Skandal - PK will Radfahrstreifen auf dem Wiesendamm verhindern

  • Mal so nebenbei gefragt:

    Ist von Euch schon mal jemand auf dem "Radweg" des Wiesendamms in Richtung Barmbek gefahren?

    Das Ding ist ja nicht nur in grauenhaften Zustand, voll in der Dooringzone und zugeparkt. Es ist ja auch noch eine echte Slalomstrecke mit gefühlten hundert Kurven!!

    Mein Sohn zählte nur auf: Schlagloch, Kein Radweg mehr vorhanden, Kurve, zugeparkt, Schlagloch, Kurve...

    Irgendwo in der Mitte, als die Pflastersteine mit mehreren Zentimetern Abstand lose im Sand lagen, sind wir endgültig in Lachen ausgebrochen.

    Oder war es Weinen...

  • Ist von Euch schon mal jemand auf dem "Radweg" des Wiesendamms in Richtung Barmbek gefahren?

    Ja, aber mit maximal Schritt-Tempo. Habe auch wirklich versucht, auf dem Radweg zu bleiben und nicht auf den Gehweg zu geraten, aber das ist nicht so ganz einfach.

    Übrigens: Wo ist eigentlich das Problem? Am Wiesendamm gibt es noch viele freie Parkplätze!

  • Entwarnung für die Anwohner: Die Parkplätze sind sicher!

    "Die Straßenverkehrsbehörde hat das Projekt gestoppt, da „ein Radfahrstreifen die Interessen des Radverkehrs bevorzugt, ohne auf die bestehenden Quartiersbelange ausreichend Rücksicht zu nehmen. Dies entwickelt Auswirkungen auf die allgemeine Verkehrssicherheit im Quartier Jarrestadt, die die Straßenverkehrsbehörde nicht bereit ist, hinzunehmen."

    Was übersetzt nichts anderes heißt, als dass die Polizei (die sog. untere Straßenverkehrsbehörde) nicht einschreitet, wenn in einer Gegend weniger Parkplätze als Autos vorhanden sind. Anders ausgedrückt: Wenn Parkplatz suchende Autofahrer ihre Dreckschleuder an unerlaubter Stelle parken, lässt man sie dort stehen, tut aber kund, dass dadurch "die allgemeine Verkehrssicherheit" nicht mehr gegeben ist. Denn die "Auswirkungen auf die allgemeine Verkehrssicherheit" wären einfach zu verhindern, indem man gegen Falschparker rigoros vorgeht! "Quartiersbelange" sind also nichts anderes als "Autofahrerbelange".

    "Quartiersbelange", das Unwort des jahres!

    Dass in Hamburg anstatt mit 50 Km/h so gut wie ausschließlich 60 gefahren wird, nachts nachweislich erheblich(!) schneller, hat demnach nach Ansicht der Straßenverkehrsbehörde anscheinend keine Auswirkungen auf die allgemeine Verkehrssicherheit. Wie sonst ist es zu erklären, dass diese Dauerraserei von der Polizei geduldet wird?

    Nach Ansicht der Straßenverkehrsbehörde hat es anscheinend auch keine Auswirkungen auf die allgemeine Verkehrssicherheit, wenn allerorts Radwege von Autos zugeparkt werden und Radfahrer deshalb auf den Gehweg oder die Fahrbahn ausweichen müssen. Welche Belange sind denn dort wichtiger, als die des Radverkehrs? :cursing:

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Dann weiß ich ja, wo ich zukünftig langfahre, sobald die "30"-Schilder aufgestellt sind. Und jedes Mal, wenn mich einer überholen will und hupt, halte ich an, fotografiere das Nummernschild und rufe das Revier an, damit der freundliche Polizist mit der Petition vorbeikommt und eine Strafanzeige wegen Nötigung gegen den Autofahrer aufnimmt.

    Oder habe ich das mit den Belangen falsch verstanden?

  • Der Link funktioniert nicht mehr, auch finde ich in dem Portal keine Informationen mehr über diese Stellungnahme. Auf der aktuellen Tagesordnung vom Regionalausschuss ist das Thema auch nicht drauf:

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Die CDU war so freundlich, in ihrer Pressemitteilung die Anlage zur Drucksache sowie die Nummer der Drucksache zu dokumentieren:

    Aber es ist schon erschreckend, dass offenbar Drucksachen aus ALLRIS komplett getilgt werden können. Not happy.

  • Aber es ist schon erschreckend, dass offenbar Drucksachen aus ALLRIS komplett getilgt werden können. Not happy.

    Telefonat mit Herrn Krämer aus dem ALLRIS-Impressum: konnte er sich zunächst auch nicht erklären und wollte im Bezirksamt nachhaken.
    Nach ein paar Minuten der Rückruf: das war zunächst öffentlich, wurde dann vom Bezirksamtsleiter aber als vertraulich eingestuft und ist deswegen für unsereins nicht mehr sichtbar. Sehr wohl aber noch für die Bezirks-IT und die Bezirksversammlung. Eine Begrüdung warum das jetzt vertraulich ist konnte er mir nicht geben, dafür werde ich mich wohl nochmal an das Bezirksamt wenden müssen.

  • das war zunächst öffentlich, wurde dann vom Bezirksamtsleiter aber als vertraulich eingestuft

    Prust! :S In Zeiten des Internet ein hoffnungsloser Vorgang!

    Mich würde mal interessieren, wie man irgendeinen verwaltungstechnischen Vorgang mit Bezug zum Straßenverkehr irgendeiner Form der Geheimhaltung unterwerfen will. Dafür kann ich mir keinen vernünftigen Grund vorstellen, richten sich doch die Verwaltungsakte regelmäßig gegen die Allgemeinheit - mit der Möglichkeit zur Akteneinsicht für Jedermann. :P

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • zumindest in diesem Thread nicht verlinkt: : der Artikel aus dem Hamburger Wochenblatt, der offenbar im Bezirksamt Wind gemacht hat. Aber ist Gegenwind innerhalb des Behördentauziehens ein Grund zur Vertraulichkeit?

  • Die CDU war so freundlich, in ihrer Pressemitteilung die Anlage zur Drucksache sowie die Nummer der Drucksache zu dokumentieren:


    Ist zwar altbekannt, aber "[...] zahlreiche Fahrzeuge, die in zweiter Reihe regelwidrig abgestellt werden. [...] Die Beschwerdelage aus der Jarrestadt über behindernd abgestellte Fahrzeuge, die u.a. Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge blockieren, ist seit Jahren andauernd. Hier besteht die Überzeugung, dass ein Radfahrstreifen die Interessen des Radverkehrs bevorzugt, ohne auf die bestehenden Quartiersbelange ausreichend Rücksicht zu nehmen." bedeutet doch, dass illegales Parken zum Quartiersbelang erhöht wird. Und sowieso scheint Parken vor der Haustür ein größerer Quartiersbelang zu sein als freie Rettungswege.
    Kein Wunder dass man das nicht öffentlich haben will.

    Mein Vorschlag: Radfahrer wie bisher fahren lassen wo sie wollen (mitten auf der Fahrbahn oder auf dem Gehweg) und konsequent abschleppen (soll ja jetzt dank möglich sein).

  • Das sind halt Dosenfahrer, die Mitleid mit Ihresgleichen haben.
    Geht ja gar nicht, dass der Radverkehr irgendwie bevorzugt wird.
    Oder gar Rettungswege freigehalten werden. Auf Kosten der Parkplätze.
    Illegal ist nur, dass es so wenig Parkplätze gibt.
    Die sollen sich nicht so anstellen.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Gestern durch den Wiesendamm gefahren,
    das erste Stück mit Radfahrstreifen ist meiner Meinung nach echt gut geworden (für Hamburgische Verhältnisse). Ausreichend Abstand von den PKW-Stellflächen, keine Falschparker. Und ich könnte mir sogar vorstellen, dass sich Radfahrer hier gegenseitig überholen können.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.