden.

  • Aber es ist halt wie es ist: Nun haben wir eine Lösung bekommen, die einigermaßen das repräsentiert, was wir gerne haben wollten, und wir sind schon wieder nicht zufrieden.

    Um wirklich zufrieden sein zu können, klingt die Idee "9 für 90", wie der VBB es formuliert ein bisschen zu sehr nach "aus der Hüfte geschossen" und nach "werbeträchtig daher gesagt".

    Auch wurde in Zusammenhang mit solchen Preisnachlass-Initiativen schon immer zu Recht moniert, dass nicht nur der Preis sondern auch das Angebot stimmen muss.

    Coronabedingt ist die Auslastung von Bussen und Bahnen zurzeit jedoch niedrig, Kapazitäten sind also vorhanden, soweit jemand nicht durch eine zu große Ansteckungsfurcht getrieben ist, den ÖPNV zu meiden.

    Und es wird hoffentlich eine Möglichkeit gefunden werden, Dauerkartenbesitzern einen finanziellen Ausgleich zu ermöglichen. Zumindest eine Gutschreibung sollte möglich sein, die dann zukünftige Fahrkartenkäufe im Preis reduziert.

    An dem bereits weiter oben erwähnten ÖPNV-Freifahrtag an einem Adventssamstag in Hannover wurde das ÖPNV-Angebot verstärkt und einige neuralgische Innenstadtstraßen für den Autoverkehr gesperrt.

  • Züchtet man sich nicht ein weiteres Bürokratie-Golem mit der 9,- Euro Aktion?
    Transparent und einfach fände ich, den ÖPNV komplett kostenfrei zu machen.
    Fernverkehr ausgenommen. Also wer IC und ICE fahren möchte, bezahlt den regulären Tarif.

  • Züchtet man sich nicht ein weiteres Bürokratie-Golem mit der 9,- Euro Aktion?
    Transparent und einfach fände ich, den ÖPNV komplett kostenfrei zu machen.
    Fernverkehr ausgenommen. Also wer IC und ICE fahren möchte, bezahlt den regulären Tarif.

    Und was tun in der Zeit die Kontrolleure? :)

    Ich hab in 2021 knapp 100€ beim HVV ausgegeben, Regional/Fern war ich gar nicht unterwegs. Da müsste ich schon überlegen, ob sich das 9€-Ticket rentiert.

    Das überlegen sich Autofahrer sicher noch mehr. Könnte man einfach so fahren, vielleicht würden dann mehr umsteigen.

    Sozial ungerecht ist das ganze ohnehin. Für nen Harzler sind 9€ viel Geld. Lieber aus Steuermitteln bezahlen, das trifft dann die härter, die es sich leisten können.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Züchtet man sich nicht ein weiteres Bürokratie-Golem mit der 9,- Euro Aktion?

    Das ist doch nur ein Stöckchen, über das die FDP die SPD und Grünen drüber springen hat lassen, damit sie den Sprit verbilligen können.

    Letzteres ist einfach, eine Steuer, ersteres im Tarifjungle mit ÖPNV, Privat, Bahn faktisch eine Mammutaufgabe.

    Schon mal "EIN" Ticket gelöst für einen Mix aus Privatbahn und Bahn? Dazu dann Stadtwerke, unterschiedlichste ÖPNV-Tarifmodelle, Monats-Tickets,.....

    Fahre ich von Kiel, bekomme ich von der Bahn ein Ticket von Kiel nach München, irgendwo im Kleingedruckten steht dann dass ich mich um das Ticket eines Privatanbieters selber kümmern muss, auf dem Fahrschein der Bahn aber nicht kenntlich gemacht, da steht dann von Kiel nach Hamburg nix größer drin, außer Betreiber FLIX.

    PS: Es gibt nicht den kleinsten Grund, den Spritpreis zu verbilligen. Das man den Ölkonzernen/Raffinerien auf die Finger schaut, gut.

    Aber der jetzige Preis ist immer noch zu billig. Nicht zu teuer. Sieht man schon am Verkehrsaufkommen.

    Sinnvoll wäre es gerade, den privaten Verkehr so weit es geht einzuschränken. Da das niemand freiwillig macht, wäre eine Lenkung über Geld genau richtig.

    Und zusätzlich Autos mit großen Hubraum und/oder viel PS, hohes Gewicht, mehr zu besteuern.

    Dann an Leute, die teilweise- oder ganz vom Staat leben, die Bezüge sofort erhöhen, für Härtefälle von Geringverdienern "unbürokratische" Zahlungen, alle anderen nach Höhe der Einkommensteuer abnehmend bis zu einem Grenzwert Energie-Geld, ab einem Haushaltseinkommen von 60.000€/a pro Person nix mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Autogenix (25. März 2022 um 12:19)

  • „für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro/Monat („9 für 90“) einzuführen“.

    Da fangen die Probleme ja schon an ...

    "9 für 90" wären eigentlich 3,-/Monat und nicht 9,-/Monat ... ;)

    Unser hiesiger KVV will mitmachen, kennt aber auch noch keine Details ...

    Und wird es eine Karte für die kleinste Zonenzahl? ... für den ganzen Verbund? ... oder ein "SWT" bundesweit?

    Bin mal gespannt ...

  • Sinnvoll wäre es gerade, den privaten Verkehr so weit es geht einzuschränken. Da das niemand freiwillig macht, wäre eine Lenkung über Geld genau richtig.

    Und zusätzlich Autos mit großen Hubraum und/oder viel PS, hohes Gewicht, mehr zu besteuern.

    Dann an Leute, die teilweise- oder ganz vom Staat leben, die Bezüge sofort erhöhen, für Härtefälle von Geringverdienern "unbürokratische" Zahlungen, alle anderen nach Höhe der Einkommensteuer abnehmend bis zu einem Grenzwert Energie-Geld, ab einem Haushaltseinkommen von 60.000€/a pro Person nix mehr.

    Der Weg zur Arbeit ist m.W. über die Pendlerpauschale geregelt, private Ausflüge etc. zu subventionieren halte ich für Käse. Bevor es überhaupt irgendeinen Rabatt fürs Autofahren gibt, würde ich fordern, dass der "durchschnittliche Besetzungsgrad" von Kfzs auf mind. 3 angewachsen ist. Und für SUVs sowieso gar nix.

    Einmal editiert, zuletzt von Pepschmier (25. März 2022 um 17:56)

  • Luftlinie etwa 1,3 Kilometer. Das gehe ich in nicht einmal einer Viertelstunde zu Fuß, da steige ich noch nicht mal aufs Fahrrad.

    Heute hielt ich mich für ein paar Minuten in der Gegenwart von drei Männern auf, die über unsere grüne Oberbürgermeisterin schimpften. Denn während wir hier alle sparen sollten, wäre sie gerade im Urlaub in der Karibik. Stimmt zwar nicht so ganz, heute morgen war sie wenigstens noch im Rathaus, aber bei diesen Grünen, bei denen kann man ja nie wissen.

    Jedenfalls sollen wir ja alle sparen, aber wie soll man denn sparen, wenn der Sprit 2,20 Euro kostet, diese blöden Grünen, die wären ja zu dumm zum rechnen! Die hätten auch noch nichts geleistet im Leben, diese Grünen, Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal und so.

    Irgendwann kam dann raus: Der Weg zur Tankstelle, an der der Sprit 2,20 Euro kostet, ist ein Umweg. Aha, soso. Alle drei fahren nämlich ihren Wagen auf einer derart ultrakurzen Strecke durch die Stadt, dass sie nicht einmal an einer Tankstelle vorbeikommen. Und das war tatsächlich auch so gemeint, denn einer bekräftigte noch mal, dass er tatsächlich einen Umweg aus der Stadt rausfahren müsse, denn dank der doofen Grünen gäbe es in der Innenstadt ja gar keine Tankstellen mehr. Stimmt nicht so ganz, aber nun gut, ja, die Tankstellen befinden sich tatsächlich eher an den Ausfallstraßen in die umliegenden Dörfer.

    Ich behaupte mal, mehr als zwei Kilometer legen die drei zur Arbeit wohl eher nicht zurück. Womit wir dann wieder bei „zu dumm zum rechnen“ wären: Lohnen kann sich das ja nicht.