Skandal - PK will Radfahrstreifen auf dem Wiesendamm verhindern

  • Das zuständige PK lehnt Radfahrstreifen auf dem Wiesendamm ab. Begründung - es müsse Rücksicht auf das Quartier genommen werden, es bestehe hoher Parkdruck und daher wäre der Streifen immer zugeparkt. Stattdessen Tempo 30 im Mischverkehr - sprich es wird weiter überholt und gerast.

    Quelle ist eine Drucksache für den Regionalausschuss.

    Wenn die Grünen es ernst meinen mit der Fahrradstadt muss der Senat hier intervenieren und die Fachbehörde zurückpfeifen.

  • Mischverkehr bei Tempo 30 verhindern? Das wird schwierig. Und ehrlich gesagt: ich wüsste nicht, warum. Ist doch eigentlich die Idealsituation für den Radverkehr. Wenn dann gerast wird, müsste das eben sanktioniert werden.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • dann fahr da mal lang. Ist wirklich ideal wenn du null Prozent radverkehrsanteil haben willst- das bisherige Problem ist dass du alsRadler dort entweder ohne Sicherheitsabstand überholt wirst oder angehupt wirst. Dieser Vorschlag ändert daran nichts weil der Platz nicht erhöht wird - vielmehr soll Kampfparken legaliisiert werden. Das wäre eine Todesfalle.

  • Kenne die Situation jetzt nicht vor Ort, aber meine Erfahrung ist auch, das dicht befahrene Strecken mit parken ein Problem sind.
    Die meisten PKW Fahrer wollen Radfahrer unbedingt überholen, mir passiert es oft, das ich dann überholt werde und nur wenige Meter danach muss der PKW Fahrer dann wegen einem geparkten PKW warten und erst mal den Gegenverkehr durch lassen. Genau wegen so etwas habe ich schon öfter mal kräftig bremsen müssen, für mein Rad wäre da (trotz Gegenverkehr) noch genug Platz gewesen.

    Dazu kommt das viele aus Angst vor drängelnden PKW dann zu weit rechts fahren und das ist sau gefährlich wenn sich dann eine Türe öffnet. Da sollte man realistisch sein, nur wenige Radfahrer haben genug Wissen und Fähigkeiten um diesen Fehler nicht zu machen.

    Die Aussage, das Radstreifen gerne zu geparkt werden stimmt schon. Das man da nichts gegen machen kann stimmt aber nicht, die Wahrheit müsste viel mehr lauten dass man dagegen nichts machen will. Mit konsequentem Abschleppen würde sich da schon was machen lassen.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • wer den Wiesendamm mal quasi-live erleben will:

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    Ohne Scheiß: die im Video teilw. illegal am rechten Fahrbahnrand parkenden Autos werden dort nach Willen des PK33 legal parken. Welcher "Sonntagsradler" wird dann bitteschön mitten auf der Fahrbahn radeln? keiner!

    Der Radfahrer im Video fuhr nach eigener Aussage knappe 30km/h. Wie soll das Szenario aussehen, wenn da die Familie mit Papa, Mama, Kind mit 11km/h fährt?
    Ende vom Lied wird sein: die gondeln auf dem Fußweg rum.
    Auf der Fahrbahn werden weiterhin nur die "professionellen Alltagsradler" fahren, die dann weiterhin angehupt werden oder gleich in die dann legal parkenden Autos gedrückt werden.

    Radverkehrsförderung sieht anders aus!

  • Absolut realistisches Video! Genau so erlebe ich es fast jedes Mal, wenn ich dort entlang fahre.

    Vor einiger Zeit habe ich mich auf dieser Strecke an einen sportlichen "älteren Herrn" rangehängt, der mit gut 30 Km/h in geschätzten 50 Zentimetern Abstand an den parkenden Autos vorbeijagte. Sich vorzustellen, wie es aussieht, wenn auch nur eine der Autotüren aufgeht, ist ein beklemmendes Gefühl... ;(

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Kannst Du bitte den ALLRIS-Link mitteilen? Oder ein paar Suchterme? Oder wo kommt die Drucksache her? Danke.

    Wenn mich nicht alles täuscht, geht es um jene Drucksache, die in dem Artikel des Hamburger Wochenblatts verlinkt wurde, den @flinker in dem Thread zur Critical-Cars-Webseite verlinkt hatte.... (Ergänzung: der Link findet sich in dem Leserkommentar von Michael Kahnt aus Barmbek)

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Sehr interessant in der Stellungnahme der Polizei:

    "Bei Einrichtung eines Radfahrstreifens besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieser aufgrund des Parkflächenbedarfs blockiert wird und damit seine schützende Funktion nicht entfalten kann"

    Komisch, dass es im Mühlenkamp oder der Hochallee diese Bedenken nicht gegeben hat. Dort war es mindestens ebenso klar, dass auf dem Radfahrstreifen geparkt wird :cursing: - wogegen man mit vernünftigen Bußgeldern leicht etwas unternehmen könnte!

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • wer den Wiesendamm mal quasi-live erleben will:

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    Ich fand das Video jetzt nicht halb so erschreckend, wie ich es anhand der Kommentare erwartet hatte.
    Für meinen Geschmack hat der Radfahrer auch unnötig behindert, da er mehrmals (z.B. bei 0:40, kurz vor der gehwegparkenden Polizei oder in dem Kreuzungsbereich bei 1:25) auch seine Fahrlinie so weit nach rechts hätte verschwenken können, dass ein gefahrloses Überholen des nachfolgenden KFZ möglich war - ohne sich selbst zu gefährden. Zusammen mit den abschließenden Texteinblendungen bekommt das ganze Video ein Geschmäckle, dass da wohl der Oberlehrer unterwegs war und seinen Zeitgenossen mal etwas über Radfahren im Straßenverkehr vorführen will. Wie kommt der überhaupt auf "1,2 m Lenkerbreite"? Die Angabe ist doch absurd. Mit realistischen Zahlen (0,6 m für die weitaus meisten Räder) klingt natürlich das Rechenergebnis gleich viel weniger dramatisch.

    So, und nun zum Thema: wenn auf dieser Strecke nun Tempo 30 vorgeschrieben würde und man ohnehin nicht schneller als der Radler unterwegs sein dürfte (nach eigenen Angaben war er schneller als 30 km/h), warum sollte es dann zu mehr Dränglern und Hupern und Knappüberholern kommen? Die Erfahrungen aus sämtlichen Tempo-30-Zonen spricht dagegen.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Für mich würde Tempo-30 funktionieren. Vermutlich würden auch die Autofahrer weniger aufdringlich werden. Gibt ja genug Tempo-30-Zonen, und eigentlich werde ich dort nirgends belästigt.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Für meinen Geschmack hat der Radfahrer auch unnötig behindert, da er mehrmals (z.B. bei 0:40, kurz vor der gehwegparkenden Polizei oder in dem Kreuzungsbereich bei 1:25) auch seine Fahrlinie so weit nach rechts hätte verschwenken können, dass ein gefahrloses Überholen des nachfolgenden KFZ möglich war - ohne sich selbst zu gefährden.


    Wozu? Um dem Idioten zu zeigen, dass sich Hupen lohnt? Wie du siehst, ist sowohl die erste Ampel als auch die Ampel ganz am Ende rot. Der wäre keine Sekunde schneller gewesen.
    Und wenn man denn zur Seite fährt muss der erstmal erstmal beschleunigen; bis dahin ist die Lücke i.d.R. schon wieder zu Ende und der Radfahrer muss selbst bremsen.

    Ich fahre ab und zu dort längs. Wenn sich mein Hintermann freundlich verhält und ich abschätzen kann, dass der die Grünphase an der Saarlandstraße kriegen würde, wenn ich Platz mache, dann mache ich das wohl auch. Aber in aller Regel gibt es dort keinen triftigen Grund, überholen zu lassen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • +1 @Spkr

    Ich würde dort ja auch genauso flott mit dem Rad auf der Fahrbahn unterwegs sein.
    Imho kann man durchaus weiter rechts und immer noch ausserhalb des Türbereichs fahren. Das wäre weniger provokativ und die Outofahrer könnten trotzdem nicht überholen.
    Zischen 0:35 und 0:42 und auch später sehe ich wie @Spkr durchaus mehrere Möglichkeiten den Hintermann überholen zu lassen. Auch wenn er deswegen noch lange nicht hupen darf (da innerorts), kann ich es irgendwie verstehen.
    An der roten Ampel muss man auch nicht mittig stehenbleiben. Das wäre beim Anfahren die nächste Überholmöglichkeit gewesen.
    Alles in Allem wurde imho an mehreren Stellen durch den Radfahrer unnötig provoziert.

    Deswegen auch Daumen runter von mir für das Video.

    Tante Edit Gerhart:

    Wozu? Um dem Idioten zu zeigen, dass sich Hupen lohnt?

    Der erste Huper kam erst, weil der Radfahrer bei 0:35 keinen Platz gemacht hat, sondern lieber provokativ links geblieben ist.