Tolle Radwege in Niedersachsen

  • Was bringt Sie zu dieser Ansicht?

    Sie selbst fahren nicht gerne im Kfz-Verkehr der Stadt bei Tempo 50 km/h. Warum glauben Sie, dass Tempo 60 km/h außerhalb der Stadt angenehmer ist? Bitte einfache Anwort, nicht 12 Seiten abschweifen, wenn möglich.

    Was meinen Sie, warum es innerhalb geschlossener Ortschaften ein generelles Tempolimit von 50 km/h und auf Landstraßen eines von 100 km/h gibt? Es ist gut, dass 1957 Tempo 50 innerorts eingeführt wurde, und auch dass 1975 das Tempolimit 100 auf Landstraßen eingeführt wurde ist gut, zumindest ist beides besser als der anarchische Zustand zuvor.

    Wie hier auf der Rheinstraße gilt in Mainz auf den Hauptverkehrsstraßen ein Tempolimit von 30 km/h.

    Beide Geschwindigkeitsbegrenzungen sind jedoch nicht ausreichend. Tempo 30 innerorts und Tempo 60 außerhalb geschlossener Ortschaften auf Landstraßen sind angemessen.

    Dafür gibt es mehrere sehr gute Gründe. Ihre Frage jedoch, warum ich das eine oder andere mehr oder weniger gerne mache, ist dabei von völlig untergeordneter Bedeutung.

    Ich stelle mal die Gegenfrage: Was halten Sie denn für ein angemessenes Tempolimit innerorts und welches Tempolimit befürworten sie auf Landstraßen? Die Beantwortung dieser Fragen sind neben der Verkehrsbelastung mitentscheidend dafür, wie sinnvoll ein Fahrradweg ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (12. September 2021 um 04:10) aus folgendem Grund: Satzbau verändert.

  • Wir reden hier im Faden gerade von der von Yeti fotographierten Straße außerorts. Die mit dem "Zusatzweg" für Bienen, Fußgänger und sonstige mit Schrittgeschwindigkeit.

    Der Weg, den Sie auf keinen Fall untergepflügt haben wollen.

    Dem Argument, dass dieser Weg für den Radverkehr unnötig ist, sind Sie mit "aber wir können doch keine Spielstraßen in der Stadt umpflügen" begegnet. Aus.. Gründen, vermute ich. Und dann schreiben Sie (im Post #139 dieses Fadens), dass Autofahrer nicht nur alles mögliche ignorieren, sondern dass insbesondere auch die Geschwindigkeiten nie eingehalten werden und überhaupt viel zu hoch sind.

    Das ist nicht von der Hand zu weisen. Ich stimme zumindest beim ersten Teil des Argumentes völlig zu.

    Daher dann meine Frage ob Ihnen die Transferleistung gelingt. Wenn Ihnen in der Stadt 50 km/h zu hoch sind, und Sie sich außerorts auf einer Landstraße mit Tempolimit 100 km/h nicht wohl fühlen, warum glauben Sie dann, dass außerorts 60 km/h für Sie angenehmer sind?

    Also vereinfacht: Warum ist für Sie als Radler auf einer Fahrbahn 50 km/h zu schnell aber 60 km/h in Ordnung?

  • Also vereinfacht: Warum ist für Sie als Radler auf einer Fahrbahn 50 km/h zu schnell aber 60 km/h in Ordnung?

    Ein so gut trainierter Fahrradfahrer bin ich nicht, dass ich 50 km/h oder 60 km/h schnell mit dem Fahrrad fahren könnte. Das bring ich nicht, vielleicht sind Sie da ja besser konstituiert? Dann möchte ich Sie aber bitten, die 50 oder 60 km/h nicht in einer Tempo 30 zu fahren.

    Warum gibt es innerorts ein generelles Tempolimit von max. 50 km/h, während außerorts oft schneller gefahren werden darf? Hier die Antwort aus einem Artikel in der SZ: "Gegen den Widerstand des ADAC und vieler Experten führten Bundestag und Bundesrat zum 1. September 1957 das Tempolimit wieder ein* - innerorts galten fortan 50 km/h. (...) Die letzte europäische Bastion ohne jegliches Tempolimit ist die britische Isle of Man. (...) Angesichts dramatischer Unfallzahlen denken aber inzwischen auch die letzten Verteidiger der "freien Fahrt für freie Bürger" über ein Tempolimit nach." [* Hinweis: Vor 1957 gab es mehrere Jahre lang kein Tempolimit in Deutschland, weder innerorts noch außerhalb geschlossener Ortschaften.] https://www.sueddeutsche.de/auto/50-jahre-…unders-1.764156

    Vereinfacht gesagt: Das Tempolimit von 50 km/h innerorts wurde eingeführt, um die Straßen sicherer zu machen. Dieselbe Begründung wurde übrigens auch von der Pariser Stadtregierung für die Maßnahme angegeben, dass generell Tempo 30 maximal auf den Straßen von Paris gefahren werden darf.

    Es ist schade, dass nicht auch in Deutschland Tempo 30 generell als Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften gilt.

    Außerdem wollten Sie wissen, warum ich Tempo 60 außerhalb geschlossener Ortschaften für eine ausreichend niedrige Höchstgeschwindigkeit halte. Dazu ein Zitat aus einem Deutsche Welle Beitrag: "Bis 1972 konnte außerhalb geschlossener Ortschaften in der Bundesrepublik unbegrenzt schnell gefahren werden. Um Unfälle zu vermeiden, wurde nach mehrjährigen Versuchen die Geschwindigkeit auf 100 km/h begrenzt." https://www.dw.com/de/damals-temp…Fen/av-17133385 Es hat also ein Viertel Jahrhundert gedauert, bis zusätzlich zu dem generellen Tempolimit innerorts ein generelles Tempolimit auf Landstraßen dazu kam. Und das war doppelt so hoch. Immer noch viel zu hoch. Ich fordere an der Stelle Tempo 60, im Nachbarland Frankreich beispielsweise gilt Tempo 80 als generelle Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen. Aber Ihre Frage war ja, warum außerhalb ein höheres Tempo für Fahrzeuge möglich sein soll, als innerorts. Immerhin schätzte man die Unfallgefahr auf Landstraßen in Deutschland 25 Jahre lang für so gering ein, dass man gar kein generelles Tempolimit anordnete.

    Ein wichtiger Grund ist, dass außerhalb geschlossener Ortschaften in der Regel der Straßenverlauf übersichtlicher und geradliniger ist. Ein anderer wichtiger Grund ist, dass deutlich geringere Fußgängeraufkommen. Auf der Glockseestraße (Foto) gilt Tempo 30. Eine plötzlich zwischen den parkenden Autos hervorlaufende Person hätte selbst dann noch eine reelle Überlebenschance, wenn ein Autofahrer diese Person ungebremst anfahren würde. Die Chancen (für beide!) so zu reagieren, dass es erst gar nicht zu einem Zusammenstoß kommt, sind bei Tempo 30 deutlich besser, als bei Tempo 50. Das gilt vor allem dann, wenn der Autofahrer aufgrund des Gefahrenschildes "Achtung Kinder" noch einmal deutlich seine Geschwindigkeit rechtzeitig auf unter 30 km/h reduziert, so wie es vorgeschrieben ist.

    Bei der Landstraße, die Yeti fotografiert hat, sehe ich keine Gefahr, dass plötzlich eine Person auf die Fahrbahn tritt:

    Und wenn ein Fahrradfahrer die Fahrbahn benutzt, dann ist es für den Fahrradfahrer sicherer, wenn der Autofahrer aufgrund einer niedrigen Höchstgeschwindigkeit mehr Zeit zum Reagieren hat, zum Beispiel wenn er nur 60 fährt. Bei Tempo 100 ist dagegen deutlich weniger Zeit zum Reagieren und bei Tempo 100 hat das Fahrzeug einen deutlich längeren Bremsweg (z. B. interessant, wenn ein entgegenkommendes Fahrzeug kein Überholen erlaubt). Ein Autofahrer, der auf einen Fahrradfahrer von hinten zufährt, bemerkt diesen möglicherweise später als ein großes Fahrzeug, das auf der Gegenspur den beiden entgegenkommt.

  • Ein so gut trainierter Fahrradfahrer bin ich nicht, dass ich 50 km/h oder 60 km/h schnell mit dem Fahrrad fahren könnte. Das bring ich nicht, vielleicht sind Sie da ja besser konstituiert? Dann möchte ich Sie aber bitten, die 50 oder 60 km/h nicht in einer Tempo 30 zu fahren.

    Das sind die Momente, wo zumindest ich nicht weiß, ob das absichtliches Missverstehen oder einfach nur limitierte Möglichkeiten sind.

    Die Frage war:

    warum würdest du außerorts auf der Fahrbahn fahren, wenn dort KFZ mit max. 60km/h fahren dürfen, wenn du das [Fahrbahnfahren] innerorts ablehnst, wo KFZ mit max. 50km/h fahren dürfen?

    Wo ist der Unterschied?

  • warum würdest du außerorts auf der Fahrbahn fahren, wenn dort KFZ mit max. 60km/h fahren dürfen, wenn du das [Fahrbahnfahren] innerorts ablehnst, wo KFZ mit max. 50km/h fahren dürfen?

    Wo ist der Unterschied?

    Zwischen innerorts und außerorts gibt es wesentliche Unterschiede. Das kann man doch auch an den Fotos sehr gut sehen.

    Hier ein weiterer Vergleich:

    Das Bild zeigt die Hauptstätter Straße in Stuttgart.

    Da gibt es keinen Radweg. Es darf auf der Fahrbahn gefahren werden, kein "Blauschild" zwingt Radfahrende dazu, irgendeine Form von Radverkehrsinfrastruktur zu benutzen. Es gibt dort keinerlei Radverkehrsinfrastruktur. Es gilt Tempo 40 statt der sonst üblichen Tempo 50 max. innerorts. Aber ich möchte dort nicht mit dem Fahrrad fahren. Ich möchte, dass dort die absurden Betonwände abgebaut werden, die zusammen mit den Hauswänden einen Schlauch bilden, den die Fußgänger zu nutzen gezwungen werden, so dass ihnen das Queren der Straße an einer beliebigen Stelle fast unmöglich gemacht wird. Hier der streetview-Link von der selben Stelle wie auf dem Foto:

    Google Maps
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    In jede Richtung könnte ein breiter Radfahrstreifen angelegt werden, das Tempo auf der Fahrbahn auf 30 km/h begrenzt werden. Dafür müsste nur eine Fahrspur je Richtung zurück gebaut werden. Die Fahrgeschwindigkeit könnte automatisch durch ein entsprechendes in den Fahrzeugen eingebautes Assistenzsystem begrenzt werden. Denn auch auf so einer Straße wäre dann immer noch sehr dichter Autoverkehr, und das ist für mich bereits ein hinreichender Grund dafür, einen Radfahrstreifen oder auch einen Hochbordradweg gut zu heißen. Auch dann wenn dort Tempo 30 angeordnet ist und durch zuverlässige Maßnahmen hinreichend sicher gestellt ist, dass auch nur Tempo 30 max. gefahren wird.

    Und hier noch mal eines von Yetis Bildern von seiner Niedersachsentour von Stade nach Hannover (und nicht nach Hangover!):

    Nach Yetis Beschreibung ist der gezeigte Streifen mit den Radweg-Schäden als benutzungspflichtiger Rad- und Fußweg ausgeschildert. Aber auch wenn auf der Fahrbahn an dieser Stelle anscheinend ein Strecken-70 gilt, ich würde dort 60 fordern und zwar durchgehend und dann hielte ich die Fahrt auf der Fahrbahn für hinreichend sicher. Schließlich ist die Fahrbahn dort anscheinend gut einsehbar. Und es gibt kaum Ablenkung, da ohnehin nur wenige andere Verkehrsteilnehmer vorhanden sind. dDas angeordnete Strecken 70 und die im Hintergrund erkennbaren Gebäude deuten allerdings auf eine Einmündung oder Werkszufahrt hin. Dort wäre dann auch Tempo 60 max. zu schnell. Vermutlich würde ich dort mit dem Fahrrad die Fahrbahn nutzen, wenn es möglich ist. Das wäre ordnungsgemäß möglich, wenn der gezeigte schadhafte Weg mit [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] ausgeschildert wäre. Auf dem Zusatzschild unter dem von Yeti fotografierten Achtung-Schild [Zeichen 101] müsste dann stehen: "Fußwegschäden".

  • Immerhin machen Sie mal einen Unterschied zwischen Stadt und Land.

    Ich wüsste jetzt nicht, was gegen da befahren der Fahrbahn in Stuttgart spricht, es gibt jeweils 2 Fahrspuren pro Richtung, ein überholen von Radfahrern ist also recht einfach. Ganz sicher würde ich dort nicht auf dem Gehweg fahren wollen.

    Interessant wäre ob die Wände dem Denkmalschutz dienen, oder tatsächlich die Fußgänger schützend drangsalieren wollen.

  • Immerhin machen Sie mal einen Unterschied zwischen Stadt und Land.

    Na Sie sind mir ein Schelm: Immerhin mache ich mal einen Unterschied zwischen Stadt und Land, sagen Sie. Den habe ich in dieser Diskussion von Anfang an gemacht und den Unterschied mache ich auch in anderen Diskussionen. Wer den Unterschied nicht gemacht hat, das ist Nbgradler:

    (...) Wenn Ihnen in der Stadt 50 km/h zu hoch sind, und Sie sich außerorts auf einer Landstraße mit Tempolimit 100 km/h nicht wohl fühlen, warum glauben Sie dann, dass außerorts 60 km/h für Sie angenehmer sind?

    Also vereinfacht: Warum ist für Sie als Radler auf einer Fahrbahn 50 km/h zu schnell aber 60 km/h in Ordnung?

    Wenn Sie schreiben, dass nichts gegen das Befahren der abgebildeten Fahrbahn spricht, was meinen Sie damit?

    Ich wüsste jetzt nicht, was gegen das befahren der Fahrbahn in Stuttgart spricht, es gibt jeweils 2 Fahrspuren pro Richtung, ein überholen von Radfahrern ist also recht einfach. Ganz sicher würde ich dort nicht auf dem Gehweg fahren wollen.

    Interessant wäre ob die Wände dem Denkmalschutz dienen, oder tatsächlich die Fußgänger schützend drangsalieren wollen.

    Meinen Sie damit, dass sie das für eine wünschenswerte oder akzeptable Verkehrsinfrastruktur halten, die auch Fahrradfahrer-freundlich gestaltet ist, oder meinen Sie dann damit, dass sie dort mit dem Fahrrad notgedrungen langfahren würden, obwohl die Straße besser und angenehmer für den Fahrradverkehr gestaltet werden könnte?

    Hier noch mal das Foto von der Hauptstätter Straße:

    Was man auf dem Foto nicht sieht, das ist der Lärm, der Gestank und die Hitze. Es steht da kein einziger Baum in der Straße, der etwas Kühlung und Linderung bringen könnte. Dass Fußgänger vor allem als Störfaktoren behandelt werden, haben Sie ja selbst schon geschrieben. Die Verkehrswegegestaltung in der Hauptstätter Straße, aber auch in vielen anderen Straßen in Stuttgart dokumentiert eine jahrzehntelange Fehlentwicklung der Verkehrsinfrastruktur. Und heute noch wird diese krasse Fehlplanung damit gerechtfertigt, dass die Landbevölkerung ja faktisch keine andere Möglichkeit habe in die Stadt zu gelangen als mit dem Auto. Deshalb werde ich nicht müde, den massiven Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum einzufordern und auch mit solchen Maßnahmen zu flankieren, die Autofahrende oft entrüstet zurückweisen, weil sie sich dadurch persönlich benachteiligt sehen. In Diskussionen gipfelt das oft in der Bemerkung: "Ja Ihr in der Stadt habt leicht reden, ihr habt Busse und Bahnen und viele Ziele könnt ihr mit dem Fahrrad erreichen. Bei und auf dem Land dagegen fährt nur zweimal am Tag ein Bus und für das Fahrrad sind viele Strecken zu weit." Das ist ja vordergründig gesehen scheinbar erst mal richtig, aber es ist gleichzeitig eine faule Ausrede für's Nichtstun, die dazu führt, dass nichts dafür getan wird, die ÖPNV-Situation auf dem Land entscheidend zu verbessern.

    Ein ausgezeichneter ÖPNV ist auch auf dem Land möglich, allerdings sind dort größere Widerstände zu überwinden und es schlägt der Idee mehr Skepsis entgegen, als in der Stadt. So gesehen haben Sie einerseits recht, wenn Sie behaupten, ich würde zwischen Stadt und Land keinen Unterschied machen. Andererseits sehe ich durchaus diese im ländlichen Raum stärker ausgeprägte Skepsis gegenüber gemeinschaftlich genutzten Verkehrsmitteln wie Omnibusse und Bahnen. Aber auch die Skepsis gegenüber dem Verkehrsmittel Fahrrad ist im ländlichen Raum ausgeprägter.

  • Interessant wäre ob die Wände dem Denkmalschutz dienen, oder tatsächlich die Fußgänger schützend drangsalieren wollen.

    In Mapillary sieht man, das es dort ein absolutes Halteverbot gibt. Deswegen meine Vermutung:

    Man will sicherstellen, das kein Autofahrer auf die Idee kommt , seinen Blechhaufen dort halb auf dem Gehweg und halb auf der Fahrbahn zu lagern und damit "den Verkehr" zu behindern. Die Verkehrsbelastung ist dort mit 48000 Fz/d hoch.

  • Wenn Sie schreiben, dass nichts gegen das Befahren der abgebildeten Fahrbahn spricht, was meinen Sie damit?

    Das nichts dagegen spricht da auf der Fahrbahn zu fahren. Im Gegensatz zur Gehwegnutzung für Radfahrer, das wäre absolut inakzeptabel.

    Die Straße ist auf 40km/h limitiert, ist 2 spurig pro Fahrtrichtung und bei dem Verkehrsaufkommen, das mkossmann verlnkt hat, wirds da 2-3h am Tag sowieso nur mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts gehen.

    Nervig ist mit Sicherheit Lärm und Abgas, aber da nutzt es auch nix, wenn man die Radler auf einen eigenen Streifen sperrt. Dagegen würde nur weniger Verkehr helfen und das ist in BW eher nicht zu erwarten.

    BW und Stuttgart sind übrigens exzellente Beispiele, warum eine Bundesregierung unter oder mit Grünen fürs Klima und für Radler sehr viel weniger bringen wird, als sie einem gerne glauben machen wollen.

  • Das nichts dagegen spricht da auf der Fahrbahn zu fahren. Im Gegensatz zur Gehwegnutzung für Radfahrer, das wäre absolut inakzeptabel.

    Die Straße ist auf 40km/h limitiert, ist 2 spurig pro Fahrtrichtung und bei dem Verkehrsaufkommen, das mkossmann verlnkt hat, wirds da 2-3h am Tag sowieso nur mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts gehen.

    Nervig ist mit Sicherheit Lärm und Abgas, aber da nutzt es auch nix, wenn man die Radler auf einen eigenen Streifen sperrt. Dagegen würde nur weniger Verkehr helfen und das ist in BW eher nicht zu erwarten.

    BW und Stuttgart sind übrigens exzellente Beispiele, warum eine Bundesregierung unter oder mit Grünen fürs Klima und für Radler sehr viel weniger bringen wird, als sie einem gerne glauben machen wollen.

    Einer der schönsten Radwege in Niedersachsen: Popup-Radweg an der Hildesheimer Straße in Laatzen.

    Solche Straßen, wie die Hauptstätter Straße in Stuttgart, sind auch mit Tempo 40 und selbst mit Tempo 30 nicht für den Radverkehr geeignet, so lange es ein so hohes Verkehrsaufkommen gibt, dass ich als Fahrradfahrer dort kaum eine Chance habe vorwärts zu kommen, wenn sich der Autoverkehr mal wieder staut. Ich halte es jedenfalls für zu gefährlich, sich zwischen den stauenden Autos hindurch zu schlängeln. Dann müsste ich absteigen, das Rad über die Betonmauer hieven und dann das Rad schiebend mienen Weg als Fußgänger fortsetzen. Und sie schreiben ja selbst, dass es dort vermutlich mehrere Stunden am Tag nur in Schrittgeschwindigkeit vorangeht.

    "Dagegen würde nur weniger Verkehr helfen.", schreiben Sie und machen umgehend die Grünen mit dafür verantwortlich, dass es noch nicht so weit sei, dass dort weniger Verkehr herrscht. Dabei vergessen sie allerdings, dass die Grünen, wo sie Regierungsverantwortung haben oder hatten, in der Regel diese mit anderen Parteien teilten, die ungebremst am Autowahn festhalten. Auch der ehemalige grüne Stuttgarter Oberbürgermeister war an Ratsmehrheiten gebunden.

    In Laatzen (Region Hannover) wurde auf der Hildesheimer Straße eine von zwei Fahrspuren je Richtung zu einem Radfahrstreifen umgewandelt. (siehe Foto oben) Die Maßnahme war vor allem bei Autofahrern nicht unumstritten. Ich hoffe sehr, dass sie dauerhaft Bestand haben wird und dazu beiträgt, das Autoaufkommen zu reduzieren.

  • Warum ist Ihnen Schrittgeschwindigkeit auf der Fahrbahn zu langsam, Sie wären aber bereit Ihr Rad über die Betonabsperrung zu heben um dann mit Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg zu fahren? Sie würden doch Schrittgeschwindigkeit fahren, oder? Nicht Fußgänger über den Haufen rasen?

  • Warum ist Ihnen Schrittgeschwindigkeit auf der Fahrbahn zu langsam, Sie wären aber bereit Ihr Rad über die Betonabsperrung zu heben um dann mit Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg zu fahren? Sie würden doch Schrittgeschwindigkeit fahren, oder? Nicht Fußgänger über den Haufen rasen?

    Schrittgeschwindigkeit mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahren, eingeklemmt zwischen Stoßstangen, ist nicht mein Ding. Auf der Hauptstätter Straße würde ich im Falle eines Staus mein Fahrrad auf dem Fußweg schieben, nicht fahren, wie bereits in meinem Beitrag geschrieben. Und zu Fuß auf dem Fußweg wäre ich immer noch schneller, als wenn ich im Autostau mit dem Fahrrad feststeckte.

    Wenn dort der Fußweg für den Fahrradverkehr freigegeben wäre [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] , würde ich im Falle eines Staus auf der Fahrbahn auf dem Gehweg auch mit dem Fahrrad fahren, so wie es vorgesehen ist.

    Hier noch mal das Zitat aus meinem Beitrag:

    Solche Straßen, wie die Hauptstätter Straße in Stuttgart, sind auch mit Tempo 40 und selbst mit Tempo 30 nicht für den Radverkehr geeignet, so lange es ein so hohes Verkehrsaufkommen gibt, dass ich als Fahrradfahrer dort kaum eine Chance habe vorwärts zu kommen, wenn sich der Autoverkehr mal wieder staut. Ich halte es jedenfalls für zu gefährlich, sich zwischen den stauenden Autos hindurch zu schlängeln. Dann müsste ich absteigen, das Rad über die Betonmauer hieven und dann das Rad schiebend mienen Weg als Fußgänger fortsetzen.

    Warum mit dem Fahrrad in Schrittgeschwindigkeit, im Stop and Go auf der Fahrbahn rumzuckeln, wenn es zu Fuß auf dem Fußweg schneller vorangeht?

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (16. September 2021 um 22:42) aus folgendem Grund: Satzstellung korrigiert, Schlusssatz geschrieben

  • Mal wieder zurück zum Thema "Tolle Radwege in Niedersachsen"

    Dieser Premium-"Radweg" ist natürlich mit [Zeichen 240] innerorts benutzungspflichtig, auf der gegenüberliegenden Seite in der selben Fahrtrichtung [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10], später dann auch dort [Zeichen 240]. Viele Verkehrsbehörden haben hier bis heute nicht begriffen, dass das Gebot, einen mit Blauschild gekennzeichneten Weg zu benutzen, ein Verbot impliziert, irgendwo sonst zu fahren. Davon, dass dieses Verbot nicht einfach so angeordnet werden darf, ganz zu schweigen.

    Diese beiden Bilder wurden an der selben Stelle aufgenommen, einmal nach vorne und einmal der Blick zurück. Sobald der Weg so breit wurde, dass ein Fahrrad darauf passt, hat man wieder ein [Zeichen 240] aufgestellt.

    Im Hintergrund sieht man eine Baustelle. Die Fahrbahn wurde bereits erneuert und ganz frisch hat auch der Radweg eine feine, glatte und für hiesige Verhältnisse außergewöhnlich breite Asphaltdecke erhalten. Im Baustellenbereich gilt Tempo 30, aber die Straße wurde für Radfahrer und Fußgänger mit [Zeichen 254] und [Zeichen 259] komplett gesperrt. Ich bin trotzdem durchgefahren, aber ein Verantwortlicher scheint die Meinung von Ullie zu teilen, dass man dort, wo es keinen "Radweg" gibt, auf gar keinen Fall Fahrrad fahren kann.

    Das fand ich einfach nur komisch. Von der Asphaltmalerei geht ja zum Glück keine regelnde Wirkung aus, aber man fragt sich wirklich, wer sich so einen Unsinn ausdenkt. Es handelt sich um eine Deichüberfahrt, wo es so gut wie gar keinen Kfz-Verkehr gibt. Im Hintergrund sieht man das Schild Tempo 20 Zone. Warum sollte man da mit dem Fahrrad auf dem 1m breiten Streifen links neben der weißen Linie fahren, vielleicht sogar noch zusammen mit Fußgängern und entgegenkommenden Radfahrern?

    Aus meinem Lieblings-Landkreis Cuxhaven. Kurz vor dem Ortsausgang endet übrigens der "Radweg" und die drei Reihen Pflastersteine gehen noch ca. 300m als [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] weiter, bis das ganze Bauwerk dann am Ortsausgangsschild komplett endet und man außerorts ganz normal auf der Fahrbahn weiterfährt. Keine Sorge: ich habe mich nur für das Foto auf diesen Weg gestellt und ansonsten die Fahrt auf der Fahrbahn unfallfrei bewältigt. Kurz vorher gab es noch ein [Zeichen 241-30] in einer [Zeichen 274.1].

  • Im Baustellenbereich gilt Tempo 30, aber die Straße wurde für Radfahrer und Fußgänger mit [Zeichen 254] und [Zeichen 259] komplett gesperrt. Ich bin trotzdem durchgefahren, aber ein Verantwortlicher scheint die Meinung von Ullie zu teilen, dass man dort, wo es keinen "Radweg" gibt, auf gar keinen Fall Fahrrad fahren kann.

    Ich befürchte Sie missinterpretieren (bewusst?) etwas, was meine Aussagen zu Fahrradwegen angeht.

    Wenn im Baustellenbereich [Zeichen 259] und [Zeichen 254] ausgeschildert ist, dann hat das offensichtlich wenig damit zu tun, dass derjenige der da ausschildert, glaubt, man dürfe dort, wo es keinen "Radweg" gibt, auf gar keinen Fall Fahrrad fahren.

    Vielmehr ist davon auszugehen, dass derjenige annimmt, es gäbe keine andere vernünftige Möglichkeit, als sich mit dem Auto fortzubewegen. Und um seine Haltung den wenigen renitenten Auto-Verweigerern gewaltsam überzustülpen, hängt er diese Schilder auf.

    ;) Darin unterscheidet er sich allerdings nur wenig von solchen Leuten, die aus purer Prinzipienreiterei einen Radweg rechts oder links liegen lassen, und mag der auch noch so gut ausgebaut sein. Und die am liebsten für alles, was als ein Radweg interpretiert werden kann, das Unterpflügen anordnen möchten, selbst dann, wenn es noch einen brauchbaren Fußweg abgibt. ;)

    Vielleicht sollten Sie einfach mal hin und wieder die "Fahrradfahrer-Brille" absetzen und stattdessen die Fußgänger-Perspektive annehmen. Fußgängerverkehr scheint in Ihrer Gedankenwelt von so untergeordneter Bedeutung zu sein, wie Sie es gerne Autofahrer*innen in Bezug auf den Radverkehr vorwerfen.

    Sie würden sich vermutlich gut verstehen mit den Verkehrsplanern, die dieses Konstrukt in Hameln zu Stande brachten:

    Der im Bild gezeigte Fußgängertunnel ist quasi verpflichtend für den Fußverkehr, denn oberirdisch sind keine Querungsmöglichkeiten über den City-Ring vorgesehen. Wer im "Freistil" oberirdisch den Cityring an dieser Stelle quert, der wird angehupt. Im Falle dass er angefahren wird, würde ihm vermutlich vorgeworfen, dass er den Fußgängertunnel nicht benutzt habe.

    Hier ein googlstreetview-Blick in die "Hamelner Katakomben", die den Fußgänger-Zugang zur Altstadt darstellen:

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    Und hier ein oberirdischer Blick auf die Verkehrssituation. Die googlestreetview-Aufnahme wurde vor dem Fremdenverkehrsamt gemacht, mit Blick auf die für den Fußverkehr untertunnelte Kreuzung.

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    Im Fremdenverkehrsamt (das liegt direkt am Cityring, aber außerhalb der "Altstadt-Einhegung durch den Fahrverkehr") reagierte man "verschnupft" darauf, dass ich als gravierenden Mangel feststellte, dass die schöne Hamelner Innenstadt vom Fremdenverkehrsamt aus nur unterirdisch erreichbar sei.

    Dort erläuterte man mir, man könne doch nicht den Fahrzeugverkehr auf dem schönen Cityring mit Fußgängerverkehr ausbremsen. Und die unterirdischen Gänge seien doch sehr schön gestaltet und würden gut sauber gehalten. Zugegeben, es stinkt dort nicht ganz so unfein nach Urin, wie ich es schon andernorts erleben musste. Zu befürchten ist allerdings, dass die Kosten für die notwendigen aufwendigen Reinigungsarbeiten als Ausgaben für den Fußverkehr verbucht werden. Und der Dokumentation dafür dienen, dass man in Hameln sehr um den Fußverkehr bemüht ist.

  • Fußgängerverkehr scheint in Ihrer Gedankenwelt von so untergeordneter Bedeutung zu sein, wie Sie es gerne Autofahrer*innen in Bezug auf den Radverkehr vorwerfen.

    Das unterstellen ausgerechnet Sie als jemand, der überall mit dem Fahrrad auf Gehwegen fahren will. Sie sind gerade wieder auf meiner Ignorier-Liste gelandet, weil ich Ihren Blödsinn nicht mehr ertrage.

  • Aus Fußgängerperspektive betrachtet unterirdisch. Aber was genau sind die Probleme?

    Es ist zu kurz gedacht, wenn hier einfach nur postuliert wird, der Radverkehr gehört auf die Fahrbahn.

    Denn eine Änderung der Ausschilderung alleine wird das vermutlich nicht bewirken.

    Und aus Fußgängerperspektive betrachtet würde dann immer noch der Fußweg auf der anderen Seite fehlen.

    Die Fahrbahn schmaler gestalten, dafür hinreichend breite Gehwege auf beiden Seiten. Und die nicht für den Radverkehr freigeben. Auf Akzeptanz wird das bei vielen Radfahrern aber erst dann treffen, wenn außerdem Tempo 30 angeordnet wird und effektiv kontrolliert wird.