Heizen mit Wärmepumpe

  • Dieses Heizungsgesetz zeigt sehr schön den Fehler der Politik: kleinteilige Regelungen statt setzen des richtigen Rahmens. Und bei jeder einzelnen Maßnahme ist das Gebrüll groß. Und jedes einzelne Gesetz ist ein Kraftakt.

    Dabei ist die Lösung seit Jahrzehnten bekannt: Zertifkatehandel mit Reduktion der zulässigen Menge entlang der Klimaziele von Paris. Am besten noch mit Ausschüttung der Einnahmen nach Köpfen. Anschließend die Effekte beobachten und in Härtefällen helfen.

    Das wird immer noch schwer genug. Aber es muss halt nicht jedes Detail von der Politik unter viel Geschrei geregelt werden.

  • Das Gebäudeneergiegesetz wird dann doch nicht mehr vor der parlamentarischen Sommerpause geändert:

    Nach Eilantrag: Verfassungsgericht stoppt Abstimmung von Heizungsgesetz
    Lange wurde in der Ampel um das sogenannte Heizungsgesetz gestritten. Jetzt stoppt das Bundesverfassungsgericht die Lesungen im Bundestag. Nun erwägt die…
    www.spiegel.de

    Das hier scheint wohl der aktuelle Stand zu sein, der am Freitag hätte beschlossen werden sollen. Ich bilde mir natürlich nicht ein, das in irgendeiner Art und Weise mit einem kurzen Überfliegen nachvollziehen zu können, aber ich habe den Eindruck, das ist wirklich verbesserungswürdig: https://www.bundestag.de/resource/blob/…tionen-data.pdf

    Wenn ich beispielsweise die Begründung zu § 71 Abs. 12 GEG richtig verstehe, dann kann ich mir zwar ab 1. Januar 2024 immer noch eine neue Gasheizung einbauen, die aber ab 2028 H2-ready sein muss. Wie viele Gasheizungen gibt es denn auf dem Markt, die bislang H2-ready sind? Das heißt, ich baue mir eine neue Heizung ein, weil ich dem Habeck noch eine lange Nase drehen möchte, muss die dann aber nach vier Jahren wieder rausreißen?

  • H2-ready

    Das ist meines Wissens nach der gleiche Etikettenschwindel wie vor 20 Jahren "HD-ready" bei Fernsehern.

    "H2-ready" bedeutet, dass bis zu 30% (Volumen) Wasserstoff beigemischt werden können. Aufgrund des geringeren Energiegehalts pro Volumen von H2 sind dann unter 10% der Heizenergie "grün".

    Einmal editiert, zuletzt von Epaminaidos (6. Juli 2023 um 08:34)

  • Ein bisschen hat mich die Entscheidung des BVerfG gestern Abend dann doch überrascht. Bisher hat man da der Politik hinsichtlich des Procederes doch eher immer viel Freiheiten gelassen. Aber es ist auch unverständlich, warum das Gesetz jetzt so eilig die parlamentarischen Hürden passieren soll.

  • Wie viele Gasheizungen gibt es denn auf dem Markt, die bislang H2-ready sind?

    Alle alten, die mal Stadtgas konnten, die kann man nun aus dem Museum zurückholen ... :saint:

    (Ok, ob die Museumsstücke dieses neumodische Brennwertgedöns einhalten täten ... Kenne mich mit Gasheizen nicht so wirklich gut aus ...)

  • Gerade geht’s in einem Vortrag auf der CodeTalks-Konferenz um Nachhaltigkeit in Software-Entwicklung und es wurde darauf hingewiesen, dass Google Maps auch eine Schnittstelle bereithält, um Hausdächer nach ihrer Eignung für Solarzellen zu bewerten:

    Measure and provide solar data for business - Google Maps Platform
    Accelerate solar planning and installation with solar rooftop imagery and insights.
    mapsplatform.google.com
  • Wer über eine Wärmepumpe nachdenkt, könnte evtl. auch stattdessen über (Multi-)Split-Klima-Geräte nachdenken. Vorteile wäre, dass man z.B. nach und nach einzelne Räume im Haus umrüsten könnte und somit die Kosten über einen längeren Zeitraum strecken kann.

    Wenn man es geschickt anstellt, kann man die wohl sogar auch wie Wärmepumpen gefördert bekommen.

    Ein Weitere Vorteil ist, dass man die Räume dann im Sommer auch kühlen könnte.


    Bei eigenen Recherchen zum Thema (wegen einer Sanierung) bin ich dann auch noch auf sogenannte Gebläsekonvektoren gestoßen, z.B. von jaga gestoßen.

    Die bieten auch die Möglichkeit der Kühlung (wenn die Wärmepumpe das kann), und sind richtig geregelt auch kaum zu hören.


    Leider erzählen weder Energieberater noch Heizungsbauer von solchen Möglichkeiten.

  • Genau diese Multi-Split-Geräte oder Luft/Luft-Wärmepumpen meinte ich mit dezentrale Wärmepumpen. Die Leistung ist aber nicht ausreichend, der Rest könnte weiterhin über Gas laufen. Ich habe ja schon eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Die hätte ich eben gerne mit einer Luft/Luft-Wärmepumpe verbunden, so dass ich zusätzlich im Sommer damit kühlen kann.