Ich wollte eigentlich schon länger mal etwas zur Fahrradmitnahme im RE 6 zwischen Hamburg-Altona und Westerland schreiben, aber irgendwie findet sich nie der richtige Zeitpunkt. Erst vielen vor zwei Jahren eine ganze Menge der so genannten Married-Pair-Wagen von Bombardier wegen defekter Kupplungen aus, so dass ein notdürftiger Ersatzverkehr mit einer bunten Mischung von lustigen Fahrzeugen aus dem gesamten Bundesgebiet organisiert werden musste. Die durchaus beliebte Fahrradmitnahme auf die Nordseeinsel wurde aufgrund naheliegender Kapazitätsengpässe ausgesetzt.
Nun ja. Irgendwann war der Betrieb einigermaßen stabil, dann fielen die Lokomotiven aufgrund von Hitzeschäden aus, dann bekam man die Sache wieder in den Griff, dann kam ein Brückenanfahrschaden im nördlichen Bereich der Strecke dazu, der auf einer Strecke von zwanzig Kilometern einen eingleisigen Betrieb notwendig machte. Nun hatte man gerade den Notfallfahrplan fertig, da kommt die nächste Hiosbotschaft: Marschbahn vor dem Kollaps
Nichts genaues weiß man nicht, aber aufgrund verdächtiger Stoffe in den eingesetzten Lokomotiven der Baureihe 245 von Bombardier wurde angeblich Asbest gefunden. Nun frage ich mich ja, wie man in vier Jahre alten Lokomotiven Asbest finden kann, aber angeblich hat Bombardier eine nicht näher bekannte Isolierung bestellt und eine nicht näher bekannte Isolierung bekommen, die wohl Asbest enthalten soll — obwohl der Kram in Deutschland seit 1993, europaweit seit 2005 (?) verboten ist.
Mal gucken, wie sich das weiter entwickelt.
Falls doch noch jemand sein Fahrrad mit nach Westerland nehmen möchte: Die einzig zuverlässige Verbindung dürfte die Syltfähre sein. Momentan kommt man allerdings in Ermangelung von Eisenbahnverbindungen noch nicht mal in deren Nähe, außer über Flensburg und Tønder.
Bombardier baut übrigens auch den fehleranfälligen ET 445 und hat die den ICE 4 geschweißt, aber das ist bestimmt nur Zufall