Mängelmelder-Sammlung zum Radverkehr

  • Zumindest hätte ich bei dieser Meldung nicht gedacht, dass sich der erste Kommentar mit der offiziellen Antwort noch toppen lässt

    Aber wo er sachlich recht hat, hat er recht? Wenn sich der Gehweg im Privatbesitz befindet, ist m.W. der Besitzer zuständig.

    Man hätte natürlich allerdings auch vor dem Austausch mit dem Besitzer reden können, ist aber vermutlich beim täglichen fröhlichen Büro-Weißwurstessen (bzw. dem Jenaer Pendant) untergegangen... Wir sollten nicht zuviel erwarten.

  • Aber wo er sachlich recht hat, hat er recht? Wenn sich der Gehweg im Privatbesitz befindet, ist m.W. der Besitzer zuständig.

    Man hätte natürlich allerdings auch vor dem Austausch mit dem Besitzer reden können, ist aber vermutlich beim täglichen fröhlichen Büro-Weißwurstessen (bzw. dem Jenaer Pendant) untergegangen... Wir sollten nicht zuviel erwarten.

    Ich hab mir mal das Luftbild angeschaut. Die sagen also: der Weg an der Vorderseite der Häuser entlang ist kein öffentlicher Weg, sondern dient nur der Erschließung der Hauseingänge? Dann wird doch sicher rechtzeitig durch Schilder darauf hingewiesen, oder? Und das heißt dann ja auch, dass die Liselotte-Hermann-Straße keine Bürgersteige hat. Also läuft man besser "auf der Straße", richtig?

  • Ich hab mir mal das Luftbild angeschaut. Die sagen also: der Weg an der Vorderseite der Häuser entlang ist kein öffentlicher Weg, sondern dient nur der Erschließung der Hauseingänge?

    Das müsste sich eher in einem Geoportal des Landes oder evtl. der Kommune zu klären sein, oftmals gibt es auch einen Layer mit den Flurstücksgrenzen

    Dann wird doch sicher rechtzeitig durch Schilder darauf hingewiesen, oder?

    Muss nicht sein, wenn der Eigentümer nix gegen öffentlichen Verkehr auf seinem Grund hat.

    Und das heißt dann ja auch, dass die Liselotte-Hermann-Straße keine Bürgersteige hat. Also läuft man besser "auf der Straße", richtig?

    Das könnte gut sein, dass man das dann darf.

  • Ich hab mir mal das Luftbild angeschaut. Die sagen also: der Weg an der Vorderseite der Häuser entlang ist kein öffentlicher Weg, sondern dient nur der Erschließung der Hauseingänge? Dann wird doch sicher rechtzeitig durch Schilder darauf hingewiesen, oder? Und das heißt dann ja auch, dass die Liselotte-Hermann-Straße keine Bürgersteige hat. Also läuft man besser "auf der Straße", richtig?

    Schilder kann man aufstellen (bei uns heißts dann meistens "Privatweg, für Unfälle keine Haftung"), schützt aber rein rechtlich nicht vor Haftung. Ein Verunfallter kann sich zwecks Schadensersatz einen beliebigen Miteigentümer des Privatwegs raussuchen und verklagen, der muss das dann im sog. "Innenverhältnis" mit den anderen Miteigentümern klären.

    Wer statt dessen lieber auf der Straße latscht (falls Schilder dastehen), muss sich dann halt an die Stadt/Kommune wenden.

    Wenn keine Schilder da sind, wird sich ein Verunfallter zunächst an die Kommune wenden, die erklären ihm dann, dass sie das nix angeht. So hab ich das verstanden.

    Ob der Privateigentümer seinen Weg vorsorglich für die Öffentlichkeit sperren kann, weiß ich nicht. Das hängt glaub ich von den sog. "Lasten" ab, die ihm im Grundbuch 3 aufgetragen wurden. Aber da begeb ich mich auf sehr dünnes Eis....

  • Das müsste sich eher in einem Geoportal des Landes oder evtl. der Kommune zu klären sein, oftmals gibt es auch einen Layer mit den Flurstücksgrenzen

    Ja, in Thüringen hört das Portal z.B. auf den Namen BORIS-TH (https://thueringenviewer.thueringen.de/thviewer/boris.html) und demnach endet das Flurstück der öffentlichen Straße am dem Gehweg zugewandten Stoßfänger der geparkten Autos.

  • ...und demnach endet das Flurstück der öffentlichen Straße am dem Gehweg zugewandten Stoßfänger der geparkten Autos.

    Solche Konstellationen gibts wohl öfter als man denkt. Vermutlich ist der Gehweg zwar damit belastet, dass er für die Öffentlichkeit nutzbar sein muss, aber nicht, dass er beleuchtet sein muss (denn das hat ja bisher die Kommune gemacht).

    Der Mängelmelder-Sachbearbeiter müsste diesen neuen Mangel eigentlich als "zu bearbeiten" an die Kommunalverwaltung weitergeben, anstatt einen Bürger aufzufordern, sich gefälligst selbst drum zu kümmern. Ein schönes Beispiel dafür, dass jemand seinen Job nicht versteht.

  • nach fast einer Woche in Warteschleife wurde dann eine Mängelmeldung zu einem linksseitigen Radweg freigeschaltet.

    #7560-2022 Straße/Gehweg/Radweg | Jena Mängelmelder

    Und ja, ich frag mich schon, ob die Meldung

    a) nur übersehen wurde

    b) erst vorab an andere Stellen zur Kenntnisnahme ging, um sie nach Vorab-Antwort freizuschalten

    c) so eingereiht wurde, dass sie jetzt erst auf Seite 4 mittendrin auftaucht, aber nicht vorn/oben...

    :/

  • Du weißt doch, dass in jeder Mängelmeldung, die inzwischen noch ernstgenommen werden möchte, irgendwie eine Gefährdungslage für Kinder oder wenigstens Haustiere konstruiert werden muss ;)

    Oder es war zuviel Text, den man erstmal auf versteckte Botschaften hin prüfen musste.

    Eine gewisse Selektivität ist mir aber auch schon aufgefallen; vor allem, wenn man eine bekannte E-Mail-Adresse angibt.

  • Ob sich die Stadt für den Mängelmelder feiern lassen kann? Wo sowohl dessen Infrastruktur (z.B. die unergründlich selektive Übersichtskarte) als auch dessen Betrieb (das eifrige Schließen von Meldungen als "Lesebestätigung" seitens der Stadt) selbst erhebliche Mängel aufweisen. :/

    Und ja, ich frag mich schon, ob die Meldung

    a) nur übersehen wurde

    b) erst vorab an andere Stellen zur Kenntnisnahme ging, um sie nach Vorab-Antwort freizuschalten

    c) so eingereiht wurde, dass sie jetzt erst auf Seite 4 mittendrin auftaucht, aber nicht vorn/oben...

    Ich vermute b) und c).

    Erstens wollen sie nicht, dass es jemand sieht, und zweitens mögen sie keine Diskussionen.

    Mir ist es neulich auch passiert, dass mein Kommentar erst mit über einer Woche Verzögerung freigeschaltet wurde. In der Zwischenzeit hatte die Stadt etwas geschrieben und die Meldung geschlossen. https://maengelmelder.jena.de/de/requests/7016-2021

  • ich hatte das extra noch schnell zusammengetippt, weil in der Zeitung groß der "5. Geburtstag" des Mängelmelders gefeiert wurde und ich hoffte, dass einige Neugierige mal eine vernünftige Meldung sehen können sollten. X/

    Ich finde, da kommt zu oft das Wort "Radweg" vor. Ich kann überhaupt keinen Radweg erkennen, nicht mal ansatzweise. Das sind doch alles nur olle Gehwege aus dem letzten Jahrtausend.

    In unserm Mängelmelder in FFB würde ich niemals zugestehen, dass es irgendwo einen Radweg gäbe. Bestenfalls einen Gehweg mit illegal angenietetem Radbenutzungspflichtschild und Fahrbahnverbot. Ich würde die Leute ermuntern, dort eine linksseitige Freigabe für landende Düsenjäger einzurichten. Weil es so absurd ist....

  • Ich würde die Leute ermuntern, dort eine linksseitige Freigabe für landende Düsenjäger einzurichten. Weil es so absurd ist....

    Finde ich gar nicht. Nachdem doch der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck geschlossen wurde, müssen die ja schließlich irgendwo starten und landen...

  • Nach diesem Vorfall an der Schule meiner Tochter wird dort an allen Ecken Lebensgefahr vermutet:

    LPI-J: Lkw kommt auf Schulhof zum Stehen
    Jena (ots) - Kurz nach halb Zwölf ereignete sich am Mittwoch ein Verkehrsunfall in Jena, dessen Folgen nur knapp zehn Minuten später wesentlich fataler gewesen…
    www.presseportal.de

    Im Mängelmelder wurden bereits Antiterrrorpoller gefordert und nun geht es Jenas Vorzeige-Schulradweg an den Kragen. Viel zu gefährlich für die Kinder:

    #7747-2022 Straße/Gehweg/Radweg | Jena Mängelmelder

    Im Anhang das Schulradwegkonzept des ADFC Jena von 2021, welches genau die nun bemängelte Stelle als "Musterlösung" präsentiert. :/

    PS: Meinen Kommentar vom 8.3.22 zu dieser Meldung haben sie erstmal in die "Warteschlange" gestellt. Wohl weil die Meldung noch zu weit oben steht? Von nun an werde ich dort nicht mehr mit Klarnamen schreiben. Ggfs. meinen Stil ändern.

  • über die Meldung hab ich mich auch köstlich amüsiert.

    Bauchgefühl hoch 3. Das ist derartig irrational, wie gleichzeitig die real existierenden Problemstellen ausgeblendet werden :D

  • Na, der Polizeibericht ist im Wortlaut ja fast auf dem Niveau der Jenaer Nachrichten:

    Jenaer Nachrichten - Schock in Jena: Lkw kracht in Schulhof

    Nur "gesundheitliche Probleme" klingt natürlich viel seriöser als "Hustenanfall", bei dem man sich kaum vorstellen kann, dass man sofort und derart die Kontrolle über sich und seine Motorik verliert ...

    Bezüglich der Mängelmeldung verstehe ich offengestanden nicht einmal, was eigentlich die Gefahrenstelle sein soll. Ich meine, Radweg parallel zur Hauptstraße mit ordnungsgemäß markierter Furt, da sollte doch jedem Autofahrer klar sein, wer dort Vorrang hat und dass man die Radverkehrsfläche nur überfahren darf, wenn sie frei ist und absehbar bleibt.

    Was für die Kinder natürlich schwer zu begreifen sind wird, ist vielleicht, dass man mit dem Fahrrad Vorrang vor ein- und ausfahrenden Fahrzeugen hat, als Fußgänger aber nur vor einfahrenden ... aber so ist halt meines Wissens die deutsche Gesetzmäßigkeit.

  • Im Anhang das Schulradwegkonzept des ADFC Jena von 2021, welches genau die nun bemängelte Stelle als "Musterlösung" präsentiert. :/

    Da steckt in jedem Wort die jahrzehnte alte Auffassung drin, dass die Fahrbahn für Autos da ist und sich alles andere irgendwohin zu verpissen hat. Im 21. Jahrhundert darf man m.E. durchaus ernsthaft fordern: KfZs sollten auf Sonderwegen getrennt von der Fahrbahn geführt werden, und zwar so, dass sie physisch niemanden gefährden können, der nicht selbst in einem KfZ sitzt.

    Zitat

    Damit dies der Fall ist, sollte im Umkreis von 2 km der Schulen der Radweg baulich von der Fahrbahn getrennt werden, falls keine andere sichere Radverkehrsführung vorhanden ist.

  • Da steckt in jedem Wort die jahrzehnte alte Auffassung drin, dass die Fahrbahn für Autos da ist

    Das trifft leider größtenteils auf das ganze Radfahrkonzept zu, von dem ich hier zur Schonung der Nerven nur eine Seite geteilt habe.

    Natürlich sind gerade Grundschulkinder besonders schutzbedürftig, aber in Jena mit seiner Tallage fehlt an den allermeisten Stellen der Platz für die ADFC-Lieblingslösungen. Und auch der breiteste Radweg verliert ganz schnell an Ansehen, wenn ihn nur genügend KfZ queren.

    Gern denke ich da an meine Schulzeit (ab 9. Klasse) in Erfurt zurück. Wurde da an einer Hauptstraße ein Radweg gebaut, so gab es immer Parallelstraßen, auf denen ich dann entspannt gefahren bin.