"Fahrradfreundliche" Städte

  • Hallo,
    im südlichen Niedersachsen ist man ehr erfreut, das Göttingen "fahrradfreundlich" ist und gerade erst den (mehr als überflüssigen(!) und in der Ausführung stark verbesserungswürdigen(!)) eRadschnellweg fertiggestellt hat.
    Die meisten adspezifischen Dinge laufen allerdings eher - ich sag mal - "diskussionswürdig". Selbst, wenn man sachdienliche Hinweise liefert kommt Murks als Antwort; ein Beispiel gefällig: https://radverkehrsforum.de/bms/13114.

    Ich weiß nicht, wer da seit Jahren keinen Blick mehr in die StVO, die VwV, ERA etc. geworfen hat aber auf Zuruf solchen Blödsinn zu verzapfen ist schon dreist, oder?

    Viele Grüße, Henning

  • Ich nehme mal an, dass in Deinem Beispiel keine Zz. 1000-33(32) angebracht sind. Insofern halte ich "Status: Gelöst" für, ähh...., unrichtig.

    Mit belanglosen Straßenmalereien die (mutmaßlich rechtswidrige) Freigabe des Zweirichtungsverkehrs zu suggerieren, um Radfahrer zu rechtswidrigem und v.A. gefährlichem Geisterradeln zu animieren löst Probleme ähnlich gut, wie [Zusatzzeichen 1012-32] !


  • Mit belanglosen Straßenmalereien die (mutmaßlich rechtswidrige) Freigabe des Zweirichtungsverkehrs zu suggerieren, um Radfahrer zu rechtswidrigem und v.A. gefährlichem Geisterradeln zu animieren löst Probleme ähnlich gut, wie [Zusatzzeichen 1012-32] !


    Das wird hier auch gerne gemacht. An vielen Kreuzungen sind die Radwege auf der Straße mit den Fahrradpiktogrammen und den Pfeilen in beide Richtungen gekennzeichnet.
    Ich denke der Gedanke dahinter ist, dass Autofahrer in beide Richtung sollen. Viele denken aber scheinbar, dass man auch in beide Richtungen fahren darf.
    Es gibt auch viele Stellen, wo der Radweg in beide Richtungen freigegeben wurde, obwohl eigentlich zu schmal (unter 2m). Kamen sogar noch ein paar hinzu in letzter Zeit.
    Gerade an Stellen, wo so oder so viele Geisterradler unterwegs sind, wurden die Wege einfach freigegeben. 8|
    An manch einer Stelle ist es ja wirklich ne nette Sache, wenn für kurze Strecken der Radweg auch bei recht schmalen Strecken freigegeben wird.
    Aber auch nur an großen Straßen (min. vierspurig), damit man aus ner Nebenstraße bis zur nächsten Querungsmöglichkeit nicht schieben braucht oder alternativ 1000m Umweg fahren muss.

    Optimal ist es sicherlich nicht hier, nicht mal gut. ; )
    Aber ein paar Nettigkeiten gibt es dennoch. Mir ist neulich aufgefallen, dass in der Langen Laube (Fahrradstraße) Richtung Königsworther Platz an der Kreuzung Otto Brenner Straße ne Induktionsschleife (oder was auch immer) im Boden angebracht ist, sodass die Bettlerampel automatisch aktiviert wird.
    Sonst waren da immer genug Leute, wo ich mir nicht sicher war, ob wer von denen bereits gedrückt hat.
    Wenn nicht gerade schon grün war, schaltet sie auch prompt um. Wenn man über den "weißen Kasten" fährt und mit etwa 15 km/h auf die Ampel zufährt ist sie grün, wenn man angekommen ist. Sonst muss man max. 30 Sekunden warten (ca.). Aber immerhin nicht auf n Knopf drücken (ok, ist mir aber auch schon passiert, dass die Anlage mich nicht erkannt hat).

  • Es gibt auch viele Stellen, wo der Radweg in beide Richtungen freigegeben wurde, obwohl eigentlich zu schmal (unter 2m).

    Wichtiger als die Breite finde ich die Unfallgefährlichkeit von Linksverkehr an Einmündungen/Einfahrten etc., die sich m.E. bei legalen und illegalen Geisterradlern nicht erheblich unterscheidet. Da sind die Begegnungen von Radfahrern auf engem Raum noch weniger gefährlich. Ich lasse mittlerweile solche "bequemen" Fahrten auf der linken Seite links liegen. Entweder geht es um ein kurzes Stück, dann laufe/oder rollere ich. Oder es geht um eine längere Strecke, dann ergibt eine Alternativroute oder die richtige Straßenseite oft nur die längere Distanz aber nicht die längere Dauer. Links kann man meist ohnehin nur sehr langsam und extrem defensiv das Risiko kalkulieren. Anders ist dies nur beim Fehlen jeglicher Einmündungen/Einfahrten (Flussufer, Eisenbahnlinie etc.).

  • Hi
    es wäre auch mit dem Auto manchmal bequem, ein kurzes Stück entgegen von Einbahnstraßen zu fahren, um nicht einmal rundherum fahren zu müssen. Trotzdem macht man es nicht. Und wenn ich als Radfahrer irgendwann mal von Autofahrern als wenigstens beachtenswert eingestuft werden will, sollte ich mich auch einigermaßen StVO-konform verhalten. Linksfahren ist legal schon gefährlich genug, illegal ist es noch schlimmer. Und für Radler, die sich legal bewegen sind Geisterfahrer die Pest. Zumal, wenn sie überhaupt kein Unrechtsbewußtsein haben und nicht ausweichen, wo zu wenig Platz für die Begegnung ist.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • wäre so ne Ecke, wo ichs meine.
    Eins kannst du mir glauben, die paar Meter würde ich im Zweifel auch illegal (aber natürlich rücksichtsvoll) fahren.
    Nach der Einfahrt in die Nebenstraße erkennt man auch das Radfahrer verboten Schild.

    Mit Autos durch Einbahnstraßen zu fahren ist auch so ne Sache für sich. Da hast du ja keinerlei Möglichkeit wirklich auszuweichen.
    Fahre morgens derzeit auch immer an einer 100m langenBaustelle vorbei, die Fahrbahn zur Einbahnstraße gemacht wurde.
    Die Strecke kenne ich genug und auf der ganzen Straße begegnet mir ein oder zweimal im Monat ein Auto im Gegenverkehr. Da fahre ich auch in die falsche Richtung.
    Die strecke ist auch übersichtlich und sollte mir da wer begegnen, hebe ich mein Rad halt links auf die Wiese.
    Alternative wäre hier ein Umweg, wo man entweder 250m Geisterradelt (mir halbwegs vel Radverkehr) oder zweimal ne breite Straße inkl. Schienenverkehr kreuzen müsste.

    Zum legalen Geisterradeln wird man hier sowieso gewzungen, wenn man so ne Route hat, wie ich. Aus ner Nebenstraße an die Haupstraße, weil dort die einzige Möglichkeit unter einer Zugstrecke durchzufahren um an der nächsten Nebenstraße wieder links einzubiegen.

    Und für Radler, die sich legal bewegen sind Geisterfahrer die Pest. Zumal, wenn sie überhaupt kein Unrechtsbewußtsein haben und nicht ausweichen, wo zu wenig Platz für die Begegnung ist.


    Da gebe ich dir generell absolut recht. Wie oft wurde man dadurch schon dazu genötigt auf den Fußweg auszuweichen? Oder ne Vollbremsung hinzulegen (das erschrickt die Geisterradler oft aber! : D)? Wenn die sowieso schon falsch fahren, können die auch auf den Fußweg auswichen. Am besten wäre natürlich, wenn sie die richtige Seite nutzen würden.
    Wie gesagt, ich finde Gesiterfahrer ob legal oder illegal auch nervig, an einzelnen Stellen aber von der Stadt sinnvoll freigegeben, da die Alternativen einfach zu beschissen wären.

  • Zumal, wenn sie überhaupt kein Unrechtsbewußtsein haben und nicht ausweichen, wo zu wenig Platz für die Begegnung ist.


    Also "meine" entgegenkommenden Geisterradler haben oft ein Unrechtsbewusstsein... und machen mich auf das "Rechtsfahrgebot!" aufmerksam, wenn ich nicht vor ihnen auf den Gehweg flüchte.

  • Immer wieder erstaunt bin ich über die THE TIMES.
    Die wirklich gute Seite Cities fit for cycling (Zu Deutsch: fahrradfreundliche Städte) befasst sich hier mit LKW Unfällen, wie sie z.B. jüngst in HH wieder einmal ein Todesopfer gefordert haben.

    Unsafe lorries to be banned from London streets to protect cyclists

    Lorries without life-saving safety equipment to protect cyclists and pedestrians will be banned from entering London by the end of the year, in an attempt to reduce the death toll beneath the wheels of unsafe HGVs
    ....

    In velo veritas.

  • Wichtiger als die Breite finde ich die Unfallgefährlichkeit von Linksverkehr an Einmündungen/Einfahrten etc., die sich m.E. bei legalen und illegalen Geisterradlern nicht erheblich unterscheidet. Da sind die Begegnungen von Radfahrern auf engem Raum noch weniger gefährlich. Ich lasse mittlerweile solche "bequemen" Fahrten auf der linken Seite links liegen. Entweder geht es um ein kurzes Stück, dann laufe/oder rollere ich. Oder es geht um eine längere Strecke, dann ergibt eine Alternativroute oder die richtige Straßenseite oft nur die längere Distanz aber nicht die längere Dauer. Links kann man meist ohnehin nur sehr langsam und extrem defensiv das Risiko kalkulieren. Anders ist dies nur beim Fehlen jeglicher Einmündungen/Einfahrten (Flussufer, Eisenbahnlinie etc.).

    Da ist Norderstedt ein Kandidat für besonders herausrragende Fahrradunfreundlichkeit. Im Stadtgebiet hat es etwa 1/3 einseitige Zweirichtungsradwege mit [Zeichen 237] , [Zeichen 240] , [Zeichen 241-30] . Auf manchen [Zeichen 237] können sich Radler nicht mal begegnen. Und trotzdem will die Stadt Norderstedt "fahrradfreundlich" sein und hackt immer wieder auf den bösen Radlern rum, die sich regelwidirg verhalten. Die Zweirichtungsstrecken führen übrigens massenhaft über Querstraßen. Die Einmündung mit der Waldstraße an der Ulze war bekanntlich Unfallschwerpunkt. Laut StVO soll die linkseitige Radwegbenutzung innerhalb Ortschaften nicht angeordnet werden . . . :whistling:

  • Hallo,
    im südlichen Niedersachsen ist man ehr erfreut, das Göttingen "fahrradfreundlich" ist und gerade erst den (mehr als überflüssigen(!) und in der Ausführung stark verbesserungswürdigen(!)) eRadschnellweg fertiggestellt hat.
    Die meisten adspezifischen Dinge laufen allerdings eher - ich sag mal - "diskussionswürdig". Selbst, wenn man sachdienliche Hinweise liefert kommt Murks als Antwort; ein Beispiel gefällig: .

    Ich weiß nicht, wer da seit Jahren keinen Blick mehr in die StVO, die VwV, ERA etc. geworfen hat aber auf Zuruf solchen Blödsinn zu verzapfen ist schon dreist, oder?

    Viele Grüße, Henning

    Hat sich eigentlich etwas am Kreuzbergring geändert seit der Antwort von der Stadtverwaltung GÖ vor einem Jahr? Einwandfrei ist die Lage ja bei weitem nicht. War selbst vor einer Weile dort . . .