Beiträge von Ullie

    Interessant an der Diskussion über ISA (Intelligent Speed Assistant) ist, dass diese Technik offenbar so starke Ängste bei Autofahrern auslöst, wie das vielleicht zuletzt beim Sicherheitsgurt war.

    Und dementsprechend irrational sind die Reaktionen. Beim Gurt wurde z. B. von der "Zwangsfesselung" gesprochen, der man sich nicht aussetzen möchte.

    Und bei ISA wird sofort "hochgeschaltet" auf autonomes Fahren, dass ja angeblich überhaupt niemals Wirklichkeit werden könne, wofür es ja zahlreiche Beispiele gäbe.

    ISA ist aber nicht dasselbe wie autonomes Fahren.

    Gibt es das nicht als Skript? Ich würde sowas gerne in 5 Minuten überfliegen und an den wichtigen Stellen genauer lesen können, anstatt 47 Minuten irgendwas anzuhören.

    (Ich oute mich hiermit als jemand, dessen letztes Radio im eigenen Auto eingebaut war ... 1996 ... und dessen Konsum an gesprochener Sprache im zuvor innegehabten heimischen Radio sich auf die Bundesliga-Konferenz beschränkte.)

    Es gibt auf der angegebenen Seite jede Menge Literaturhinweise, die ich aber nicht durchgesehen habe. Dafür habe ich noch mal die Stelle nachgehört, an der es um das "holländische Kreuzungsdesign" geht. Das ist von Minute 20 bis Minute 35. Also ca. eine Viertelstunde.

    Darin stecken meines Erachtens einige Ungereimtheiten.

    Ein Beispiel: Die Moderatorin behauptet, das sogenannte holländische Kreuzungsdesign gäbe es angeblich gar nicht oder fast gar nicht in den Niederlanden. Das könne man auf Satellitenbildern sehen.

    Daraufhin habe ich mir die Mühe gemacht, einige Satellitenbilder auf googlemaps anzuschauen.

    Entweder versteht die Moderatorin etwas ganz anderes unter "Holländisches Kreuzungsdesign" oder sie hat nur sehr sehr oberflächlich gesucht.

    Hier Beispiele für das holländische Kreuzungsdesign, die ich gefunden habe:

    Amsterdam Burgemeester Röellstraat / Ecke Burgemeester Rendorpstraat

    https://www.google.de/maps/@52.37434…m/data=!3m1!1e3

    https://www.google.de/maps/@52.37434…!7i16384!8i8192

    Nijmegen Groenestraat / Ecke Sint Annastraat

    https://www.google.de/maps/@51.82818…t/data=!3m1!1e3

    https://www.google.de/maps/@52.37434…m/data=!3m1!1e3

    Arnheim Groningensingel / Ecke Burergermeester Matsersingel

    https://www.google.de/maps/@51.95457…t/data=!3m1!1e3

    https://www.google.de/maps/@51.95552…!7i13312!8i6656

    Das holländische Kreuzungsdesign gibt es deutlich häufiger, als es in der Sendung bei Minute 32:28 behauptet wird.

    https://www.ardaudiothek.de/synapsen-ein-w…eheuer/80703088

    Ich finde es wirklich kurios, dass in der Sendung behauptet wird, dass das holländische Kreuzungsdesign in Wirklichkeit gar nicht oder fast gar nicht existiert. Dabei hatte ich keine Probleme, ganz schnell welche zu entdecken beim Suchen auf googlemaps.

    https://www.spiegel.de/auto/unfallfor…00-000173444547

    Man hat jetzt festgestellt, dass die verschwenkten Kreuzungen eine Falle sind. Ach nee ...

    Mit dieser Studie beschäftigt sich auch diese NDR-info Sendung:

    https://www.ardaudiothek.de/synapsen-ein-w…eheuer/80703088

    Fazit: Die LKW-Abbiegeassistenten sind nicht in der Lage an solchen Kreuzungen im "holländischen Design" Fahrradfahrer zu erkennen. Für den LKW-Lenker ohne Abbiege-Assistenten dagegen sind die "holländischen Kreuzungen" besser.

    Ich hoffe, dass da überhaupt nie irgendwann irgendwas vor einem Richter landet.

    Ich halte die gegebenen Bedingungen für alltagstauglich.

    Wenn da ein Richter was entscheidet, dass dazu führen würde, dass sich die Straßenverkehrsbehörde gefordert sieht, Änderungen vorzunehmen. Dann weiß ich nicht was dabei rauskommen soll. Im ungünstigsten Fall eine Verschlimmbesserung.

    Aber die Lichtzeichen des Fahrverkehrs sind doch vorhanden - wenn auch auf der ungünstig einsehbaren rechten Straßenseite - und somit wohl auch für den linksseitigen Radverkehr bindend. So handhabe ich das jedenfalls in der Praxis. Vor allem dort, wo trotz linksfreigabe bzw. linksseitiger Benutzungspflicht auf dem Hochbord keine besonderen Lichtzeichen für den Radverkehr (auch keine Kombi-Streuscheibe im Signalgeber der Fußgängerampel) vorhanden sind.

    Das ist der Fußgänger und Radfahrerüberweg als Satellitenfoto:

    https://www.google.com/maps/@52.36784…t/data=!3m1!1e3

    Der Grünstreifen zwischen der dreispurigen Fahrbahn in der einen Richtung und der dreispurigen Fahrbahn in der anderen Richtung ist 12 Meter breit.

    Und wenn die eine Ampel für die eine Fahrbahnrichtung Grün ist, dann kann die andere für die andere Fahrbahnrichtung Rot sein.

    Und der Abstand zwischen der Fahrbahnkante und der Radwegkante, also quasi die Aufstellfläche, ist 2 m. Allerdings kommt es im Alltag in der Regel nicht dazu, dass der Radweg unpassierbar wäre für querende Fußgänger. Und Radfahrer queren ohnehin nicht, weil sie dann die Treppenstufen zum Rathausplatz runterfahren würden. Die Radfahrer fahren entweder in die eine oder in die andere Richtung auf dem Radweg weiter.

    dann wäre der Abbiegeassitent bei 80% der Abbiegevorgänge nicht aktiviert, zumindest in Deutschland und würde wohl weit unter seinen Möglichkeiten bleiben.

    Die Blinkmoral muss ja grottenschlecht sein und das bei LKW-Fahrern X/.

    "Aktiviert wird der Abbiegeassistent, wenn der Fahrer den rechten Blinker setzt oder langsamer fährt, als im Abbiegeassistenzsystem voreingestellt ist."

    Quelle:

    Internetseite der Straßenverkehrsgenossenschaft (SVG)

    https://www.abbiege-assistent.de/#:~:text=Aktiviert%20wird%20der%20Abbiegeassistent%2C%20wenn,Lkw%2DFahrer%20optisch%20und%20akustisch.

    Ich muss gestehen, das mit der Geschwindigkeit war mir auch nicht klar. Heißt das denn im Umkehrschluss, wenn der LKW-Fahrer ohne zu blinken mit hohem Tempo rechts abbiegt, dann ist es so als führe er ohne Abbiegeassistent?:/

    Auf jeden Fall fände ich es hilfreich, wenn LKW-Fahrer verpflichtet wären, ihre Zielpunkte im Navi einzuprogrammieren. Und die Bordeelektronik mit den Navidaten nicht nur rechtzeitig den Abbiegeassistenten aktiviert, sondern auch das Tempo drosselt.

    Ich weiß, die folgende Frage passt hier nicht her. Aber dennoch: Der Masten steht hier links vom Hochbord-Radweg und es gibt auch keine Haltelinie für den Rad-Längsverkehr. Kommt es bei Übergang-Grün und Fahrbahn-Rot nun zu einem Unfall zwischen einen Quer- und einem Längsradler, wie mag dann wohl entschieden werden? Der Querradler wird argumentieren, er habe schließlich grün gehabt und verweist auf § 37 (2) Nr. 6 StVO. Der Längsradler wird sagen, der Hochbord-Radweg befände sich nicht im Schutzbereich der Ampel. Wirklich blöd, diese weit verbreitete Unsicherheit, zudem man bei jeder Verhandlung vor Gericht erneut gespannt darauf sein darf, wie wohl diesmal entschieden wird.

    Richtig spannend würde diese Frage werden, wenn der Radler, der am Friedrichswall entlangfährt, entgegengesetzt der Fahrtrichtung angefahren kommt. Es handelt sich um einen Zweirichtungsradweg und der wird auch gerne als solcher benutzt.

    Dann hätte zwar der Querradler auf dem Bild Grün, aber der andere Radler hätte weder Grün noch Rot. Gilt dann für den Rechts vor Links, wäre es allerdings wieder kein Problem, denn der Radler auf dem Bild der Grün hat, der käme dann ja aus Sicht anderen Radlers von Rechts.

    Keine Ahnung wie ein Gericht entscheiden würde. Im Extremfall könnte es zur Folge haben, dass hier umgebaut werden müsste. Ich hoffe, dass das nicht passiert und die Radler sich alle so vernünftig verhalten, dass nichts passiert. Überhaupt zeigt dieses Beispiel, dass Fahrradfahrer sich sehr viel vernünftiger und rücksichtsvoller verhalten, als ihnen das immer wieder zugeschrieben wird.

    Faktisch ist es so, dass man sich an dieser Stelle beobachtet und schon von weitem korrigiert, so dass nicht beide Radler zum selben Zeitpunkt am selben Ort sind. Und nach dem was ich bislang beobachten konnte, klappt das gut.

    Warum unnötig etwas überregulieren?

    Ich sehe da auch kein Problem mit der Unsicherheit bezüglich einer etwaigen Gerichtsverhandlung. Die beste Gerichtsverhandlung ist doch die, die gar nicht erst stattfindet. Viel schlimmer fände ich eine eindeutige Regelung und Leute, die nur darauf lauern würden, dass andere sich nicht dran halten und es drauf ankommen lassen, dass es kracht.

    Die meisten Radler fahren rechts von den Autos auf dem Hochbord. Da ist nämlich so ein 80-120 cm "breiter" Streifen um die Baumwurzeln herum.

    Ein Radweg in einem lausig schlechten Zustand. Das müsste allerdings nicht sein, denn dort wo die Schrägparker mit ihren Motorhauben den Seitenraum verengen wäre genug Platz für einen breiten Radweg. Überhaupt könnte man, wenn man Parken dort unbedingt zulassen will, die Autos direkt zwischen den beiden weißen Linien parken (längs, nicht quer zur Fahrbahn). Die weißen Linien sind offensichtlich als Ausparkhilfe dort markiert sind. Nicht als Radweg oder Radfahrstreifen. Denn der (viel zu schmale) Radweg ist mit einem blauen Schild gekennzeichnet [Zeichen 237]. Das steht ein paar Meter weiter vorne: https://www.google.de/maps/@53.65324…!7i13312!8i6656

    Es ist auch eine Reihe geschwärzte Strichlinien zu erkennen. Das könnte bedeuten, dass dort eine Fahrspur weggenommen wurde. Immerhin etwas.

    Wenn in Diskussionen über Radverkehr eine Maßnahme das Attribut "holländisch" erhält, dann wird das in der Regel von den meisten gleichgesetzt mit: "Das ist gut für den Radverkehr, dass müssen wir hier auch so machen."

    Das ist natürlich nicht immer richtig.

    In dem Fall aber schon:

    Holländischer Begriff bedeutet, dass man beim Aussteigen die Tür mit der Hand öffnet, die dem Türgriff gegenüberliegt.

    Der Fahrer also mit der rechten Hand, der Beifahrer mit der linken Hand. Das verhindert Dooring-Unfälle.

    Selbstverständlich ist es wichtig als Radfahrer erst gar nicht dort zu fahren, wo es zu Dooring-Unfällen kommen kann, nämlich zum Beispiel zu dicht an parkenden Autos entlang. Und es ist wichtig, dass Radverkehrsanlagen diese Gefahr erst gar nicht heraufbeschwören, weil zum Beispiel zu enge Schutzstreifen oder Radfahrerstreifen mit ungenügendem Sicherheitsabstand zu dicht an Parkreihen markiert werden. Oder besser gesagt: Weil dort das Parken nicht einfach weggenommen wird, um Platz zu haben für breite und sichere Radfahrstreifen.

    Trotzdem soll dieser Thread einen Beitrag dazu leisten, zu ergründen, wo der holländische Griff empfohlen wird. Und vielleicht auch weitere Möglichkeiten der Verbreitung erörtern.

    In diesem Radio-Podcast des NDR beispielsweise wird der holländische Griff ausdrücklich erwähnt ab Minute 36:01

    https://mediandr-a.akamaihd.net/download/podca…5-1157-5700.mp3

    In dem Radiobeitrag wird erwähnt, dass der "holländische Griff" in den Fahrschulen gelehrt wird. Ist das so?

    "Gute Beispiele für Radverkehrsanlagen" - Kein Beitrag von Ullie . "Was ist schönes auf dem Rad passiert?" - Kein Beitrag von Ullie.

    Sie tun mir Unrecht! Diesen Thread habe ich zum Beispiel schon 2017 selbst eröffnet:

    Was gibt Gutes zum Thema Radverkehr zu berichten? und darin auch mehrere positive Beispiele für Radverkehrsanlagen veröffentlicht, die auch fleißig diskutiert wurden. Allerdings liegt mein letzter Beitrag schon ein wenig zurück. Vielen Dank für die Erinnerung. Das muss ich gleich mal nachholen!

    Es ist schon eine Weile her, dass der Trammplatz in Hannover umgestaltet wurde, und es geht manchmal sehr schnell, dass man sich an Verbesserungen für den Radverkehr gewöhnt.

    Darum ist es gut, hin- und wieder dran zu erinnern, dass tatsächlich Verbesserungen für den Radverkehr stattgefunden haben.

    Hier ein HAZ-Artikel von 2012 über die bevorstehenden Umbauten am Trammplatz und vor dem Trammplatz auf dem Friedrichswall:

    https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…vor-dem-Rathaus

    Unter anderem wird darin eine Fußgänger-Ampel angekündigt:

    "Fußgängerüberweg: Gegenüber vom Rathaus soll eine Fußgängerfurt den Friedrichswall queren. Zwischen dem Maritim Hotel und dem abrissreifen Gebäude der Volkshochschule soll dann ein sicherer Fußweg in die Altstadt führen. Die Ampeln sollen so mit den Nachbarampeln koordiniert sein, dass Autopulks in der Regel keine zusätzlichen Stopps einlegen müssen."

    Die Streetview-Aufnahme von 2012 zeigt, wie es damals dort aussah:

    https://www.google.de/maps/@52.36834…!7i13312!8i6656

    Von einer Fußgängerampel ist da nichts zu sehen. Stattdessen gab es einen Fußgängertunnel mit steilen Treppenabgängen auf der Straßenseite, die dem Rathaus gegenüberliegt.

    Es gab einen engen Zweirichtungsradweg. Fußgänger sind hier gar nicht vorgesehen, die sollen wohl über den Rathausvorplatz gehen, von dem aus auch der Fußgängertunneleingang erreichbar ist.

    Und heute sieht es dort so aus:

    Der Fußgängerüberweg ist außerdem ein Radfahrerüberweg geworden.

    Der Zweirichtungsradweg ist deutlich breiter.

    Und auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es inzwischen einen durchgehenden Zweirichtungsradweg.

    Die Fußgänger können jetzt auf einem eigenen Fußweg neben dem Radweg gehen.

    Aber es gibt auch Vorhaben, die in diesem Zusammenhang nicht umgesetzt wurden:

    So schrieb die HAZ vor dem Umbau:

    "Friedrichswall: Die an dieser Stelle sechsspurige Straße gleicht einer Stadtautobahn. Sie soll auf zwei Autospuren pro Seite reduziert werden."

    Leider hat der Friedrichswall immer noch drei Fahrspuren je Richtung und leider gleicht die Straße immer noch einer Stadtautobahn mit einem sehr breiten Grünstreifen.

    Die gebräuchlichen Abbiegeassistenten funktionieren so, dass sie nach Radfahrern "Ausschau halten" und dann ein Warnsignal und/oder einen Warnton erzeugen, wenn sie einen entdecken, der bei einem Abbiegevorgang droht überfahren zu werden.

    Der Abbiegeassistent wird aktiviert, wenn der Fahrer den rechten Blinker setzt.

    Ich weiß nicht, wie das beim Blinker setzen wegen eines Spurwechsels ist. Bei einem Spurwechsel setzt man doch ebenfalls einen Blinker. Wird dann auch der Abbiegeassistent aktiviert? Und kann es dann sein, dass der Abbiegeassistent einen Fahrradfahrer erkennt, obwohl es sich um einen langsamer fahrenden LKW handelt, der gerade auf der Autobahn überholt wurde?

    Aber unabhängig davon, habe ich ja geschrieben, dass es mehr braucht als einen "normalen Abbiegeassistenten":

    Es ist möglich, die Fahrzeugsteuerung so zu bauen, dass ein Abbiegen nur in Schrittgeschwindigkeit erfolgt. Das geht dann allerdings weit über das hinaus, was heute als Abbiegeassistent bezeichnet wird.

    Voraussetzung für das Funktionieren des normalen Abbiegeassistenten ist, dass der LKW-Fahrer blinkt.

    Voraussetzung für einen verbesserten Abbiegeassistenten ist, dass der Fahrer seine Fahrtroute in einem Navigationsgerät eingespeichert hat. (Das ist allerdings heutzutage eher der Regelfall. Und wo das nicht der Fall ist, ist es nicht aufwendig, das zu machen.)

    Die Bordelektronik kann den LKW dann so steuern, dass rechtzeitig vor einer Kreuzung an der der LKW-Fahrer abbiegen will, im notwendigen Umfang die Geschwindigkeit entsprechend gedrosselt wird, denn die Bordeelektronik weiß ja, dass der Fahrer dort abbiegen will aufgrund der Navi-Daten.

    Diese Funktion ist heute schon bei Geschwindigkeits-Assistenten (ISA=Intelligent Speed Adaption) verfügbar, mit denen immer mehr Neuwagen ausgestattet werden. Und so ist es möglich, dass das Auto dem Fahrer wichtige Hinweise zum Tempo geben kann, zum Beispiel deshalb, weil der Geschwindigkeits-Assistent das bevorstehende Streckenprofil kennt. Das ist keine "Science Fiction".

    Und der Fahrer kann das Fahrzeug auch anweisen, dass das Fahrzeug nicht schneller fährt, als es von ISA vorgeschlagen wird.

    https://www.mopo.de/hamburg/fuer-f…ssehen-37420568

    Ich sehe jetzt schon, dass die Brücke zu schmal ist und selbstverständlich jede Menge Fußgänger am Geländer der Radwegseite stehen und gucken werden.

    Vielleicht sollte man die Wegeaufteilung so vornehmen, dass die Fußwege außen und der Radweg innen angeordnet ist? Wie breit wird denn die Brücke? In dem Artikel stand nur, dass sie 135 m lang sein wird.

    Der Kreisel war doch irre. Der Radverkehr wurde gerade nicht auf der Fahrbahn geführt, sondern auf dieser rot angemalten Sonderpiste. Dann sehe ich an allen Seiten so eine Art "freie Rechtsbbieger" zur nächsten Ausfahrt, bei denen kein Autofahrer auf (korrekt fahrende) Autos im Kreis achten muss, weil diese beiden Verkehre nämlich durch durchgezogene Linien und durch Sperrflächen getrennt sind. Also könnte man einfach durchbrettern - ooops, war da eben ein Radfahrer? So was Dummes aber auch ... und der hatte auch noch Vorfahrt?

    Weite Radien bei Ein- und Ausfahrten, fast so wie früher beim Horner Kreisel, wo Radfahrer die (Zufahrt zur) Autobahn überqueren durften.

    Also mich wundert es nicht, wenn es da häufig gekracht hat. Aber dieser Kreisel ist ja nun alles andere als typisch.

    Dieser Kreisel (der Klagesmarktkreisel) war ein typisches Produkt der "Automania" der 50er und 60er Jahre. Aber ich frage mich, bzw. dich, ob du meinst alleine mit engeren Radien bei den Ein- und Ausfahrten und einem Verzicht auf rot markierte Radfahrstreifen und einen Verzicht auf den "freien Rechtsabbiegr" zur nächsten Ausfahrt hätte man den Kreisel in einen radverkehrstauglichen Kreisel verwandeln können? Ich bin überzeugt davon, das die jetzt gefundene Kreuzungs-Lösung besser und sicherer ist für den Radverkehr als hätte man irgendwelche "Verbesserungen" dem Kreisel vorgenommen. Besonders in Hinsicht der Tatsache, dass eine drastische Reduktion der Autoverkehrsmengen an dieser Stelle von vornherein ausgeschlossen wurde.

    Auf dieser Aufnahme von 1953 kann man den Klagesmarktkreisel im Bau sehen. Damals fuhr noch die Straßenbahn über die Kreiselmitte.

    Besonders spannend hinsichtlich unserer Diskussion über den Unsinn von Kreisverkehren für Radfahrer, ist der Radfahrer im Bildvordergrund unten links:

    https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/66833…2fb&oe=5FA0B154

    Der Horner Kreisel, den du erwähnst, ist das der hier?

    https://www.google.com/maps/place/Hor…77!4d10.0697637

    Und wo fahren die Radfahrer, die früher die Autobahnzufahrt und Abfahrt querten heute lang?

    Das ist doch Käse. Ein Kreisverkehr hat keine Betriebskosten. Nach dem ersten Bau muss dort alle paar hundert Jahre ein verrostetes Schild ersetzt werden - das ist alles. Die Ampel kostet Strom.

    Lösen Sie sich doch bitte davon, an allen Stellen der Welt vor allem den KFZ-Verkehr zu beschleunigen, Ullie . Das scheint Ihr Weltbild und Ihr Antrieb zu sein. Ich würde gerne sicher Rad fahren.

    Eine Ampel kostet Strom, das ist richtig. Aber wozu brauchen Sie eine Ampel?

    Die ersten Ampeln wurden in Städten eingeführt, in denen der Autoverkehr an Umfang zunahm.

    Das selbe gilt für die Kreisverkehre, die wurden ebenso wie die Ampeln eingeführt mit dem Ziel, immer weiter zunehmende Autoverkehrsmengen an den Verkehrsknotenpunkten zu managen.

    Eine gewöhnliche Kreuzung dagegen kostet keinen Strom! Und dort müssen auch keine Schilder aufgestellt werden. Denn für die Regel rechts vor links braucht man keine Schilder.

    Und wenn man die Straßen entsprechend gestaltet, und die einmündenden Straßen ebenfalls, dann kann man sogar einen Vorrang für die eine Straße und

    eine Wartepflicht für die einmündende Straße durch eine entsprechende Aufpflasterung im Mündungsbereich darstellen und zwar rechtsverbindlich ohne ein einziges Schild dafür zu verschwenden.

    Ein entsprechender Rückbau von Autoverkehrsinfrastruktur und damit einhergehender Rückgang der Autoverkehrsmengen halte ich für außerordentlich wünschenswert und es ist an der Zeit mit entsprechenden Maßnahmen zu beginnen.

    Können Sie mir bitte Ihre Aussage erläutern:

    Lösen Sie sich doch bitte davon, an allen Stellen der Welt vor allem den KFZ-Verkehr zu beschleunigen, ...

    Wie ist das denn gemeint? Habe ich an irgendeiner Stelle den Eindruck erweckt, ich wolle den Autoverkehr beschleunigen? Erinnern Sie sich doch bitte daran, dass ich bereits in mehreren Beiträgen forderte, dass die zulässigen generell geltenden Höchstgeschwindigkeiten deutlich gesenkt werden sollen.

    Ich kann das hier gerne noch mal wiederholen:

    Maximal geltende Höchstgeschwindigkeit innerorts: Tempo 30 km/h

    Auf Landstraßen: Tempo 60 km/h

    Auf Autobahnen: Tempo 80 km/h

    Ich kann mich nicht mehr im Detail daran erinnern, was Sie dazu geschrieben haben, aber Sie wollten dem nicht zustimmen, also sind Sie es doch, der den schnellen KFZ-Verkehr wünscht.

    Sie sprechen Kreiseln in der Überschrift und im Text ganz allgemein die Eignung ab mit dem Rad auf der Fahrbahn befahren zu werden, aber sie übertragen nicht auf andere Radfahrer?

    Das ist nicht richtig!

    Einerseits ist es nicht richtig, weil ich weiter oben bereits Kriterien genannt habe, die ich als Voraussetzung dafür sehe, dass ein Verkehrskreisel für alle Radfahrenden geeignet sein kann.

    Andererseits geht es mir um die grundsätzliche Frage, muss es sein, dass wir Verkehrsinfrastruktur schaffen, die auf eine möglichst große Verkehrsmenge ausgerichtet ist? Das ist der Grund für den Kreiselbau. Kreisel werden gebaut, weil sie eine größere Menge an Autoverkehr managen können, als eine normale Kreuzung. Was den Radverkehr angeht trifft das nicht zu. Wegen des Radverkehrs brauchte man keine Kreisel einzurichten. Wenn alle die Personen, die einen Verkehrsknotenpunkt täglich passieren, der mit einem Kreisel ausgestattet ist, das nicht überwiegend in einem PKW tun, sondern mit dem Fahrrad, dann bräuchte dieser Verkehrsknotenpunkt nicht mit einem Kreisel ausgestattet sein. Der Kreisel benötigt schließlich eine deutlich höhere Fläche als eine normale Kreuzung, wie der Autoverkehr insgesamt ja eine deutlich größere Verkehrsfläche benötigt.

    Schau dir doch mal den Klagesmarktkreisel in Hannover an:

    Hier das Bild vor dem Umbau:

    https://www.hannover.de/var/storage/im…el_panorama.jpg

    Und hier das Bild nach dem Umbau:

    https://www.hannover.de/var/storage/im…kt_panorama.jpg

    Und hier der Link zu dem Artikel mit den verlinkten Bildern auf der Internetseite der Stadt Hannover:

    https://www.hannover.de/Leben-in-der-R…s-Klagesmarktes

    Eigentlich ist das noch kein optimales Beispiel, denn der Kreiselrückbau beinhaltete nicht eine gleichzeitige Reduktion der Verkehrsmengen. Trotzdem die Verkehrsmenge gleich hoch geblieben ist, oder sogar noch gesteigert wurde, ist die neu geschaffene Ampelgesteuerte Kreuzung weniger raumgreifend als der alte Kreisel.

    Fakt ist außerdem, dass die Anzahl der Unfälle mit Fahrradfahrern und Fußgängern als Unfallopfer deutlich reduziert werden konnte.

    Wie bewertest du denn die ursprüngliche Kreiselform auf dem ersten verlinkten Foto? Dort wird der Radverkehr ja auf der Fahrbahn auf einem Radfahrstreifen geführt. Trotzdem kam es häufig zu Unfällen mit Radfahrer-Beteiligung, weil diese beim Ausfahren von PKW-Lenkern übersehen wurden. Möglicherweise hätte ein Beibehalten des Kreisels mit gleichzeitiger Entfernung der Radfahrstreifens mehr gebracht. Der Radfahrstreifen und die breiten Sperrflächen hätten zum Beispiel zu einem reinen Fußweg umgewandelt werden können. Dafür hätten die Grünanlagen weiter zur Kreiselmitte vorrücken können. PKW und Fahrräder hätten dann im Mischverkehr einspurig den Kreisel befahren können.

    Dazu hätte die Fahrspur aber auch wirklich sehr schmal gehalten werden müssen, so dass Radfahrer nicht im Kreisel überholt werden können.

    Möglicherweise hätte das ein genau so großes Sicherheitsplus gebracht, wie die jetzige Ampelkreuzung. Aber dann hätte die Auto-Verkehrsmenge insgesamt schon im weiteren Zufahrtsbereich deutlich reduziert werden müssen. Zu diesem Schritt konnten sich die Entscheider nicht durchringen. Leider.

    Die Kreuzung, die jetzt an Stelle des Kreisels dort entstanden ist, bedeutet aus Fahrradfahrersicht einen Sicherheitsgewinn und einen Komfortgewinn.

    Das oben auf dem Bild nicht besonders häufig, eigentlich nur bei Kreisverkehren mit zu kleinem Durchmesser oder zu schmaler Fahrbahn.

    Da ich praktisch werkstäglich durch 6-7 Kreisverkehre radl auf dem Weg zur Arbeit, also im Jahr auf sicher öfters als 2000x so ein rundes Ding auf der Fahrbahn benutze, behaupte ich schon eine gewisse Erfahrung darin zu haben. Davon sind übrigens 2-3 außerhalb der Ortschaften auf Staatsstraßen, also mittlere Größe, unbeschränkte Geschwindigkeit etc. Das mache ich seit Jahren so und es gibt kaum Probleme.

    Bei einigen der Kreisel gäbe es auch die Möglichkeit, legal durch einen mit kleinen 205er Schilderwald u fahren, aber das habe ich mir abgewöhnt.

    Zu viel Zeit, zu gefährlich.

    ich würde ihnen also dazu raten, mal runter vom Gehweg und rein ins Fahrbahn-Vergnügen. Sie werden merken, es geht schneller und viel Problemloser, als Sie dśich das offensichtlich vorstellen können

    Ich probiere alles mögliche aus, sofern mir es realistische einigermaßen sicher scheint und ich habe auch schon einige Kreiseldurchfahrten gemacht. In verschiedener Art und Weise, manchmal sind ja unterschiedliche Routen ordnungsgerecht möglich.

    Aber das was ich mache mit - ich würde mal behaupten - einigermaßen Erfahrung im Radfahren, dass übertrage ich nicht automatisch auf alle anderen.

    Und ich habe großes Verständnis dafür, dass Fahrradfahrer*innen nicht alle genau gleich ticken. Und dass es viele Fahrradfahrer*innen gibt, die dem "Mitschwimmen im Mischverkehr" (ist das die richtige Bezeichnung für deinen Fahrstil) wenig abgewinnen können.