Fotos: Die tollsten Momente in der Fahrradstadt Kiel

  • Mal angenommen, die Verwaltung würde Schilder (Natürlich keine [Zeichen 254] , da eh [Zeichen 239] gilt) finden, die die Situation für Radfahrende verdeutlichen, ändert das ja trotzdem nichts an der Ursache.

    Ich kann mir ja vorstellen, dass einem gewissen Teil der dort gehwegradelnden Verkehrsteilnehmer tatsächlich nicht klar war, dass man auf dem Gehweg nicht mit dem Rad fährt, weil die mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Fahrbahn ja tatsächlich nicht den Eindruck macht, man solle dort nicht radfahren. Aber solange dort keine ordentliche Fahrbahn hergestellt wird, wird sich die Problematik nicht grundsätzlich ändern.

  • Ja, das mag sein. Die Überleitung vom Zweirichtungsradweg in der Schönberger Straße ist auch etwas unglücklich gestaltet:

    Auf diese Weise kann gleich noch ganz praktisch die LSA umfahren werden. Fühle mich immer etwas angekratzt, wenn ich an der Ampel von der Brücke kommend stehe und rechts auf dem Gehweg die Radler an mir vorbeisausen :D

    im Mai haben dort Kontrollen stattgefunden. In der OBR-Sitzung wurde anschließend berichtet:

    Zitat

    Herr *** von der Polizeistation Dietrichsdorf berichtet von den heute auf der
    Brücke durchgeführten Kontrollen, dass die Radfahrenden keine Sorge vor Gegenverkehr auf der Straße hätten. Das Problem sei der Straßenbelag.

  • Das Problem bei solchen Schildern ist: Bei den Verkehrsteilnehmern entsteht der falsche Eindruck, das Benutzen der Fahrbahn sei für den Radverkehr nur ausnahmsweise einmal an dieser Stelle erlaubt. An anderen Stellen müsse der Fahrradverkehr den Fußweg benutzen. Trotzdem kann ein solches Schild temporär eingesetzt durchaus Sinn machen.

  • Radfahrer MÜSSEN die Fahrbahn benutzen! Zumindest in der gezeigten Situation.

    Die Aufschrift auf dem Schild heißt ja:


    Fahrradpiktogramm und dann kommt "dürfen Fahrbahn benutzen".

    [image='27876','large'][/image]

    Also:

    Fahrradfahrende dürfen Fahrbahn benutzen.

    Und das Schild richtet sich an Autofahrende, die Leute anhupen oder Schlimmeres, die auf der Fahrbahn mit dem Fahrrad unterwegs sind. Ich denke nicht, dass Fahrradfahrende daraus ableiten, dass sie die Wahl haben, ob sie den Bürgersteig oder die Fahrbahn benutzen.

  • Radfahrer MÜSSEN die Fahrbahn benutzen! Zumindest in der gezeigten Situation.

    Tragischerweise haben wir hier [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10][Zusatzzeichen 1000-31] . Vermutlich war hier früher sogar [Zeichen 240][Zusatzzeichen 1000-31] und das würde erklären, warum man überhaupt jemanden auf das Fahrbahnradeln hinweisen will. ich erkenne da nämlich ein Muster darin, dass [Radwegbenutzungspflicht aufgehoben] in Kiel oft dort aufgehängt ist, wo im weiteren Straßenverlauf nach der Stadtgrenze die umliegenden Gemeinden [Zeichen 240] und [Zeichen 241-30] nutzen. In Kiel hatte man sich irgendwann anscheinend entschlossen, die B-Pflichten aufzuheben. Sie wären oft sicherlich auch juristisch nicht haltbar, weshalb ich davon ausgehe, dass auch die Gemeinden um Kiel herum rechtswidrige B-Pflichten aussprechen.

    Hat jemand (positive) Erfahrung darin, die STVBs direkt auf solche möglichen Rechtswidrigkeiten anzusprechen oder sollte man direkt klagen?

  • Und das Schild richtet sich an Autofahrende, die Leute anhupen oder Schlimmeres, die auf der Fahrbahn mit dem Fahrrad unterwegs sind. Ich denke nicht, dass Fahrradfahrende daraus ableiten, dass sie die Wahl haben, ob sie den Bürgersteig oder die Fahrbahn benutzen.

    Oftmals sind solche Hinweisschilder tatsächlich meistens dann aufgestellt, wenn daneben noch ein Angebotsradweg verläuft. Da kann ich mir gut vorstellen, dass ein Radfahrer dann doch eher dazu ermuntert wird, die Fahrbahn zu nehmen, wenn er es im Grunde auch so vor hatte, bislang aber stets von der motorisierten Gewalt davon abgeschreckt wurde. Im gezeigten Beispiel jedoch halte ich die Wortwahl auf dem Schild in der Tat für unglücklich gewählt, denn der Radfahrer hat hier keine andere Wahl. Es sei denn, mir sind die einschlägigen VZ bislang nicht bekannt, die auf dem Foto evtl. nicht zu sehen sind. Genauso gut könnte man das Schild auch mit einem Autosymbol ergänzen oder ein zweites Schild mir einem Autosymbol und dem gleichen Text aufstellen. Dann herrscht zumindest Gleichheit. Ändert aber noch immer nichts daran, dass beide angesprochenen Verkehrsmittelgruppen hier die Fahrbahn benutzen MÜSSEN. Somit, so denke ich, hat derjenige, der für das Aufstellen dieses Schildes zuständig war, leider nicht genug mitgedacht. Soll - so glaube ich - in Deutschland öfter vorkommen. ;)

    Ach, jetzt lese ich, dass dort [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10][Zusatzzeichen 1000-31] gilt. Dann kann man meinen Beitrag in die Tonne treten.

  • Leider habe ich es nur aus dem Auto gesehen, aber in Kiel gibt es wohl im südlichen Bereich des Knooper Weges eine Arbeitsstelle, bei der die beiden Fahrstreifen verschwenkt werden, so dass auf der einen Seite der dortige Schutzstreifen von Kraftfahrzeuge befahren werden muss. Sowas ist ja immer eine tolle Idee, so dass man daneben ein Zeichen 254 aufgestellt hat. Ich wüsste ja zu gerne, was da wohl ursprünglich mal in der Anordnung stand.

    Vielleicht könnte Klikkx für ein Foto dort vorbeifahren?

  • Hatten wir eigentlich schon mal irgendwo hier fallen lassen, dass die FDP die so genannte Ampel-Kooperation in der Kieler Ratsversammlung aufgelöst hat? Unter anderem, weil zu viele Parkplätze der Vernichtung zugeführt werden:

    FDP verlässt Rathaus-Kooperation – das sind die Reaktionen aus Kiel
    Die Ampel-Kooperation in der Kieler Ratsversammlung ist geplatzt. Die Kieler FDP steigt aus dem Bündnis mit SPD und Grünen aus. So regieren die anderen…
    www.kn-online.de

    Und irgendwie ist damit die Verkehrspolitik der FDP abschließend erklärt. Ungünstigerweise gibt es aber auch auf der schleswig-holsteinischen Landesebene so wie im Bund einen freidemokratischen Verkehrsminister, von dem ich nicht besonders viel mehr erwarte.

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  • Hatten wir eigentlich schon mal irgendwo hier fallen lassen, dass die FDP die so genannte Ampel-Kooperation in der Kieler Ratsversammlung aufgelöst hat? Unter anderem, weil zu viele Parkplätze der Vernichtung zugeführt werden:

    In Hannover löste sich die Rot-Gelb-Grüne Koalition auf, nachdem es bei den letzten Kommunalwahlen für Rot-Grün ohne Gelb reichte. In der Opposition angekommen beschimpfte die FDP im Zusammenhang mit einem Rückbau von Autoparkplätzen in einer Fahrradstraße den alten Koalitionspartner:

    "Die FDP im Rat schäumte: „Wer Grün wählt, muss mit der Grünen-Diktatur leben“, sagte deren Fraktionschef Wilfried Engelke, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)."

    aus: taz vom 21.1.22 "Fahrradfreundliche Stadt: Hannover opfert Parkplätze

    Gutes Vorbild: Die Stadt Hannover räumt Autos und ihren Stellplätzen nicht mehr zwangsläufig Vorrang ein."

    Fahrradfreundliche Stadt: Hannover opfert Parkplätze
    Gutes Vorbild: Die Stadt Hannover räumt Autos und ihren Stellplätzen nicht mehr zwangsläufig Vorrang ein.
    taz.de
  • Überall das Selbe: Die FDP macht Verkehrspolitik der 1970er Jahre, jetzt auch im kleinen Stade. Heute Abend im Ausschuss für Stadtentwicklung gibt es einen Antrag der FDP zum Bau einer (!) Veloroute. Vordergründig wird der erhöhte Platzbedarf z.B. für Lastenräder angegeben, aber eigentilch geht es der FDP darum, den bereits beschlossenen Ausbau der Harsefelder Straße zu verhindern. Dort könne man dann ja "breite Gehwege" bauen, die zum Radfahren freigegeben sind und dafür Parkplätze und Abbiegespuren erhalten.

    Ich gehe da heute Abend mal hin und höre mir an, wie sie mit diesem Antrag scheitern. Seit ich einem FDP-Ratsmitglied einen Auszug aus der RASt-06 zitiert habe, nach dem bei dem dort herrschenden Fuß- und Radverkehrsaufkommen ein gemeinsamer Geh- und Radweg mindestens 4,0m breit sein müsste, habe ich nichts mehr von dem gehört.

    Das Blöde ist, dass diese Spackos die FDP mit der Masche vermutlich sogar Wählerstimmen gewinnt. Im Oktober ist in Niedersachsen Landtagswahl.

  • In Kiel wurde in den vergangenen Wochen bei einigen Kraftfahrzeugen die Luft aus den Reifen gelassen. Die Polizei geht von politisch motivierten Taten aus, denn eine Gruppierung namens „Carbusters“ äußerte sich auf einem hinterlegten DIN-A4-Zettel zu den Zielen: „Ihr Auto wurde Ziel dieser Sabotage-Aktion, da es durch seine Größe unnötig viel Platz in der Stadt in Anspruch nimmt und/oder sehr viel CO2 ausstößt. Dieses Auto ist mehr als ein dreckiges Statussymbol, unter dem ihre Mitmenschen leiden.“

    Sabotage: Klimaaktivisten lassen in Kiel Luft aus Autoreifen
    Eine Gruppe, die sich „Carbusters“ nennt, hat in der vergangenen Woche bei mindestens zwölf Fahrzeugen im Innenstadtbereich von Kiel Luft aus den Reifen…
    www.kn-online.de

    In der öffentlichen Debatte ist klar: Da sind mal wieder die Grünen dran schuld mit ihrer „Anti-Auto-Haltung“, mit der Hass gegen Kraftfahrer geschürt würde:

    Sabotage an Autoreifen in Kiel: Opposition gibt Grün-Rot Mitschuld
    Hat auch die grün-rote Verkehrspolitik in Kiel zu den Reifenattacken der Aktivistengruppe „Carbusters“ geführt? Diese These vertritt die CDU, die der…
    www.kn-online.de