KVB Victim-Blaming: Lass mich vorbei, ich seh Dich nicht

  • Leider finde ich nur diesen Link im Netz - die meisten von euch haben es wahrscheinlich bei FB schon gesehen. Schade dass der Blog offline ist, das KVB Victim Blaming "Lass mich vorbei, ich seh Dich nicht" wäre mal wieder einen eigenen Artikel wert.


    Damit man mich nicht falsch versteht - im Toten Winkel rumzufahren bzw. bei einem rechts blinkenden Bus noch in diesen reinzufahren ist ziemlich dämlich - aber der entsprechende KVB Aufkleber ist echt die Krönung.

  • Davon hab ich schon mehrere angezeigt:
    Überholen, schneiden und sagen dann, sie haben mich nicht (mehr) gesehen.

    Achja, die Straßenbahn hat an vielen Stellen aus Platzmangel den linken Aussenspiegel eingeklappt. Ratet mal, was passiert, wenn man an einer Straßenbahn vorbeifährt, die nicht verkehrsbedingt wartet. Und Nein, der Straßenbahnfahrer steckt seinen Kopf nicht aus dem Fenster um zu schauen.

  • Hi
    manche Radler fahren aber auch wie die Lemminge. Denen muss man eigentlich jedesmal mit nem Teletacker nen Schlag geben, wenn sie wieder eine gefährliche Situation überstanden haben, ohne das überhaupt mitzubekommen.
    Wer Geisterradelt, der stellt sich auch neben rechts blinkende Busse und LKW.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Wer Geisterradelt, der stellt sich auch neben rechts blinkende Busse und LKW.


    Das ist nach meiner Erfahrung ein sehr seltenes Zusammentreffen.
    Ich verstehe auch gar nicht, wie das gehen soll.
    Wie soll man sich beim Geisterradeln neben rechts blinkende Kfz stellen? (Die für den Geisterradler ja auch links abbiegen! ;) )
    In Canada, Montreal oder irgendwo, ist Geisterradeln Pflicht. Die haben da Zweirichtungswege, die Spur neben dem Kfz Verkehr radelt geister, also dem Kfz-Verkehr entgegen. Soll sehr sicher sein, gerade weil es kaum Abbiegeunfälle gibt.

    In velo veritas.

  • sehr witzig...


    Das war die Antwort auf

    Wer Geisterradelt, der stellt sich auch neben rechts blinkende Busse und LKW.


    was ich
    1. unlogisch und
    2. nicht minder victim-blamerisch finde.

    In Nl und DK haben sie die BUS-/Lkw- Abbiegeunfälle ziemlich in den Griff gekriegt.
    Es gibt auch Tote Winkel Kampagnen an den Schulen.
    Die machen aber nur die Begleitmusik.
    Die Erste Geige spielt die unnachsichtige Strafverfolgung. Macht der Kfz-Führer beim Abbiegen dem Radler so viel Stress, dass der sich verletzt: 3 Monate Fahrverbot. Plus money-money. (Dk)
    In Nl ähnlich.
    Das wirkt.
    Empfindliche Strafen erhöhen die Sichtbarkeit des Radlers um ein Vielfaches, da ist ne Brille gar nichts gegen. Und die Drohung mit bzw die Vollstreckung von Fahrverboten verkleinern den Toten Winkel ganz plötzlich und ganz enorm.
    Alles hat seinen Preis. Auch die Geometriekenntnisse der Bus- und Lkw-Fahrer.

    In velo veritas.


  • Das war die Antwort auf
    [quote='Explosiv','https://www.radverkehrsforum.de/forum/thread/192-KVB-Victim-Blaming-Lass-mich-vorbei-ich-seh-Dich-nicht/?postID=4377#post4377']Wer Geisterradelt, der stellt sich auch neben rechts blinkende Busse und LKW.


    Naja, Strizzi, ich habe das mehr als Gleichnis aufgefasst, wie “Wer Raucher küsst, der leckt auch Aschenbecher aus“ oder “Wer xxx wählt, der frisst auch kleine Kinder“.

    Ob “unnachsichtige Strafverfolgung“ bei Abbiegeunfällen die gewünschte Wirkung erziehlt, möchte ich hier mal bezweifeln. Wenn ich jemanden über den Haufen fahre, habe ich genug Schuld auf mich geladen. Dann passiert mir das nicht wieder. Ob mich das nun 50 € kostet oder 5000 €, spielt dann keine Rolle . Das Schlimme ist nur, dass es erst einmal passieren muss...

  • Wenn ich jemanden über den Haufen fahre, habe ich genug Schuld auf mich geladen. Dann passiert mir das nicht wieder. Ob mich das nun 50 € kostet oder 5000 €, spielt dann keine Rolle . Das Schlimme ist nur, dass es erst einmal passieren muss...


    Vielleicht spielt die Höhe der Strafe in dem Moment für dich als Täter keine Rolle. Es würde also von dir aus auch nichts gegen eine höhere Strafe sprechen. Es gibt aber nicht nur die Täter-Welt.

    Ich glaube auch nicht, dass es ein Spass ist, Leute über den Haufen zu fahren. Primär als Opfer, wegen der "auf sich geladenen Schuld", sehe ich den Verursacher jedoch nicht.
    Opfer sind doch zuerst einmal das tatsächliche Opfer sowie seine Verwandten und seine Freunde. Der Verlust auf ihrer Seite fordert notwendig Sühne auf der Täterseite.
    Die Strafe bestraft nicht nur den Täter und dient nicht nur der zukünftigen Abschreckung.
    Die Strafe muss auch, in einem vernünftigen Verhältnis, den verursachten Schaden sühnen.

    Aber das NL/Dk Modell greift zum Glück für die Radfahrer - und auch zum Glück für diejenigen Kfz-Führer, die wie du keine Schuld auf sich laden wollen - früher ein.

    Indem schon das Bedrängen von Radlern unter Strafe steht, wird den fatalen Begegnungen wirksam vorgebeugt.
    Kommt ein Kfz zum Abbiegen angerauscht, so dass ich als Radler meine, eine Vollbremsung hinlegen zu müssen und dabei stürze: 3 Monate Fahrverbot + Geldstrafe.
    Ohne Feindberührung! Verletzung reicht!
    Ohne: Was denn, ich hab doch gebremst! Da wär doch gar nicht passiert!
    Was hier immer gepredigt wird, nämlich Rücksicht, dass ist dort Alltag. Keine großzügige gnädige freiwillige Gabe, sondern, wie es eigentlich selbstverständlich ist in einer zivilisierten Gesellschaft, Rücksicht ist dort Pflicht. Die Unterlassung ist, wie soll das sonst funktionieren, strafbewehrt.

    In velo veritas.

  • Wenn ich jemanden über den Haufen fahre, habe ich genug Schuld auf mich geladen. Dann passiert mir das nicht wieder. Ob mich das nun 50 € kostet oder 5000 €, spielt dann keine Rolle . Das Schlimme ist nur, dass es erst einmal passieren muss...


    Und genau da liegt der Vorteil hoher Strafen. Es muss nicht erst etwas passieren bevor es für den Fahrzeugführer teuer werden kann. Und inzwischen werden solche Vergehen ja tatsächlich auch hin und wieder geahndet. Siehe hier: Bilanz einer Fahrradgroßkontrolle im Hamburger Stadtgebiet

  • Hallo

    Hat man nicht bald Europa-Wahlen?

    Ich glaube, dass so gestellt, wie vorstehend in den Wortmeldung, das richtige Problem nicht erkannt wird! Spätestens in Oktober 2010 hatte Europa eine Entschliessung verabschiedet, um die Verkehrssicherheit in ganz Europa zu verbessern, mit dem zu erwartenden Erfolg für uns, dass auch sogenannte Ausländer, -die meisten davon sind ja Unionsbürger wie wir, und es ist schon komisch, immer noch auf diese Betrachtungen zurückzugreifen,- uns allen von einem allgemein verbesserten, in der Entschliessung enthaltenen Sicherheitsstandard beachten müssten. Diese Entschliessung sieht vor, unter anderem Kameras zur Beobachtung im toten Winkel zur Pflicht zu machen...

    Nur, die Europa-Führung und unsere lokalen Matadoren ignorieren bewusst das Europa-Parlament, es könnte die Arbeitgeber und Besitzer der LKW's, Busse überfordern, und in einer 1/2 Milliard Menschen grossen Union spielen ein paar Menneken pro Land keine grosse Rolle, ausser vielleicht in Deutschland und Spanien, wo die Bevölkerung abnimmt, was man durch den Import von Menschen leicht ausgleichen kann!

    Und...
    das wichtigste könnte etwas anderes sein: Ich bin persönlich überzeugt, dass viele Berufsfahrer absolut stressige Arbeitsbedingungen unterstehen: Der Kampf gegen die Kosten von manchen Firmen und Konzerne erreicht oft einen menschenunwürdigen Mass - Brummis sind sehr oft auffällig korrekt und freundlich gegenüber anderen Verkehrsteilnehmer. Sie verursachen nicht die Probleme, oder falls als Werkzeug der Wirtschaft, nur indirekt, auch wenn sie, leider, töten! Auch wenn die Fahrerkabinen so viel Elektronik wie in einer Airbus-Cockpit hätte, gebe es Tote, aus Stress und Überermüdung, sowieso, aber auch der Telefonierei, denn diese Leute permanent unterliegen! «Kannst Du das noch abholen?»«Wann kommst Du an, die warten und nerven!»«Was war mit der Klo-Rechnung, warum hast Du da Geld ausgegeben, kannst nicht in die Natur gehen wie die Kollegen?»

  • Ob “unnachsichtige Strafverfolgung“ bei Abbiegeunfällen die gewünschte Wirkung erziehlt, möchte ich hier mal bezweifeln. Wenn ich jemanden über den Haufen fahre, habe ich genug Schuld auf mich geladen. Dann passiert mir das nicht wieder. Ob mich das nun 50 € kostet oder 5000 €, spielt dann keine Rolle . Das Schlimme ist nur, dass es erst einmal passieren muss...

    Nein, das sehe ich anders: wenn das soviel kostet wie 2x Parkuhr überziehen ist das nicht schlimm, sonst wäre es ja teurer.
    Dazu kommt das die "unnnachsichtige Strafverfolgung" im Moment in D eher eine "das war gar nix, da haben Sie ja noch bremsen können", bzw. bei dichtem Überholen "das war gar nix, da haben Sie ja nicht mal bremsen müssen" ist.
    Wenn es hingegen mindestens einen Monat Abschreibung, d.h. 500+ Euro kostet, dann wird es auch stärker "gewürdigt". Und das bereits bevor "etwas passiert" ist.
    Ich würde auch hoffen das die Polizei dann auch stärkeres Interesse daran hätte: für einen Lilanen lohnt es sich schonmal die Finger krumm zu machen.

  • Weil es gerade zum Thema passt:
    Ich bin gestern seit Jahren mal wieder mit dem Bus gefahren. Wollte eigentlich zur S-Bahn, 2,5 km. Es schüttet aus allen Wolken und ich habe keine Regenkleidung mit.

    Der Bus fährt ein paar Meter länger, laut Fahrplan braucht er 10 Minuten zur S-Bahn und er fährt im 10-Minuten-Takt.
    Also 30 Minuten bevor die S-Bahn fährt, stehe ich an der Haltestelle. Es soll laut Anzeigetafel 13 Minuten dauern, bis der nächste Bus kommt, nagut 3 Minuten Verspätung. Daraus wurden laut Tafel erst 8 Minuten Verspätung, später dann zum Glück 6.

    Das eigentlich interessante war aber die Fahrt. Fahrpläne lesen während der Fahrt, Lichthupe ohne für mich ersichtlichen Grund, anstatt das Lenkrad richtig zu halten, nur eine Hand in die Mitte legen, sowie auf der Fahrbahn statt auf der Haltestelle halten, waren noch die harmloseren Dinge. Dass man bei einer bereits > 10 Sekunden roten Ampel nicht nur über die Haltelinie fährt, sondern auch über die Fussgängerfurt und erst mitten auf dem Radweg zum Stehen kommt, geht in meinen Augen gar nicht. Mein Sitzplatz war mittig über der Fussgängerfurt. Ob ein Radfahrer überhaupt noch vorbeikommen wäre, konnte ich aus dem Blickwinkel nicht beurteilen. Ein Autofahrer von links hat bei der Aktion auf die Bremse getreten. Der konnte das Verhalten vom Busfahrer auch nicht wirklich einschätzen und hat wohl befürchtet, der fährt ihm rein.

  • @ APF
    Hi,
    Sehe ich genauso. Bei aggressiv, bedeutet nicht abbremsendem zufahren auf einen Zebrastreifen, den ein Fussling überqueren möchte, wird doch auch gestraft. Bevor etwas passiert ist. Bei OWIs bedeutet mit Gefährdung auch einen deutlichen Aufschlag, bereits 'mit Behinderung' kostet mehr. Nur bei Radlern wird gewartet, bis Blut geflossen ist.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif