Wortwahl im Straßenverkehr und im Internet

  • Ich möchte ganz allgemein und ohne konkreten Anlass noch einmal an Nutzungsbedingungen erinnern.

    Mir missfällt, dass der Ton im Forum in letzter Zeit etwas rauher geworden ist. Kraftfahrer pauschal als „Dosentreiber“ oder so zu bezeichnen finde ich zwar ein bisschen komisch, aber wenn die Bezeichnungen dann langsam in Beleidigungen abdriften („blechlenkende Vollidioten“, „automobile Arschlöcher“, „Auto-Autisten“) oder sogar noch konkrete Vorfälle beschrieben werden („Der Bulle A. W. hat mich heute morgen angehalten und seine Beamtenscheiße abgezogen“) dann muss ich leider jedes Mal eingreifen. Ich will hier keine Zustände wie in den Kommentaren bei facebook oder YouTube dulden. Das hat nichts mit Zensur zu tun, sondern eher mit einer einigermaßen freundlichen Gesprächskultur, zu der nunmal auch ein gewisser Respekt gegenüber Personen gehört, die man vielleicht nicht so sehr leiden kann.

    Und ich möchte bei dieser Gelegenheit auch noch einmal daran erinnern, dass dieses Forum von einem kleinen Software-Entwickler betrieben wird und kein mehrköpfiges Anwaltsteam im Hintergrund bereitsteht, um eventuelle Rechtsstreitigkeiten abzuwenden.

  • Kraftfahrer pauschal als „Dosentreiber“ oder so zu bezeichnen finde ich zwar ein bisschen komisch

    Ich verstehe auch nicht, was derartige Bezeichnungen sollen. Ich finde sie sogar ziemlich abstoßend. Denn häufig dienen sie der pauschalen Herabwürdigung von anderen Menschen. Diskussionen sollten aber auf der Sachebene ablaufen und nicht persönliche Diffamierungen enthalten. Was soll nur ein Autofahrer denken, wenn er hier mal reinschaut und dann sowas findet?

    Das ist für mich eine ähnliche Kategorie wie der verbreitete Begriff "Wannen" o.ä. für Mannschaftswagen der Polizei im linksextremen Millieu.

    Mir ist übrigens auch in den letzten Wochen aufgefallen, dass einige Meinungen ziemlich extrem geworden sind. Jedes Forum von lauter Gleichgesinnten läuft Gefahr, irgendwann die Bodenhaftung zu verlieren. Es wäre schade, wenn das hier passieren würde.

  • Ich bin auch dafür, dass wir hier gesittet diskutieren können. Meinungen austauschen. Manchmal erst nachdenken und dann schreiben. Auch mal den ersten Ärger verfliegen lassen.

    Danke Malte für das Forum :thumbup: Wir sollten uns auch benehmen.

  • Grundsätzlich volle Zustimmung!

    Aber: ich unterscheide schon zwischen "Dosentreiber" und echten oder gar persönlichen Beleidigungen. Ab und zu bin selbst ein Dosentreiber. Ich benutze also eine tonnenschwere Blechdose (mit Verbrennungsmotor), um meine paar Kilo von A nach B zu befördern. Das ist pervers und schreit - unabhängig von allen Klimakonferenzen - nach eine Alternative. Trotzdem mache ich es manchmal. Es ginge ganz sicher auch ohne Auto, es wäre nur aufwändiger und umständlicher. Mein "Trost": Entscheidend ist die persönliche Gesamtklimabilanz. Und da stehe ich weitaus besser da, als die meisten anderen Deutschen...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Ich verlagere mal die Diskussion über die "Wortwahl im Straßenverkehr und Internet" aus der Ride of Silence Diskussion hierher:


    [Beispiele von Polizisten die sich aus Sicht von APF falsch verhalten haben]
    erklär mir mal bitte wie ich denen mit Respekt begegnen soll.


    Wenn [einige, wenige, viele] Radfahrer sich "nicht an Verkehrsregeln halten", wie soll man dann generell "Radler" ("Leute die zu arm für ein Auto sind"/Drahteselritter, Pedalos/RADikale...) respektieren?
    Falls das trotzdem geht, wird das wohl analog auch bei Polizisten statt bei Radfahrern gehen.


    Wie würdest du denn jemanden beurteilen, der grundsätzlich andere (aufgrund Einzelerfahrungen) nach einer ihrer Gruppenzugehörigkeiten beurteilt:
    "[Alle] ALG II Empfänger/Ausländer/Polizisten sind faul."

    Wäre es nicht richtiger und besser zu sagen:
    "Der konkrete ALG II Empfänger"/Ausländer/Polizist ist faul"

    Und wäre es nicht noch richtiger und besser zu sagen:
    "Der konkrete ALG II Empfänger"/Ausländer/Polizist handelte in konkreten Situationen faul"

    Oder nochmal für Radfahrer:
    1) Radfahrer fahren immer bei rot!
    2) Der Radfahrer in der gelben Jacke da vorne fährt immer bei rot!
    3) Immer wenn ich den Radfahrer in der gelben Jacke da vorne an einer roten Ampel sehe fährt er bei rot!

    Oder um auf die (in meinen Augen) despektierlichen und unnötigen "Spaß"bezeichnungen für Polizisten zurückzukommen:
    1) Die Bullen, die Rennleitung,... tun nichts gegen Autofahrer.
    2) Der Polizist XYZ tut nichts gegen Autofahrer
    3) "der Polizist auf dem Fahrrad, der die Demonstration anführte — und dann, ich hab’s leider nicht auf der Kamera, links an dem Touristenbusdurchdrängelte, während der Bus sich erst vom beherzten Eingreifen eines Motorrad-Polizisten, der irgendwie über die Gehweg gerast kam, vom weiteren Spurwechsel nach links abbringen ließ." (Malte kritisiert hier konkretes Verhalten von konkreten Beamten ohne Verallgemeinerung und (fast) ohne wertende Begriffe)

    Während ich mir in der Kommunikation von diesen 3 Aussagen 3) als Optimum wünsche, wäre ich vorerst auch mit 2) zufrieden und verstehe auch, dass einem in einer emotionalen Situation auch mal 1) mündlich herausrutscht (im Forum sollte man aber in der Regel genug Abstand von der emotionalen Situation gewonnen haben).


    Das Ziel von Fremdenfeindlichkeit müssen übrigens nicht Ausländer sein, das können auch andere Gruppen sein, die einem "fremd" vorkommen, oder von denen man sich "entfremdet". Nein, man kann auch gegen Polizisten/den Staat/die Radfahrer/die Autofahrer,... "Wir (Guten) gegen Die (Bösen)" sein.
    So wie man die Aussage: "Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber ich kann sie nicht respektieren, weil ich schon dies und jenes erlebt habe" als fremdenfeindlich einstufen kann, geht das genauso gut auch mit ähnlichen Aussagen gegen andere Gruppen.


    Disclaimer: Ich bin kein Polizist und habe bis auf einen Großonkel und Großcousin (die ich alle 5-10 Jahre sehe) auch keine besondere Beziehung zu Polizisten, weder beruflich noch privat.
    Selbstverständlich läuft bei der Polizei nicht alles optimal (zu wenig Personal, zu viele höchstverschiedene Aufgaben für den einzelnen Streifenbeamten, Gewalt,...). Das kann und soll man ruhig anprangern. Wenn man aber pauschal verurteilt hat das zur Folge das einige Vertreter sich an das Pauschalurteil anpassen (Dauerarbeitslose geben es auf Bewerbungen zu schreiben (hat ja eh keinen Sinn), Radfahrer fahren bei rot (macht ja eh jeder Radfahrer), Beamte machen das was Beamte machen (nichts),...

    Fazit: Ich würde mir wünschen wenn in der Regel von Polizisten/Radfahrern/Autofahrern/... gesprochen wird und Begriffe wie Rennleitung/Radler/Dosist/... nur sehr selten verwendet werden, da sie (zusammen mit Pauschalisierungen) eine Radikalisierungsspirale bewirken können.

    P.S. Meine Fremdenfeindlichkeit gilt ja u.a. den Geisterfahrern... Welchen politisch korrekteren Begriff könnt ihr mir empfehlen?

  • Ich habe kein Problem mit Begriffen wie "Rennleitung" oder "Bullen", ich empfinde sie nicht als negativ konnotiert, beleidigend oder herabwürdigend. Man muss nicht alles und jeden beim offiziellen Begriff (Polizeivollzugsbeamter) nennen, Sprache darf ruhig lebendig und auch etwas salopp sein.

    Was Verallgemeinerung angeht, finde ich sie auch in Ordnung, solange sie in den allermeisten Fällen tatsächlich zutrifft, z. B.: "Ausländer wurden nicht in Deutschland geboren." Ich muss nicht jeden einzelnen Ausländer dafür benennen, das ist zu kompliziert.
    Warum nicht gleich noch dazu: "Ich bin der Ansicht, dass ..." vor jeden Satz hängen, den man ausspricht?
    Genauso kann ich sagen: "Radfahrer fahren an dieser Ampel immer bei Rot." Gefühlt bin ich nämlich der einzige, der dort auf Grün wartet.

    Wenn ich einen generellen Missstand anprangern möchte, dann ist "Die Polizei tut nachts zu wenig gegen Tempoverstöße in Hamburg" absolut korrekt. Ich rede nämlich nicht über einzelne Polizisten die nachts zu faul sind, sondern ich rede über die Polizei als Institution, welche diese Aufgabe nicht erledigt bekommt. Und ich gebe ihr nichtmal die Schuld an dem Problem --> Personalmangel.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • [...]

    Da hast Du sicher recht. Leider ist es bei mir aber so das mir bisher Polizisten eher negativ auffielen EDIT: die Polizisten die mir auffielen eher negativ auffielen. Und damit meine ich nicht irgendwelche OWIs oder Strafanzeigen gegen mich - Himmel, wenn die Gesetze so sind dann habe ich eben Schei**e gebaut und darf blechen.

    Ich meine das Gegenteil: Parken auf [bitte einsetzen] - so what? Fahr halt auf dem Gehweg! Verkehrsbehinderung - so what? Da kommst schon noch irgendwie vorbei (Rad*fahren* geht ja bekanntermaßen auch abgestiegen schiebend)! Schneiden - so what, ist doch "nix passiert"?! Zu schnell - so what, nicht schneller als wir! Waggon demolieren - so what, wir stehen am Endbahnhof und passen auf das keiner der Bande noch ins Nachbargleis fällt.

    Und dann kommt der Aufschrei das keine mehr Respekt vor ihnen hat ("dem Gesetz").

    Respekt, den hat man sich zu verdienen. Der klebt nicht an der Uniform.

    EDIT: Mir ist auch klar das der einzelne Polizeibeamte nur ein ganz armes Würstchen ist und seinerseits von Vorgesetzten, Staatsanwalt und Richtern hervorragend "eingenordet" werden kann, selbst wenn er an sich will(von so Sachen wie "wir wissen wo du wohnst und wo deine Kinder in die Schule gehen" mal ganz zu schweigen). Wenn er sich so sieht kaufe ich ihm auch gerne mal einen Kaffee damit es ihm besser geht. Aber meinen Respekt bekommt er dann trotzdem nicht.

  • Fazit: Ich würde mir wünschen wenn in der Regel von Polizisten/Radfahrern/Autofahrern/... gesprochen wird und Begriffe wie Rennleitung/Radler/Dosist/... nur sehr selten verwendet werden, da sie (zusammen mit Pauschalisierungen) eine Radikalisierungsspirale bewirken können.

    P.S. Meine Fremdenfeindlichkeit gilt ja u.a. den Geisterfahrern... Welchen politisch korrekteren Begriff könnt ihr mir empfehlen?

    Rennleitung und Radler sehe ich nicht als Herabsetzung. Radler ist sowieso nur eine Abkürzung von Radfahrer, das vermeiden zu wollen, ist Formalismus. Wir schreiben hier ja keine juristischen Fachartikel.
    Ich glaube auch nicht, dass Polizistem mit dem Begriff Rennleitung ein Problem haben.
    Wie bierernst willst Du es denn haben?
    Bei Bulle etc. bin ich dagegen bei Dir, das ist zwar oft im Gebrauch, trotzdem aber ein Schimpfwort und herabwürdigend.

    Für Dein PS: Falschfahrer ist glaub ich die offizielle Bezeichnung für einen Geisterfahrer. Wobei Geisterfahrer sicherlich auch politisch korrekt ist, nur halt kein Fachbegriff.


    Respekt, den hat man sich zu verdienen. Der klebt nicht an der Uniform.

    EDIT: Mir ist auch klar das der einzelne Polizeibeamte nur ein ganz armes Würstchen ist und seinerseits von Vorgesetzten, Staatsanwalt und Richtern hervorragend "eingenordet" werden kann, selbst wenn er an sich will(von so Sachen wie "wir wissen wo du wohnst und wo deine Kinder in die Schule gehen" mal ganz zu schweigen). Wenn er sich so sieht kaufe ich ihm auch gerne mal einen Kaffee damit es ihm besser geht. Aber meinen Respekt bekommt er dann trotzdem nicht.

    Ich geher erst mal davon aus, dass ein Polizeibeamter einen Diensteid geschworen hat. Und grundsätzlich dazu bereit ist, diesem auch nachzukommen. Ich kann davon ausgehen, dass er mir hilft, wenn ich in eine bedrohliche Situation komme. Daher hat er erst mal ähnlich wie jemand von der Feuerwehr meinen Respekt dafür, sie diesen Beruf ausgesucht zu haben. Er braucht sich mir nicht erst zu beweisen.
    Allerdings kann er diesen Respekt sehr schnell verlieren, wenn sich herausstellt, dass er nicht gedenkt, sich an seinen Diensteid zu halten. Dafür muss er mich aber erst mal enttäuscht haben. Und ich werde eine Minderleistung eines Polizisten nicht auf andere übertragen.

    bye
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  • An dem Satz: "Die Polizei tut nichts gegen Autofahrer" kann ich nichts Verallgemeinerndes erkennen. Tatsache ist, dass "die Polizei" (jedenfalls in Hamburg) nur unter bestimmten Bedingungen gegen Autofahrer vorgeht. Z.B. bei Parkverstößen in Einkaufsgegenden oder bei Polizeikontrollen. Parkverstöße in Wohngebieten hingegen werden, auch wenn sie täglich hundertfach an denselben Stellen stattfinden, ganz bewusst(!) geduldet. Extreme Raserei wird ebenfalls geduldet, andernfalls könnte man diese mit einfachen Mitteln recht schnell ausmerzen.

    Die entscheidende Frage ist, warum das so ist. Und da befinden wir uns ganz schnell auf dem Feld von Politik und Lobbyismus...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Allerdings kann er diesen Respekt sehr schnell verlieren, wenn sich herausstellt, dass er nicht gedenkt, sich an seinen Diensteid zu halten. Dafür muss er mich aber erst mal enttäuscht haben. Und ich werde eine Minderleistung eines Polizisten nicht auf andere übertragen.

    Das ist schön für Dich.

    Nachdem ich aber u.a. erleben durfte das eine Beamtin ihre gesamten vorhandenen Kollegen zusammentrommelte da ich ihr alleine nicht glaubte das sie KFZ auf Radwegen stehenlässt und mir das von *allen* ihren Kollegen bestätigt wurde (schrieb ich ja bereits oben: "Verkehr ja sonst behindert" " Ja wenn wir da jeden aufschreiben würden dann kämen wir ja zu gar nix mehr" blablabla),
    nachdem ich im Sommer regelmäßig im Revier anrufen darf weil es für die PI Dachau an jedem heißen Sommertag wieder völlig überraschend ist das jeder Fläche um das Freibad herum die nicht steiler als 20°ist voller KFZ steht ("tatsächlich, Ihre Kollegen sind da gerade vorbeigefahren und denen ist nichts aufgefallen!?"),
    wenn Ich einen Autofahrer anzeigen will der mich dichtestens überholte und zuerst mal die Frage kommt was ich auf "der Straße" zu suchen hätte da dort doch ein Radweg sei (1. nein, da ist keiner und 2. wäre ich gerne einmal Mäuschen wenn jemand eine Anzeige aufgibt weil ihm plötzlich die Seitenscheiben fehlen. Da kommt dann sicher auch erstmal "sie haben doch bestimmt auf dem Gehweg geparkt, oder?"),
    wenn auf die Bitte hin mal morgens vor der Schule die ganzen "hoppla jetzt komm ich - *mein* Kind ist ja sicher hier im SUFF" Eltern abzufangen ein "was sollen wir denn da machen!?" kommt,
    wenn auch dieses Jahr wieder die große "HALLO LEUTE, WIR BLITZEN AM XX.XX. BITTE WENIGSTENS DIESEN EINEN TAG MAL LANGSAM FAHREN" Kampagne gefahren wurde,

    dann reicht es mir.

    Ich lasse mich zwar weiterhin gerne positiv überraschen, nehme mir aber heraus der Polizei erstmal mit einer Portion Mißtrauen zu begegnen. Dabei meine ich mit Mißtrauen jetzt weniger das ich annehme das er jetzt gleich kommt und mir bedeutet das es für mich besser sei wenn da jetzt ein Fünfziger in seine Handfläche fällt sonst fände er schon was an meinem Rad sondern eher in Richtung wegschauen macht jetzt erstmal weniger Arbeit und der große Knall kommt hoffentlich wenn jemand anderes Dienst hat.

  • APF, es ist ja nicht allein die Polizei "die nicht will", sondern mindestens ebenso auch "die Anderen", an die wir bei solchen Dingen wie du sie schilderst, nicht direkt denken - Politik und Justiz.

    Die Politik (und ihr nachgeordnet die Verwaltungsebenen) ist maßgeblich verantwortlich für die verschiedenen Rahmenbedingungen, sei es Personal, Material, aber eben auch gesetzgeberische Grundlagen und alles was mit dazu gehört. Und dann ist es aber auch die Justiz (ich rechne da jetzt auch mal die Bußgeldstellen mit hinein), welche der Polizei permament eine sehr direkte Rückkopplung gibt, indem sie z.B. das was wir und vielleicht auch ein Polizist vor Ort als gesundes Rechtsempfinden betrachten und danach handeln, durch Urteile in das Gegenteil verkehrt und so einen extremen Frust und eine Unbefriedigung für die Arbeit erzeugen.
    Und dann ist da noch der Papierkram oder auch Gerichtstermine, die genau die Zeit fressen, die auf der Straße besser verbracht wäre.

    Auf den Punkt Personalknappheit und was daraus entsteht, brauche ich nicht näher einzugehen?

    Und dennoch ist es nunmal so: Wenn wir keine Gesellschaft der Selbstjustiz (fördern) wollen, führt an guter Polizeiarbeit kein Weg vorbei!

    Wenn "wir" nun also umfangreich die schlechten Umgangszustände im Straßenverkehr beklagen wollen, sollten wir das nicht allein denen anlasten, die dummerweise in der ersten Reihe stehen, aber eben keineswegs alleinig das Sagen haben.
    Nur wie sagt man Gerichten bzw. Richtern die nicht nachvollziehbares "Recht" sprechen da die Meinung? Vor wenigen Jahren gab es in Siegen ja eine Bürgerdemonstration vor dem dortigen Amtsgericht. Anlass war das Gekungel zwischen Richtern, die sich ihre Verkehrvergehen gegenseitig aus der Welt geschafft haben. Ich habe von der Sache nie wieder etwas gehört, scheint also niemanden sonst weiter gejuckt zu haben. (Aber einen von Renesse hat man in NRW versucht vor das interne Gericht zu zerren... was für eine Welt.)

    Und dennoch ändert all das natürlich nichts an deinem sehr berechtigten Ärger über das konkrete Verhalten von Polizisten vor Ort. Aber bitte versuche zu erkennen, jeder Einzelne hier steckt für sich in einer Mühle und sieht die Verantwortung jeweils bei Anderen. Daher gebietet die Logik auch hier mehr Zusammenarbeit zwischen Betroffenen und zwar auch übergreifend, um dort Druck zu machen, wo die Basisentscheidungen fallen, bei der Politik.

  • Sagt doch gleich, dass es um Dachau geht. Ja, die haben keine Zeit für Parksünder, da sie damit beschäftigt sind, pensionierte Kollegen in ihrer Wohnung zusammenzuschlagen. Das ist natürlich was anderes.
    Hier, in der Zivilisation, sieht das anders aus.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Das hat auch was mit der Anonymität zu tun. Im Netz und aufm Rad ist man schnell weg und keiner weiß wers gewesen ist. Das verleitet zu ungezogenem Verhalten. Kenne ich auch von mir. Aber ich werde mich bessern.