Neues aus Stade

  • Ich bin dort länger nicht mehr gewesen, habe das aber eher als asphaltierten Feldweg in Erinnerung.

    Bis ca. 2014 da das Gewerbe angesiedelt wurde, war das vermutlich auch nur ein Feldweg. Ob das danach geändert wurde und auf welchem Abschnitt wird man dem Weg nicht ansehen. Und es scheint in dieser Gegend auch nicht üblich zu sein am Ende der Strasse bzw. am Beginn des asphaltierten Feldweges Schilder aufzustellen wie Z.250 oder Z.260 mit LuF frei.

  • Und es scheint in dieser Gegend auch nicht üblich zu sein am Ende der Strasse bzw. am Beginn des asphaltierten Feldweges Schilder aufzustellen wie Z.250 oder Z.260 mit LuF frei.

    Und falls doch, dann macht man es auf jeden Fall irgendwie falsch. :)

    Hier zum Beispiel dürfen keine Fahrzeuge fahren, aber die, die es verbotener Weise doch tun, dürfen höchstens 30 km/h fahren. Radfahrer und landwirtschaftliche Fahrzeuge, die diesen Weg illegal befahren, dürfen auch schneller fahren.

  • Bis ca. 2014 da das Gewerbe angesiedelt wurde, war das vermutlich auch nur ein Feldweg. Ob das danach geändert wurde und auf welchem Abschnitt wird man dem Weg nicht ansehen.

    Ich war am Samstag dort. Das Bild entstand etwa auf Höhe der Unfallstelle. Bis dahin gibt es keine Beschränkungen.

    Hier aus der Gegenrichtung: die grüne Halle ist auch auf den Bildern in der Zeitung zu sehen.

    Ich glaube, an der Einmündung zur K54 soll man anhalten. :)

    Und noch etwas Erfreuliches: Der bisher zuständige MA meiner Lieblings-Verkehrsbehörde hat innerhalb der Stader Stadtverwaltung einen neuen Job. Es kann eigentlich nur besser werden.

  • Und noch etwas Erfreuliches: Der bisher zuständige MA meiner Lieblings-Verkehrsbehörde hat innerhalb der Stader Stadtverwaltung einen neuen Job. Es kann eigentlich nur besser werden.

    weggelobt?

    Und: wohin? Vielleicht hat er an neuer Stelle ganz andere Möglichkeiten für Fehltritte? :D

  • Ich war am Samstag dort. Das Bild entstand etwa auf Höhe der Unfallstelle. Bis dahin gibt es keine Beschränkungen.

    Das bedeutet auf dieser Landstraße darf mit Tempo 100 gefahren werden. :/

    Links und rechts stehen zahlreiche Bäume.

    Das erinnert mich an diese Nachricht des NDR von gestern, 13.4.2021:

    "Weniger Menschen auf der Straße, weniger Unfälle: Im Corona-Jahr 2020 sind bei Verkehrsunfällen in Niedersachsen so wenig Menschen wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1953 gestorben. Lediglich bei den tödlichen Unfällen mit Straßenbäumen auf Landstraßen blieb die Zahl der Verkehrstoten nahezu konstant.

    (...)

    Die Zahl der bei sogenannten Baumunfällen tödlich verunglückten Menschen stieg 2020 gegenüber 2019 um einen auf 121, wie Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2020 sagte. Knapp die Hälfte der dabei tödlich Verunglückten waren nicht älter als 34 Jahre. "Das zeigt: Zu hohes Tempo und auch nur sehr kurze Unaufmerksamkeit oder Ablenkung ist lebensgefährlich", warnte Pistorius."

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…hrstote182.html

    Wenn dem so ist, warum wird dann an so einer Stelle, wie im Foto zu sehen, nicht eine deutliche Tempobegrenzung angeordnet (und kontrolliert!)? Das würde ja möglicherweise nicht nur den Bäumen gut tun, sondern hätte vielleicht auch bei dem schwer verletzten Radfahrer dazu beigetragen, dass der Unfall glimpflicher für ihn verlaufen wäre. Nicht zuletzt würden damit auch weniger Baumunfälle und damit Autofahrer als Unfallopfer zu verzeichnen sein, wenn ein deutlich niedrigeres generelles Tempolimit auf Landstraßen gelten würde und/oder häufiger niedrige Tempolimits angeordnet werden an Gefahrenstellen, wie sie auf dem Foto zu sehen sind.

  • Wenn dem so ist, warum wird dann an so einer Stelle, wie im Foto zu sehen, nicht eine deutliche Tempobegrenzung angeordnet (und kontrolliert!)?

    -> StVO §3 (1)

    Zitat

    Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen.

  • So sieht der Weg übrigens etwas weiter aus. Das Fahrrad quer zum Größenvergleich. Wie kommt man auf die Idee, dass man dort 100km/h fahren darf, nur weil kein explizites Tempolimit angeordnet ist?

  • -> StVO §3 (1)

    (Präventive) Kontrollen , ob diese Vorschrift eingehalten wird und damit "Knöllchen" mit TBNR 103600 oder TBNR 103618 (100 €), gibt es aber vermutlich selten . Erst wenn durch einen Unfall das Gegenteil offensichtlich ist , wird bebußt. Das wohl üblicherweise nach TBNR 103854 ( 35€) und nicht nach TBNR 103620 oder TBNR 103602 ( 145€ )

  • So sieht der Weg übrigens etwas weiter aus. Das Fahrrad quer zum Größenvergleich. Wie kommt man auf die Idee, dass man dort 100km/h fahren darf, nur weil kein explizites Tempolimit angeordnet ist?

    Gegenfrage: Was spricht dagegen, grundsätzlich Tempo 60 auf Landstraßen als Höchstgeschwindigkeit anzuordnen?

    Was spricht dagegen im konkreten Fall ein noch niedrigeres Tempolimit anzuordnen. Dein Foto sieht so aus, dass ich Tempo 30 für angemessen halte als Höchstgeschwindigkeit. Wie schnell würdest du sagen, sollte man auf der fotografierten Landstraße fahren?

    Bei dem konkreten Unfall wurde der Radfahrer so gerammt, dass sein Fahrrad oben auf einem ca. 2m hohen Stromkasten landete.

    NDR vom 5.4.2021: https://www.ndr.de/nachrichten/ni…neburg5428.html

    Es wird keine konkrete Geschwindigkeit genannt. Aber vermutlich war die Autofahrerin schneller als mit Tempo 30 unterwegs. Was meinst du, wie schnell sie gefahren ist?

    Dass Autofahrer sehr viel schneller fahren als erlaubt, das muss man leider immer wieder beobachten. Ich halte deutlich niedrigere Tempolimits und effektive Kontrollen für ein probates Mittel, diese Raserei zu stoppen. In dem bereits weiter oben zitierten NDR-Bericht, in dem unter anderem auf die gestiegene Zahl der Unfälle berichtet wird, bei denen Autofahrer Bäume beschädigt oder zerstört haben, wird explizit auf zu hohes Tempo als Unfallursache hingewiesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (14. April 2021 um 11:39) aus folgendem Grund: Rechtschreibung dass statt das

  • So lange niemand gefährdet wird, liegt ja auch eigentlich kein nachweisbarer Verstoß vor, oder?

    Das hört sich jetzt fast ein bisschen so an, als wolltest du Raser in Schutz nehmen.

    Über die Gründe für Raserei schreibt der WDR am 23.7.2011 rückblickend auf die ersten Ansätze Tempo 100 als verbindliche Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen einzuführen, das war 1971:

    "Angstlust" auf Geschwindigkeit

    Auch 2010 ist die "nicht angepasste Geschwindigkeit" Unfallursache Nummer eins. Während Frauen vorsichtiger am Steuer agieren, ist Geschwindigkeit vor allem Männersache, sagt der Hamburger Verkehrspsychologe Rüdiger Born. Männer verkörperten "in unserer Gesellschaft eher Werte wie Durchsetzungsfähigkeit oder das Erreichen und Überschreiten, Hinausschieben von Leistungsgrenzen". Hinzu komme, ergänzt Schallaböck, die sogenannte Angstlust, also das Bedürfnis, Spaß an der Angst zu haben: "Es soll nicht gefährlich sein, aber es soll ängstlich machen."

    https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag5596.html

    Was hat sich geändert seit 2010? Vielleicht, dass die Frauen in Sachen "Angstlust" aufgeholt haben? Im konkreten Fall war es eine Autofahrerin, die den Radfahrer rammte. Dass dabei hohe Geschwindigkeit eine Rolle gespielt hat, ist nicht bewiesen. Da dort kein Tempolimit angeordnet ist wird es schwer werden, überhaupt erst mal zu einer Einschätzung zu kommen, welches Tempo denn angemessen gewesen wäre. Oder wird einfach nur so getan: Der Unfall ist ja dadurch passiert, dass die Autofahrerin in den Gegenverkehr gefahren ist. Das Tempo spielt keine Rolle? :(

  • So sieht der Weg übrigens etwas weiter aus. Das Fahrrad quer zum Größenvergleich. Wie kommt man auf die Idee, dass man dort 100km/h fahren darf, nur weil kein explizites Tempolimit angeordnet ist?

    Was wäre denn Ihrer Meinung nach ein angemessenes Tempo, um diesen Weg zu befahren?

    Ich plädiere für Tempo 30 als Obergrenze.

    Wenn dort allerdings kein konkretes, niedriges Tempolimit angeordnet ist, dann wird es schwer werden, einem Autofahrer dort einen Tempoverstoß nachzuweisen so lange er unter 100 km/h fährt.

    Sie schreiben ja selbst:

    So lange niemand gefährdet wird, liegt ja auch eigentlich kein nachweisbarer Verstoß vor, oder?

    Wenn dort ein Autofahrer aber mit knapp Tempo 100 einen Fußgänger oder Radfahrer überfährt, dann wird der Autofahrer möglicherweise sagen: "Komisch, ich bin doch hier schon immer mit Tempo 100 lang gefahren, es ist noch nie was passiert.

    Sie hatten ja weiter oben schon mal eine ähnliche Straße mit vergleichbarem Querschnittsprofil fotografiert.

    Dort war Tempo 30 angeordnet.

    Ja, die Schilderkombination war etwas kurios und das war der eigentliche Grund dafür, dass Sie das Foto vorgestellt hatten. Aber dass dort an einer Straße ein Tempo 30 Schild steht, die der Straße auf dem Bild gleicht, auf dem Sie ihr Fahrrad quer gestellt haben, ist offensichtlich.

  • Was wäre denn Ihrer Meinung nach ein angemessenes Tempo, um diesen Weg zu befahren?

    Ich plädiere für Tempo 30 als Obergrenze.

    Ich hatte dort Rückenwind und bin auf 35km/h gekommen, das hat funktioniert. Wären mir andere Fahrzeuge oder Wirbeltiere begegnet, hätte ich vermutlich das Tempo reduziert.

    Auf dem Weg auf dem unteren Bild war ich auch schon schneller, denn das Tempolimit gilt ja nicht für Radfahrer.

  • So sieht der Weg übrigens etwas weiter aus. Das Fahrrad quer zum Größenvergleich. Wie kommt man auf die Idee, dass man dort 100km/h fahren darf, nur weil kein explizites Tempolimit angeordnet ist?

    Naja, ich wüßte nicht, was dagegen spräche. Der Belag sieht wie bei einer handelsüblichen Landstraße aus. Die Breite schätze ich auf auf die Breite eines Fahrstreifens. Wer auf einer stinklangweiligen Landstraße 100 fahren kann, kann es dort auch. Der einzige Unterschied ist, dass man auf halbe Sicht anhalten können muss. Da es aber schnurgerade ist, ...

  • Sorry, gemeint war "...dass man dort immer 100 km/h fahren darf". Die Argumentation von Herrn Ullie war doch, dass die Leute glauben könnten, sie hätten ein Anrecht, 100km/h zu fahren, wenn das nicht durch ein explizites Tempolimit untersagt wird.

    Wenn man da ganz alleine ist, halte ich es dort auch für genauso (un)gefährlich wie auf einer Landstraße bei Gegenverkehr.

  • Sorry, gemeint war "...dass man dort immer 100 km/h fahren darf". Die Argumentation von Herrn Ullie war doch, dass die Leute glauben könnten, sie hätten ein Anrecht, 100km/h zu fahren, wenn das nicht durch ein explizites Tempolimit untersagt wird.

    Wenn man da ganz alleine ist, halte ich es dort auch für genauso (un)gefährlich wie auf einer Landstraße bei Gegenverkehr.

    In Frankreich zum Beispiel gilt auf je Richtung einspurigen Landstraßen generell eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80. Das finde ich immer noch zu schnell. In dem konkreten Fall Klethener Weg halte ich Tempo 100 für sehr viel zu schnell, auch bei guter Sicht und ohne Gegenverkehr. Die Fahrbahn ist einspurig und sehr schmal, das Bankett unbefestigt.

    Beidseitig stehen Baumreihen. Die Chance schon bei einem kleinen Fahrfehler, der sie aus der Spur bringt, eine Lücke zwischen den Bäumen zu erwischen ist bei Tempo 100 sehr gering.

    Und warum sollte man dort kein Tempolimit von 30 km/h anordnen? Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann sehen Sie kein Problem darin dort mit Tempo 100 lang zu fahren, wenn kein Gegenverkehr in Sicht ist? Tut mir leid, dem kann ich nicht folgen. Schon alleine wegen des "Gewöhnungseffektes" nicht. Wer dort häufiger lang fährt, der läuft Gefahr, dort regelmäßig zu schnell lang zu fahren. Und irgendwann lässt die Aufmerksamkeit nach, oder es findet eine Ablenkung statt. Und dann kann das böse enden, besonders für einen Radfahrer oder einen Fußgänger oder auch für einen der Bäume am Straßenrand (und dann auch für den Autofahrer). Die Bäume zumindest stehen immer da. Und zwar sehr dicht am Straßenrand.