Schädliche Auswirkungen des Autoverkehrs reduzieren - durch Tempolimit und Fahrradfahrer-freundliche Infrastruktur

  • Schädliche Auswirkungen des Autoverkehrs reduzieren - durch Tempolimit und Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer-freundliche Infrastruktur

    So etwa könnte die Zusammenfassung lauten für eine Petition, die von Hannoveraner Fahrrad-Aktivisten gestartet wurde.

    Stickstoffdioxidbelastung in Hannover senken! Jetzt!

    I. Einführung von Tempo 30 innerhalb des Cityrings und an den hochbelasteten Hauptverkehrsstraßen, sofort - durch Temporeduzierung den Giftausstoß senken

    II. mit Fahrverboten für den Autoverkehr den Radverkehr fördern: weniger Autoverkehr in der City, mehr Fußgängerzonen und Fahrradstraßen

    III. nur Straßen mit 2 Fahrbahnen dort, wo menschen wohnen - keine 4 oder noch mehr Fahrbahnen

    Was für Erfahrungen gibt es in Hamburg dazu? Wurde dort schon mal eine ähnliche Petition gestartet? Mögt ihr die Petition aus Hannover unterstützen?

    Hier geht's zur Petition mit ausführlicher Begründung:

  • Vorweg: Ich finde es gut, wenn Leute sich engagieren, wenn sie etwas stört. :thumbup: Eine solche Petition in HH ist mir nicht bekannt. Die würde dort auch bestimmt nichts ändern. Der Senat lehnt unbequeme Bürgerentscheide auch durchaus ab.

    Ich persönlich werde allerdings nicht unterzeichnen, weil ich eine etwas andere Meinung habe.
    Punkt I glaube ich aus zwei Gründen nicht. Zum Einen kann ich bei meinem PKW 50 km/h gerade noch so im fünften Gang fahren bei knapp unter tausend Umdrehungen mit entsprechend niedrigem Verbrauch und somit Ausstoß. 30 km/h geht. nur maximal im dritten Gang. Dort steht der Drehzahlmesser bei ca.1600 Umdrehungen. Das ist nicht nur minimal verbrauchsintensiver, sondern auch hörbar lauter.

    Was mich zum zweiten Gegenpunkt führt. Bei freier Fahrbahn sind die PKW pro Strecke etwas länger auf dieser unterwegs. Die Abgasmenge pro Kilometer müsste sich rein theoretisch erhöhen.

    Tempo 30 hilft eher den Schadstoffausstoß durch erhöhten Reifenabrieb zu erniedrigen, sowie Lärm durch das Rollgeräusch zu vermindern. Zuätzlich mindert es Unfallfolgen.

    Was mich zu Punkt III bringt. Flächendeckendes Tempolimit und der Rückbau von Hauptverkehrsachsen führt zu massiven Ausweicheffekten in die nun genauso attraktiven Wohngebietsstraßen. Dadurch opfert man aber dort die relative Sicherheit durch Verkehrserhöhung. Ebenfalls erhöht sich auch dort der Schadstoffausstoß.

    Punkt II halte ich hingegen wieder für absolut richtig. Allerdings so, dass notwendiger Verkehr (inkl. Rad) auf Hauptrouten vergrämt wird.

  • Zitat

    30 km/h geht. nur maximal im dritten Gang


    Bei den PKW die ich kenne geht 4. Gang bei 30 ganz gut.

    Zitat

    Bei freier Fahrbahn sind die PKW pro Strecke etwas länger auf dieser unterwegs. Die Abgasmenge pro Kilometer müsste sich rein theoretisch erhöhen.


    Verbrauch wird in Liter / 100km gemessen. Also Abgas pro Strecke. Die Abgasmenge hängt also erstmal nicht von Geschwindigkeit oder Zeit ab, sondern nur von der Strecke.
    Da muss man natürlich schauen, bei welchem Tempo ein PKW am effizientesten (Wenn "effizient" überhaupt ein geeignetes Wort ist) fährt.

    Zitat

    massiven Ausweicheffekten in die nun genauso attraktiven Wohngebietsstraßen


    Tempo 30 ist für normale Wohngebiete viel zu schnell. Wenn da ein Kind unter einem Kraftparkzeug hervorrollt, kann man quasi nicht mehr bremsen. Also Tempo in Wohngebieten so weit drosseln, dass diese für Durchgangsverkehr vollkommen unattraktiv werden.

    Was man immer wieder wundert ist die Behauptung, Tempo 30 wäre nicht leiser und schadstoffärmer als Tempo 50. Ist die Behauptung wissenschaftlich haltbar? Mein Gefühl sagt mir klar "nein".

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Zitat

    Was man immer wieder wundert ist die Behauptung, Tempo 30 wäre nicht leiser und schadstoffärmer als Tempo 50. Ist die Behauptung wissenschaftlich haltbar? Mein Gefühl sagt mir klar "nein".

    Wenn unabhängig vom Tempolimit 70 gefahren wird, stimmt die Aussage natürlich.

  • Mal angenommen, das was am meisten Lärm macht, seien die Beschleunigungsvorgänge. Das konstante Fahren mit der jeweils erlaubten Höchstgeschwindigkeit sei ungefähr gleich laut. Dann ist Tempo 50 klar lauter als Tempo 30, sobald ein kontinuierliches Fahren ohne Abbremsen und erneutes Beschleunigen nicht mehr möglich ist.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Teil des Drehzahl- und Geschwindigkeitsproblems ist doch, dass unsere Autos einen zu großen Geschwindigkeitsbereich abdecken müssen (0-250km/h). Würde man Motoren und Getriebe nur bis zu einer Geschwindigkeit von xxx km/h einstellen müsen, könnte man auch 30km/h (oder weniger) mit quasi Leerlaufdrehzahl fahren. So konnte ich im USA-Urlaub bei 70 mph mit weniger als 1500 U/min dahincruisen, da dem amerikanischen Markt wurscht ist, wenn man bei 200km/h mit nervig hoher Drehzahl agiert.

  • Sollen sich die Städte an die Getriebe von Autos anpassen oder wäre es nicht sinnvoller wenn sich Autos schlicht an die Städte, die an die Menschen da drin angepasst sind, anpassen würden?

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • @Julius
    Du vergisst dabei, dass Tempo 30 zu einer Reduktion unnötiger Fahrten führt, da durch das Verlangsamen des KFZ-Verkehrs andere Optionen (Laufen, Radfahren, Bahnen und sogar Busse) attraktiver werden.
    Das führt dann neben deutlich weniger Lärm und Emmisionen auch noch dazu dass der restliche Verkehr flüssiger läuft: Nicht nur weil weniger Fahrzeuge unterwegs sind, sondern auch weil durch die reduzierte Anzahl an Fahrzeugen und das reduzierte Tempo Lichtsignalanlagen durch andere Verkehrsregelungen (z.B. Kreisel,..) ersetzt werden können.

    @Ullie
    Wie begründest du denn eine Reduktion der Spuren (bei ausreichendem Platz für alle Verkehrsteilnehmer) und womit soll der entstehende Platz gefüllt werden?


    In Hamburg gibt es ja gerade die Aktion des ADFC der Leute dabei unterstützt Tempo 30 "vor ihrer Haustüre" zu fordern, vieleicht wäre das auch was für Hannover?

  • Völlig schaltfreie Elektromotoren wären super.

    Jetzt, wo die Chinesen das wollen, kriegen wir das ja anscheined auch bald aus deutscher Produktion. :whistling:

    Ergänzung zu @Verkehr(t) Beitrag wg. Überschneidung: Das wäre schön. Allerdings dürfte die Durchschnittsgeschwindigkeit in Hamburg morgens deutlich unter 30 km/h liegen. Umsteigen tut kaum einer... Für den Verkehrsfluss insgesamt muss man dann fairerweise noch die sinkende Kapazität insbesondere zwischen den Kreuzungen beachtet werden.

  • @Julius
    Du vergisst dabei, dass Tempo 30 zu einer Reduktion unnötiger Fahrten führt, da durch das Verlangsamen des KFZ-Verkehrs andere Optionen (Laufen, Radfahren, Bahnen und sogar Busse) attraktiver werden.
    Das führt dann neben deutlich weniger Lärm und Emmisionen auch noch dazu dass der restliche Verkehr flüssiger läuft: Nicht nur weil weniger Fahrzeuge unterwegs sind, sondern auch weil durch die reduzierte Anzahl an Fahrzeugen und das reduzierte Tempo Lichtsignalanlagen durch andere Verkehrsregelungen (z.B. Kreisel,..) ersetzt werden können.

    @Ullie
    Wie begründest du denn eine Reduktion der Spuren (bei ausreichendem Platz für alle Verkehrsteilnehmer) und womit soll der entstehende Platz gefüllt werden?


    In Hamburg gibt es ja gerade die Aktion des ADFC der Leute dabei unterstützt Tempo 30 "vor ihrer Haustüre" zu fordern, vieleicht wäre das auch was für Hannover?

    Tempo 30 reduziert nicht nur dadurch die Abgasbelastung, dass energieschonender gefahren wird und Beschleunigungs- und Bremsvorgänge reduziert werden, sondern auch wie von dir beschrieben, andere Optionen attraktiver werden. Vor allem psychologisch dürfte das eine Rolle spielen. "Wenn ich eh' nur höchstens 30km/h fahren darf ..."

    In der Begründung heißt es in der Petition: "Seit Jahren belastet der stetig wachsende motorisierte Verkehr die hannoversche Innenstadt: statt den Ausbau des öffentlichen Nahverkehr zu intensivieren und den Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen massiv zu fördern, wird am System „Auto“ festgehalten und immer mehr Verkehr in die City gezogen." Das heißt, durch die Reduktion von Fahrspuren entsteht Platz für breitere Radwege.

    Hab' mit grade die Hamburger ADFC-Aktion angesehen. Eine gute Idee! Werde mal im Hannoverschen Radfahrer-Forum darüber berichten! Es gab jedenfalls schon Aufrufe an Kita- und Schulelternvertretungen Tempo 30 einzufordern. Zum Teil ist das auch schon erfolgreich umgesetzt worden.

  • Wenn unabhängig vom Tempolimit 70 gefahren wird, stimmt die Aussage natürlich.

    Auf einer Straße mit Tempolimit 30 mit 70 geblitzt zu werden, dürfte jedoch deutlich teurer kommen, als wenn man auf einer Straße, auf der 50 gilt, mit 70 geblitzt wird!

    "In Berlin (Deutschland) wurde bei einer Hauptverkehrsstraße („Schildhornstraße“) mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 ein Rückgang der Feinstaubbelastung von 6% erreicht; dies entspricht etwa 10 Tagen mit Überschreitungen der EU-Grenzwerte. Gleichzeitig sanken durch diese Maßnahme auch die Stickstoffdioxid (N02)-Konzentrationen um 10%.”" Weitere Argumente für Tempo 30 findet man hier:

  • @Ullie

    Bevor hier Mißverständnisse auftauchen: Natürlich unterstützen fast alle Mitglieder des hiesigen Forums generelle 30km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts. Vor allem weil das die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr und die Schwere der Verletzungen erheblich reduziert. Das da oben ist sozusagen ein "Test" zur Vorbereitung auf die "Gegenargumente", die dann zwangsläufig kommen werden.

    Und ja, auch ich lehne den Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen innerorts eher ab (es gibt einige wenige Ausnahmen hier und da), denn:

    Fahrräder sind Fahrzeuge. Werden diese im Verkehr geführt, gehören sie auf die Fahrbahnen. Genau dafür sind es nämlich welche, wie der Begriff es schon sagt.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Dafür wirst Du (gerade auch hier im Forum) wohl keine ungeteilte Zustimmung bekommen.

    Wie sieht das denn aus in Hamburg mit den Forderungen zur Verbesserung des Radverkehrs?
    Ich nenne mal ein konkretes Beispiel aus Hannover, das weitgehend unstrittig von allen Radverkehrsinteressierten gut geheißen wurde:
    Vor mehreren Jahren wurde in Hannover beim Neubau einer Brücke über die Ihme eine Engstelle für den Radverkehr geschaffen, die immer wieder kritisiert wurde. Die ganze Geschichte kann man in diesem Hannoverschen Allgemeine Zeitung Artikel nachlesen:

    Die Kurzform geht so: Ein stark in beide Richtungen frequentierter kombinierter Rad/Fußweg von gerade mal 2,60m Breite wurde verbreitert, so dass ein Zwei-Richtungen Radweg Hochbord und daneben ein Fußweg entstand. Dafür wurde eine von zwei Autofahrspuren zurückgebaut. Das Ganze natürlich begleitet von Protesten der Autolobby.

    Du schreibst, der Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen sei in diesem Forum umstritten. Wo liegen denn die Konfliktlinien? In Hannover entzünden sich Diskussionen häufig an der Frage ob Hochbordradwege oder Radwege in Form von Radstreifen oder Fahrrad-Angebotsstreifen realisiert werden sollen. So oder so geht es dabei jedoch in der Regel um die Um-Verteilung der vorhandenen Verkehrsflächen. Weniger Autoverkehrsfläche mehr Verkehrsfläche für Fuß- und Radverkehr und ÖPNV. Ist man in dieser Frage in Hamburg ähnlich unterschiedlicher Meinungen, die von manchen sehr grundsätzlich gesehen werden? Denn du schreibst für breite sichtbare Radverkehrsanlagen gibt es keine ungeteilte Zustimmung. Warum eigentlich nicht?

    Ein anderes Thema in Hannover ist die Frage, wo Fahrradstraßen eingerichtet werden sollen, und dass dabei oft der Autoverkehr nicht genügend stark eingeschränkt wird.

  • @Ullie

    Bevor hier Mißverständnisse auftauchen: Natürlich unterstützen fast alle Mitglieder des hiesigen Forums generelle 30km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts. Vor allem weil das die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr und die Schwere der Verletzungen erheblich reduziert. Das da oben ist sozusagen ein "Test" zur Vorbereitung auf die "Gegenargumente", die dann zwangsläufig kommen werden.

    Und ja, auch ich lehne den Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen innerorts eher ab (es gibt einige wenige Ausnahmen hier und da), denn:

    Fahrräder sind Fahrzeuge. Werden diese im Verkehr geführt, gehören sie auf die Fahrbahnen. Genau dafür sind es nämlich welche, wie der Begriff es schon sagt.

    So ein ganz typisches Beispiel dafür gibt es auch in Hannover: Auf einer Wohnbereichsstraße, auf der allerdings auch etwas Durchgangsverkehr stattfindet, wurde der viel zu schmale Hochbordradweg aus den 70er-Jahren entfernt. Prombt hagelte es Proteste von Radfahrern, die sich auf der Straße nicht sicher fühlten. M. E. ein klarer Fall von gefühlte und tatsächliche Sicherheit, denn bei Hochbordradwegen, wird von vielen die Gefahr von Abbiegeunfällen unterschätzt.
    Die Politik reagierte und widmete die Straße zur Fahrradstraße um. Ich finde es gut, andere kritisieren, dass dafür der Radverkehrsanteil möglicherweise nicht hoch genug sei, wieder andere rechnen mit einer Szeigerung des Radverkehrsanteils.
    Hier ein Bericht aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung:

    So jetzt aber genug aus Hannover, gibt's ähnliche Beispiele in Hamburg? Ich habe die Hannover-Beispiele deshalb erwähnt, um klar zu machen, dass die Petitionsforderungen nach Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen und Reduzierung von Autofahrspuren noch keine detaillierte weitergehende konkrete Forderungen beinhalten, sondern ganz allgemein zu einem Klima beitragen soll, in dem es möglich ist, einige "alte Zöpfe" abzuschneiden. Selbst im Falle einer äußerst erfolgreichen Petition darf man wohl kaum erwarten, dass auf wirklich allen innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen flächendeckend Tempo 30 angeordnet wird. Aber es könnte der Weg dafür geebnet werden, dass ein entscheidender Anteil entspechend umgestellt wird, so das ein wirkungsvoller Beitrag zur Luftreinhaltung geleistet wird.

  • So jetzt aber genug aus Hannover, gibt's ähnliche Beispiele in Hamburg?

    Um mal paar Beispiele zu nennen.
    Irgendwann demnächst werden an der Krausestraße Radfahrstreifen gebaut. Ich glaube das wurde bisher recht gut von der Bevölkerung angenommen.
    Harvestehuder Weg wurde zur Fahrradstraße gemacht und der alte Radweg entfernt. Das gab viel Geschrei. Inzwischen wird das aber denke ich ganz gut akzeptiert.
    Im Wiesendamm gibt es nun rechts einen Radfahrstreifen anstelle von Kraftparkzeugen. Was es dort an Anwohnerprotesten gab und immer noch gibt, lässt sich nicht mal mehr in Worte fassen.
    Irgendwo im Westen am Ring 3 sollte was umgewidmet werden. Gab auch da Stunk gegen, aber länger nichts mehr von gehört.
    Eppendorfer Weg soll wohl komplett Tempo 30 werden. Glaube da ist die in den Medien vertretene Meinung: "unnötig".
    Ich und @flinker haben dafür gesorgt, dass es nun zumindest Planungen geben wird, in der Troplowitzstraße den rechten Geradeausstreifen umzuwidmen. Der gemeine Bürger hat das noch nicht mitbekommen.

    Aber Tempo 30 auf echten Hauptverkehrsstraßen wäre mir nicht bekannt, dass da irgendwas in der Mache ist. Sowas tut man in Hamburg nicht, dann bricht ja sofort die Wirtschaft zusammen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Werbung für eine deutliche Temporeduktion innerorts gibt es ja reichlich, besonders überzeugend finde ich aber nach wie vor diese hier, die 110 Jahre alt ist:

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    Alle teilen sich den Verkehrsraum einer der größten Verkehrsachsen San Franciscos gleichberechtigt, was wie Chaos aussieht und wohl ein bißchen auch welches ist, aber trotzdem gut funktioniert, weil die Differenzgeschwindigkeiten so gering sind.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Gar nichts funktioniert da "gut". Alleine in der ersten Hälfte sind mir 6 Fußgänger aufgefallen, die zur Seite springen müssen, um nicht überfahren zu werden.
    Die Zahl der Unfälle will ich mir gar nicht erst vorstellen.

  • Du schreibst, der Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen sei in diesem Forum umstritten. Wo liegen denn die Konfliktlinien?

    Siehe auch die Antwort von @PeterViehrig (Danke!).

    Der Bau von Radverkehrsanlagen bedeutet immer eine Separierung und gesonderte Führung des Radverkehrs vom übrigen Fahrbahnverkehr.
    Ich kenne nur sehr wenige Situationen, wo dies der Sicherheit im Straßenverkehr insgesamt tatsächlich zuträglich ist.
    In der Regel bringt die separate Führung des Radverkehrs eine ganze Menge neue Probleme und Konflikte, weil die notwendigerweise entstehenden Knotenpunkte (Überkreuzungen, Abzweigungen und Vereinigungsstellen) mit dem Fahrbahnverkehr entweder gar nicht oder nur nachlässig berücksichtigt werden. Wer jemals versucht hat, eine deutsche Großstadt mit dem Fahrrad unter Beachtung aller Verkehrsregeln zu durchfahren, sollte wissen, was ich meine. Es geht einfach nicht.
    Die dabei entstehenden Ungereimtheiten, unklaren Situationen oder schlicht Sackgassen gehen immer und ausnahmslos zu Lasten des Radverkehrs.
    Es gibt deshalb eine nicht kleine Fraktion der Alltagsradler, die jeglicher Art von Radverkehrsanlagen mit einer gesunden Skepsis begegnet und sich nur ausnahmsweise (und garniemalsnicht in der von Dir propagierten generellen Art und Weise) für deren Anlage ausspricht.
    Gut gemachte Radwege wären wahrscheinlich eine feine Sache für manche Straße. Allein: es hat sie noch keiner gesehen. Selbst wenn es mal wirklich gut gemeint war, kommt in der Summe meistens nur Stuß heraus.
    Breite, sichtbare Radwege sind bestimmt toll zu befahren. Aber auch der breiteste und roteste Radweg endet irgendwo. Und dort darf der Radfahrer dann sehen, wo er bleibt.
    Dann also lieber gleich alle auf der Fahrbahn, die dazu gebaut wurde und gut geeignet ist.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab