Beiträge von CKO

    Bin gestern auf dem Heimweg dort lang und fand es so vor wie auf den Fotos.

    Der "gewöhnliche" Radverkehr umfährt das Zaunfeld (Bild 2) auf dem Grünstreifen und verschwindet dann vor der eigentlichen Absperrung (Bild 1) hinter der Hecke (bzw. kommt von dort). Zwischen Metallzaun und Hecke ist eine kleine Lücke.

    Die meisten Einheimischen können mit solchen Situationen recht gut umgehen. Auch ich habe ja gelernt, mir kreativ wie ein Wildschwein meinen Weg zu suchen. ;)

    Ich kann auf dem Heimweg mal schauen. Die Camburger Str. hat seit dem 1. BA Straßenbahn nochmal an Attraktivität verloren, sodass ich nun überwiegend Löbstedter Str. und Wiesenstr. befahre.

    Deinen Kommentar zu zHg 60 in der Rudolstädter Str. finde ich übrigens sehr gut.

    Du meinst die Rudolstädter Straße. ;)

    Deswegen gehört bei uns der sichere, zügige Wechsel vom 12-cm-Bord auf die Fahrbahn zur Grundausbildung. Man kann halt nie wissen.

    Neulich sagte mir ein KSJ-Mitarbeiter, dass er in Halle auf dem Saaleradweg schon 16-cm-Borde gesehen hat. Da stehen wir in Jena doch gar nicht so schlecht da. :D

    Schon bei der Überschrift musste ich an den Titel dieses Threads denken:

    Blogger-Freundin in Belarus zu sechs Jahren Haft verurteilt | MDR.DE
    Für die Festnahme des im Exil lebenden belarussischen Bloggers Protasewitsch hatte Minsk im Mai 2021 eine internationale Maschine zur Landung gezwungen. Nun…
    www.mdr.de

    Es ist nur eines der zahlreichen Beispiele dafür, dass in russischen Sattelitenstaaten die Möglichkeiten zivilen Widerstands sehr begrenzt sind. Das wissen auch die Ukrainer. Meines Wissens sind die bisher einzigen, die damit erfolgreich waren, die Polen, deren Streikbewegung 1980/81 nicht komplett niedergeschlagen werden konnte. Diese Bewegung hatte weite Teile der Gesellschaft hinter sich, auch die katholische Kirche, die zu der Zeit einen aktiven polnischen Papst hatte. Regimekritische Intellektuelle aus der DDR haben zu den Polen aufgeblickt.

    Der Ukraine traue ich so etwas eher nicht zu, dazu ist die Gesellschaft nicht homogen genug.

    Übrigens war dort bis weit in die 90er Jahre zHg 80 km/h. Es waren wesentlich weniger Ampeln, (nur?) am Stadion war eine. Fußgänger konnten außerdem an den Bushaltestellen Wöllnitz und Alt-Lobeda über die Brücke und beim Salvador-Allende-Platz durch die Unterführung queren.

    Die Ausdehnung des mit [Zeichen 254] beschilderten Bereichs hat sich im Lauf der letzten 30 Jahre immer mal geändert. Den besten Überblick hat da wahrscheinlich Tom Wedekind.

    von alteingesessenen Radfahrern meine ich schon vernommen zu haben, dass man zu DDR-Zeiten dort einfach auf der Straße fuhr mit dem Rad.

    Ich selbst habe es nicht mehr erlebt, aber ein Bekannter, Jg. 72, schwärmt gelegentlich noch vom Windschatten der Lobeda-Busse, indem er dort mit dem Rennrad gefahren ist. Bis 1992 war das möglich.

    Was ist Gesetz? Die Straßenbahnschienen dorthin verschwenken, wo Radfahrer fahren müssen?

    Der Vertreter vom Barrierefreien Bauen hat sich nur auf die Haltestelle und das Blindenleitsystem bezogen, während der Radfahrer auch die Gleise im weiteren Verlauf meinte. Erst danach habe ich den Teilnehmern die prekäre Situation für den Radverkehr mit dem Wechsel auf die Fahrbahn bei 2x Vorfahrt gewähren und 2 spitzwinkligen Gleisquerungen erläutert.

    Als sie mich fragten, wie ich hier fahre, konnte ich richtig dick auftragen: Ich, liebe Schwestern und Brüder, fahre bereits im Haltestellenbereich auf der Fahrbahn, nehme den Regelverstoß in Kauf, um keine Fußgänger zu gefährden. :saint: (zumindest wenn ich allein fahre)

    War soeben mit der AG "Barrierefreies Bauen" vom Behindertenbeirat sowie unserem Ortsteilbürgermeister beim Vor-Ort-Termin. Dabei stellte sich heraus, dass die Vorsitzende des Blindenverbands mein obiges Foto Naumburger Str. / Flurweg nicht richtig erkannt hatte. Ihre zuvor geäußerte Kritik war damit hinfällig.

    Sie haben mir erklärt, dass die Verlegung der Sperrfelder parallel zum Bord der DIN entspricht, einer hatte sogar ein Buch dabei und zeigte die Seite mit der Norm. Dort war aber der Fall "Sperrfeld in der Krümmung" nicht enthalten. Die Sperrfelder im Buch waren allesamt sowohl parallel zum Bord als auch senkrecht zur Laufrichtung.

    Nun ja, die Blinden finden es dennoch i.O. wenn die Sperrfelder auch dann parallel zum Bord gehen wenn sie dadurch in flachem Winkel zur Laufrichtung sind. Schließlich wissen sie, dass die Nullabsenkung (Radverkehrsfurt) näher an der Fahrbahn liegt als ihre Querung mit dem >= 3 cm - Bord. Sie laufen also nicht aus Versehen in die falsche Richtung. Man sagte mir sogar, die Gestaltung in der Erfurter Str. sei falsch.

    Da wir uns nun an dieser Haltestelle aufhielten,

    kam das Gespräch unweigerlich auch auf die Radverkehrsführung im Haltestellenbereich. Die Leute vom Behindertenbeirat würden hier auch lieber eine Radverkehrsführung hinter dem Wartehäuschen sehen. Einzig die Vorsitzende des Blindenverbands sagt: "Wenn ich mit meinem Stock komme, dann haben sie schon Respekt." Aber andere sind schon über den Haufen gefahren worden.

    Nebenbei fiel den Teilnehmern bereits nach wenigen Minuten auf, dass hier die meisten Radfahrer auf der falschen Seite fahren:

    Der Regelhüter der AG "Barrierefreies Bauen" hat darum mal einen Radfahrer angehalten: "Sie wissen sicher, dass das nicht erlaubt ist, Warum tun sie das?" Der Radfahrer machte aus seiner nicht unberechtigten Kritik an der Gestaltung und dem "bitteren Ende" der RVA keinen Hehl, monierte die Verantwortungslosigkeit der Planer. Darauf der Herr mit dem DIN-Buch in der Hand: "Aber die müssen so planen, weil es die Norm so vorschreibt. Das ist Gesetz." ..

    Als Repräsentant der Radfahrer habe ich noch dies und das zu hören bekommen. Aber eine Frau, die währenddessen mit ihrem ca. 7-jährigen Sohn über die Bettelampel auf die linke Seite wechselte um dort weiterzufahren, habe ich in Schutz genommen, wegen des Kindes. Unser OTB hielt auch zu ihr: "Zufällig kenne ich sie. Das ist eine hochqualifizierte Frau." ;)

    Den Sachverhalt an sich halte ich für durchaus glaubwürdig. Vielleicht etwas überspitzt dargestellt.

    Solche Situationen können schnell eskalieren, wenn man "in der richtigen Stimmung" ist.

    Dass ich morgens mit meiner Tochter diesen Radweg zu Schule fahre habe ich deswegen schon zum Anlass genommen zu sagen: "Wir machen kein böses Gesicht, wenn jemand auf der Radwegfurt steht." (Weil er dachte, er könnte jetzt rausfahren, aber dann noch schnell jemand kam. - bei zHg 60 keine Seltenheit.)

    Den Blickkontakt suchen wir aber immer in solchen Situationen.

    In Hamburg ist JEDER Hochbordradweg qua gelebtem Recht ein Zweirichtungsradweg.

    Hätte ich mir eigentlich denken können. Das ist ein generelles Manko, um das sich die meisten Verkehrsbehörden überhaupt nicht kümmern. Es sei denn, die schweren Unfälle häufen sich, und es gibt öffentlichen Druck, etwas zu ändern. Solange es keinen großen Ärger gibt kann man ja sagen, dass die Geisterradler selbst schuld seien. Das fiese an der Sache ist jedoch, dass man auch diejenigen, die in die richtige Richtung fahren, einem erhöhten Risiko aussetzt, wenn man das Geisterradeln stillschweigend akzeptiert.

    Mich wundert in diesem Zusammenhang, dass in der öffentlichen Debatte um die "richtige" Radverkehrsinfrastruktur bei Schutzstreifen oder RFS die Gefahr durch regelwidriges Verhalten (beim Überholen) stets herausgehoben wird, während beim Hochbordradweg die Gefahr durch regelwidriges Verhalten (Geisterradeln) kaum Beachtung findet.

    Spannend finde ich, dass bei schweren Unfällen vom Typ 6 ("im Längsverkehr") erheblich mehr Opfer durch Konflikte Rad-Rad bzw. Rad-Fußgänger anfallen (64) als zwischen Rad-KFZ (43).

    Naja, nicht ganz: LKWs sind ja auch KfZ, sodass es 64:59 steht, also etwa Gleichstand. Allerdings sind die 44 schweren Rad-Rad-Unfälle nicht gerade wenig. Sind Dir da Häufungen auf Zweirichtungsradwegen bekannt? Wahrscheinlich sind hier aber viele Unfälle beim gemeinsamen Fahren in die gleiche Richtung dabei: Wenn man irgendwie aneinander hängen bleibt o.ä.

    Unabhängig von der Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft sollten die sozialen Bemühungen immer darauf abzielen, dass die Mütter und, so soll es sein, auch die Väter ein Ja zum Kind finden. Mir scheint, das wird von Jahr zu Jahr schwieriger angesichts der sich häufenden globalen Herausforderungen und Zukunftsängste.

    Wobei ich den angestimmten Ton auf dem Zusatzzeichen noch viel zu höflich finde.

    Aber die Kinder lernen doch zuerst das Gehwegradeln. Und da die Altersbeschränkung (bis 9 Jahre) für etliche Fahrbahnen (auch auf Schulwegen) unglücklich gewählt ist, fahren viele noch bis 12 J. auf dem Gehweg. In dem mühevollen pädagogischen Wirken, sie eines Tages dennoch auf die Fahrbahn zu bringen, dürfen auch freundliche Töne nicht fehlen.