Schutzstreifen in Bargteheide geplant...

  • Bestandsaufnahme Getriebebau-Nord-Straße und Rudolf-Diesel-Straße.

    Euch brauche ich nix dazu zu sagen...

    Die "Schutzstreifen" sind jeweils nur einseitig markiert. Wie wird der Radverkehr in der Gegenrichtung geführt? Verläuft der jeweils Hochbord und ist der Bürgersteig mit [Zeichen 240]oder [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] ausgeschildert?

    Oder ist der Hochbord nur mit [Zeichen 239]oder gar nicht ausgeschildert?

    Und wie verhalten sich die Radfahrerinnen und Radfahrer, wenn sie nicht den Schutzstreifen als Fahrtmöglichkeit akzeptieren? Fahren sie zum Beipiel trotz markiertem Schutzstreifen lieber hochbord in die falsche Richtung auf dem Bürgersteig?

    Und noch eine Frage: Wurde gleichzeitig mit der Markierung der Schutzstreifen für den Radverkehr etwas verändert? Gab es dort vorher vielleicht die Regel, dass der Radverkehr in beide Richtungen Hochbord angeordnet wurde? Zum Beispiel mit [Zeichen 240]+ [Zusatzzeichen 1000-33] in Fahrtrichtung und mit [Zeichen 240] + [Zusatzzeichen 1022-10] entgegengesetzt der Fahrtrichtung?

    Und noch eine letzte Frage: Wenn der Radverkehr, wie im vorigen Absatz angedeutet, tatsächlich hochbord abgewickelt wurde, dann könnte eine Verwaltung auf die Idee kommen, nur die blauen Schilder abzumontieren. Wenn dann die weißen Schilder [Zusatzzeichen 1000-33] in Fahrtrichtung und [Zusatzzeichen 1022-10] entgegengesetzt der Fahrtrichtung stehen bleiben, dann könnten Radfahrer weiterhin hier erlaubt hochbord fahren.

    Oder (allerletzte Frage) stehen auf dem Bürgersteig gar keine Schilder? Auf den Fotos sind keine zu sehen. Aber die Fotos sind auch so aufgenommen, dass die Stellen an denen solche Schilder stehen würden, nicht drauf sind.

    Positiv fällt mir auf: Es sind keine Mittel-Leitlinien markiert worden! Mittel-Leitlinien bewirken, dass der Fahrzeugverkehr beschleunigt wird. Die Fahrer haben den Eindruck, es handele sich um eine besonders breite Straße und ihre Fahrspur ist geschützt durch die Mittel-Leitlinie.

    Das ist auch einer der Nachteile der Schutzstreifen. Gäbe es keine Schutzstreifenmarkierung und wäre die Straße entsprechend schmaler, dann würde dort vermutlich langsamer gefahren werden.

    Negativ fällt mir auf: Es wurde nur auf der Straßenmitte zugewandten Seite der Schutzstreifen markiert. Nach außen hin wurde wohl deshalb auf eine Markierung verzichtet, weil eine Gosse vorhanden ist. (Bei Bild 1 ist nicht mal eine Gosse vorhanden.) Die Gosse ist jedoch zu schmal und sie wird oft von Autofahrern als zusätzlicher Parraum missbraucht, wie besonders im dritten Fall, wo dort ein LKW parkt. (Darf der das eigentlich an dieser Stelle oder sind die Parkplätze nur für PKW ausgeschildert?) Man hätte durch Abgrenzungen zum Beispiel Baumpflanzscheiben die Parkspur so aufteilen sollen, dass jeweils ausschließlich nur PKW dort parken können, weil die einzelnen Parkbuchten dann für LKW zu kurz sind!

  • Hallo Ullie,

    vorher-Bilder sind weiter oben im Thread.

    Vorher musste "einfach so" in beide Richtungen auf der Fahrbahn gefahren werden. An der Beschilderung wurde nichts verändert.

    Ich fahre dort nicht regelmäßig lang. Die einzige Radfahrerin habe ich dort auf dem Gehweg linksseitig fahren sehen. (War 6 Uhr früh).

    Auf Facebook wurde dazu gefragt, wo man in die andere Richtung fahren solle und warum man jetzt plötzlich auf der Fahrbahn fahren muss. (Vorher auch...)

    Beim Grünschnitt bin ich hier optimistisch, beim Rest weniger...

    Lkw dürfen hier auch parken. (Gewerbegebiet...)

    Ich werde gleich mal die anderen beiden Straßen mit neuen Schutzstreifen begutachten, dort ist wesentlich mehr Verkehr.

    Stefan

  • Warum ein einseitiger Schutzstreifen in der Schallershofer Straße Richtung Norden? Es gibt Straßen mit einer Steigung, da ist der Schutzstreifen bergan markiert und soll den Radfahrenden, etwas Freiraum gegenüber dem schneller fahrenden Autoverkehr verschaffen.

    Ich glaube, Montag geht es los!

  • Ich glaube, Montag geht es los!

    NZxDFXi.jpg

    Wo ist denn jetzt dieses Bild aufgenommen worden? So wie es aussieht, ist auf dem linken Hochbord ein Zweirichtungs-Radweg und ein Fußweg angeordnet. Oder ist es nur ein Radweg in Fahrtrichtung?

    Und wie breit ist die Straße? Kannst du vielleicht ein google-maps-Link dazufügen? Da kann man die Straßenbreiten einigermaßen genau mit der Entfernungsmessfunktion auf dem Satellitenbild nachmessen.

    Ich frage deshalb, weil in Hannover vor einigen Jahren der Kötnerholzweg erneuert wurde. Das Ergebnis wird gerne von der Stadt als Vorzeigebeispiel für gelungene Radverkehrsinfrastrukur benutzt.

    Auf den im Link angegebenen Plan https://e-government.hannover-stadt.de/lhhSIMwebdd.nsf/CB7C632386276F00C125794B0045F6C5/$FILE/2230-2011_Anlage1.1.pdf kannst du die Maße ablesen, die der Neugestaltung des Kötnerholzwegs zu Grunde liegen:

    So sieht der Querschnitt aus:

    2,50 m Fußweg, 2,00 m Parken, 0,50 m Abstand zwischen Parken und Schutzstreifen, 1,50 m Schutzstreifen, 5,00 m Fahrbahn ohne Mittel-Leitlinie, 1,50 m Schutzstreifen, 0,50 m Abstand zwischen Schutzstreifen und Parken, 2,00 m Parken, 2,50 m Fußweg. Gesamtbreite: 18 m.

    Und hier der google-Satellitenbild-Link: https://e-government.hannover-stadt.de/lhhSIMwebdd.nsf/CB7C632386276F00C125794B0045F6C5/$FILE/2230-2011_Anlage1.1.pdf

    Kommt die Straße im Bild auch auf 18 m Breite von Grundstücksgrenze bis Grundstücksgrenze?

    Hier ein Foto vom Kötnerholzweg mit eingetragenen Maßen für die Markierungen:

  • so, eigentlich wollte ich weiter machen mit der Alten Landstraße.

    Wir kommen aus Richtung Süden und haben gerade die Umgehungsstraße gequert. Zunächst rechts ein....

    Zur Orientierung. Um zu wissen was wie gemeint ist nicht schlecht.

    Hier dann 2x ...

    Ab hier dann eindeutig Gehweg:

    Nachdem man die alte Ableitung vom Gehweg an anderer Stelle entfernt hatte, musste natürlich eine neue her (oben im Bild im Hintergrund zu sehen falls mir das keiner glaubt).

    Man sieht auch schön, wie Kraftfahrer den Streifen respektieren - gar nicht! Hat den Vorteil dass man zum Radfahrer Überholen vielleicht doch noch ein wenig nach links lenkt.


    So geht es weiter. Unterbrochen an Einmündungen, Kreuzungen, Ampeln. Hier rechts, später auf der linken Seite verlaufend

    Und wie sollen Pkw hier NICHT über den Schutzstreifen fahren? (Foto in Blickrichtung Süden)

    Schon bei einfachem Gegenverkehr scheint mir die Restfahrbahn zu schmal. (Das Auto auf dem Foto parkt.)

    Den Rest lasse ich mal weg, sieht nicht viel anders aus.

    Beobachtung: Keinen Autofahrer links des Schutzstreifens fahren gesehen und mehr Radfahrer auf dem Gehweg als auf der Fahrbahn.

    Was haltet Ihr nun davon?

    Nett um zu zeigen dass Radfahrer auf die Fahrbahn sollen, aber schon in Gegenrichtung werden Regelunkundige verwirrt.

  • .Was haltet Ihr nun davon?

    Nun, zu Schutzstreifen an sich hat Herr Sluka schon einiges geschrieben. Daher brauche ich das nicht mit meinen eigenen Worten beschreiben, was ich davon halte, weil ich es eh nicht besser sagen könnte:

    http://bernd.sluka.de/Radfahren/Schutzstreifen.html

    Mich stören Schutzstreifen noch viel mehr als Hochbordradwege. Die Hochborddinger kann ich wenigstens noch halbwegs ungeniert ignorieren und auf der Fahrbahn fahren. Fahre ich links neben einem Schutzstreifen, finden viele andere Verkehrsteilnehmer das nicht mehr ganz so toll. Ich fahre fast täglich eine Straße, wo es einen ca. 100 Meter langen Nicht-Schutzstreifen (es fehlen die Fahrradpiktogramme) gibt. Ach ja, Radfahrstreifen (auch tägliche Erfahrung) (bei mir wieder Nicht-Radfahrstreifen, weil das VZ 237 fehlt :whistling:) verhalten sich bei Nichtbefahren wie Schutzstreifen.

  • "Schutzstreifen verleiten (wie auch Radfahrstreifen) dazu, wartende
    Fahrzeuge rechts zu überholen, gerade auch dort, wo dies gefährlich
    werden kann, vor Ampeln und neben Transportern und Lkw. Zahlreiche
    schwere Unfälle mit abbiegenden Fahrzeugen sind die Folge."

    So heißt es in dem von dir verlinkten Text. Und dem mag ich so nicht zustimmen. Das fängt schon damit an, dass das Vorbeifahren an wartenden Fahrzeugen nicht als Überholen bezeichnet werden kann.

    Und je nach Fahrbahn-Querschnitt ist es so, dass eine Fahrbahn, die es erlaubt einen möglichst breiten Schutzstreifen zu markieren (1,5 m + 0,5 m Abstand zum Fahrbahnrand, https://radinfrastruktur.files.wordpress.com/2015/05/unbenanot.jpg ) so breit ist, dass sich dort zweispuriger Autoverkehr ereignet, wenn nicht ein Schutzstreifen, einen Teil der Fahrbahn zur Nutzung durch den Radverkehr verdeutlicht, so dass es möglich ist, mit dem Fahrrad an wartenden Autos rechts vorbei zu fahren.

    Man könnte natürlich auch die Gesamtfahrbahn so schmal machen, das der Autoverkehr nicht damit anfängt, zweipurig je Richtung zu fahren oder sich zweispurig vor Kreuzungen aufzustellen. Dann müsste ich als Radfahrer mich zwischen zwei Autos einordnen, eine Stoßstange vor mir, eine andere hinter mir. Das halte ich nicht für wünschenswert und es macht das Radfahren nicht attraktiv. Es sei denn, der Autoverkehr würde so stark reduziert, dass er nur noch für ganz wenige Ausnahmen zugelassen ist. Privater Autoverkehr ist dann nicht mehr drin. Aber darauf möchte ich nicht eingeklemmt zwischen Stoßstangen an jeder Kreuzung drauf warten, dann lieber Radfahrstreifen oder Schutzstreifen!

    Noch schöner wäre natürlich ein geschützter Radfahrstreifen oder ein Hochbordradweg (allerdings nicht verdeckt durch einen Parkstreifen!).

    Aber einfach so die Radfahrer zum Warten zwischen Stoßstangen verdammen, wenn's mal wieder eng wird, weil "Hinz und Kunz" meinen, ohne Auto ginge es nicht, ist keine Alternative. Dann lieder Schutzstreifen und Radfahrstreifen!

  • Hmm, dass man mit dem Fahrrad zwischen den Stoßstangen steht, ist ja der Normalfall, also zumindest bei uns auf dem Land. Da hab ich persönlich keine Probleme damit, so ist das halt wenn man sich den Verkehrsraum teilt.

    Und ich sehe auf jeden Fall das Problem, dass man an Kreuzungen rechts neben Fahrzeugen fährt & steht, die dann rechts abbiegen wollen und oft nicht wissen, dass sich da inzwischen Radler befinden.

    Um das zu vermeiden müsste es wiederum vorne Aufstellflächen für Räder geben, so etwas habe ich hier noch nicht gesehen, das kenne ich nur aus dem nördlichen Ausland. Wobei immer noch die Situation bleibt, wo der Radler (noch) fährt und die Ampel schon grünt und der PKW anfährt.

    Das ist für aufmerksame Radler vielleicht kein Problem, aber abgesehen davon, dass es auch Autofahrer geben soll, die gar nicht blinken, wenn sie abbiegen, gibt es eben auch unaufmerksame Radler und unaufmerksame KFZ & LKW-Lenker. Und ich halte die Schutzstreifen generell für nicht sehr "Unaufmerksam-Tolerrant"

    Kann in dem Fall keinen Unterschied sehen in der Gefährlichkeit dieser Schutzstreifen im Vergleich zu "Radwegen", beides ist hübsch gefährlich, im günstigsten Fall beim Schutzstreifen weiß der PKW-Lenker, dass da Radler auf der Fahrbahn sind, weil er sie vorher passiert hat.

    Mir passiert es ja schon ohne Schutzstreifen oft genug, das Autos überholen, den Vorgang aber verkehrsbedingt nicht abschließen können und leider auch vergessen haben, das ich mich noch neben Ihnen befinde.

  • Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob Hannover für dich schon zum nördlichen Ausland zählt, aber wenn du mal durch Hannover mit der Bahn kommst und hier umsteigen musst, dann gönne dir ein paar Minuten für einen Rundgang um den Bahnhof und du findest diesen Radstreifen mit verbreiteter Aufstellfläche. In Hannover gibt es noch mehr davon."Aufgeblasener Radstreifen" wird das hier genannt: