Beiträge von Ullie

    Mag sein, dass die Kunststoffglas-Visiere nicht denselben hohen Ansteckungsschutz gewährleisten wie zum Beispiel eine FFP3-Maske.

    Andererseits gibt es keine festgelegten Standards für die sogenannten Alltagsmasken. Deshalb fällt letztlich ein zuverlässiger Vergleich sehr schwer.

    Auch bei den Kunststoffglas-Visieren gibt es unterschiedliche Ausführungen. Und sicher entscheidet auch die Trageweise über einen zuverlässigen Schutz. Genau wie bei den Alltagsmasken, wo man oft beobachten kann, dass die Nase freigelassen wird.

    Wenn jemand eine längere Zugfahrt macht und dabei häufig die Schutzmaske aus Stoff runterzieht, dann ist es vielleicht besser, gleich zu einem Kunststoffglas-Visier zu greifen, weil das dann ein wirksamerer Schutz ist.

    Ich befürchte solche Überlegungen fanden bei den Untersuchungen, die Sie zitiert haben, keine Berücksichtigung.

    Bei ihrem zweiten Link bin ich auf diese Seite gestoßen:

    https://www.upmc.com/media/news/090320-turer-ibu-aem Ist das dieselbe Quelle, die Sie angeführt haben? Ich hatte den Eindruck, dabei geht es gar nicht um Kunststoffglas-Visiere, sondern um Kunststoffglaskästen mit eingebauten Handschuhen, die Patienten beim Wechsel eines Beatmungsschlauches übergestülpt werden, um Ansteckungsgefahren zu minimieren.

    Was ebenfalls in den zitierten Untersuchungen keine Berücksichtigung fand, aber möglicherweise eine Rolle spielt, ist die Frage, ob bei Menschen mit einem Bart ein Kunststoffglas-Visier besser wirkt als eine sog. Alltagsmaske.

    Ich befürworte jedenfalls, dass zumindest einige Bundesländer das Kunststoffglas-Visier als Alternative zur Benutzung einer so genannten "Alltagsmaske" zulassen.

    So weit ich weiß sind übrigens die in dem ersten Bericht kritisierten FFP-Masken mit Ausatmen-Ventil in allen Bundesländern zugelassen, obwohl deren Wirksamkeit in der Studie ebenso angezweifelt wird, wie die Wirksamkeit der Kunststoffglas-Visiere.

    Und wo wir uns sicher beide einig sind: Eine Maske oder ein Kunststoffglas-Visier sind in jedem Fall ein besserer Ansteckungsschutz als keins von beiden.

    "Durch den nach außen gewölbten Spiegel direkt neben der Ampel soll der tote Winkel sichtbar gemacht werden. Die Spiegel machen das Sichtfeld weit. Lkw- und Busfahrer können vor dem Abbiegen sehen, wer neben ihnen geht oder fährt. 30 solcher Spiegel will die Stadt Göttingen in den kommenden Wochen an sechs gefährlichen Kreuzungen montieren lassen. Die Spiegel sollen zwei Jahre zur Probe hängen. Dann wird überprüft, ob die Zahl der schweren Fahrradunfälle tatsächlich gesunken ist und ob weitere Spiegel montiert werden sollen." Darüber berichtete der NDR am 9.4.2019 https://www.ndr.de/nachrichten/ni…dfahrer382.html

    Diese reißerische Art der Berichterstattung verschweigt lauttönend, dass LKW-Fahrer auch ohne Trixie-Spiegel bei korrekt eingestellten Rück-Spiegel keinen toten Winkel haben. Ob der Spiegel auch für PKW taugt? Bei den Stadtpanzern, die vermehrt das Stadtbild verschandeln durchaus vorstellbar. Die Sitzposition unterscheidet sich ja kaum noch von der eines LKW-Fahrers.

    Die zwei Jahre Probezeit des Göttinger Versuches wollte man in Hannover wohl nicht abwarten:

    "Mehr Sicherheit für Radfahrer: Spiegel sollen Unfälle beim Abbiegen verhindern

    Im Stadtgebiet von Hannover werden an insgesamt 100 gefährlichen Kreuzungen einfache Verkehrsspiegel angebracht. So sollen Fahrradfahrer vor unaufmerksamen Rechtsabbiegern geschützt werden."

    HAZ vom 5.9.2020 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…iegel-anbringen

    Fotos: Friedrichswall/Ecke Osterstraße:

    Wenn es so ausgeschildert ist, hast du mit Sicherheit recht. Wie sieht es aber z.B. mit entsprechenden Einrichtungen in "Tempo 30 Zonen" aus, oder mit Schulen die innerorts an Durchgangsstrassen liegen? Grundstücksgrenze gem. Flurkarte des Kasteramtes? Der Bereich der Einfriedung? Und wie erkennt der Ortsunkundige die Widmung des Geländes und damit die Chance hier einen qualifizierten Geschwindingkeitsverstoss begehen zu können?

    Es ist nicht auszuschließen, dass Scheuers Vorschlag, "Den Führerschein für einen Monat abgeben muss demnach nur, wer mit mindestens 21 Kilometern pro Stunde zu schnell vor Schulen und Kindergärten geblitzt wird." https://www.spiegel.de/auto/stvo-nove…21-dc8f25a963a5 ,so zu Stande kam:

    Scheuer hat überhaupt noch nicht mitbekommen, dass viele Kommunen seit einer entsprechenden Gesetzesänderung 2017 sehr emsig die Ausschilderung von sog. "Strecken-30" vor Schulen, Kindergärten, Altenheimen und vergleichbaren Einrichtungen vorangetrieben haben.

    "Künftig Tempo 30 vor Kitas und Schulen

    Der Bundesrat hat es beschlossen: Künftig wird es Standard sein, dass vor sozialen Einrichtungen nur noch 30 km/h gefahren werden darf. Nur in begründeten Einzelfällen können Straßenverkehrsämter von dieser Regelung abweichen." Märkische Allgemeine vom 17.3.2017 https://www.maz-online.de/Lokales/Teltow…tas-und-Schulen

    In Hannover jedenfalls wurden gegen den energischen Protest der FDP zahlreiche Tempo-30 Strecken an Hauptverkehrsstraßen ausgeschildert. Die FDP in Hannover wetterte dagegen: "Auf mehr als 250 Straßenabschnitten in Hannover könnte bald Tempo 30 gelten, an 27 Stellen allein in der Innenstadt. Die FDP befürchtet, dass damit durch die Hintertür flächendeckend Tempo 30 eingeführt wird ..." HAZ vom 31.3.2027 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-30-in-Hannover

    Ich halte es für durchaus vorstellbar, dass bei einem Verkehrsminister mit Benzin im Blut wie Scheuer, solche Meldungen in der "Ignore-Liste" hängen bleiben. Und da haut er eben als "Kompromissvorschlag" raus:

    Nur wer vor Kitas 21 km/h pro Stunde schneller fährt als erlaubt, der muss den Lappen abgeben. Dabei geht er davon aus, dass vor den meisten Kitas, Schulen, Altenheimen usw. immer noch Tempo 50 gilt wie vor 2017. Und bis Tempo 71 innerorts ist für jemand mit Benzin im Blut doch mehr oder weniger normal, jedenfalls kein Grund den Führerschein abzugeben. Es sei denn das geschieht vor einer Kita und dann würde ein findiger Anwalt dahingehend plädieren, dass sein Mandant ja keine Ahnung davon hatte, dass da eine Kita sei, wo er mit mehr als 70 km/h dran vorbeibrauste, weil man das ja bei einer so hohen Geschwindigkeit nicht sehen könne. Und wenn er auf einen autofahrenden Richter trifft (die allermeisten Richter sind Autofahrer) ...

    Und seid bitte vorsichtigig mit dem Begriff "behindert". Es gibt vielfähltige Arten von Behinderung; "Beine defekt" ist nur einer.

    Das ist wahr. Es gibt zum Beispiel Menschen, die nicht lesen und schreiben können. Von denen können wiederum viele so gut Zahlen lesen, dass sie telefonieren können. Die rufen zum Beispiel ein Taxi per Telefon. Oder sie gehen zu der ihnen bekannten Stadtbahn oder Omnibushaltestelle und fahren los. Ich befürchte die Handy-App für den Fahrdienst Moia ist nicht so leicht zu bedienen. Aber vielleichjt täusche ich mich da auch? Hat das mal wer probiert?

    Muss ja nicht jedes Fahrzeug so ausgestattet sein, sondern vielleicht jedes Zehnte.

    Im ÖPNV muss jedes Fahrzeug so ausgestattet sein, dass es barrierefrei ist und jede Haltestelle! Und wenn das bei Moia anders sein kann, dann erkläre mir mal, wie das dann funktionieren soll mit den barrierefreien Fahrzeugen. Zeigt dir dann deine Moia-App an: Mit Moia-Standard-Fahrzeug Wartezeit 8 Minuten. Mit barrierefreiem Fahrzeug Wartezeit 30 Minuten. Und dann sagst du dir: "Scheiß auf mein lahmes Bein, ich werde das schon irgendwie schaffen da rein zu kommen?"

    Ja ich weiß, im ÖPNV ist nicht jedes Fahrzeug/jede Haltestelle barrierefrei, leider. Und bisweilen habe ich den Eindruck, dass dieser klare Vorteil des ÖPNV, der relativ leicht flächendeckend bewerkstelligt werden könnte, von den Verantwortlichen bewusst hinausgezögert wird, um einen Wettbewerbsvorteil des ÖPNV gegenüber dem Auto zu verhindern.

    Auf jeden Fall reicht es nicht nur jedes Zehnte Fahrzeug von Moia so auszustatten. Das ist eine Denke, wie in Hannover als man die U-Bahnstationen ohne Aufzüge baute, weil man Geld sparen wollte. Damals sagte man, die Behindertenverbände hätten doch ihre Fahrdienste, die von Zivis gefahren werden. Dass dafür zwei Tage Voranmeldung nötig waren und das dann trotzdem manchmal nicht klappte, das war den U-Bahnbauern egal.

    Hat eigentlich schon mal jemand einen MOIA mit mehr als einem Fahrgast gesehen? Ich nicht.

    Leider kann man durch die getönten Scheiben nicht reinschauen , nur bei Gegenlicht sieht man was. Aber ich habe tatsächlich schon mal aus einem Moia-Fahrzeug mehr als einen Fahrgast aussteigen sehen. Was ich dagegen noch nicht gesehen habe ist eine Statistik aus der die Auslastung hervorgeht.

    Die ÖPNV-Unternehmen geben so was heraus und Autofahrer zerreißen sich bisweilen mit Wonne ihr dummes Schandmaul darüber.

    Mir sagte mal ein Autofahrer, er habe gelesen, dass die Busse in Hannover nur zu 30% ausgelastet seien. Da sagte ich ihm, dass es in einem Bus rund 30 Sitzplätze und 70 Stehplätze gäbe. Und man doch froh sein könne, wenn nicht so viele Menschen stehen müssten. Währenddessen sind von den 5 Sitzplätzen in seinem PKW nur einer besetzt. Auslastung: 20%.

    Tatsächlich ist es so, dass die durchschnittliche Auslastung bei Bussen seit Jahren bei 20% liegt. Aber diese Zahl sagt fast gar nichts aus. Denn es kommt auf die Auslastung in den Spitzenzeiten an. Dann wenn die Straßen voll sind.

    Dann verstopfen die vielen Autos nämlich die Straßen, weil sie auch in den Spitzenzeiten nur zu 20% ausgelastet sind, meist sitzt nur der Fahrer drin. In den Bussen aber herrscht dichtes Gedränge und insbesondere Schulbusse sind oft über 100% ausgelastet und dürften eigentlich gar nicht erst von der Haltestelle abfahren.

    Trotzdem in den Verkehrsspitzen die Auslastung in den Bussen gegenüber dem Durchschnitt um 400% (sic!) zunimmt, wir kein einziger zusätzlicher Quadratmeter Verkehrsfläche benötigt.

    Zu Moia nur mal so viel: Moia-Fahrzeuge haben keine Stehplätze!:whistling:

    Auch wenn es hier jetzt vielleicht unpopulär ist: Ich finde es richtig, dass die Fahrzeuge nicht behindertengerecht sind. Das würde nämlich bedeuten, dass es einen Raum im Fahrzeug gibt (für den Rollstuhl), der auf den meisten Fahrten ungenutzt bleibt (unnötiger Verbrauch von Verkehrsfläche, unnötiger Energieverbrauch beim Fahren).

    Diesen Raum gibt es auch im Linienbus. Dort wird er allerdings sinnvoll genutzt. Die Fahrgäste auf Stehplätzen haben dann ganz einfach ein bisschen mehr Platz.

    Nein. Ich kann mir lediglich nicht vorstellen, dass das wirklich von der großen Mehrheit der Radfahrer so eingehalten wird.

    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang diesen Hinweis auf eine aktuelle Studie:

    NRVP-Forschungsvorhaben "Mit dem Rad zum Einkauf in die Innenstadt – Konflikte und Potenziale bei der Öffnung von Fußgängerzonen für den Radverkehr" nach – gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplanes (NRVP 2020) sowie vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) und von der Stadt Offenbach a.M.

    Quelle: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nac…en-radverkehr-0

    In dem Bericht zu der Studie heißt es:

    "Verträglicher als vermutet

    So hat sich in der Studie gezeigt, dass problematische Ereignisse oder Verhaltensweisen nach einer Fußgängerzonenfreigabe nicht zunahmen. Auch eine Verringerung der Aufenthaltsqualität konnte in den empirischen Befragungen nicht nachgewiesen werden. Die Verträglichkeit des Miteinanders stieg mit der Fußgängerdichte sogar an. Hohe Fußgängerdichten sind demnach kein Ausschlusskriterium für eine Radverkehrsfreigabe in Fußgängerzonen. Zudem wiesen radfahrende Kunden einen höheren Jahresumsatz im Einzelhandel auf als Kfz-fahrende Kunden. Daher wird davon ausgegangen, dass auch der innerstädtische Einzelhandel von einer Fußgängerzonenfreigabe für den Radverkehr profitieren kann."

    https://repository.difu.de/jspui/handle/difu/256492

    Jetzt ist die Fußgängerzone Limmerstraße aufgrund der ÖPNV-Freigabe sicher noch mal ein besonderer Fall. Und die Freigabe für den Radverkehr liegt schon ca. 25 Jahre zurück, als die Fußgängerzone Limmerstraße noch gar nicht so groß war wie heute. Aber nach meinen jahrzehntelangen Beobachtungen kann ich den Absatz aus dem Bericht nur bestätigen. Dabei finde ich es jetzt nicht so schlimm, wenn nicht immer von allen Radfahrern stets nur Schrittgeschwindigkeit gefahren wird. Wenn weit und breit kein Fußgänger in Sicht ist und ich mich im Bereich zwischen den Gleisen befinde, dann gefährde ich niemanden, wenn ich da etwas schneller als Schrittgeschwindigkeit fahre. Und wenn wer mit dem Rad weiter außen fährt, dichter am "Fußgängerbereich", dann fährt der instinktiv langsamer. Dazu kommt, dass ja auch nirgends ein richtig breiter Radfahrstreifen zur Verfügung steht. Der graue Betonsteipflasterstreifen auf dem die meisten Radler unterwegs sind, misst ca. 1,60 m links davon sind die Schienen, da will keiner hinein ausweichen müssen, weil er in schneller Fahrt einem Fußgänger ausweichen muss.

    Bei Gelegenheit muss ich mir mal die Studie durchlesen. Mein Eindruck: Entscheidend für das gute Funktionieren einer Fußgängerzone mit Radverkehrfreigabe ist nicht, dass jeder Radfahrer zu jeder Tag- und Nachtzeit egal bei welcher Fußgängerdichte stets nur max. 5 km/h fährt. Zumal die wenigsten Radfahrer über einen entsprechenden Tempomesser verfügen.

    Deswegen fand ich ja auch dieses Schild so lustig, dass ich glaube ich schon mal weiter oben gesendet hatte:

    Eine Baustellenumfahrung und Ausschilderung, die inzwischen schon deutlich mehr als 1 Jahr so andauert.

    Du weißt nicht, wo die Fahrgäste herkamen bzw. wo sie hinwollten. Vielleicht fuhr MOIA hier nur die letzten zwei Kilometer und den Rest sind die Leute mit der Bahn gefahren?

    Es war nur ein Fahrgast, und wenn der vom Bahnhof kam, dann hätte er gleich zwei Stadtbahnlinien zur Verfügung gehabt und eine Omnibuslinie, um schnell zu einer Haltestelle zu kommen, die entweder rund 200 m oder rund 400 m vom fotografierten Aussteigepunkt entfernt gelegen hätte. Ich will hier auch nicht den Moralapostel spielen und etwaige Moia-Fahrgäste abkanzeln. Es geht mir vielmehr darum, dass Moia dort fährt, wo ohnehin schon ein gutes ÖPNV-Angebot besteht, aber im weniger dicht besiedelten Umland von Hannover nicht einsteigen will, weil es sich vermutlich noch weniger rechnete als ohnehin schon, weil es dort vermehrt zu Leerfahrten kommen würde. Eine Kooperation von Moia und Üstra mit dem Ziel in weniger dicht besiedelten Gegenden einen Zubringerdienst zu Stadtbahnhaltestellen aufzubauen, hat jedenfalls nicht geklappt.

    Würden auch im Umland von Hannover deutlich mehr mit dem ÖPNV fahren, dann wäre auch ein deutlich besseres ÖPNV-Angebot möglich. Aber so fahren alle Auto und machen eine "Affen-Aufstand", wenn sie mal ein kurzes Stück mit 60 km/h hinter einem Omnibus herfahren müssen oder hinter einem Bus an einer Bushaltestelle warten müssen.

    Alles nochmals schön erklärt. Zudem: Wer das alles lesen will, ist zumindest schon 'mal im 1. Gang für echte Schrittgeschwindigkeit.

    Ich finde das auch nicht schlecht, wenn hin und wieder Verkehrszeichen erklärt werden. Das trägt zur allgemeinen Verkehrserziehung bei. Früher gab es für so was den 7. Sinn. Aber das war zu einer Zeit, als noch nicht große Teile der Bevölkerung in ihre jeweils ganz eigenen Internet-Filterblasen abgetaucht waren, sondern mehr oder weniger alle das Öffentlich Rechtliche guckten.

    Hier ein Beispiel von 1991 bei dem es allerdings um Zeichen der Polizei geht. Merkspruch für Verkehrsregelungen durch einen Polizisten an Kreuzungen am Ende des Films: "Zeigt der Schutzmann Brust und Rücken, musst du auf die Bremse drücken. Zeigt er dir die Seite, suche schnell das Weite."

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    Ferner ist zu bedenken, dass nicht alle Menschen einen Führerschein machen. Und das ist auch gut so! Aber selbst diejenigen, die einen gemacht haben, vergessen so einiges oder die Prüfung liegt so weit zurück, dass es bestimmte Schilder damals noch nicht gab.

    Die offizielle Einführung von Zeichen 325.1 Verkehrsberuhigter Bereich erfolgte 1980. Leider habe ich keine 7.Sinn-Folge davon gefunden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsb…,_StVO_2009.svg

    Aber es gibt ja "Werner kann helfen" von der Gebietsverkehrswacht Freiberg:

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    Im Vergleich zu den 7.Sinn-Sendungen kommt mir dieser Film allerdings sehr amateurhaft gemacht vor.

    Vielleicht kann man ja zukünftig Verkehrszeichen mit einem QR-Code ausstatten, der dann eine Erläuterung aufs Handy spielt, was es mit dem Verkehrsschild auf sich hat. Da muss man natürlich aufpassen, dass das dann nicht zu Verkehrsstockungen führt. Aber man wäre ja nicht gezwungen, das sofort zu lesen, was der QR-Code hervorholt.

    Ok. Das heißt aber dann, dass für den Radverkehr eben nicht 25km/h gelten, sondern Schrittgeschwindigkeit. Sehe ich das richtig?

    Ebenso gilt Schrittgeschwindigkeit für den Lieferverkehr, nur der ÖPNV darf mit max. 25km/h fahren.

    Die Limmerstraße wird von Radfahrer*Innen befahren, die dort einkaufen wollen, oder in die Kneipe gehen. Für Radfahrer, die zum Beispiel von einem Nachbarstadtteil auf dem Weg in die Innenstadt sind, gibt es Möglichkeiten die Limmerstraße weiträumig zu umfahren. Die Forderung des ADFC, parallel zur Limmerstraße eine Fahrradstraße einzurichten, sehe ich kritisch, weil das zur Folge haben könnte, dass jemand auf die Idee kommen könnte, das Fahrradfahren in der Limmerstraße zu verbieten.

    Da eine Fahrradstraße in der Parallelstraße dort den Wegfall von Autostellplätzen mit sich brächte, sehe ich das entspannt, das heiße Eisen packt keiner gerne an. Man könnte im Grunde auch sagen: Vermutlich würden einige Radfahrer*innen, die nicht wegen der attraktiven Einkaufs- und Kneipenangebote auf der Limmerstraße unterwegs sind, sondern da im Grunde genommen nur durchfahren, stattdessen die Parallelstraßen nutzen, wenn dort nicht so viele Autos rumstünden und fahren würden, so dass es dort immer wieder zu Engpässen kommt.

    Typische Situation in den Parallelstraßen: Ein Auto von der einen, ein anderes von der anderen Seite und schon herrscht Stillstand, weil beide Fahrer erstmal aussitzen, wer denn nun zurückstoßen wird. Und auf dem Rad macht es keinen Spaß, sich dann da durch zu drängeln.

    Ich habe den Eindruck, du bist da ein bisschen einseitig "Geschwindigkeitsfixiert" unterwegs auf dem Rad, Adsche, oder täusche ich mich da?

    Es gibt mitunter Verkehrsinfrastruktur-Grundbedingungen, die lassen keine einfachen klaren Lösungen zu, die alle hundertprozentig zufriedenstellen können.

    Wenn ich als Radfahrer*in mit dem Anspruch daherkäme: "Ich will aber in der Fußgängerzone Limmerstraße meine max. 25km/h fahren können dürfen, die meine E-Bike-Tretunterstützung maximal hergeben, dann fährt man dort auf dem "Holzweg". (Wortspiel, denn die Fußgängerzone Limmerstraße geht von der Fössestraße bis zum Kötnerholzweg ;))

    Genauso wenig kann dort ein ÖPNV-Fahrgast ernsthaft verlangen, der Fahrer möge doch bitte auf die innerorts erlaubten 50 km/h beschleunigen, um die Fahrtzeit zwischen den Haltestellen Küchengarten an einem Ende und der Haltestelle Leinaustraße am anderen Ende der Fußgängerzone abzukürzen.

    Und ein Fußgänger, der gemächlich vor einer Stadtbahn herspazierte, der hat vielleicht das Recht auf seiner Seite (so genau weiß ich das nicht, was dann gilt), aber in der Limmerstraße sind die Menschen in der Regel hinreichend vernunftbegabt, um sich verkehrsgerecht zu verhalten. Gegenüber Fahrzeugen des ÖPNV sehe ich auch keinen Grund deshalb sauer zu sein, wenn sie erlaubterweise durch eine Fußgängerzone fahren. Was mich dagegen maßlos ärgert, sind Menschen, die so tun als sei es ganz selbstverständlich mit ihren "Stadtpanzern", die mehr PS haben als ein Omnibus, die Straßen unsicher zu machen. X(

    Konkret zielt dieser Thread ab auf das unmögliche Verhalten des "Fahrdienstleisters" Moia in Hannover (und in anderen Städten). Aber der Thread soll auch eine grundsätzliche Erörterung von "Auto-Mitnahme-Angeboten" ermöglichen.

    Doch zunächst ein Rückblick und ein Ausblick auf die aktuelle Situation in Hannover.

    Die Verkehrs-AG Hannover kritisierte schon bei der Einführung von Moia in Hannover, das war 2018, die mangelnde Barrierefreiheit:

    "dem Tochterunternehmen der Volkswagen AG, ist die Genehmigung für den Gelegenheitsverkehr nach dem Personenbeförderungsgesetz (PBefG) zu verweigern.

    (...)

    Moia schließt mit dem neuen Mobilitätsangebot die Menschen mit Behinderungen aus.

    Gemäß § 2 Absätze 6 und 7 des PBefG darf die Genehmigung nur erteilt werden, wenn öffentliche Verkehrsinteressen dem nicht entgegenstehen.

    Nach Artikel 3 des Grundgesetzes darf niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Solange Moia keine Fahrzeuge bereit hält die auch Menschen mit Behinderungen befördern, kann die Genehmigung nicht erteilt werden."

    http://www.verkehrsag-hannover.de/shuttleservicemoia.html

    Trotz mangelnder Barrierefreiheit wurde dem VW-Konzern in Hannover und anderen Städten erlaubt mit seiner Moia-Unternehmenstochter Werbung für das Verkehrssystem Auto zu machen. Moia (bzw. die Konzernzentrale VW) und diejenigen aus Politik und Verwaltung, die das Treiben des Autobauers wohlwollend abnicken, sagen sich vermutlich: Wenn wir erst mal viele, viele Moia-Fahrzeuge auf der Straße haben, dann werden das auch alle ganz toll finden.

    Eine schamlose Reklame-Offensive, denn das Aussperren von Menschen mit Behinderung wird dafür achselzuckend in Kauf genommen.

    Nach der Coronapause seit Anfang April 2020, ist Moia in Hannover im August wieder an den Start gegangen. Diesmal mit neuen Fahrzeugen, keine Verbrennermotoren mehr, sondern E-Antrieb. Doch trotz neuer Fahrzeuge, ist es nach wie vor für viele Menschen mit Gehbehinderungen nicht möglich, den "Fahrdienst" in Anspruch zu nehmen:

    "Kritik an Moia: Warum ist kein Platz für Rollstuhlfahrer in neuen E-Fahrzeugen?

    In den neuen Moia-Fahrzeugen ist aus technischen Gründen kein Platz für Rollstuhlfahrer. Eine Interessenvertretung von Behinderten, die Verkehrs AG Hannover, will das nicht hinnehmen und meint, dass eine solche Konzeption nicht in die heutige Zeit passe." HAZ vom 21.8.2020 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…en-E-Fahrzeugen

    Hier zwei Bilder aus Hannover von einem der neuen Moia-Fahrzeuge mit E-Antrieb jedoch mit mangelnder Barrierefreiheit:

    Hinweis zu der fotografierten Ausstiegsstelle: In zweihundert bis vierhundert Meter Entfernung befinden sich mehrere Stadtbahnhaltestellen und Omnibushaltestellen mit mehreren Linienangeboten!

    Fazit: Moia verstopft die Straßen und ist trotz E-Antrieb ebenso wenig nachhaltig wie andere Autos. Die englischen "modern klingenden" Ausdrücke Ride-Sharing und Ride-Pooling verschleiern, dass es im Grunde genommen nur darum geht, Werbung für das Auto zu machen. Nachhaltige Mobilität für alle Menschen dagegen wird damit nicht ermöglicht.

    Vielmehr ist zu befürchten, dass diejenigen, die es sich leisten können und gesundheitlich dazu in der Lage sind, die ÖPNV-Angebote nicht mehr wahrnehmen, weil sie ihnen altbacken und unmodern erscheinen im Vergleich zum scheinbar "goldenen" Moia-Auto-Angebot.

    Wer dagegen beim Ride-Sharing und Ride-Pooling wirklich dabei sein möchte, der kann sich den Millionen Nutzern des ÖPNV anschließen, die das schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich praktizieren! Und immer mehr Haltestellen des ÖPNV werden barrierefrei umgebaut. Nicht zuletzt deshalb, weil Gesetze das vorschreiben, die bei Moia offensichtlich nicht zur Anwendung kommen.

    Barrierefreier Einstieg am neuen Hochbahnsteig Hauptbahnhof-ZOB in einen sog. "Silberpfeil" (TW2000/2500) der Stadtbahn-Linie 10 in Hannover

    Magst du vielleicht nochmal kurz schreiben (oder falls du ein Bild davon hast gerne auch das zeigen), wie diese Geschwindigkeitsbegrenzung beschildert ist?

    Meinst du die Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h für den ÖPNV? Dafür gibt es keine Beschilderung. Die Höchstgeschwindigkeit ist angeordnet und die ÖPNV-Unternehmen unterrichten ihre Fahrer darüber. Für den Fußverkehr ist klar, dass dort wo der Straßenbelag mit dunklem Schlackensteinpflaster belegt ist und die Gleise liegen, Straßenbahnen und Busse mit 25 km/h fahren.

    Eine gute Regelung, denn andernfalls könntest du dort keine Fußgängerzone einrichten, man könnte vielleicht mit dem Tempo noch etwas weiter runter gehen (ursprünglich galt 30 km/h) aber mit Schrittgeschwindigkeit ist zu langsam für den ÖPNV.

    Und ohne Fußgängerzone, das würde heißen mit Autos, und das geht erst recht nicht, denn die blockieren den ÖPNV erst richtig.

    Dann besser hin und wieder ein bisschen Geduld, wenn mal ein Fußgänger nix schnallt. Die verhalten sich aber in der Regel sehr kooperativ.

    Und wenn Bus oder Bahn kommen, dann machen alle rechtzeitig Platz.

    Wegen 100m Fußgängerzone, die für Radler freigegeben sind, lockt man mich bestimmt nicht in eine Stadt ;)

    Da kannst du aber fast noch eine Null dranhängen, um auf die Länge der Fußgängerzone Limmerstraße zu kommen und zur Zeit wird über eine Verlängerung diskutiert. Zur Zeit misst die Fußgängerzone Limmerstraße vom Kötnerholzweg zur Fössestraße 700 m. Mit der vorgeschlagenen Verlängerung wären es dann rund 1000 m.

    Google-Satellitenaufnahme:

    https://www.google.de/maps/@52.37285…m/data=!3m1!1e3

    Halten sich die meisten Radfahrer denn deinen Beobachtungen nach daran?

    Mehr oder weniger. Hintergrund ist die Tatsache, dass diese Fußgängerzone auch für den ÖPNV freigegeben ist. Und der darf darin tatsächlich schneller fahren als Schrittgeschwindigkeit nämlich mit 25 km/h.

    Der ADFC frotzelt, die Fußgängerzone Limmerstraße eigne sich nicht für's Radfahren und fordert eine attraktiv ausgebaute Fahrradstraße in einer Parallelstraße. Aber ich frage mich: Was sollder Unfug, ich will doch auf der Limmerstraße mit dem Fahrrad zum Einkaufen fahren und in die Kneipe oder ins Café mit dem Fahrrad fahren und nicht auf der Parallelstraße mein Fahrrad abstellen müssen und den Rest zu Fuß gehen.

    Für den Linienbus und Straßenbahnverkehr ist die Fußgängerzone Limmerstraße so gestaltet, dass es einen dunkelgrau gepflasterten Schienen und Linienbusbereich gibt, einen hellgrau gepflasterten Fahrradbereich und rot geklinkerte Fußgängerbereiche.

    Die Ausschilderung als Fußgängerzone bedeutet allerdings, dass Radfahrer und Fußgänger überall in der Limmerstraße sich bewegen können. Aber das geschieht meistens hinreichend vernünftig, ohne sich gegenseitig zu behindern. Wenn dann doch mal was passiert heißt es natürlich gleich, dass musste ja mal so kommen und da sieht man's das funktioniert einfach nicht. Ist natürlich Quatsch, weil vorher hatte es noch viel weniger funktioniert, da war außerdem noch der Autoverkehr in der Straße und es durfte am Fahrbahnrand geparkt werden. Da kam es oft genug vor, dass die Bahnen wegen nachlässig geparkten Autos nicht mehr weiterfahren konnten. Und die Dooring-Unfallgefahr war erheblich. Jetzt ist zwar immer noch alles sehr eng, aber die Situation tausendmal besser als vorher, als da noch die Autos fuhren.

    Hier ein Link zu einem Bild von früher:

    https://pbs.twimg.com/media/CR1BJXvUAAE-gFN.jpg

    Das wir ein völlig unterschiedliches Fahrprofil haben ist mir schon klar. Solche Fußgängerzonen sehe ich nur extrem selten, ich wohne in einer Kleinstadt und wenn ich nach München in die Innenstadt radl habe ich echtes Mitleid mit Großstadtradlern.

    Da musst du wirklich kein Mitleid haben. In der Fußgängerzone Limmerstraße ist ÖPNV und Radverkehr zugelassen. Autos haben keinen Zutritt. (Ausnahme Lieferverkehr zu festgelegten Uhrzeiten und Müllabfuhr und Rettungsfahrzeuge.)

    Es gibt dort jede Menge Geschäfte, Kioske und Gaststätten bei denen du mit dem Fahrrad bis vor die Tür fahren kannst. Da fahre ich dann auch gerne langsam mit dem Fahrrad. Die Limmerstraße ist trotz der Geschwindigkeitslimitierung durch [Zeichen 242]+[Zusatzzeichen 1022-10] und der Straßenbahnschienen und der damit verbundenen Sturzgefahr bei Fahrradfahrer*innen sehr beliebt. Siehe Foto: