Ich vermute, dass das aussperren von E-Rollern aus Fußgängerzonen genauso auf Vermutungen beruht wie deine Vermutung.
Verkehrsswende heißt nicht nur nicht KFZ bloß durch BEV zu ersetzen, sondern den Leuten Alternativen zu bieten. Das nicht jeder in diesem Land ständig Radl fahren will, scheint durch das Verhalten seit der Erfindung derselbigen wohl gut begründet, auch wenns schade ist.
E-Roller sind, finde ich, auch wenn ich sie selber nicht nutze, eine gute Alternative. Sind klein, leicht und ganz offensichtlich von fast jedem Intuitiv zu bedienen.
Dass es mit einem Elektrotretroller schwerer ist, Schrittgeschwindigkeit zu fahren als mit einem Fahrrad ist keine Vermutung, sondern eine Erfahrung, die ich gemacht habe bei der Fahrt mit Elektrotretrollern. Die Fahrzeuge hatten jeweils einen Taster, der sich sehr leicht ganz durchdrücken ließ und eine sehr kurze Distanz hatte zwischen langsamer Fahrt und schneller Fahrt. Leider gab es keine Vorrichtung, die es möglich gemacht hätte, das maximale Tempo auf eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit zu reduzieren. Draufdrücken auf den Taster und das Fahrzeug beschleunigt sehr zügig und ist nicht so leicht in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich zu fahren unterhalb der maximal erreichbaren Höchstgeschwindigkeit.
Eine Geschwindigkeitsanzeige haben Elektrotretroller nach meiner Beobachtung nicht.
Deine Aussage, "Verkehrsswende heißt nicht nur nicht KFZ bloß durch BEV zu ersetzen, sondern den Leuten Alternativen zu bieten.", hört sich ein bisschen so an, wie die FDP-Propaganda für Autos, die mit E-Fuels fahren soll. Die FDP redet ja an der Stelle gerne von "Technologie-Offenheit". Ein Begriff, mit dem Menschen diffamiert werden sollen, die völlig zu Recht kritisieren, dass Autos mit Verbrennermotoren die notwendige Verkehrswende nicht befördern sondern torpedieren.
Dennoch: grundsätzlich stimme ich dir zu, es ist wichtig Leuten Alternativen zu bieten, aber das heißt ja nicht, dass ich jeden Unfug gutheißen muss.
Besonders sinnvoll ist es, möglichst viel Privat-PKW-Verkehr durch geeignete Maßnahmen ganz und gar überflüssig zu machen, denn auch Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) machen noch keine Verkehrswende.
Und es heißt auch nicht, dass ich den Benutzer*innen von Kraftfahrzeugen auch wenn es relativ kleine Kraftfahrzeuge sind, wie die Elektrotretroller, sie behandele wie Fahrradfahrer*innen. Ich finde es zum Beispiel auch nicht in Ordnung, dass Elektrotretroller auf sogenannten Angebots-Fahrradwegen benutzt werden dürfen. Denn das sind Fahrradwege, die oft sehr schmal sind. Und bei denen häufig der Fußverkehr sehr dicht neben dem Angebots-Fahrradweg verläuft.