OSZE-Spaß in Hamburg

  • Wozu kreisen eigentlich stundenlang mehrere Hubschrauber über Hamburg rum? Bringt das irgendwas außer viel Lärm und Kosten?

    Probe für kommendes Jahr, wenn 10tausende Gegendemonstranten erwartet werden.
    Falls es jetzt schon zu vereinzelten Ansammlungen kommen sollte, kann man die taktischen Einheiten entsprechend darauf vorbereiten.
    Aus der Luft sind die "Truppenbewegungen" deutlich einfacher zu kontrollieren.

    Ich habe das große Glück, direkt unter dem Hubschraubergebrumme arbeiten zu dürfen.
    Was heisst arbeiten, aushalten. Wir haben überlegt uns einen Kasten Bier zu holen und der Dinge zu harren :D

  • Dem Vorwurf mit der teilweise rücksichtslosen Polizei kann ich durchaus zustimmen. Gestern fand unsere betriebliche Weihnachtsfeier in der Nähe der Reeperbahn statt und der Weg als Fußling dorthin war… interessant: Die Polizei hat einfach immer Vorfahrt, auch ohne Blaulicht. § 9 Abs. 3 StVO? Gilt nicht. Rechts vor links für Radlinge? Gilt nicht. Stoppschild? Nö. Aber Geh- oder Radwege zuparken geht dann auch wieder.

    Dass Einsatzkräfte nunmal auch zu Einsätzen müssen und man als normaler Verkehrsteilnehmer dann mal zurücksteckt, das ist ja kein Thema. Aber das eine stinknormale Streifenfahrt ohne Sonder- oder Wegerechte trotzdem Sonder- und Wegerechte in Anspruch nimmt ist eine interessante Interpretation eines Ausnahmezustandes. Ich frage mich ja, ob man sich das auch gegenüber motorisierten Verkehrsteilnehmern traut oder ob Radfahrer und Fußgänger mal wieder zurecht in ihrer Opferrolle jammern.

  • »"Wir sind aus Nordrhein-Westphalen und Baden-Württemberg. Dort ist die Resonanz vom Bürger direkter. Wenn wir dem sagen, er möge aus einem bestimmten Grund stehen bleiben, bleibt der stehen. Der Hamburger an sich ist da eher resistent gegen die Meinung der Polizei. Das ist uns schon gestern Mittag aufgefallen,"«

    Ich übersetze mal:

    »Wir sind aus den Bistümern Köln und Paderborn und aus den ehemaligen Königreichen Württemberg und Baden, wo bis Ende der 70er Jahre der Marinestabsrichter Filbinger das Sagen hatte. Da kuschte der Pöbel vor der Obrigkeit. Aber hier in Hamburg lassen die sich nicht alles gefallen und glauben, sie hätten Bürgerrechte!«

  • Das heißt, die Fahrzeuge stehen da unbeleuchtet die ganze Nacht mitten auf Geh- und Radweg herum?
    Wow!

    Ist doch kein Problem. Radler fahren nach Sichtfahrgebot und Fußlinge sind eh langsam genug, nirgends gegenzulaufen, wenn sie denn nicht als Smombies durch die Gegend irren.

    Das konnte ich mir nicht verkneifen, da dunkelfahrende Radler oft mit Hinweis auf das Sichtfahrgebot von KFZlern entschuldigt werden. Das ist keine Einbahnstraße, das gilt auch für Radler.

    Trotzdem ist es natürlich Mist. Kann man Anzeigen, wird aber wohl nicht verfolgt werden, weil entweder tatsächlich eine Sonderregel getroffen wurde oder wegen Opportunitätsprinzip nicht verfolgt wird.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Die Polizei hat offenkundig nach ihrer Schicht andere Sorgen, als vernünftig einzuparken.

    Na die zeigen allen ihr Präsenz. Oder so..

    Ganzer Schlafbunker für die Uniformierten? Na hoffentlich muss der danach nicht aufwendig saniert werden. Als der eine meiner beiden besten Schulfreunde damals mit seiner Einsatzhundertschaft vor den Toren von Berlin weilte, um dann netterweise doch nicht für die Maifeierlichkeiten im Pflastereck eingesetzt zu werden, haben seine Kollegen das gesamte Interieur der Behausung so gründlich zerlegt, daß es danach intern sogar tatsächliche und ernstzunehmende Konsequenzen gab und NRW eine deutliche Rechnung aus Berlin dafür erhielt.
    Na ja. Das war damals. Heute spielen die bestimmt mit den Pokemons Haschmich, oder was in der Art.

    Wie auch immer. Es ist ein Ausnahmezustand und das Recht gilt nur solange, wie es niemand in Anspruch nimmt. Frei nach dem Ausspruch zur Autorität in .. ähm ein Offizier und Gentleman? Lange her.
    Ist jedenfalls nicht im Ansatz eine Hilfe um für die Staatsobrikeit bei der Bevölkerung irgendwelche Minipunkte gut zu machen.

  • Der Fairness halber sollte ich erwähnen, dass sich am OSZE-Freitag das Problem tatsächlich irgendwie gelöst hat, nachdem die Polizei Besserung versprochen hatte:

    Nun kenne ich natürlich die Polizei-internen Abläufe nicht, die es womöglich geben wird, wenn es um die Parkplatz-Situation für solche Einsätze geht, aber für mich als einfachen Bürger stellt es sich schon so dar, dass man ohne viel Aufwand beispielsweise den rechten Fahrstreifen der anderen Straßenseite in Beschlag hätte nehmen können — da gibt es keine Grundstückseinfahrten, denen man die Sichtachsen zwischen Fahrbahn und Radweg dichtparkt, da wird sogar niemand behindert, denn aufgrund des Wasserrohrbruchs war ja die stadtauswärtige Richtungsfahrbahn ohnehin eigentlich gesperrt (klar, das kann man drei Monate vorher nicht wissen).

    Und wenn man dort den Kraftverkehr auf einer sechsstreifigen Fahrbahn nicht behindern möchte, hätte man meines Erachtens auch im engeren Umfeld genügend Parkflächen gefunden. Die hätte man sich vielleicht mit Haltverboten freiräumen können, aber in anderen Hamburger Bezirken hat man das ja offenkundig auch geschafft.

    Und selbst wenn man das nicht möchte, hätte man ja immer noch so wie auf dem ersten Foto parken können, so dass man mit dem Rad einigermaßen vorbeikommt. Herrje, dann knattert man mit dem Bike halt mal drei Tage lang nicht mit Vollgas dadurch, das wird man ja irgendwie überleben. Aber stattdessen parkt man am zweiten Tag so, dass es zwangsläufig Konflikte zwischen Rad- und Kraftfahrern geben muss? Und das neben einer komplett leeren Parkbucht nebenan?

    Das finde ich dann doch ein bisschen unlustig.