Beiträge von CKO

    Schwere Straßenbahnunfälle in Erfurt besonders häufig | MDR.DE
    In Erfurt gibt es im Vergleich zu anderen mitteldeutschen Städten besonders oft Schwerverletzte oder Tote bei Straßenbahnunfällen. Woran das liegen könnte,…
    www.mdr.de

    Warum führt Erfurt diese Unfallstatistik an? Weil Jena die Auskunft verweigert:

    Hinweis der Redaktion: Die Unfall-Statistik des Straßenbahnbetreibers Jenaer Nahverkehr konnte in diesem Artikel nicht berücksichtigt werden. Die Muttergesellschaft Stadtwerke Jena weigert sich, die Zahl der Straßenbahnunfälle und der gefahrenen Straßenbahnkilometer für das Gesamtjahr 2021 zu übermitteln. Zur Begründung erklärte die Pressestelle, jeder einzelne Unfall sei ein komplexes Ereignis, das für alle daran beteiligten Menschen tragische Auswirkungen habe. Kein Unfall sei mit einem anderen vergleichbar. Hier gehe es um Einzelschicksale.

    Hier eines der Einzelschicksale. Von Unfallanalyse scheint man also in bei JeNah nicht viel zu halten. :/

    Da können die Bayern mal nach Sachsen schauen. Die Dresdener Variante lässt sich flexibel verwenden und ist dazu noch resistent gegen zukünftige Änderungen des vorgeschriebenen Mindestabstands. ;)

    für der ersten Unfall ist die zHg auf der Wiesenstraße nicht unfallursächlich. :/

    Im konkreten Fall wahrscheinlich nicht. Doch stellt sich mir die Frage in der Gesamtbetrachtung schon.

    Je höher die zHg auf der Hauptstraße, umso größer muss das Sichtdreieck beim Einfahren sein, also muss man mit dem Auto weiter nach vorn fahren, um den KfZ-Verkehr hinreichend gut wahrzunehmen. Schon zHg 50 bewirkt, dass man mit dem KfZ versucht ist, möglichst zügig einzufahren oder links abzubiegen.

    Kurzum, je schneller auf der Fahrbahn gefahren wird, umso mehr Aufmerksamkeit wird dafür beansprucht. Umso weniger bleibt dann für das Geschehen auf einer baulich getrennten RVA übrig.

    Ich vermute darum, dass es dort bei zHG 50 statt 60 vll. 10-20% weniger Unfälle auf den Radverkehrsfurten gäbe, bei ca. 10? Unfällen im 3-Jahresfenster nicht ganz irrelevant.

    Ach, an die "Lebensgefahr" hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. ;) Die scheint ja inzwischen ein fester Bestandteil der verkehrspolitischen Kommunikation zu sein wenn man Gehör finden möchte. :/ Vielleicht ist sie in "Ich mag es nicht, aber ich tue es." inbegriffen.

    das hypokritische „wir“-Kampagning, das ja trotz Erster Person Plural jedesmal noch alle anderen meint

    wie auch die als repräsentativ suggerierte Auswahl der drei Radfahrer hier:

    Was macht Erfurts Fahrradbeauftragter? | MDR.DE
    Das Fahrrad hat viele Vorteile. Für seine Verbreitung hat Erfurt einen Radverkehrsbeauftragten. Am europäischen Tag des Fahrrades wollten wir wissen: Was macht…
    www.mdr.de

    Der vom zweiten Radfahrer erwähnte "Radweg" in der Karl-Marx-Alle (heute Magdeburger Allee) lag vor 30 Jahren auf meinem Schulweg. Es war ein [Zeichen 241-30] mit schmalem Radstreifen, vielen Querstraßen und Haltestellen. Meine Einschätzung damals:

    1. kommt man nicht vorwärts,

    2. wird man umgefahren.

    Doch es gab nicht nur Karl Marx sondern auch Friedrich Engels, nach dem die Parallelstraße benannt wurde, auf der man vermutlich heute noch unbehelligt mit dem Rad fahren kann. Hoffen wir, dass sie als "Reservat" für den schnellen Radverkehr in dieser Form erhalten bleibt.

    Zitat

    Wo kein Radweg ist, fahre ich in der Mitte der Straße, wenn klar ist, dass ich nicht mit Mindestabstand überholt werden kann. - Katja Diehl

    Dagegen bin ich geradezu ein "Weichei". Ich versuche in solchen Fällen einfach möglichst schnell zu fahren. Erst dann, wenn absehbar ist, dass das Fahrzeug hinter mir im folgenden Streckenabschnitt ein Verkehrshindernis würde oder vor dem Linksabbiegen fange ich an, meine Position zu verteidigen.

    Zitat

    Ich mag es nicht, aber ich tue es. Und ich glaube auch, dass es diese Rolle braucht, weil Leute, die zu sehr vermitteln und alle mitnehmen wollen, hatten wir jetzt genug.

    Wahrscheinlich hat sie damit Recht. Die mir anerzogene Rolle der friedlichen Koexistenz gibt es aus ihrer Sicht noch zur Genüge. ;)

    Bzgl. der Formulierungen können wir für die Fortschritte in Jena dankbar sein. Was die Kenntnis der StVO betrifft, gibt es noch Luft nach oben:

    LPI-J: Nicht richtig geschaut
    Jena (ots) - Am Donnerstagvormittag kam es in der Wiesenstraße Ecke am alten Gaswerk zu einem Verkehrsunfall. Eine 62-jährige Fahrerin eines Pkw Seat wollte…
    www.presseportal.de

    (Fußgänger haben nur vor einfahrenden Fahrzeugen Vorrang.)

    Die Wiesenstr. hat übrigens mind. zwei anerkannte Unfallschwerpunkte, dennoch rechtswidrig zHg 60. Gestern gab es noch einen weiteren Unfall dort:

    LPI-J: Kettenreaktion
    Jena (ots) - Eine Kettenreaktion löste am Donnerstagnachmittag ein Auffahrunfall in der Wiesenstraße aus. Eine Fahrerin eines Pkw Skoda befuhr die Wiesenstraße…
    www.presseportal.de

    Der feste Wille der Behörden, dass man hier radeln darf, ist mindestens an der draufzuführenden Furt eindeutig erkennbar

    Doch auf der anderen Straßenseite führt die Furtmarkierung exakt auf einen Gehweg, was DMHH zum Erstellen dieses Treads veranlasst hat.

    Der feste Wille der Behörden besteht in Jena auch darin, das Narrativ der regelwidrigen Radfahrer eifrig zu pflegen.

    wie kommst du überhaupt darauf, dort auf dem Gehweg (rote linie, grüne Linie) zu fahren? :S

    A) mangelnde Fitness, Gegenwind, Kinderanhänger etc. beweg(t)en mich dazu, bereits ab der Altenburger Str. der RWBP nachzukommen.

    Doch es gibt immer noch Tage, an denen ich es solo komplett auf der Fahrbahn durchziehe. Vor einigen Jahren wurde ich mal mit Tochter im Kindersitz im Windschatten eines Busses gesehen. =O Auf dem Weg zur musikalischen Früherziehung.

    B) Kfz, die die Fahrbahn blockieren, bewegen mich dazu, z.B. ab der Leipziger Str. auf dem Hochbord zu fahren.

    Die rote Linie halte ich übrigens auch Fußgängern ggü. für unzumutbar.

    Aber ok, sieht aus wie ein gemeinsamer sonstiger Geh- und Radweg. fortschrittlich :*

    Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt und letztlich genauso beantwortet. Der anschließende Schutzstreifen spricht dafür, dass es kein reiner Gehweg sein kann. :/

    Die aktuelle Markierung hatte ich gestern im Spoiler versteckt.

    Danke an MTL für den historischen Hinweis. Denn irgendwie habe ich mich schon gewundert, wie ich darauf gekommen bin, dort so zu fahren, als gäbe es eine Sperrfläche auf der Fahrbahn vor Beginn des Schutzstreifens.

    Zu den Schutzstreifen südlich der Scharnhorststr. habe ich neulich ein Feedback zum Radverkehrskonzept unserer Stadt gegeben:

    Zitat

    Gerade habe ich mir in den Ergebnissen der Befragung die Meldungen zu den Schutzstreifen in der Camburger Str. und zur Kreuzung Scharnhorststr. angesehen. Was die positive Bewertung der Verkehrsführung stadteinwärts betrifft, gehöre ich anscheinend zur Minderheit. Möglicherweise ist hier auch ein wichtiges Detail wirksam, welches in in der angehängten Folie beschreibe. Da habe ich mich schon immer gefragt, ob Verkehrsplaner genauso denken wie ich oder ob es pures Glück ist, dass sich hier und da noch "rettende" Schlupflöcher finden. Zumindest der Reifenabrieb auf dem Pflaster lässt darauf schließen, dass ich mich durchaus in guter Gesellschaft befinde.

    Und ja, auch mit 70 cm breitem Hänger bin ich ungebremst die grüne Linie gefahren. Und seit meine Tochter etwa 8 Jahre alt ist, wage ich mich mit ihr am Hinterrad auch auf den Schutzstreifen.

    Dreimal dürft ihr raten, welches Verkehrszeichen die rote Linie ziert:

    Spoiler anzeigen

    VZ. 205

    Letzten Mittwoch war ich mit dem Ortsteilrat und Teamleiter Verkehrsorganisation unserer Stadt in der Naumburger Str, um zu überlegen, wie man dort den Radverkehr von den Gehwegen auf die Fahrbahn führen kann. Und mir bei der Gelegenheit angehört, wie wichtig doch dieses [Zeichen 205] in der Camburger Str. für die Verkehrssicherheit ist. :/

    Weiter geht's mit meinem Feedback:

    Zitat

    Den südlichen Abschnitt der Camburger Str. kenne ich übrigens noch ohne Schutzstreifen, habe also einen Vorher-Nachher-Vergleich in meinem "Bewegungsgedächtnis". In beiden Fällen bin ich zügig auf der Fahrbahn gefahren, und nachher haben für mich klar die Vorteile überwogen.

    Bei (knapp?) 9 m Fahrbahnbreite haben die Streifen eine ordnende Funktion und haben mich von mancher Plage seitens einiger Kfz-Führer befreit: Z.B. knappes Einscheren nach dem Überholen, scharf an den rechten Rand fahren vor der roten Ampel (mit und ohne Absicht). Und auch die Kfz-Geschwindigkeit ist leicht gesunken. (Ein bekannter Effekt, in Untersuchungen ca. 4 km/h). Das ganze funktioniert auch deshalb, weil der Risikofaktor "ruhender Kfz-Verkehr" zumindest stadteinwärts gegen Null geht.

    Ich bezweifle, dass diejenigen Befragungsteilnehmer, denen es auf der Fahrbahn mit Schutzstreifen zu gefährlich ist, vorher auch auf der Fahrbahn gefahren sind (bzw. dort fahren würden, gäbe es keine Streifen). Insofern verstehe ich die negativen Bewertungen an dieser Stelle eher als eine generelle Abneigung, auf einer Fahrbahn mit starkem KfZ-Verkehr (und leider auch Schwerverkehr) zu fahren.

    Aber ob es sinnvoll ist, dort alle Bäume zu fällen, um einen separaten Radweg anlegen zu können? Zumal dann die (reale) Kfz-Geschwindigkeit wieder steigen würde.

    Bis ca. 2017? war da linksseitig sogar mal eine Benutzungspflicht. Aus der Zeit stammt die mittlerweile obsolete Bemalung, die nun jahraus jahrein von einigen Kraftfahrern als Huppflicht ggü. Radfahrern auf der Fahrbahn interpretiert wird. Die StVB sitzt das ganz routiniert aus. Die meinen sicher, dass man das Hupen als Radfahrer auch mal aushalten kann. <X

    Bin übrigens auch zur Zeit der linksseitigen B-Pflicht sicherheitshalber auf der Fahrbahn gefahren. Habe schließlich jahrzehntelang gelernt, dass ich auf dem Rad zu 100% selbst für meine Sicherheit verantwortlich bin. Als alleinerziehender Alleinverdiener war ich außerdem immer spät dran, wenn ich meine Tochter vom Kindergarten abgeholt habe, so dass ich eben zügig auf der Hauptstraße gefahren bin. Wenn es mir gelang, flüssig im KfZ-Verkehr mitzuschwimmen, dann wurde auch so gut wie gar nicht gehupt.

    Im Gegenteil: Auf solchen Straßen fahre ich am liebsten.

    Ja, solche Straßen, wo man auch mit dem Auto nicht schneller als 50 km/h fahren kann / darf / sollte, sind für den KfZ-Verkehr unattraktiv genug um für den Radverkehr attraktiv zu bleiben. Die niedrige Kfz-Geschwindigkeit wiegt ein gelegentlich notwendiges Ausweichen aufs Bankett bei weitem auf.

    Ob groß oder klein, Politiker scheinen große Freude am Ashpaltieren von Ackerland zu haben. Wenn sie am Ende vor der versammelten Presse das Band durchschneiden, da sind sie auf dem Olymp angekommen. :/

    Doch der fleißige Bürgermeister gefährdet zudem Leib und Leben seiner Bürger. Wenn sie dann sorglos nach Lüneburg radeln und es dort mit den Rechtsabbiegern zu tun bekommen. =O

    Was man ihm aber zugute halten muss: Er nimmt die Bereitschaft der Leute, weniger Auto zu fahren ernst. Bei uns hingegen scheint allen Planungen stets das Mobilitätsverhalten der letzten 30 Jahre zugrunde zu liegen.

    Obwohl die Tram in München ja auch an jeder Ecke und bei jedem Begegnungsverkehr bimmelt...

    In Jena ist das nicht der Fall. es sei denn, es ist gerade Verkehrsschau. Z.B. an dieser Stelle, wo man es insbes. aus dem Auto recht schwer hat, sie rechtzeitig zu sehen, wenn sie von rechts kommt, bimmeln die meisten Tramfahrer nicht. Es gibt an dieser Kreuzung auch jedes Jahr einen Unfall mit Straßenbahnbeteiligung.