Hamburg - Unfälle mit Radfahrern

  • Zitat

    Einem Autofahrer zu erklären, dass Autofahren Mist ist, ist so, als wollte man einem Abrahamiten erklären, dass es keinen Gott gibt.


    Ich finde der Vergleich hinkt. Einerseits unterstütze ich die Aussage in ihrer Totalität nicht, denn Autofahren hat seine Berechtigung. Zwar Überwiegen bei zunehmender Siedlungsdichte die Nachteile immer mehr, auf dem platten Land steigert ein Auto die Lebensqualität aber ungemein und die Vorteile des MIV überwiegen die Nachteile deutlich. Andererseits tendiere ich in der Gottfrage auch zum Agonstiker.


  • Ich finde der Vergleich hinkt. Einerseits unterstütze ich die Aussage in ihrer Totalität nicht, denn Autofahren hat seine Berechtigung. Zwar Überwiegen bei zunehmender Siedlungsdichte die Nachteile immer mehr, auf dem platten Land steigert ein Auto die Lebensqualität aber ungemein und die Vorteile des MIV überwiegen die Nachteile deutlich. Andererseits tendiere ich in der Gottfrage auch zum Agonstiker.

    Vergleiche hinken immer :)
    Aber die Reaktionen der Menschen sind sich doch ähnlich, wenn man die Grundfeste ihres Weltbilds angreift.

    Wo es keinen funktionierenden ÖPNV gibt, steigert das Auto die Lebensqualität. Wo es keine funktionierenden gesellschaftlichen Strukturen gibt, kann eine Religion auch große Vorteile schaffen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Wo es keinen funktionierenden ÖPNV gibt, steigert das Auto die Lebensqualität. Wo es keine funktionierenden gesellschaftlichen Strukturen gibt, kann eine Religion auch große Vorteile schaffen.

    Das wäre eigentlich ein Thema für einen eigenen Thread. Überschrift: "Das Auto als Religion und Weltanschauung" oder "Die Blinden Flecken der Autogesellschaft"
    Kennt jemand zufällig dieses Animationsvideo mit dem Titel "Wie funktioniert das Geld?"? Eigentlich müsste man so einen Kurzfilm mal zum Thema PKW machen. Das könnte ein Erfolg werden :)

  • Das wäre eigentlich ein Thema für einen eigenen Thread. Überschrift: "Das Auto als Religion und Weltanschauung" oder "Die Blinden Flecken der Autogesellschaft"
    Kennt jemand zufällig dieses Animationsvideo mit dem Titel "Wie funktioniert das Geld?"? Eigentlich müsste man so einen Kurzfilm mal zum Thema PKW machen. Das könnte ein Erfolg werden :)


    Ja Heilix Blechle!

  • Aber die Reaktionen der Menschen sind sich doch ähnlich, wenn man die Grundfeste ihres Weltbilds angreift.


    Na ja..., die negativen Begleiterscheinungen des Autos sind relativ einfach nachzuweisen. Der Nachweis, dass es (einen) Gott nicht gibt, ist ebenso schwer zu erbringen, wie der DASS es einen gibt... :S

    Es würde sich schon einiges ändern, wenn man jeden Autler mit den realen Kosten belasten würde, mit der sein Fortbewegungsmittel volkswirtschaftlich subventioniert wird. Dagegen dürften auch streng gläubige Autofetischisten kaum widerlegbare Argumente finden.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Nun, Züge werden auch volkswirtschaftlich subventioniert. Den Autoverkehr volkswirtschaftlich zu subventionieren, halte ich da nicht für völlig falsch. Zu behaupten, Autoverkehr habe keinen Nutzen, ist so schließlich nicht richtig.

    Es geht letztendlich nur darum, in einer modernen Zeit immer das effizienteste Verkehrsmittel zu wählen. Da scheidet das Auto in der Stadt einfach derart schlecht ab, dass es keinen Sinn macht, dieses so zu überfördern, wie es in den letzten Jahrzehnten erfolgt ist. Eine generelle Infragestellung der Existenzberechtigung des Autos ist aber m.E. auch verfehlt.

  • Eine generelle Infragestellung der Existenzberechtigung des Autos ist aber m.E. auch verfehlt.


    Zustimmung, aber: Autos müssen weder 2 Tonnen wiegen, noch 300 PS haben, noch mehr als 5 Liter verbrauchen. Auch müssen sie in Städten nicht 50 Km/h fahren und auf Autobahnen reichen 120 Km/h auch. Entsprechende Vorgaben würden in kurzer Zeit aus dem Fetischobjekt ein Verkehrsmittel machen. Das aber ist politisch nicht gewollt.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Ich hatte es ja schon ein paar Mal hier im Forum angedeutet, aber ich finde diese Kommentare unter solchen Unfallmeldungen absolut schlimm. Ich habe langsam das Gefühl, dass dieser Hass auf Radfahrer ganz ähnliche Dimensionen annimmt wie der Hass auf Ausländer: Wenn man dem Stammtisch glauben darf, sind alle Ausländer kriminell, nur wegen der sozialen Hängematte hier und wollen uns alle umbringen.

    Und wenn die Kombination Radfahrer und Ausländer dann zusammen auftritt, ergibt das dann wohl sowas hier:

  • Und wenn die Kombination Radfahrer und Ausländer dann zusammen auftritt

    Ja, dieser Artikel regt zum Nachdenken an... Ich finde es aber gut, dass die Politik bis hin zu Ministern sehr besorgt ist, wenn ein Radfahrer fast über den Haufen gefahren wird. Und ich fühle mich als Radfahrer ernst genommen, wenn die Polizei alles daran setzt und Zeugenaufrufe startet, wenn ich als Radfahrer bedrängt werde!

  • Die Frage ist aber ob das jetzt an der Tatsache lang, dass die mit dem Rad unterwegs waren oder an der Tatsache, dass es Ausländer/Flüchtlinge waren. In wie weit hat der Umstand, dass ein Mitarbeiter im Asylbewerberheim die Anzeige erstellt hat die Reaktion beienflusst?

    Finde es gut, dass da gegen vor gegangen wird, aber man muss auch klar sehen, dass sich die Polizei da nicht immer so vorbildlich verhält. Aber man darf ja hoffen, dass dies irgendwann mal normal sein wird.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Natürlich war der Auslöser der Aufregung, dass es sich um Asylbewerber handelte. Es interessiert nämlich Niemanden, und schon gar nicht irgendwelche Minister, wenn ein Radfahrer sich bedrängt fühlt... Es wäre aber wünschenswert, wenn die entsprechenden Stellen bei jedem deratigen Vergehen in Wallung kommen würden.

  • Heute ein neuer Fall für den Ride of Silence.

    Gerade im Hamburg Journal gesehen. Man könnte kotzen! ;(
    Rechtsabbiegende LKW geht auch anders, wie ich heute Morgen erlebt habe: https://youtu.be/xC-G1jGLsjg
    Obwohl ich doch bezweifeln möchte, dass der Fahrer sehen konnte, ob er beim Abbiegevorgang jemanden gefährdet, oder nicht...

    Egal... Schon wieder mal ein furchtbarer rechtsabbiegender-LKW-Unfall. Wie viele noch?

  • Nein, der Videoersteller beachtet dieses Zeichen auch gern mal. Wenn die Rechtsabbiegespur voll und/oder die Ampel rot ist.

    Da das Verkehrszeichen aber falsch aufgestellt ist, fährt man auf der Straße genau richtig. Und eigentlich müssten die Fußgänger dann auch die Straße benutzen. Solche Schilder müssen rechts des Verkehrsweges aufgestellt werden, da sie für den Verkehrsraum links von ihnen gelten. - Schlagt mich, ich kann jetzt aber keinen Paragraphen nennen.
    Ferner ist das eine Kombination, die gemäß StVO gar nicht mehr angeordnet werden soll, worihn aber leider kein zwingender No! versteckt ist, sondern ein "es sei denn, daß..." - Juristensemantik, wird nicht in der Schule gelehrt.

    Und ja, ich sehe direkt wie man mich nun auch verstehen kann: Prinzipienreiter und Zwangsprotestler.
    Ich würde wahrscheinlich auch so fahren, wie es in dem Video der Fall ist. Vorausgesetzt ich bin flott unterwegs und die Straße ist soweit frei. Auf dem Fuß/Radweg aber dann, wenn ich langsam bin (weil z.B. K.O.), ich voraussichtlich viele Fahrzeuge in ihrem ungebremsten Vorwärtsdrang behindern würde, oder die Abbiegespur voller ist.

    Was den LKW betrifft, ja sehr vorbildlich.

  • Da das Verkehrszeichen aber falsch aufgestellt ist, fährt man auf der Straße genau richtig. ... Solche Schilder müssen rechts des Verkehrsweges aufgestellt werden,

    Erstens stehen Schilder nur "in der Regel rechts", können also auch mal woanders stehen.
    Zweitens findest Du mit Sicherheit bundesweit keinen Richter, der auf dieser Grundlage in Deinem Sinne urteilen würde.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab