In Kiel macht man Ernst und reißt die Holstenbrücke inklusive des Berliner Platzes als Relikte der autogerechten Stadt ab.Die Hintergründe dazu lesen sich tatsächlich ganz interessant, der Großteil des motorisierten Verkehrsaufkommens nutze diese Strecke durch die Innenstadt lediglich als Abkürzung, also verwandelt man einen Teil des Verkehrsraums in einen kleinen Kanal, um die Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen, gleichzeitig die Luftschadstoffe zu senken. Soweit, so schick.
Ich war dort am Wochenende mit @Lischen-Radieschen unterwegs und mir standen ja umgehend die Haare zu Berge.
Für den Kraftverkehr ist das eine einigermaßen blöde Sache, denn die Strecke ist seit Anfang des Monats gesperrt, man muss also jetzt schon einen Umweg fahren. Für den Radverkehr ist das jetzt noch blöder, denn man darf einen Teil der Arbeitsstelle mit Schrittgeschwindigkeit durchfahren, einen anderen nicht, und dazu gesellen sich natürlich noch brandneue Gefahrenstellen.
Das erste Kunstwerk steht an der Andreas-Gayk-Straße in Höhe der Hafenstraße. Heute haben wir alles da, dachte man sich, und stellte einfach alles auf, was der Verkehrszeichenkatalog zu bieten hatte.
Keine Ahnung — mit dem möchte man offenbar signalisieren, dass man hier mit dem Rad fahren dürfe. Aber wo? Auf der Fahrbahn? Auf dem Schutzstreifen? Auf dem Gehweg? Vermutlich auf dem Gehweg, denn dort hinten lockt schon gleich das nächste Zeichen 240. Trotzdem gilt ja eigentlich entlang des gesamten Querschnitts das , das ja keine Freigabe für den Radverkehr vorsieht.
Vielleicht könnte man ja diverse Schilder, die hier ohnehin keinen interessieren, im Sinne des „mit einem beiläufigen Blick“-Erfassens wieder abbauen, beispielsweise die Sackgasse und den Schippenmann mit Zeichen 274-53, vielleicht auch das .