• Ich halte es aber für illusorisch, solche Infrastruktur in absehbarer Zeit umsetzen zu können. Also kann dieser immense Aufwand auch gespart werden, da er ohnehin nur einer für einen Zwischenschritt wäre, und die Leute gleich auf die Fahrbahnradelei vorbereiten. Unschöne 10 Jahre wären das, dafür wären sie aber erheblich günstiger und letztlich sogar nachhaltiger.

    Von allein steigen Autofahrer nicht aufs Fahrrad um, wenn sie dazu die Fahrbahn angeboten bekommen. Siehe Städtebeispiele Bochum, Essen (E, E), Hagen (HA, HA), Dortmund, usw., wo der Radverkehrsanteil bei kleiner gleich 5% liegt. Solche Städte sind wie gemacht für den Mischverkehr, nur finden sich auf den Fahrbahnen (bzw. Straßen) fast ausschließlich Autos. Warum? Würde sich auch mit Tempo 30 nicht wesentlich ändern bei breiten Straßen angesichts der Dominanz der Autos.

    Eine Stellschraube bliebe ggf. noch in Städten mit Autoverkehranteil von um die 60% und mehr: Die Anzahl der Parkplätze drastisch einschränken, um so die Autofahrer zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen.

    Wie wäre es damit, das "Radverkehrsforum" in "Fahrbahnradlerforum" umzubenennen?

  • @Forumteilnehmer

    Kommen Sie mal nach Berlin, bleiben ein einige Tage und denken sich das, was Sie hier vorfinden und erleben werden, 10 Jahre weiter. Ein paar weitere freigegebene Busspuren hier, ein paar weitere Radstreifen dort sowie ein noch weitergehender Wegfall der RWBPen.

    Mischverkehr ist hier häufig schon Normalität. Und der funktioniert weitgehend. Und auch der Radverkehrsanteil ist im innerdeutschen Vergleich ordentlich. Er steigt auch weiterhin. Das geht auch gar nicht anders, eine Blechkiste für jeden wird absehbar zu teuer, zu ressourcen-(Rohstoffe, Platz) und energieintensiv. Und das gilt für andere deutsche Städte gleichermaßen. Eine Kommune kann das mit ein paar Pinselstrichen erheblich begünstigen oder der Dinge harren, die zwangsläufig kommen werden, dann wird der Wandel für die jeweilige Gemeinde eruptiver und unschöner. Aber er kommt, das geht gar nicht anders. Eigene Radspuren mit eigenem Bordstein, zum Teil auf Kosten der Fußgänger, braucht es da nicht. Haben Sie sich mal die Fußwege auf Ihren verlinkten Kopenhagener Beispielen angeschaut? Straßen sollten nicht nur Verkehrs-, sondern auch Lebensräume sein. Man muß dem Auto städtischen Platz nehmen, damit in einer Straße mehr als Verkehr stattfindet. Also ganz überwiegend Mischverkehr realisieren.

    Ja, ich wiederhole mich, hier und da sollte nochmal der Pinsel geschwungen werden. Aber viel nötig ist nicht. Jedenfalls im Vergleich dazu, was zur Erreichung Kopenhagener Verhältnisse erforderlich wäre.

    Wie wäre es damit, das "Radverkehrsforum" in "Fahrbahnradlerforum" umzubenennen?

    Quark, sorry. Meine Postion ist eine Minderheitenpostion, das weiß ich wohl. Aber einige hier haben die halt.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Als Radfahrer wurde ich dort auch noch aggressiv angehupt und lautstark auf den (nicht mehr vorhandenen) Radweg verwiesen. Obwohl vom Schutzstreifen immerhin schon die Fahrradsymbole groß und breit auf der Fahrbahn prangten.

    Die Autofahrer brauchten allerdings etwas länger um ich einzufinden.
    Der Schutzstreifen wurde permanent zugeparkt und mit dem Überholabstand nahm man es auch nicht so genau.

    Die Stadt reagierte etwas hilflos und versuchte erst einmal ihr bestes mit ein paar Eimern roter Farbe.
    Erwartungsgemäß klappte das nicht besonders. Ab dann wurden sie etwas rigoroser und man verteilte "GELBE KARTEN" an Falschparker. Auch das fruchtete überraschenderweise nicht wirklich.

    Ich erlaube mir eine Korrektur: Die Stadt versuchte nicht "ihr bestes", sondern versuchte zaghaft, die Autofahrer zu überzeugen, sich doch bitte an die Regeln zu halten. Diese Sprache wollen die Autler aber nicht verstehen.

    Wie kann es sein, dass die Spezies Autofahrer "vergessen" hat, was Verkehrszeichen und -regeln sind? Schutzstreifen werden "übersehen", zugeparkt, Überholabstände nicht eingehalten und selbst ein roter Schutzstreifen wird ignoriert.

    Hier hat die Polizei über lange Zeit vollständig versagt! Der Gesetzgeber versagt dauerhaft, weil er sich weigert, das Falschparken endlich mit Bußgeldern zu belegen, die diesen Begriff zu Recht tragen!

    Die Herrschaften in ihren Blechschleudern genießen noch immer "Welpenschutz", was man auch anhand der Fülle von extrem milden Urteilen bei diversen Verkehrsdelikten, einschließlich Tötungen mithilfe eines Autos, ablesen kann. So lange Autofahrer sich dieser Milde sicher sein können, werden sie weiterhin auf Schutzstreifen parken, Radfahrer anhupen und gefährlich dicht überholen.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Stimmt schon Kampfradler.
    Mit diesen eigendlich blöden Schutzstreifen kommen aber einfach mehr Radfahrer auf die Fahrbahn. durch die weiter steigende verbreitung von Pedelecs auch etliche energische Rentner. die können ihren Ärger manchmal ganz gut Luft machen. Sowas kann dann zu verschiedenen Reaktionen führen, die aber eigendlich allein durch Aufmerksamkeit machen, dem Radverkehr nützen.

  • Für neue Radverkehrsführungen bin ich nur, wenn sie auf der Fahrbahn eingerichtet werden.
    Bereits heute sind Fußgänger und ihr Platzbedarf häufig Verfügungsmasse, die zwischen Fahrbahnverkehr und Radverkehr auf dem Hochbord zerrieben wird.
    Leider ist in den Köpfen der meisten Leute, inklusive politisch Verantwortlicher und in Behörden, nur Fahrzeugverkehr richtiger Verkehr.
    Fußgänger sind halt da, das kann man nicht ändern, und Radfahrer sind eher Fußgänger mit Hilfsmittel als Fahrzeugführer.
    Anders ist es nicht zu erklären, dass selbst die Betroffenen in den wenigsten Fällen Anstalten machen, ihren Verkehrsraum für sich zu beanspruchen. Lieber laufen Fußgänger zwischen Gehwegparker slalom, drücken sich auf den engen Restflächen an den Stehzeugen vorbei. Immer darauf bedacht, das heilige Blech nicht zu berühren, sonst droht Mecker oder schlimmeres vom Besitzer. Außerdem besitzt man oft selbst ein Auto und weiß, wie ärgerlich Kratzer im Lack sind.
    Weiters wird hingenommen, dass die Fußgänger ihre zu schmalen Wege noch mit Radlern teilen sollen oder diese illegal dort radeln.
    Sitzen besagte Fußgänger oder Radler dann selbst hinterm Steuer ihres KFZ, verhalten sie sich genauso wie die Fahrzeugführer, deren Stehzeuge sie eben noch ausweichen durften.
    Ist halt so.
    Die Radler sind viel zu oft nicht anders als die Fußgänger. Gehwegradeln als Geisterfahrer. Darauf kommt man doch nur, wenn man sich überhaupt nicht als Führer eines Fahrzeuges fühlt.

    So lange dieses Denken herrscht, wird es keine Besserung geben. Und wir hatten auf Bundesebene noch keinen einschlägigen Minister im entsprechenden Ressort, der daran etwas ändern wollte. Die Verkehrsminister sind die Speerspitze der KFZ-Lobby. Von sich aus bewegt sich da gar nix. Wenn sich was bewegt, dann, weil es nicht mehr anders geht. Aber von sich aus ne Vision von Deutschland mit weniger KFZ und mehr Fuß- und Radverkehr? Fehlanzeige. Man möchte nach der politischen Karriere ja noch als "Berater" irgendeines Konzerns seine karge Ministerpension aufbessern. Und Radfahrer sowie Fußgänger verfügen nicht über Konzerne.
    Es wäre ein leichtes, die ERA nicht nur empfehlend, sondern verpflichtend zu machen. Übergangszeit fünf Jahre und fertig. Wobei die ERA auch nicht immer das Gelbe vom Ei sind. Aber schlechter als ERA sollte nicht mehr geduldet und schon gar nicht mehr neu gebaut werden.

    Fazit: wenn Fußgänger und Radfahrer sich nicht mal selbst ernst nehmen, wie soll sich dann was ändern?
    Antwort: durch Überzeugungsarbeit an der Basis und in den Gremien. Ist aber ein hartes Brot, und dauert lange.

    Ein bisschen besser ist es dank lokalem Engagement schon geworden. Aber es ist noch ein weiter Weg.

    bye
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  • Bereits heute sind Fußgänger und ihr Platzbedarf häufig Verfügungsmasse, die zwischen Fahrbahnverkehr und Radverkehr auf dem Hochbord zerrieben wird.
    Leider ist in den Köpfen der meisten Leute, inklusive politisch Verantwortlicher und in Behörden, nur Fahrzeugverkehr richtiger Verkehr.

    Genau so ist es. Siehe z.B. hier

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    Peter Ustinov

  • Einige "hier" zeigen wohl die Rothenbaumchaussee. Bin da mal vor einiger Zeit zu Fuß durch - zufällig mit Kamera in der Tasche... :thumbup:

    Die schlimmsten Gehwegparker habe ich abgelichtet und die Fotos mit der Bußgeldstelle "geteilt". Einer der VZ 315-Ignoranten zog gegen den Bescheid vor Gericht, ich wurde als Zeuge geladen. Es war ein seeehr wichtiger Mann, Typ Laptopschlepper, der auf der Wartebank im Flur saß. Leider schickte mich das Gericht wieder weg. Der Richter hat dem wichtigen Mann vermutlich gesteckt, dass es deutlich billiger wird, wenn er jetzt noch zugibt, dass er tatsächlich auf dem Gehweg geparkt hat.

    Also: Wer Zeit hat, mache doch mal einen Spaziergang durch die Rothenbaumchaussee... ;)
    Nur den Scheibenwischer abzuheben, wie bei dem Cayenne hier, bringt nichts.

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    Peter Ustinov

  • Manchmal hat man den Eindruck, die SUV-Geländewagen-Kreuzungen wurden nur gebaut, um den beparkbaren Bereich zu erweitern.

    Wer jetzt mit Kamera bewaffnet auf seinen üblichen Wegen Falschparker knipst und zur Anzeige bringt, hat den Spitznamen "Knöllchenhorst" bereits fest gebucht.
    Leider ist in Germanien derjenige, der auf seinem Recht besteht und den Rechtsweg einhält geringer angesehen als derjenige, der unverschämt, unverantwortlich und illegal seine Schleuder rücksichtslos auf Geh- und Radwegen abstellt.
    Seltsames Phänomen. Was wohl Siegmund Freud selig dazu gesagt hätte?

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Ja, es ist zum Heulen: Zum derzeit laufenden Bauvorhaben in der Bebelallee sei nochmals daran erinnert, dass dort jahrzehntelang das Kampfparken stadtauswärts (Hudtwalckerstraße - Meenkwise) auf dem bis zu den Bauarbeiten vorhandenem "Radweg" geduldet wurde. Auch dort wurde ausnahmslos schräg geparkt (wie in der Rothenbaumchaussee). Es war aber nur das Längsparken erlaubt. Beim Umbau beklagen Anwohner und Gegner einen "Parkplatzverlust". Wie schon mehrfach hier beklagt, erst das Nichtüberwachen des Kampfparkens erzeugt einen sog. "Parkdruck", der dann laut PK33 Quartiersbelang ist und berücksichtigt werden muss. Ergo, Bebelallee zur Tempo 30-Zone, damit Kampfparkplätze erhalten werden und frustrierte Autosüchtige befriedigt werden? Achne, der Verkehr, ähm, der Autoverkehr geriete sonst ins stocken . . .

  • Schutzstreifen sind kein Allheilmittel. Auf Straßen mit mehr als zwei Fahrspuren werden sich "normale" Radler auf Schutzstreifen nicht unbedingt wohl fühlen. Die Venloer Straße in Köln ist auch nicht mit Nedderfeld, Osterfeldstraße oder Luruper Hauptstraße zu vergleichen. Die Verkehrsmengen bei diesen Hamburger Straße sind höher, die Straßen breiter. Die Venloer Straße wäre vergleichbar mit Schulterblatt / Eimsbütteler Chaussee, Schanzenstraße, Lange Reihe, Hofweg, Mühlenkamp.

    Auf breiteren Straßen wären Radwege (Bsp., Bsp.) gar nicht so verkehrt.

    Alternativ werden in fahrradfreundlichen Städten selbst in engen Geschäftsstraßen echte Radwege gebaut, statt scheinheiliger "Schutztsreifen" wie in Deutschland.

    Du hast natürlich recht. Aber gerade für die Art der Strassen wie die Venloer finde ich die Lösung, quasi als Zwischenschritt zum Shared Space ziemlich gut. Ich bin der Überzeugung, dass es dieses Schutzstreifens in einiger Zeit garnicht mehr Bedarf, weil Radfahrer dort einfach selbstverständlich auf der Fahrbahn fahren können. Und das hat halt eine Zeit gedauert und musste mit polizeilichen Maßnahmen begleitet werden.

    Für andere Strassen müssen andere Wege gefunden werden und da kann ich mich mit guten separaten Radwegen durchaus anfreunden.
    Bei so schön breiten Strassen wie nederfeld usw. ist ja durchaus Platz für eine gute Radwegführung vorhanden (wobei ich mir mein Urteil auch nur aus den von dir verlinkten Fotos bilden kann).
    Aber ich glaube auch, dass je mehr Fahrradfahrer auf der Fahrbahn unterwegs sind (und sei es auf dem Schutzstreifen)auch die Akzeptanz dafür steigt.

    Ich bin weder der "Nur-Fahrbahnradler" noch der "Ich-fühl-mich-nur-sicher-auf- dem-Radweg-Radler".
    Auf breiten Mehrspurigen Straßen, auf denen auch mal gerne 70 km/h gefahren wird, fahr ich auch nicht auf der Fahrbahn und benutze den Radweg. Der ist hier dann sowieso immer mit RWBP.
    Breite Radwege und intelligente Ampellösungen find ich da wünschenswert. Aber in engen [Zeichen 274.1] Strassen Wie in deinem Beispiel Beispiel, ist ein separater Radweg einfach Unsinn.
    Die Mittelinsel weg, Radfahrer auf die Fahrbahn, die Fahrbahn noch etwas verengen und dann, haben Fußgänger auch noch eine Menge Platz mehr. Dann wäre sogar noch Platz für Außengastronomie und ein paar Bäume. Und zack, hätte man eine wundervolle Strasse in der es sich zu leben lohnt.

    Ich habe die Venloer beschrieben, als Beispiel für den gelungenen Versuch alle VT an radfahren auf der Fahrbahn zu gewöhnen.
    Wie gesagt, halte ich die Umsetzung für gut(besser und mutiger geht immer).
    Warum sollte also das, was auf dem Stück der Venloer funktioniert hat nicht in anderen, ähnlichen Strassen genauso funktionieren?

  • Aber in engen Strassen Wie in deinem Beispiel Beispiel, ist ein separater Radweg einfach Unsinn.

    Das ist eine Hauptverkehrsstraße mit regem Buslinienverkehr, auf der Tempo 40 gilt. Auf dieser sollen allerdings die Radwege noch verbreitert werden für das dreispurige Radeln, weil dieser Streckenabschnitt überlastet ist (15.700 Radler tagsüber 7-19h), also wesentlich mehr als an der Außenalster bei An der Alster an der Hamburger Zählstelle.

  • Aber in engen Strassen Wie in deinem Beispiel, ist ein separater Radweg einfach Unsinn.
    Die Mittelinsel weg, Radfahrer auf die Fahrbahn, die Fahrbahn noch etwas verengen und dann, haben Fußgänger auch noch eine Menge Platz mehr. Dann wäre sogar noch Platz für Außengastronomie und ein paar Bäume. Und zack, hätte man eine wundervolle Strasse in der es sich zu leben lohnt.

    Das Beispiel war auch mir übel aufgestoßen.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Die Mittelinsel weg, Radfahrer auf die Fahrbahn, die Fahrbahn noch etwas verengen und dann, haben Fußgänger auch noch eine Menge Platz mehr. Dann wäre sogar noch Platz für Außengastronomie und ein paar Bäume. Und zack, hätte man eine wundervolle Strasse in der es sich zu leben lohnt.

    Bei Mischverkehr von 12.000-15.000 Kfz und 15.000 Radlern stünden letztere bei Fahrbahnverengung im Stau!! Radler könnten die Autokolonnen dann nicht mehr locker überholen.
    Zusammengefasst: Dort passieren täglich zwischen 7-19h 30.000 Fahrzeuge, davon die Hälfte Radler. Bei nur einer normalen Fahrspur je Richtung wurde dort der VERKEHR zusammenbrechen. Der Mittelteiler soll Fußgängern das Queren der Fahrbahn erleichtern, was vor allem bei Autokolonnenverkehr sehr angenehm ist.

  • Übrigens wäre mit Hamburger Modalsplit dort beim Kopenhagener Beispiel eine Autoverkehrsmenge von 25.000 Fahrzeugen in der Straße, und etwa 5.000 Radler. Die Radwege erleichtern den Anwohnern die Situation schon, eine andere Variante wäre die Ausklammerung des MIV-Durchgangsverkehrs wie in der Nørrebrogade. Allerdings sind die parallelen Straßen auch schon dicht, eine Parallelstraße in der Nachbargemeinde Frederiksberg hat sogar noch engere Radwege, an denen das Parken sogar erlaubt ist (!). Eine andere Variante wäre ein Straßentunnel unter dem Stadtteil hindruch . . .

  • Und wo soll die separate Radverkehrsinfrastruktur in (Groß-)Städten hin? Bedeutet "separat" für Dich auch Radfahrstreifen und/oder Schutzstreifen? Oder dem Auto Platz wegnehmen? Ohne wenigstens eine dieser Maßnahmen wird es nicht gehen.

    Separat bedeutet für mich auf keinen Fall Hochboard. Bin selber Erzieher in einem Kindergarten und stelle auf Ausflügen immer wieder fest, dass ich die Kinder kaum darüber belehren kann, was nun der Radweg ist und sie nicht dort spazieren dürfen. (So wie bei dem bereits verlinkten Beispiel.) Ich kann den Kindern nicht einmal sagen, dass Radwege immer rot/schwarz oder irgendetwas sind. Wenn es nicht von Kindern verstanden wird, ist es auch nicht intuiv und gehört von daher abgeschafft. Doof, dass in Deutschland weiterhin nur so Radwege gebaut werden dürfen!? Wo müsste es denn eine Gesetzesänderung geben, damit Kantsteine wie in Holland/Dänemark verbaut werden dürfen?

    Schutzstreifen sind für mich halb-separat. Ich denke, die sollten nur dort aufgemalt werden, wo genug Platz ist. Idealerweise so. Anderswo könnten in regelmäßigen Abständen Fahrradpiktogramme auf die Straße gepinselt werden, bis sich alle an die neuen Verhältnisse gewöhnt haben.

    Radfahrspuren sind für mich auch halb-separat. Zumindest wird man in den meisten fällen wohl von KFZ-Lenkern in Ruhe gelassen. Verkehrsknoten müssen dann aber besonders gut geplant werden. Protected Bikelanes für das subjektive Sicherheitsempfinden wären natürlich noch schöner, aber das scheint in Deutschland ja noch nicht möglich zu sein.

    Ich würde dem Auto ganz klar Platz nehmen. Auch breite Straßenquerschnitte würden dann für PKWs nur eine Einbahnstraße ergeben. So wie diese Einbahnstraße in Amsterdam (Die Straßenbahn darf man sich für Hamburg wegdenken). Bislang wurde die Einbahnstraßenregelung dazu genutzt, um neuen Parkraum zu erschließen. Dasselbe müsste jetzt eben für Radwege/Schutzstreifen geschehen.

  • Zitat

    Separat bedeutet für mich auf keinen Fall Hochboard. Bin selber Erzieher in einem Kindergarten und stelle auf Ausflügen immer wieder fest, dass ich die Kinder kaum darüber belehren kann, was nun der Radweg ist und sie nicht dort spazieren dürfen. (So wie bei dem bereits verlinkten Beispiel.) Ich kann den Kindern nicht einmal sagen, dass Radwege immer rot/schwarz oder irgendetwas sind. Wenn es nicht von Kindern verstanden wird, ist es auch nicht intuiv und gehört von daher abgeschafft. Doof, dass in Deutschland weiterhin nur so Radwege gebaut werden dürfen!? Wo müsste es denn eine Gesetzesänderung geben, damit Kantsteine wie in Holland/Dänemark verbaut werden dürfen?

    Ich glaube, bauen dürfen, dürfte man. Das nennt sich dann bauliche Trennung, im Gegensatz zu: "Ich mal dann mal den Radweg rot an". Man stelle sich aber mal Hamburger Handtuchradwege mit Kantstein vor, dann fällt ja sofort und jedem auf, daß da weder für Radfahrer noch für Fußgänger Platz ist.

  • Übrigens wäre mit Hamburger Modalsplit dort beim Kopenhagener Beispiel eine Autoverkehrsmenge von 25.000 Fahrzeugen in der Straße, und etwa 5.000 Radler. Die Radwege erleichtern den Anwohnern die Situation schon, eine andere Variante wäre die Ausklammerung des MIV-Durchgangsverkehrs wie in der Nørrebrogade. Allerdings sind die parallelen Straßen auch schon dicht, eine Parallelstraße in der Nachbargemeinde Frederiksberg hat sogar noch engere Radwege, an denen das Parken sogar erlaubt ist (!). Eine andere Variante wäre ein Straßentunnel unter dem Stadtteil hindruch . . .

    Oder aber man bringt mehr Leute aufs Rad, was auf der Venloer wunderbar geklappt hat.

    Auch die Venloer hat einen regen Verkehr und ist eine der Haupteinfallstraßen zur Kölner Innenstadt, Bundesstraße und Pendlerroute.
    Es kommt dort auch zu sehr vielen Unfällen und interessanterweise ereignen sich die meisten Unfälle mit Radfahrerbeteiligung auf den Abschnitten an denen nach wie vor Hochbord besteht.

    Da ich die von dir verlinkte Strasse nicht kenne, kann ich mir natürlich kein endgültiges Urteil bilden und da ich das genaue Verkehrsaufkommen der Venloer nicht auf die schnelle recherchieren konnte, weiß ich auch nicht inwieweit die Strassen vergleichbar sind.