Beiträge von CKO

    .. weil man dem Radverkehr bei all den "Servicelösungen" aus [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] in der Stadt irgendwie verdeutlichen möchte, dass sie doch hier bitte wirklich auf der Fahrbahn radeln sollen.

    Vor 10 Jahren ist es mir mal passiert, dass mich ein selbstbewusster Audi-Fahrer (mit ca. 6-jährigem Sohn auf dem Beifahrersitz) abdrängen wollte, im Stadtzentrum. Wie gewohnt habe ich meinen Platz auf der Fahrbahn verteidigt, an der nächsten Ampel kam es zu einem kleinen Disput:

    Er: Warum fahren Sie nicht auf dem Gehweg?

    Ich: Kommt gar nicht in Frage. Das ist verboten.

    Er: Nein, das ist nicht verboten. Das machen doch ALLE.

    wenns nach mir geht, kann der Mist aber weggekratzt werden.

    Das kommt darauf an, wie lange die Straße noch halten muss:

    #5456-2021 Straße/Gehweg/Radweg | Jena Mängelmelder

    Das spricht dafür, die Sache bis zur nächsten Erneuerung der Decksicht auszusitzen.

    Welcher Mitarbeiter war das denn? Etwa der Chef?

    Eigentlich müssten sie zugeben, dass sie die Strichlinie geradezu sorglos und leichtfertig hingemalt haben. Jetzt sitzen sie in der Falle.

    Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass es auch nach hinten losgehen kann, wenn man mit Minimalaufwand vorgibt, die Radverkehrsinfrastruktur auszubauen.

    Lieber nichts machen als schlecht machen!

    Unklar bleibt, warum jemand sowas anordnet, wenn doch eine Überprüfung sofort ergibt, dass es unzulässig ist?

    Das ist doch klar: Um die Fahrbahn von den Radfahrern freizuhalten. Dafür kann man schon mal ein Auge zudrücken.

    Dort ist ein 1,5 km langer Abschnitt mit Straßenbahn drauf. Ziemlich belastend für den MIV. Deswegen wurde vor 20 Jahren schon eine der beiden Haltestellen gestrichen, zur "Freude" mir bekannter gehbehinderter Senioren. Dafür haben sie einen 3 m breiten Gehweg bekommen, auf den sich das Taxi stellen kann, um sie abzuholen. An den Enden der Strecke ist der Gehweg deutlich schmaler. Warum die Behörde dann auf einmal die Augen auf gemacht hat, wissen wir nicht. MTL meint ja, dass sie einfach keine rote Farbe mehr für die Furten hatten. Damit haben sie für maximale Unklarheit an den Einmündungen gesorgt. Niemand kann sich seiner Sache sicher sein. Muss ich als abbiegender Autofahrer nun den Radfahrer durchlassen? Darf ich als Radfahrer zuerst fahren, wenn ich neuerdings regelwidrig unterwegs bin?

    Dass in der Kalahischen Str. mindestens 90% der Radfahrer auf dem Gehweg fahren, kann man ihnen kaum anlasten (im Gegensatz zu vielen anderen Stellen in der Stadt). Ca. 12000 Kfz/24h und Meterspur-Gleise. Ist übrigens auch Arbeitsweg zu zahlreichen Instituten am Beutenberg.

    Unklar bleibt, warum an manchen Stellen cm-genau gemessen wird, um ggfs. "Rad frei" [Zusatzzeichen 1022-10] zurückzunehmen, aber an anderen, noch unzulässigeren Stellen weiterhin Z. 240 [Zeichen 240] prangt. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass unsere "Blindenleitplattenbenutzungspflicht" irgendwann wieder abgeschafft wird. Wo doch inzwischen auch in Jena die aktuelle StVO gilt. ;)

    Ja, bei mir hat erst der am 3.9. umgefahrene Migrant das Fass zum Überlaufen gebracht. Rechtsmittel kamen mir ja gar nicht in den Sinn.

    Dass die Radfreigabe des Gehwegs in der Kahlaischen Straße aufgehoben wurde, habe ich auch erst gestern im Sessionnet gelesen. Und vergebens nach der Beschwerde eines Fußgängers im Mängelmelder gesucht. Da hilft mir Dein Hinweis sehr. Sehr deutlich sieht man, dass die Stadt hier mit zweierlei Maß misst. Vielleicht besteht ja noch Hoffnung, dass zumindest die Radbenutzungspflicht der Gehwege / Haltestellen in der Naumburger Str. aufgehoben wird. Kostet ja fast nichts und schützt die Grundschulkinder u.ä. vor schnelleren Radfahrern.

    Auch in den breiten Abschnitten in Löbstedt gibt es Radfahrer-Fußgänger-Konflikte, weil einfach keine Ordnung da ist. Kürzlich hat mir meine Tochter erklärt, dass der Geh-/Radweg in der Wiesenstraße sehr gut ist, weil er nicht nur breit genug sondern auch geteilt ist. RE: Jena weiß selbst ein Kind, wo es fahren und wohin ggfs. ausweichen soll.

    Wir wissen natürlich, dass die stadtauswärtigen Z. 239 dort fehl am Platz sind. Ich muss Herrn T. noch mitteilen, dass er diese Schilder gleich in die Naumburger Str. schaffen kann. Bis dahin müssen wir aber den Kindern ihre Unbefangenheit lassen.

    Wenn ich auf der Wiesenstr. stadtauswärts allein fahre, dann rechts. Wenn ich bei zHg 60 dort 40 fahre, verliert ein Autofahrer im Worst-Case 30 s / km hinter mir. Dieser Fall ist aber noch nie eingetreten. Dass Autofahrer minutenlang an der Schranke stehen, kommt hingegen regelmäßig vor.

    Übrigens ist im Frühjahr ein Radfahrer schwer gestürzt, der vom Rautal kam und rechts abgebogen ist. Aus der Fahrt heraus bei grüner Ampel.

    Ist wohl auf dem zweiten der sich leicht V-förmig auffächernden Gleise gestürzt. Oberschenkelbruch.

    Dennoch ist Z. 240 dort fehl am Platz. Maximal die "Servicelösung" wäre hier vertretbar.

    Es ist tatsächlich so, dass in Planung und Ausführung die Punkte A-D in genau dieser Reihenfolge gewichtet wurden. JeNah als einer der Bauherren betrachtet die Fahrbahn als ihr Eigentum. Das scheint sie ihren Fahren auch so zu vermitteln, wie u.a. Deine Erfahrungsberichte zeigen. Aber es gibt auch einige Fahrer, die diese Sicht nicht teilen und sich rücksichtsvoll verhalten.

    Danke für den Hinweis. Es ist tatsächlich so, dass ich mir die ganze Mühe nicht machen würde, wenn es "nur" um Leute wie uns ginge. Auch wenn es mir seit Jahren ein Dorn im Auge ist, dass der Radverkehr im Bereich 30-40 km/h weder in der Verkehrsplanung berücksichtigt wird noch anerkannt wird.

    Nun aber begleite ich meine Tochter auf dem Schulweg. Kenne die Bedrängnis und die Sorgen der Eltern, die nicht in der Lage sind, ihre Kinder als "Road captain" durch den Verkehr zu lotsen. Hier mal ein Beispiel, was ich ebenfalls im Vortrag brachte. Eine der hochwertigsten Meldungen der letzten Jahre:

    #6277-2021 Ampel | Jena Mängelmelder

    Ob die Stadt dort mehr getan hat als jemanden mit der Motorsense hinzuschicken (Bewuchs ist im Bild nicht zu sehen), bleibt wohl ihr gehütetes Geheimnis.

    Die Stelle ist ca. 500 m vom eben gezeigten Schotterbett entfernt.

    Danke an DMHH und Yeti für die Anteilnahme. Es freut mich, dass Ihr nicht nur in die Pedale treten, sondern auch ordentlich in die Tasten hauen könnt.

    Damit die Welt sieht, vovon hier die Rede ist, hier eine Folie meines Vortrags. Die Fläche rechts ist in Blickrichtung mit Z. 240 beschildert, in die Gegenrichtung mit Z. 239. Hauptstrecke für Radverkehr, in beide Richtungen, unabhängig von der Beschilderung! Zugang zu 3 Schulen. Der Gehweg rechts führt zum größten Einkaufszentrum des Stadtgebietes und zu einem Gymnasium (ca. 100 m Entfernung) und ist zu den Hauptverkehrszeiten stark frequentiert:

    Das Schotterbett war übrigens in keiner Planungsunterlage zu sehen. Aber nachdem ich in den Unterlagen des Sitzungskalenders recherchiert habe, habe ich verstanden. Der für die Haltestelle Paradiesbahnhof angedrohte Stufenplan von JeNah zur Verdrängung des Radverkehrs aus dem Gleisbett wurde hier bereits umgsetzt. In der Endstufe: https://sessionnet.jena.de/sessionnet/bue…=96253&type=do&

    Hallo in die Runde,

    als jemand der seit 1994 quasi täglich mit dem Rad (meist Rennrad) in Jena unterwegs ist, habe ich mich vor wenigen Wochen erstmals an Ortsteilrat, Stadtrat, Vorsitzenden des Beirats Radverkehr sowie die Radverkehrsbeauftrage unserer Verkehrsbehörde gewendet.

    Anlass sind drei Unfälle mit verletzten Radfahrern auf 1 km Strecke der Naumburger Str., in diesem Jahr, bei denen Bekannte von mir entweder Augenzeuge oder Opfer waren. Da wurde ich gleich eingeladen, im Beirat vorzutragen und hatte auch ein gutes Gespräch mit einem weiteren MA der Verkehrsbehörde.

    Mein Vortrag "Problemstellen Radverkehr im nördlichen Stadtgebiet" ging über 45 Minuten und hat die Bedrängnis insbes. der Rad fahrenden Schulkinder eindringlich dargestellt. Die Notwendigkeit, sicherheitshalber regelwidrig zu fahren, besteht auch hier. Selbst der Leiter der Straßenverkehrsbehörde hat mir gegenüber nicht bestritten, dass auch im Neubau (2020) einfach Gehwege mit Z. 240 beschildert wurden. Die Straßenbahngleise daneben machen es möglich. :(

    Immerhin wollen sie mich bei den weiteren Planungen bzgl. Zwätzen dabei haben.