Woche 34 vom 23. bis 29. August 2021

  • Großer Aufschrei: Grüne wollen keine Autos, sondern Fahrräder fördern!

    Lastenrad: Es ist doch nur ein Fahrrad | ZEIT ONLINE

    Die Grünen planen 1000 Euro Zuschuss für Lastenräder – das sind die Reaktionen - DER SPIEGEL

    Paul Ziemiak findet es abstrus und weltfremd:

    #Grüne Vorschläge im aktuellen Wahlkampf werden immer abstruser & weltfremder

    Mein Vorschlag für den Azubi und Meister: https://hasebikes.com/96-0-Tandem-PINO-STEPS.html

    und hinten dran für Presslufthammer und Betonmischer: https://www.carlacargo.de/de/produkte/ecarla/

    Ich finde es übrigens abstrus und weltfremd, jede noch so kurze Strecke mit einem 2 Tonnen schweren Auto zurückzulegen. Vor allem, wenn man gerade mal keinen Presslufthammer und Betonmischer transportieren muss. Das soll ja auch mal vorkommen... :)

  • Auf dem Land kann man ein Lastenrad auch prima dazu benutzen, seinen Müll Wertstoff zum Wertstoffhof zu fahren, oder für den Einkauf beim Lieblings-Discounter (den es da sicher gibt), oder die Rosi vom Bahnhof abzuholen (statt mitm Traktor).

    Verstehe gar nicht, was das doofe "aufm Land brauchste kein Lastenfahrrad" überhaupt soll. Ist es nicht grade dort super?

  • Verstehe gar nicht, was das doofe "aufm Land brauchste kein Lastenfahrrad" überhaupt soll. Ist es nicht grade dort super?

    Lastenräder triggern vor allem die Leute von der "ohne-Auto-geht-es-nicht"-Fraktion, weil ihnen dadurch wesentliche Argumente für die Alternativlosigkeit des privaten Kfz genommen werden. Da schmerzt es natürlich ganz besonders, wenn Menschen einfach auch im ländlichen Raum zeigen, dass man ohne Auto klarkommen kann. Vielleicht nicht immer, aber öfter als man denkt.

    Am Sonntag war ich bei einer Übergabe von jeweils 5.600,- EUR Fördergeld an fünf neue Lastenradinitiativen im Elbe-Weser Dreieck dabei. Die Lastenräder werden in Ortschaften mit jeweils 5.000 - 10.000 Einwohnern stationiert, in denen alles vorhanden ist: Vom Kindergarten bis zum Supermarkt, wo die Leute bislang alle die 2km mit dem Auto hingurken, weil das Leben dort angeblich ohne Auto nicht möglich ist.

  • Lastenräder triggern vor allem die Leute von der "ohne-Auto-geht-es-nicht"-Fraktion, weil ihnen dadurch wesentliche Argumente für die Alternativlosigkeit des privaten Kfz genommen werden. Da schmerzt es natürlich ganz besonders, wenn Menschen einfach auch im ländlichen Raum zeigen, dass man ohne Auto klarkommen kann. Vielleicht nicht immer, aber öfter als man denkt.

    1. Auch wenn evt. anderes behauptet wird, ich kann mir nicht vorstellen, dass die meisten Menschen im ländlichen Raum leben. Dafür sind in den (Groß)Städten einfach viel zu viele Menschen auf engem Raum.

    2. Evt. haben da Leute schon weiter gedacht als wir hier glauben? Lastenräder kann man später nur schlecht oder gar nicht mit rein nehmen. Die werden dann auch noch zur Konkurrenz was öffentlichen Parkraum angeht. Man stelle sich mal vor die armen Leute im SUV haben plötzlich einen Parkplatz weniger, nur weil dann 4 Andere ihr Lastenrad auf gleicher Fläche draußen abstellen?

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Die Frage ist, was man alles zum ländlichen Raum zählt. Ich wohne in einer Stadt mit 50.000 Einwohnern in einer ländlichen Umgebung im Speckgürtel einer Großstadt. Hier kann man alles erledigen und zwar im Umkreis von maximal 5km. Insofern halte ich hier in der Kleinstadt das Fahrrad / Lastenrad für das ideale Transportmittel.

    Das zeigt sich auch daran, dass unsere freien Lastenräder sehr gut genutzt werden. Kürzlich gab es den Startschuss für weitere freie Lastenräder im Elbe-Weser Raum. Da geht es um kleinere Ortschaften bis 15.000 Einwohner, in denen es auch Kindergärten, Schulen, Banken, Ärzte und Einkaufsmärkte gibt. Im Umkreis von bis zu 10km um diese Orte liegen weitere Dörfer, aus denen man mit einem Pedelec auch problemlos dorthin gelangen kann, ohne dass das gleich in Sport ausartet.

    Ich glaube, dass das Potenzial des Fahrrades im ländlichen Raum massiv unterschätzt wird. Natürlich gibt es auch die Pendler, die aus dem nördlichen Landkreis Stade nach Hamburg pendeln und die in Dörfern leben, wo es keine (oder keine attraktive) Busverbindung nach Stade gibt, von wo aus die S-Bahn oder der Regionalexpress nach Hamburg fährt. Von denen erwartet ja niemand, dass sie aus Freiburg nach Hamburg mit dem Fahrrad fahren und schon gar nicht mit dem Lastenrad. Wobei ich jemanden kenne, der oft mit dem S-Pedelec von Balje nach Stade zur Arbeit fährt (einfache Strecke 35km).

  • Im städtischen Raum werden die Lastenräder von Autofahrern oft einfach nur als Konkurrenz um knappe Verkehrsfläche erlebt. Wenn dann noch ein Supermarkt die Autoparkplätze vor dem Eingang zu Lastenräder-Parkplätzen macht, dann ist bei manchen Autofahrern die Belastungsgrenze schnell erreicht.

  • Im städtischen Raum werden die Lastenräder von Autofahrern oft einfach nur als Konkurrenz um knappe Verkehrsfläche erlebt. Wenn dann noch ein Supermarkt die Autoparkplätze vor dem Eingang zu Lastenräder-Parkplätzen macht, dann ist bei manchen Autofahrern die Belastungsgrenze schnell erreicht.

    Ich habe ehrllich gesagt bislang noch nie Lastenräder woanders als auf dem Gehweg parken sehen. Dass man dafür vermeintlich keinen Parkplatz braucht, ist doch der einz^h^h^h größte Vorteil der Dinger für Privatpersonen und Geschäftsleute.

  • Ich habe ehrllich gesagt bislang noch nie Lastenräder woanders als auf dem Gehweg parken sehen. Dass man dafür vermeintlich keinen Parkplatz braucht, ist doch der einz^h^h^h größte Vorteil der Dinger für Privatpersonen und Geschäftsleute.

    Es ist in der Tat eine neue Diskussion, die da ausgelöst wird durch die zunehmende Verbreitung von Lastenrädern, aber auch die Leihfahrräder oder die Elektro-Leihtretroller.

    Auch die zunehmend größeren Fahrräder der Briefeausträger*innen nehmen immer mehr Fußwegfläche ein und führen zu Konflikten, um die ohnehin oft knappe Verkehrsfläche für den Fußverkehr und den Radverkehr.

    Nur langsam wächst die Einsicht, dass sich diese zunehmende Verbreitung von solchen Verkehrsmittel, sich nict einfach so zurückdrehen lässt.