Wenn die Oma stirbt, belastet es die Kinder auch. Und das lehne ich wiederum ab.
Dass Sie es offenbar für das Schlimmste an der ganzen Pandemie halten, eine Maske tragen zu müssen, haben wir inzwischen mitbekommen. Aber lassen Sie doch die Kinder aus dem Spiel.
Vorsicht mit Zuschreibungen, für die es keine Belege gibt! Ich hatte an anderer Stelle davon gesprochen, dass das Tragen eines Kunststoffglas-Schutzvisiers ebenfalls eine gute Infektionsschutz-Schutzmaßnahme darstellt.
Und ich habe das auch bis zum Herbst praktiziert. Einige Bekannte meinten zu mir, dass sie so ein Visier nicht tragen würden, weil sie es als sehr viel unangenehmer empfinden würden, als eine sogenannte Alltagsmaske zu tragen.
Erst im Herbst wurden in vielen Bundesländern die Kunststoffglas-Schutzvisiere als nicht mehr ausreichend eingeschätzt. In einem Bundesland (wenn ich mich recht erinnere war es NRW) wurden sogar für die Lehrenden in den Schulen in den Sommerferien im großen Umfang Schutzvisiere angeschafft, dann aber änderte sich die Einschätzung bezüglich der Schutzwirkung. Und die Visiere kamen dann nicht mehr zum Einsatz.
Da kann ich mit leben, wenn das so ist, dass ein Kunststoffglas-Schutzvisier keinen ausreichenden Schutz bietet, dann ist es halt so, dass man stattdessen eine andere Schutzmaßnahme vornimmt. Hin und wieder, wenn es besonders eng zu werden droht, nutze ich derzeit einfach beides. Kunststoffglas-Schutzvisier plus Maske. Da kucken dann zwar manche etwas pikiert, aber das ist mir schnuppe. Ehrlicherweise sollte man übrigens nicht die Augen davor verschließen, dass viele nicht zertifizierte "Alltagsmasken" ebenfalls völlig unzureichend sind.
Immerhin ist die kostenfreie, bzw. kostenreduzierte Ausgabe von FFP2-Masken an über 60-Jährige und andere Risikogruppen ein Hinweis darauf, dass es mit der Schutzwirkung einer selbst genähten Alltagsmaske auch nicht allzu weit her ist.
Ihre Aufforderung "die Kinder aus dem Spiel zu lassen", habe ich doch genau befolgt. Es tut nicht not , dass im Schulunterricht Masken getragen werden, wenn die Belüftung stimmt und durch Teilen der Klassen die Abstandsregeln eingehalten werden können. Die Kinder lernen so die meiste Zeit im Unterricht ohne Maske. Und sie sind völlig ausreichend damit konfrontiert eine Maske zu tragen, wenn es in bestimmten Unterrichtssituationen eng wird oder auf den Fluren eng wird. Durch Differenzieren der Pausenzeiten kann man übrigens zusätzlich zum Teilen der Klassen hervorragend zusätzlichen Bewegungsspielraum auf dem Schulhof schaffen. Auch das Gedränge in den Schulbussen und Linienbussen in denen besonders morgens viele Schüler zusammen mit Berufstätigen fahren, wird durch Teilen der Klassen deutlich reduziert! Und es kann durch unterschiedliche Unterrichtsanfangszeiten noch weiter reduziert werden.
Und wenn es den Eltern durch Erleichterungen in der Berufsausübung ermöglicht wird, zuhause die Kinder an den Tagen zu beschäftigen, an denen sie nicht in der Schule sind, dann ist es die bessere Lösung im Vergleich dazu, die Kinder mit Masken in enge Klassenzimmer einzusperren, damit die Arbeitskraft der berufstätigen Eltern in vollem Umfange abgeschöpft werden kann. Klassenzimmer übrigens, die selbst schon in Nicht-Corona-Zeiten viel zu eng sind.
Und den Kindern tut es auch gut, ohne die Masken lernen zu können. Das ist möglich, wenn die Gruppen klein genug sind.
Ihr völlig absurder und hinterlistige Versuch, die "Oma" ins Spiel zu bringen, läuft übrigens komplett ins Leere. Alleine schon deshalb, weil sie so vollmundig anmahnen, ich solle die "Kinder aus dem Spiel lassen". Und was machen Sie? Sie spannen die Großmütter ein!
Dabei fällt mir auf: Dass ein Kind auch dann traurig sein kann, wenn der Großvater stirbt, das kommt in Ihrem Denken erst gar nicht vor? Schwamm drüber.
Denn völlig unabhängig davon ist die Gefahr einer Infektion in einem Klassenzimmer, das schon zu Nicht-Corona-Zeiten eigentlich zu eng ist, auch mit Maske immer noch sehr hoch. Möglicherweise sogar höher, als wenn in halben Klassen ohne Maske unterrichtet wird. Und dann kommt ja auch noch das deutlich größere Gedränge im ÖPNV dazu, wenn die SchülerInnen jeden Tag in voller Klassenstärke zur Schule kommen. Das ist ebenfalls eine zusätzlich Ansteckungsgefahr, die dann auch Oma und Opa betreffen kann.