24. August: Sicher Radfahren

  • Morgen ist mal wieder Verkehrssicherheitstag, dieses Mal auf dem Wandsbeker Marktplatz:

    Wie wär’s, kommt jemand mit? Vielleicht könnten wir mit den Beamten ja mal tatsächlich darüber sprechen, dass auch die Führung des Rad- und Fußverkehrs innerhalb von Arbeitsstellen etwas mit Sicherheit zu tun hat.

  • Es gibt ja nicht nur Arbeitsstellen, sondern allgemein Schutzstreifen und benutzungspflichtige Radwege, die so dicht an Kraftparkzeugen längsführen, dass man die aus meiner Sicht überhaupt nicht sicher nutzen kann.

    Vielleicht können die einem sagen, wie man sich dort sicher und korrekt verhält.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • liegt direkt vor meiner Haustür, wenn ich morgen Abend spontan Zeit habe komme ich vorbei!

    Edit: Die Beispiele schlechter Baustellen (inkl. Ort) am besten ausgedruckt mitbringen, vielleicht hilft das Team Blau zur Veranschaulichung.

  • Wer sich auf den Weg zum Wandsbeker Markplatz machen möchte, sollte als Einstimmung unbedingt:

    entweder von Norden über den Ring2 anfahren, hier etwa Höhe Straßburger Straße.


    Oder aber aus Richtung Innenstadt kommend die Wandsbeker Chaussee längs. Da wird man aktuell gleich mehrfach mental in die Knie gezwungen.

    direkt in der Lübecker Straße / Steinhauerdamm wird der neue Radfahrstreifen für Radfahrer gesperrt. Die dürfen sich dann mit den Fußgängern auf dem Gehweg kabbeln.

    ein paar hundert Meter weiter an der Wartenau dann auch Auflösung Radweg. Der Pöbel darf sehen, wo er bleibt. hier am besten Fahrbahn nutzen.

    nochmal ein paar hundert Meter weiter an der U-Ritterstraße: da hat man eine "protected bike lane" eingerichtet. krankt aber am Fahrradstraßensyndrom: Autos stehen da trotzdem drauf.

    und richtig schön wirds an der U-Wandsbeker Chaussee:

    Schon seit Monaten so. Polizei hat sich mit Hochbahn im Vorfeld abgestimmt. "geht nicht anders". Vulgo: "geht anders, machen wir aber nicht".

    Wenn man das überlebt hat, gibt das schon mal den richtigen Stimmungsimpuls bei der Kommunikation zum Thema "Sicherheit" mit der Rennleitung. <X

  • Wir lernen:

    »Eine der häufigsten Unfallursachen: das Befahren von Radwegen auf der falschen Straßenseite. „Grundsätzlich gilt: Linksradeln ist verboten, außer es ist durch Verkehrsschilder ausdrücklich erlaubt“; so ein Polizeisprecher.«

    https://www.mopo.de/hamburg/polize…hr-auf-31162090

    Abgesehen davon, dass es in diesen Fällen meist nicht »erlaubt«, sondern »angeordnet« ist, stellt sich einem die uns altbekannte Frage, ob das Unfallrisiko mit Blauschild geringer wird.

  • Die Anordnung ist ja versuchter Mord.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • die Fahrradstaffel war überraschend ehrlich und hat sich meiner Kritik nicht grundsätzlich verschlossen.

    Baustellen 1: ja, muss was gemacht werden, müsste oft besser laufen, leider gibts an jedem PK eine StVB, nichts zentrales.

    Falschparker 1: die Verwahrstelle (Autoknast) ist oft bereits am späten Vormittag voll. Jetzt kann man nicht mehr abschleppen lassen. Umsetzen lassen geht nicht, weil keine Parkplätze frei sind. Aber man plant jetzt wohl eine 2. Verwahrstelle zu bauen.

    (gut, es sind Parkplätze frei. Mehr als genug. Rahlstadt, Harburg... DAS wär mal Strafe für abgeschleppte Autofahrer. Und hoffentlich macht das keine Schule. ;) Einige wenige Falschparker opfern sich, zahlen Verwahrgebühren fürs nicht-Abholen, damit andere Falschparker nicht abgeschleppt werden können.)


    Eng-Überholer: Fahrradstaffel hat rechtlich die Möglichkeit, Eng-Überholen zu ahnden. Also auch das selbst eng überholt werden. Wurde auch schon gemacht: In Zivil in der Simon-von-Utrecht-Straße. Und nicht nur Ansprache der Überholer - nee, am Ende der SvU wurde zur Kasse gebeten.

    Falschparker 2: ca. 100 Stellen bei der Polizei (Angestellte im Polizeidienst) sind/werden ausgeschrieben. Sollen dort abzetteln, wo die Mitarbeiter vom LBV nicht kontrollieren.

    Geisterradler: auf meine Frage nach Quote Abzetteln:Ansprache kam keine konkrete Antwort. Aber so wie vermutet: bei Schwerpunktkontrollen Verwarngeld, bei "unterwegs-kontrollen" dann Verwarngeld, wenn renitenter Geisterradler, sonst Ansprache/mündl. Verwarnung.

    Baustellen 2: auf meine Nachfrage, was ich denn als betroffener Bürger tun könne, wenn eine Baustelle mal wieder scheiße eingerichtet sei: an die StVB wenden. Auf meine Nachfrage, was ich mache, wenn die nicht reagiert: an die VD wenden. Auf meine Nachfrage, was ich mache, wenn die auch nicht reagiert: tja... Beschwerdestelle.

    Das werd ich mal ausprobieren.

    Und sonst so: Generelle Unzufriedenheit bei der Fahrradstaffel über die personelle Ausstattung.


    Gerhart hatte wohl einen anderen Gesprächspartner als ich. Wenn ich an die Tante gekommen wäre... :rolleyes:

    Radweg mitten in der Dooringzone? - "müssen Sie halt gucken. Und hier, so ein Reflektorband am Oberarm, damit werden Sie gesehen!"

    hallllllleluja!

    Bei allem Ärger: den Vogel hat mal wieder die Verkehrswacht abgeschossen.

    die waren zu dritt vor Ort. auch bei 2 Kindern, die auf dem Parcours radeln wollten fand kein Einstellen der Kinnriemen statt. Ich hab mir das noch ein paar Minuten angesehen und wollte eigentlich Zahlen sammeln.

    Aber bereits nach 10Minuten bin ich dazwischen gegangen. Einem knapp 4-jährigen Mädchen wurde ein Helm aufgesetzt, bei dem des Riemengeraffel hinter den Ohren verlief und am Hals(!!!!) verschlossen wurde. Nicht unterm Kinn. Am Hals!


    Mich ärgert da nur, dass ich zugelassen hab, dass die Lütte damit überhaupt losfährt. Als ich nachfragte, ob das der neue Strangulationshelm sei:
    "hä?"

    "Der Kinnriemen ist nicht eingestellt. Wenn die Lütte den Helm verliert, läuft sie Gefahr, stranguliert zu werden"

    Die Mutter schaute mich entsetzt an, der Typ von der Verkehrswacht kam wieder mit "normalerweise stellen wir die ein, aber wenn viel Andrang ist, schaffen wir das nicht"
    "Ach, viel Andrang? hier sind gerade ZWEI Kinder! Sie haben hier bei noch KEINEM Helm den Kinnriemen eingestellt!"

    Und prompt wurde beim nächsten Helm der Kinnriemen eingestellt. Aber auch nur, weil ein Fotograf nach einem Bildmotiv Kind + Verkehrswacht + Parcours gefragt hatte. Danach weiter wie bisher: Helm auf, hinten feststellen, fertig. losfahren.

    Gnaaaaaa...

  • Radweg mitten in der Dooringzone? - "müssen Sie halt gucken. Und hier, so ein Reflektorband am Oberarm, damit werden Sie gesehen!"

    Ich wollte eigentlich konkret wissen, was die Polizei vorschlägt, wie man sich als Radfahrer verhalten sollte, wenn ein Radweg in der Dooring Zone verläuft.

    Langsam fahren, vorausschauend fahren. Gelbe Armbinde, damit ich gesehen werde. Ich müsse ja Radwege benutzen. Ich könnte aber auch auf der Straße fahren, da würde vermutlich niemand was gegen tun. Aber ich müsse auf Radwegen fahren. Sie würde dies jedenfalls tun.

    Die hatten da noch so Prospekte "PKW - Radfahrer / Radfahrer - PKW" rumliegen. Herausgeber ist das BMVI.

    Gibt es hier auch zum Download: https://www.bundesregierung.de/Content/Infoma…rad_321828.html

    Auf Seite 15:

    Zitat

    Wenn vor einem Radfahrer plötzlich eine Autotür auffliegt, fehlt die Zeit zum Reagieren. Der Unfall ist vorprogrammiert.

    [...]

    Für Radfahrer gilt: Halten Sie ausreichend Sicherheitsabstand zu parkenden Autos.

    Da halte ich mich lieber an das, was das BMVI sagt, die schreiben die Gesetze zusammen und sind damit praktisch die Legislative. Das Wort der hintersten Stelle der Exekutive ist eher nicht relevant. Gesunder Menschenverstand sagt auch, dass man nicht in der Dooring Zone fahren sollte.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Gerhart Das "Langenscheidt"-Teil ist ganz ok. Hatte mir mal vor paar Monaten einen Satz bestellt. Aber liegen hier nun doch rum. ?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)