Vielen Dank für die Rückmeldungen! Ich hatte den falschen Link angegegeben. Vielen Dank, Gerhart, für deinen Service! Hier noch mal der richtige Link:
https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…uer-das-Pedelec
Meine Empörung hat sich allerdings nur unwesentlich reduziert. Ich halte es nach wie vor für "tendenziös" zu schreiben: "Die Zahl der getöteten Pedelec-Fahrer sei in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen – auch weil natürlich immer mehr Menschen mit den E-Bikes unterwegs sind." Und: "„Gerade Senioren sind in die schweren Pedelec-Unfälle verwickelt. Sie sind auch anfälliger dafür, sich schwerer zu verletzen“"
Dass die Zahl der getöteten Pedelec-Fahrer steigt, ist doch direkt verknüpft mit der Tatsache, dass die Zahl der Pedelec-Fahrer zugenommen hat. Und das gerade Senioren in schwere Pedelec-Unfälle verwickelt sind, ist ebenfalls direkt damit verbunden, dass gerade Senioren häufiger auf ein Pedelec umsteigen als andere Radler.
Geradezu alters-diskriminierend finde ich diese Aussage: "Viele Senioren, die das Pedelec nutzen, sind körperlich nicht mehr ganz so fit und möglicherweise auch einige Jahre nicht mehr Rad gefahren." Ich hatte mal an einer Senioren-Wanderung teilgenommen bei denen keiner der Teilnehmer unter 65 war, viele schon über 70. Ich war damals noch deutlich jünger, bin allerdings kein geübter Wanderer. Die wanderten mir einfach davon. Nur mit Mühe gelang es mir, einigermaßen Schritt zu halten, bis ich mich nach Erreichen einer Zwischenetappe verabschieden konnte. Außerdem wird in dem zitierten Satz über ältere Pedelec-Fahrer gemutmaßt, dass sie "möglicherweise auch einige Jahre nicht mehr Rad gefahren" seien. Das entspricht nicht dem, was ich in Gesprächen mit älteren Menschen zu dem Thema herausgehört habe. Aber dieser Satz ist so gestrickt, dass man ihn auch so lesen könnte: "Die Alten sollen mal lieber zu hause bleiben, anstatt sich auf solche waghalsigen "Feuerstühle" zu setzen und den Verkehr unsicher zu machen."
Ja, es steht auch was Gutes drin: "Die beiden Trainer Rudi Czipull und Lutz Dietrich empfehlen, zunächst das Fahrrad ohne Motor-Unterstützung in einem geschützten Bereich zu testen und dann den E-Antrieb langsam dazu zu schalten." Das würde ich allerdings auch mit einem neuen Fahrrad so machen, wenn es neue Komponenten enthält oder sonst wie ungewohnt ist. Zum Beispiel Unmsteigen auf ein Liegerad.
Der direkt darauf folgende Hinweis, ist allerdings zumindest missverständlich: "„Fahren Sie nie schneller mit dem E-Bike, als sie es mit dem normalen Rad tun würden“, sagt Czipull." Wenn man annimmt, dass Menschen ein E-Bike kaufen, weil sie nachlassende Fitness auf längeren Strecken oder sonst nur beschwerlich bewältigbaren Steigungen oder Gegenwind ausgleichen wollen, dann fahren sie ganz natürlich schneller als sie es mit einem Rad ohne E-Motor-Unterstützung tun würden.
Gemeint ist es wohl eher so, wie Gerhart es berichtete, Motor auf volle Leistung, steile Steigung mit anschließender Kurve, und schon kann man sich ganz schön verschätzen, weil man eben noch nie diese Kurve mit dem hohen Tempo genommen hat, wie es jetzt durch das E-Bike möglich ist. Und da ist ja auch was dran.
Man hätte allerdings den Artikel besser so geschrieben, wie Christian F es bei Th(oma)s zitiert hat, nämlich mit deutlich positiver Grundstimmung. Mit einem Haupt-Augenmerk auf die neuen Möglichkeiten und positiven Begriffen wie eingebauter Rückenwind. Reichweite-Erweiterung etc. Und die vorgestellten Sicherheit-Übungskurse hätte man auch als Technik-Kurse anpreisen können, bei denen über die zusätzlichen Möglichkeiten und Chancen des E-Bikes im Vergleich zum konventionellen Fahrrad informiert wird.
So wird immerhin in dem Artikel herausgestellt, dass das E-Bike i. d. R. gute Bremsen hat: "„Die Bremsen auf den E-Bikes sind gut," Aber da heißt es dann gleich weiter: "da kann es passieren, dass das Vorderrad blockiert“," es wird das Gute gleich wieder schlecht geredet (Vorderrad blockiert). Und das völlig unsachlich, denn auch bei vielen konventionellen Fahrrädern sind Bremsen verbaut, die das Vorderrad so stark abbremsen können, dass es blockiert. Und bei rutschigem Untergrund (z. B. Split) schafft man das selbst mit einer Stempelbremse aus Uropas Zeiten.
Immerhin fällt der Satz: "Ansonsten mache die Fahrt auf dem Pedelec aber viel Spaß – und verbessere zugleich die Fitness." Leider wird dieser Satz mit dem einleitenden Wort "Ansonsten ..." sehr stark entwertet. Dort sollte stehen:
"Die Fahrt auf dem Pedelec macht viel Spaß und verbessert zugleich die Fitness!"