Sperrung von Bundesstraße - Ausweichweg ohne Winterdienst

  • Hallo,

    ja, Radfahren über Land hat immer noch das Image des Sonntagsausflugs.

    Aber mal ehrlich: Für 20km über Land benötigt man mit dem Auto 20 Minuten. Mit dem Rad 1 Stunde. Dazu kommt die Flexibilität und die Wetterunabhängigkeit.

    Es gehört schon einiges an "Biss" dazu, täglich weite Strecken über Land mit dem Rad zurück zu legen. Erst recht noch mehr Mut, ganz auf ein Auto zu verzichten. Und wenn das Auto schon mal vor der Tür steht...

    In den Großstädten spricht - im Vergleich zu Auto und ÖPNV - viel mehr fürs Rad.

    Ich selber wohne im Hamburger Speckgürtel und versuche die 8km über Land zum Bahnhof fast täglich mit dem Rad zurück zu legen. Organisatorisch ist es manchmal aber doch deutlich von Vorteil mit dem Auto zu fahren, z.B. wenn ich Abends irgendwo die Kinder abholen muss (und die dann natürlich schnell ins Bett sollen...) oder wir mit Freunden irgendwo verabredet sind. Meine Relation fahren schon einige mit dem Rad, aber trotzdem kommen auf einen Radfahrer immer noch vielleicht 100 Pkw.

    Winterdienst auf Radwegen außerorts? Gibt's das überhaupt irgendwo? Ich werde jetzt versuchen, das auf meiner Strecke durchzusetzen. Aber wenn nicht mal im Ort geräumt wird... Selbst in der "Fahrradstadt" Hamburg kämpft man um jeden Meter geräumten Radweg.

    Scheiße natürlich konkret auf Deiner Strecke, wo es nicht die Fahrbahn als legale Alternative gibt. Ich würde wahrscheinlich "einfach" die Fahrbahn nutzen, auch wenn es unbequem ist.

    Ich habe jetzt nicht Deinen Thread vollständig verfolgt, aber Presse hast Du angeschrieben? Einzelne Politiker? Hast Du andere "verbündete" Radfahrer gefunden?

    Was möchtest Du erreichen? Fahren auf der Fahrbahn oder ein geräumter Alternativweg?

  • Beitrag von Pirminator (29. März 2019 um 23:30)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • Moin,

    mir schon klar, dass Du 20km schneller schaffst, ich meistens auch. Nur fahren halt viele nicht so schnell. Evtl. ändert sich das ja mit der weiteren Verbreitung von Pedelec/S-Pedelec.

    Ich hab Deinen Blog schon gelesen, ist nur schon ein wenig her :whistling:

    Es muss doch andernorts ähnliche Fälle geben!?

    Natürlich schwierig wenn Du so gar keine Unterstützung findest. Hier im Forum, weil niemand ähnliche "Schwierigkeiten" hat und vor Ort, weil niemand so *** (wahlweise schlau/doof/tapfer/motiviert/verrückt) ist, auch im Winter mit dem Rad die Strecke zu fahren.

    Im Radforum lese ich immer wieder dass sich viele im Winter Spikereifen aufziehen. Das ist da wohl die einfachste Lösung...

  • Beitrag von Pirminator (30. März 2019 um 00:18)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • VG Hannover 7 A 3749/11 Urteil vom 03.05.12 ist zwar nicht an der Weinstraße gefällt worden, der Satz:

    Zitat

    Der Kläger rügt auch zu Recht, dass die angebotenen Alternativrouten unverhältnismäßig sind, und zwar schon allein deshalb, weil sie nicht in das Räum- und Streuprogramm der Beklagten aufgenommen sind.

    dürfte aber in Deinem Sinne sein.

    Dass man in Syke durch Benutzung der Richtung Stadtzentrum führenden Straßen einen geräumten und gestreuten Alternativweg von "nur" 2,7 km Länge hätte, war für das VG Hannover anscheinend kein Grund, der Klage nicht stattzugeben, bzw. diesen Umstand bei der angeordneten Bescheidung für beachtlich zu erklären.

    Das Urteil des VG Neustadt/Weinstraße über die Sperrung im Nordwesten von Kaiserslautern steht dem natürlich entgegen. Da die 3. Kammer dieses Gerichts auch für die Südwestpfalz zuständig ist, sieht es mit den Erfolgsaussichten leider eher mau aus. Die Kreisverwaltung und auch der Kreisrechtsausschuss als Widerspruchsbehörde orientieren sich dann doch eher an ihr örtliches Gericht.

  • Beitrag von Pirminator (30. März 2019 um 08:54)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • Diese Bundesstraße wird eh in den nächsten Jahren durchgehend zu einer Kraftfahrstraße ausgebaut, daher besteht sowieso mittelfristig keine Chance mehr, den Radverkehr auf dieser Straße zu halten.

    Was will man dann eigentlich mit Mofas, S-Pedelecs, Trecker und anderem langsamen Zeugs machen?

  • Beitrag von Pirminator (30. März 2019 um 19:13)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • in der Regel baut man nicht zurück.

    Die ehem. Bundesstraße wird auf den Landkreis übertragen, ob der will oder nicht. Der lässt die Straße verkommen, macht nur das Nötigste.

    Und wenn in 30 Jahren die heute neue Bundesstraße neu gemacht werden muss, hat man eine Ausweichroute: die alte Bundesstraße. Dort flickt man die größten Schadstellen, so dass sie für die Bauphase halten und nach Abschluss der Baumaßnahmen ist es wieder eine buckelige Kreisstraße mit wenig Verkehr :D

  • Beitrag von Pirminator (31. März 2019 um 08:56)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • Sorry, ich war eine Weile nicht hier (in diesem Forum) und habe deshalb hier noch nichts geschrieben.

    Aber ich kann Deine Probleme und Deinen Frust sehr gut nachvollziehen. Mir fallen jetzt auf Anhieb 6 Stellen hier in der Gegend ein, wo es mir so ging dass ich mich plötzlich Sperrungen für den Radverkehr ausgesetzt sah (sei es [Zeichen 254] oder Kraftfahrstraße) und ich keinerlei oder nur völlig unbrauchbare Alternativroutenbeschilderung finden konnte. Glücklicherweise es hier meist deutlich dichter besiedelt, so dass ich dann üblicherweise doch irgendwie weiterkomme. Bin aber auch schon Kraftfahrstraße gefahren.=O

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Sorry, ich war eine Weile nicht hier (in diesem Forum) und habe deshalb hier noch nichts geschrieben.

    Aber ich kann Deine Probleme und Deinen Frust sehr gut nachvollziehen. Mir fallen jetzt auf Anhieb 6 Stellen hier in der Gegend ein, wo es mir so ging dass ich mich plötzlich Sperrungen für den Radverkehr ausgesetzt sah (sei es [Zeichen 254] oder Kraftfahrstraße) und ich keinerlei oder nur völlig unbrauchbare Alternativroutenbeschilderung finden konnte. Glücklicherweise es hier meist deutlich dichter besiedelt, so dass ich dann üblicherweise doch irgendwie weiterkomme. Bin aber auch schon Kraftfahrstraße gefahren.=O

    Ich hatte so ein [Zeichen 254] mal in Südtirol, Vinschgau, abwärts, kurz vor einem Tunnel, und zwar nach der letzten Abzweigung in Richtung Dorf. Was sollte ich machen? Bin ich halt auf dem Rad mit 40 Sachen durch den Tunnel ...

  • Ich hatte so ein [Zeichen 254] mal in Südtirol, Vinschgau, abwärts, kurz vor einem Tunnel, und zwar nach der letzten Abzweigung in Richtung Dorf. Was sollte ich machen? Bin ich halt auf dem Rad mit 40 Sachen durch den Tunnel ...

    Meine Hemmschwelle, [Zeichen 254] zu mißachten, ist mittlerweile recht gering. Kommt natürlich drauf an, wo das ist. Bei einer 2+1 Umgehungsstraße eher nicht, bei 500m innerorts über eine Brücke juckt mich das mittlerweile kaum noch. Schon gar nicht wenn dem gelben Ableitungsschild vorher keine weitere Wegweisung mehr folgt und die nächste nutzbare Brücke über den Fluß in dieser Richtung 15km entfernt ist.

    (in der anderen Richtung wären es nur wenige hundert Meter gewesen, aber woher wissen?)

    Kraftfahrstraßen sind da für mich aber ein anderes Kaliber. War bisher auch nur einmal. Heute weiß ich das eine sehr gut zu fahrende Strecke parallel verläuft, kaum länger, nur etwas hügeliger. Nur gefunden hatte ich die halt nicht.

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Beitrag von Pirminator (10. Oktober 2019 um 22:05)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • Lass mich mal frei schlussfolgern: der Bund hat da eine Straße ohne Radweg hingesetzt. Was die Kommune macht, ist nicht Sache des Bundes.

    Nu ja, dann muss man halt als Radfahrer auf der Bundesstraße fahren, denn es gibt ja keinen Radweg. Sollte der Bund auf die Idee kommen, [Zeichen 254] aufzustellen, müsste er eine in seiner Verantwortung liegende Führung für Radfahrer anbieten.

  • Beitrag von Pirminator (10. Oktober 2019 um 22:56)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • Beitrag von Pirminator (10. Oktober 2019 um 23:08)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).
  • Die Klage (die nicht von mir stammt) wurde abgewiesen, da nach Ansicht des Gerichts nicht in die Widmung eingegriffen wird. Das Gericht hat sich dazu aber sehr kurz verhalten, gibt also nichts "lesenswertes" im Urteil.

  • Hast du wenigstens diesen Faden überhaupt gelesen...!? :/

    Ja. Deswegen ja die sarkastische Schlussfolgerung aus dem »seht doch zu, wo ihr bleibt« der Behörden. Also: wieso darf der Kreis in die Benutzungsmöglichkeit einer Bundesstraße eingreifen, und so weiter. Es soll ja Leute geben, die behaupten, die BRD sei ein Rechtsstaat. Nun, dann sollen sie es mal beweisen. Zum Beispiel mit dem Schutz von Menschenwürde, Leben und körperlicher Unversehrtheit bei der Fahrradfahrt von A nach B - über Stock und Stein im dunklen Wald ist das nicht gegeben.

  • Beitrag von Pirminator (13. Oktober 2019 um 08:37)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (25. Februar 2020 um 00:06).