Hamburg: Radweg am Elbstrand Övelgönne

  • Die wahlberechtigten Bürger aus Altona haben sich gegen den Radweg entschieden:

    Eigentlich wäre das eine prima Gelegenheit, um mal den ganzen Meinungsbildungsprozess inklusive der Kommunikation der beiden Bürgerinitiativen zu untersuchen. Aber… Zeit? Wer hat schon Zeit?

  • Tja, eigentlich schade. Es gab ja immer wieder Diskussionen, ob man anstelle des Radweges am Elbstrand nicht einmal die Elbchaussee für den Radverkehr ertüchtigten könnte. Da sollen ja schließlich irgendwann und irgendwo Schutzstreifen aufgebracht werden, jedenfalls dort, wo genügend Platz ist und sie niemanden stören, aber ob das jetzt 2018, 2020 oder 2025 passiert, das war noch nicht so richtig klar.

    Leider war es aber auch den Elbstrandrettern nicht so ganz klar, wie das mit der Elbchaussee laufen sollte, beziehungsweise es war teilweise noch nicht einmal bekannt, dass es dort eine weitergehende Planung geben sollte.

    Aber: Man wollte sich eben dafür einsetzen, sobald der Elbstrand gerettet sein würde. Das fand ich eigentlich prima, auch wenn ich immer wieder Bedenken anmeldete, ob das denn wirklich klappen sollte, denn wie es halt immer ist, wenn eine Initiative das Thema „Radweg“ oder „Radfahrer“ behandelt, auch ganz schnell gewisse Vorbehalte gegenüber Radfahrern vorgebracht wurden.

    Es ist immer leicht, Menschen zu animieren, um gegen etwas zu sein. Die Kunst besteht nunmal darin, Menschen für etwas zu begeistern. Ohne die Leistungen der Gruppe schmälern zu wollen, es ist eben doch relativ leicht, Aufmerksamkeit gegen das „Zubetonieren“ des Elbstrandes mit einem Radweg zu finden. Es dürfte umso schwerer sein, genügend Mitstreiter aufzutreiben, die sich für eine wie auch immer geartete Radverkehrsinfrastruktur an der Elbchaussee engagieren möchten.

    Mittlerweile ist mir klar, dass das nicht funktionieren wird. Das ging los mit dem Kommentar der Hauptinitiatorin, dass man jetzt ja genügend Zeit zum Skatspielen hätte. Ich will diesen Kommentar überhaupt nicht überdramatisieren, die Dame war erleichtert, dass der Elbstrand „gerettet“ wurde und drückte diese Erleichterung eben mit der Frage nach einem Kartenspiel aus. Sie hätte zwar auch fragen können, wer sich denn jetzt für eine Infrastruktur an der Elbchaussee einsetzen möchte, von wegen man müsse jetzt die Kräfte neu bündeln oder in irgendeiner Weise auf diese Problematik zusteuern, aber, naja, das will ich ihr nicht ankreiden.

    Dann kamen jedoch vermehrt 5478nBedenken[/url] auf, dass eine Fahrradinfrastruktur an der Elbchaussee ja nachteilig für den Kraftverkehr wäre, der dann ja viel häufiger im Stau stünde. Und so nahm dann ganz abstruse Diskussionen los, die teilweise per privater Nachricht fortgeführt wurden und im Endeffekt immer darauf hinausliefen, dass eine Radverkehrsinfrastruktur eine schlechte Idee wäre.

    Und nun: ab dem 1. Oktober wird diese Elbstrand-Retter-Gruppe deaktiviert. Man will sie zwar vorhalten für die nächste Idee der Grünen, am Elbstrand Veränderungen vorzuschlagen, aber man sieht erst einmal keinen weiteren Handlungsbedarf. Allerdings unterbricht man damit auch automatisch jegliche Energie zum Bestreiten eines Elbchaussee-Radweges.

    Und damit dürfte sich dieses Thema sodann erledigt haben. Die Radverkehrsinfrastruktur an der Elbchaussee wird kommen, sei es 2018, 2020 oder 2025, aber sie wird ungenügend ausgeführt werden und den Ansprüchen längst nicht genügen.

  • Klar, die Elbchaussee ist an vielen Stellen zu schmal, als dass man gleichzeitig ausreichend Platz für getrennte Wege für KFZ-, Rad- und Fußverkehr hätte. Strand ist nun abgelehnt, die Gärten darüber will keiner der Stadt verkaufen.

    Was ist mit der Bernadottestraße? Die liegt nur paar hundert Meter gen Norden und geht ja auch bis in die City.
    Kann man nicht sagen eine der beiden Straßen wird dem Radverkehr gewidmet, die andere dem KFZ-Verkehr?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.