Wenn man die Dahlenburger Landstraße stadteinwärts fährt, wird man auf dem Rad von dieser Übersehstelle am Bahnhof erwartet:
Ich dachte erst, hier würden abbiegewillige Kraftfahrer vor geradeaus fahrenden Radfahrern gewarnt, wobei mir ja überhaupt gar nicht klar war, was angesichts dieser traumhaften Aussicht im Beifahrerspiegel denn problematisch sein sollte.
Tatsächlich funktioniert das aber andersherum: Das Signal leuchtet auf, wenn es Fahrräder auf dem Radweg oder auf dem benachbarten Gehweg registriert und die Rüttelstreifen auf dem Radweg machen unmissverständlich klar, wer der Adressat dieser lichttechnischen Einrichtung ist: Der Radverkehr, der hier auf seine Vorfahrt verzichten soll.
Zur Hauptverkehrszeit sieht das nämlich so aus. Es geht nach meinem Dafürhalten, anders als es die Abbildung auf dem Schild suggeriert, keineswegs nur um abbiegende Kraftfahrzeuge, sondern auch um einbiegende Kraftfahrzeuge. Es entsteht aufgrund des Rückstaus auf der Dahlenburger Landstraße permanent die Situation, dass ein Linksabbieger aus dem Pulverweg warten muss, dabei wahlweise den Fußgängerüberweg, die Fahrradfurt oder beides blockiert, unsichtbar rechts vom wartenden Kraftfahrzeug aber fleißig stadteinwärts abgebogen wird — und zu just jenen Kraftfahrern bestehen aufgrund des wartenden Kraftfahrzeuges sehr schlechte Sichtverhältnisse.
Momentan ist das Einbiegen nach rechts in den Pulverweg untersagt, was noch für viel gefährlichere Situationen sorgt, weil sich a) nicht jeder daran hält und b) plötzlich Vollbremsungen auf dem Radweg oder dem Fußgängerüberweg hingelegt werden und eventuell c) hastig und unaufmerksam ausgeführte Wendemanöver folgen.
Ich habe erst einmal bei der Stadt um eine Freigabe der unechten Einbahnstraßenregelung für den Radverkehr gebeten, würde aber gerne noch weitere Vorschläge anbringen, wie sich dieser offenkundige Unfallschwerpunkt entschärfen ließe. Einfach nur ein Blinklicht für Radfahrer aufzustellen kann’s ja nicht sein. Das Einbiegen auf die Dahlenburger Landstraße zu verengen, um die Sichtverhältnisse zu verbessern, wenn sich niemand an wartenden Kraftfahrern rechts vorbeidrängen kann, wird sich im Interesse der Leistungsfähigkeit dieses Knotens nicht machen lassen.
So viel mehr bleibt dann ja auch nicht mehr übrig — oder hat noch jemand realistisch umsetzbare Vorschläge?