• Weil ja mein Zug von Berlin nach Lüneburg ausfällt und auch die mühsam organisierte Alternativverbindung ausfällt, sind wir nun im Post-Höflichkeits-Stadium angekommen. Ich möchte eigentlich gern am Montag gern wieder arbeiten und momentan bietet sich keine andere Alternative, als mit dem Nahverkehr zu gondeln. Und zwar schon am Sonntag, denn die Reise wird mindestens vier Stunden dauern.

    Hej, so eine Strecke würde ich fast schon mit dem S-Pedelec fahren. Am letzten DO waren es bei mir 184 km. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von ktmb (6. August 2024 um 09:43)

  • da kommt auch wirklich alles zusammen, oder? Ist der Bus-RE20 ein Ersatzverkehr zw. Stendal und Uelzen? Das würde ich mir auch nicht antun.

    Aber als Bahnfahrer wird man doch kreativ: Buch eine ICE-Verbindung unten rum über Halle-Erfurt, Erfurt-Fulda, Fulda-Hannover? :|

    Und schnell noch eine Fahrradtasche gekauft, die in Berlin im Schließfach verschwindet.

    Aber ja: Unmut hätt ich bei dem hick-hack mit der DB auch.

    Ich habe die Fahrt nach Berlin erst gar nicht angetreten: Ich habe mir am Freitag noch schnell eine Erkältung angelacht und meine Frau hat sich zeitgleich auf ihrem Festival mit Corona angesteckt. Das nächste Radrennen in Dresden an diesem Wochenende werde ich wohl auch verpassen.

    Aber ich seh’s so: Wenn einfach nur mein Zug ausgefallen wäre, dann hätte ich mich vielleicht auch auf eine Weltreise einmal südlich rund um den Harz eingelassen. Aber da die Bahn ja systematisch meine Fahrradreservierungen ein oder zwei Mal pro Fahrt storniert, sehe ich es nicht ein, mich da noch besonders zu engagieren, um ans Ziel zu kommen.

    Zu der lustigen Reiseempfehlung über Stendal teilt mir der Navigator extra mit, dass aufgrund diverser Beeinträchtigungen des Zugverkehrs eine Fahrradmitnahme in der Bahn ohnehin ein gewagtes Unterfangen sei.

    wobei sich mein Unmut mit der DB eigentlich gerade in Grenzen hält. ich hab im vergangenen Monat 6.100 Bahnkilometer zurückgelegt.

    Die Summe der Verspätungsminuten(Ankunft) beträgt 105, wobei allein auf eine Fahrt 62 Verspätungsminuten entfielen.

    Für mich persönlich ist das eine gute Leistung und vielleicht auch nur Glück. :)

    105 Verspätungsminuten schaffe ich ja locker an einem Tag. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich alle zwei Tage nach Kiel gondle, um meinen Vater im Krankenhaus zu besuchen. Ich kann entweder mit dem erixx direkt von Kiel nach Lüneburg in knapp drei Stunden fahren, oder mit dem ICE mit Umstieg in Hamburg gerade mal anderthalb Stunden unterwegs sein. Nur reicht die Umstiegszeit von 20 Minuten in Hamburg nicht aus, um die zwischen Kiel und Hamburg entstandene Verspätung aufzuholen, also verpasse ich meinen Anschlusszug — und aufgrund der Baumaßnahmen zwischen Hamburg und Hamburg-Harburg und der dünnen Personaldecke des Metronom muss ich dann mit der S-Bahn bis Harburg fahren, um dort in den Trödelzug zu steigen, mit dem ich dann — Zack — direkt zwei Stunden später am Ziel ankomme.

    Ist halt eine Wette, ob ich in Kiel lieber gleich in den erixx steige, der dann womöglich irgendwo in der Holsteinischen Schweiz kaputtgeht.

    Auf meiner letzten Fahrt habe ich an drei Bahnhöfen kein Schließfach gefunden, dass tiefer als 1 Meter ist.

    Gibt es auch nicht. Aber das wäre kein Problem gewesen, mein Hotel in Berlin wäre direkt gegenüber vom Hauptbahnhof gewesen, da hätte ich meinen Krempel locker lagern können.

    Hej, so eine Strecke würde ich fast schon mit dem S-Pedlec fahren. Am letzten DO waren es bei mir 184 km. ;)

    Das habe ich tatsächlich in Erwägung gezogen, zumal das bei diesem schönen Wetter heute nicht die schlechteste Art wäre, einen Urlaubstag zu verbringen. Das Gedankenspiel scheiterte dann eher an der Gepäcksituation: Meinen ganzen Krempel fürs Radrennen kann ich ja locker in einem großen Rucksack transportieren, aber der ist dann nicht sooo richtig bequem, um lange Strecken auf dem Rad zurückzulegen.

    Zu der Thematik mit der Bahn gibt’s hier noch einen schönen Artikel, allerdings hinter der Bezahlschranke:

    Deutsche Bahn: Frust bei Mitarbeitern steigt - "Es wird jeden Tag schlimmer"
    Deutsche Bahn: Viele Mitarbeiter der DB klagen über Stress und Überlastung – und jetzt kommt ein Stellenabbau hinzu. Die Stimmung kippt
    www.sueddeutsche.de
  • Zu der Thematik mit der Bahn gibt’s hier noch einen schönen Artikel, allerdings hinter der Bezahlschranke:

    Oh, ganz vergessen, aber leider ebenfalls hinter einer Bezahlschranke: Der so genannte ICE-L kommt mindestens ein halbes Jahr später, eventuell aber auch gar nicht. Passt ja immerhin zum Fernverkehr. Denn Talgo ist nach einem beispiellosen Auftragsboom momentan dermaßen in Verzug, dass offenbar mehr an Rechtsstreitigkeiten gearbeitet wird als an neuen Zügen.

    (m+) Deutsche Bahn: Warum eine Übernahmeschlacht in Spanien den Einsatz des ICE L gefährdet
    Neue Probleme für Bahn-Chef Richard Lutz und Kollegen: Ein schmutziger Übernahmekampf um den spanischen Bahnkonzern Talgo gefährdet die Modernisierungspläne…
    www.manager-magazin.de

    Nun stellt das aber DB Fernverkehr wieder vor Probleme, denn das alte InterCity-Rollmaterial muss zügig in die Schrottpresse, beziehungsweise zum Stillstandsmanagement; die Bordrestaurants aus den InterCitys wurden ja bereits zum letzten Fahrplanwechsel der Entsorgung zugeführt. Womit man nun im nächsten Jahr fahren möchte, tja, weiß man wohl noch nicht genau.

  • Die Zerstörer
    Nein, die Deutsche Bahn hat sich nicht selbst ins Desaster manövriert. Dieses historische Versagen besorgte wesentlich eine einzige Partei: die CSU. Eine…
    www.sueddeutsche.de


    Älterer Artikel von letztem Jahr, aber leider nicht ganz falsch.

    In ein paar Jahren wird Wissing wohl der 4. der Tankstelle genannt werden.

  • So witzig. Im Oktober will ich noch für ein paar Tage nach Koblenz.

    Und die Deutsche Bahn so: Halte mein Bier.

    Bahn streicht ab August die Hälfte aller Fernzüge in Koblenz
    In Koblenz fallen ab Mitte August die Hälfte aller Fernzüge aus. Die Bahn will damit nach eigenen Angaben die Stabilität des Betriebs erhöhen.
    www.swr.de

    Die Trassenpreise sind dank politischer Fehlentscheidungen so teuer, dass der Fernverkehr zusammengestrichen wird. Morgen steht bei uns in Lüneburg übrigens mal wieder ein grüner Wahlkampfstand außerhalb des Wahlkampfes in der Fußgängerzone — wie soll ich den Leuten denn erklären, dass Lüneburg sowohl vom Nah- als auch vom Fernverkehr immer weiter abgehängt wird, weil der Nahverkehr in die Brüche geht und der Fernverkehr auch bei uns zusammengestrichen wird?

    So langsam kann ich’s nachvollziehen, dass die Leute stattdessen die AfD ankreuzen, um den ganzen Laden mal explodieren zu sehen. Diese ganze Sache ist nur noch frustrierend, der kann man sich gar nicht mehr besonnen und objektiv nähern.

  • Die Bahn gehört in vernünftig denkende Hände. Schluss mit den gefühlt 30 unterschiedlichen Bahnkarten (BahnCard). Schluss mit den BahnLounges. Ich will nur von A nach B. Her mit einem Tarif ohne blablabla. Warum nach dem Scheitern der ersten Talgos erneut Talgo bestellt worden sind, frage ich mich immer noch. Warum gab es keinen Railjet? Dieses Produkt ist ausgereift und wäre für unsere Verhältnisse besser geeignet.

    Mit dem Streichen von Verbindungen wird das übrigens nichts mit der Verkehrswende.

    (Habe kein Auto und auch keine Bahnkarte mehr)

  • Die Bahn gehört in vernünftig denkende Hände

    In der unbelebten Natur passiert nur das, was zu einer niedrigeren Energie führt. In der menschlichen Gesellschaft nur das, was zu mehr Geld führt, und zwar genau bis zum nächsten Zusammenbruch. Insofern ist deine Forderung leider utopisch; genausogut könnte man fordern, dass Wasser bergauf fließt.

    Man kann sich nun eifrig daran beteiligen, nach irgendwelchen Gründen suchen, das System verteidigen, irgendwelche Notwendigkeiten und Sachzwänge finden - also alles, was uns in Talkshows, Nachrichten, Politdiskussionen etc. rund um die Uhr geliefert wird, am besten noch von irgendwelchen Experten. Kann man aber auch bleiben lassen, simply follow the money.

    Und meine Meinung: Parteien ändern daran gar nix, sondern bestenfalls, wem auf dem Weg wie stark in den Arsch getreten wird, damit der Geldfluß erhalten bleibt.

  • Dass die Bahn seit Langem den Bach heruntergeht, scheint von einigen Parteien gewollt zu sein. Die CSU und die jetzt im Verkehrsministerium residierende FDP haben einen großen Anteil an der jetzigen MIsere. Die verdoppelten Trassenpreise gehen auf Kosten der Neoliberalen. Weil die die Schuldenbremse nicht antasten wollen. Mit der Bahn wird es erst wieder besser werden, wenn die Bahn eine höhere Priorität bekommt, als der motorisierte Individualverkehr und Lieferverkehr.

    Mehr Güter auf die Bahn-Schiene: ha ha ha!
    Mehr Bahn statt LKW: Daran scheitert Deutschland seit Jahren. Schuld ist nicht nur das marode Schienennetz. Jetzt erhöht die Bahn auch noch die Preise für den…
    www.ardaudiothek.de

    Ich lese gerade ein Buch, in dem die deutsche Reichsbahn in den 80er und 90er Jahren das Thema ist.

    Auf neuen Gleisen - Das Neue Berlin - Eulenspiegel Verlagsgruppe

    Einmal editiert, zuletzt von Baghira (10. August 2024 um 18:40) aus folgendem Grund: Laut Wolfgang Scherz gab es in der Reichsbahn auch einige Punkte, die übernommen hätte werden sollen. In der DDR hatte die Bahn einen größeren Stellenwert, als in der Bundesrepublik

  • Afd? Bitte bedenken, dass diese Partei, einmal gewählt, für mindestens 15 Jahre an der Macht sein könnte. Ob wir das noch einmal ... ?

    Ich weiß. Und ich bin auch wahrlich tausende Kilometer davon entfernt, bei der AfD mein Kreuz zu setzen.

    Aber ich spüre in mir auch diese Ohnmacht, diesem System namens Eisenbahn hilflos ausgeliefert zu sein. Ich möchte gern mit der Bahn nach Hamburg zu Arbeit und nach Schleswig-Holstein zu meinen Eltern fahren, aber leider fährt aufgrund des Personalmangels und Baumaßnahmen in Harburg der Nahverkehr nur äußerst eingeschränkt und der Fernverkehr wird zusammengestrichen oder fällt aus. Ich habe eben für diese Woche ganze sieben Fahrgastrechtanträge gestellt, weil ich sieben Mal eine Fahrt nicht antreten konnte oder mindestens eine Stunde zu spät am Ziel ankam.

    Und dann passieren eben solche Sachen wie vor einigen Wochen, als ich aus dem Zug geworfen wurde, damit Sekt-trinkende Senioren in Kiel noch ihr Kreuzfahrtschiff erreichen können. Oder dass ich gestern zwar pünktlich unterwegs war (!), dafür aber meine Zeit in einem Zug verbrachte, der nicht einmal mehr der nüchternen Bezeichnung „Rollmaterial“ gerecht wurde, weil er von Fußballfans am gestrigen Freitag in einem bemitleidenswerten Zustand hinterlassen wurde. Da koten dann arme Fahrgäste in ihrer Not in eine Zeitung, weil sämtliche Toiletten des Zuges von Fußballfans außer Betrieb genommen werden. Oder diese ganzen, hier im Thread bereits dokumentierten Albernheiten, dass die Bahn meine Fahrradreservierung doppelt und dreifach storniert, und zwar für jede Fahrt. Oder dass im Oktober, wenn ich nach Koblenz möchte — Überraschung! — noch mal der Fahrplan in Koblenz zusammengestrichen wird.

    Ich sehne mich nach diesen glücksseligen Zeiten zurück, als sich die Leute aufgeregt haben, weil ihr Zug zwanzig Minuten Verspätung hat und dann auch noch falsch herum in den Bahnhof gefahren ist. Das war früher quasi das Maximum an Bahn-Anekdoten, das wir uns in der Belegschaft an der Kaffeemaschine erzählen konnten. Heutzutage bin ich froh, wenn ich’s überhaupt noch ins Bureau zur Kaffeemaschine schaffe.

    Und leider spüre ich keine Hoffnung, dass sich dieser Zustand in irgendeiner Weise mal verbessern wird. Es werden künftig eher weniger statt mehr Züge fahren, sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr, für den Personalmangel gäbe es ja theoretisch die Möglichkeit eines automatisierten Betriebes, aber den zu entwickeln und umzusetzen kostet Geld, das wir ja nicht ausgeben wollen.

    Aber hier in Lüneburg bekommen wir ja bald den Lückenschluss der Autobahn 39 von Lüneburg bis Wolfsburg. Es bleibt ja langsam nur zu hoffen, dass die Autobahn schnell genug gebaut wird, bevor die Bahn hier in der Gegend noch weiter ausgedünnt wird. Da kann man doch echt nur noch verzweifelt in den Tisch beißen.

  • Da kann man doch echt nur noch verzweifelt in den Tisch beißen.

    Als Bahn-Nutzer kann man verzweifelt in den Tisch beißen. Die überwiegende MEHRHEIT der Menschen und Wähler sind jedoch keine Bahn-Nutzer. Denen ist das wurscht, wie unpünktlich die Bahn ist oder wie vollgestopft die Züge sind oder ob Züge ganz ausfallen. Schlimmer noch: Denen ist das nicht nur egal, sondern die sehen sich dadurch auch noch darin bestätigt, dass sie Autofahren, anstatt die Bahn zu benutzen. Demokratie, so gut diese Staatsform ist - ich denke, es gibt keine bessere - hat eben auch Nachteile. In ihren Büchern "Autokorrektur" und "Raus aus der Autokratie" bemüht sich Katja Diehl, die Leser dafür zu gewinnen, dass in der Diskussion zu dem Thema immer wieder auf den Missstand aufmerksam gemacht wird, dass in einer einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtete Infrastruktur das Autofahren zum Zwang wird. Sie macht auf die Elterntaxis aufmerksam, und darauf, dass Menschen im Alter oder durch Krankheit von Mobilität ausgeschlossen werden, wenn es keine Alternativen zum Autoverkehr gibt. Und sie verweist auf die letztlich hohen Kosten der Automobilität. Außerdem betont sie, wie wichtig es ist, Erfolgsstorys zu erzählen, aus denen hervorgeht, wie toll es ist, wenn es einen guten ÖPNV (und eine gute Fahrradverkehrsinfrastruktur) gibt. So gesehen sind viele Beiträge in "Velo und Bahn ..." kontraproduktiv.

  • Demokratie, so gut diese Staatsform ist - ich denke, es gibt keine bessere - hat eben auch Nachteile

    Ja, wenn es sich um eine Zuschauerdemokratie mit Vertretungs-Gesetzgebung handelt und die Gewählten nur Marionetten der immer gleichen Schattenwelt sind. Dann haben die Wahlergebnisse nur marginalen Einfluss auf die Roadmap. Insbesondere wenn wichtige Weichenstellungen nie zur Wahl standen, sondern "mal eben so" getätigt werden, wie z.B. jetzt die Stationierung US-amerikanischer Lang- und Mittelstreckenwaffen.

    Du kannst m.E. den Zustand der Bahn nicht ernsthaft den Wählern ankreiden. In welchem Wahlprogramm stand die Privatisierung von Post und Bahn, oder die Verlegung von Kupfer- statt Glasfaserkabel, oder die Vernichtung der Solarindustrie, oder der Verzicht auf Wärmepumpen zugunsten von Gas- und Ölheizungen?

  • So langsam kann ich’s nachvollziehen, dass die Leute stattdessen die AfD ankreuzen, um den ganzen Laden mal explodieren zu sehen. Diese ganze Sache ist nur noch frustrierend, der kann man sich gar nicht mehr besonnen und objektiv nähern.

    Die Leute, die auf AfD-Protestpartei-Sprüche "abfahren", die wählen AfD, ganz egal wie gut, zuverlässig, komfortabel, pünktlich und schnell Züge fahren.

    Das die AfD wählen hat Null Komma Nichts mit Problemen bei der Bahn zu tun, sondern damit, dass sie sich unhinterfragt von der AfD einreden lassen, es gäbe keinen menschengemachten Klimawandel und wenn wir uns mit Putin auf günstige Öl- und Gaspreise verständigen, dann können wir immer mehr, immer größere, immer schwerere und immer schnellere Autos fahren, die doppelt und dreimal soviel Sprit verbrauchen als heute.

  • Du kannst m.E. den Zustand der Bahn nicht ernsthaft den Wählern ankreiden. In welchem Wahlprogramm stand (...) der Verzicht auf Wärmepumpen zugunsten von Gas- und Ölheizungen?

    Dieses Bundestags-Wahlplakat von 2021 macht deutlich, dass die Grünen sich für eine Energiewende einsetzen:

    In welchem Wahlprogramm stand, dass Wärmepumpen die Wärme für Wohnungen liefern soll?

    "Bei der Umsetzung des Sanierungsfahrplans können Förderprogramme unterstützend wirken. Wenn im Gebäudebestand ein Heizungsaustausch ansteht oder umfassend saniert wird, aber auch im Neubau, sollen, wo möglich, ausschließlich erneuerbare Wärmequellen zum Einsatz kommen. Wir legen dazu ein Investitionsprogramm für zwei Millionen hocheffiziente Wärmepumpen bis 2025
    auf."

    Wahlprogramm
    Mit unserem Wahlprogramm “Deutschland. Alles ist drin” wollen wir zeigen: Unser Land kann so viel mehr und ist bereit für eine vorausschauende Politik und…
    www.gruene.de

    Und wie hat die Wählerschaft darauf reagiert, dass Bündnis 90/Die Grünen das, was im Wahlprogramm stand, auch umgesetzt haben? Die vielen Störfeuer, besonders die vom eigenen Koalitionspartner FDP hat den Grünen immens geschadet in der Wählergunst, weil es dem politischen Gegner erfolgreich gelungen ist, eine Schmutz- und Lügenkampagne anzuzetteln, von der sich viele Wähler haben beeindrucken lassen.

    Auf welchem Wahlplakat wurde der Verzicht auf Wärmepumpen zugunsten von Gas- und Ölheizungen am "lautesten" intoniert? Und dabei ist die AfD-Kampagne nur die Spitze des Eisbergs.

  • Du kannst m.E. den Zustand der Bahn nicht ernsthaft den Wählern ankreiden. In welchem Wahlprogramm stand die Privatisierung von Post und Bahn, oder die Verlegung von Kupfer- statt Glasfaserkabel, oder die Vernichtung der Solarindustrie, oder der Verzicht auf Wärmepumpen zugunsten von Gas- und Ölheizungen?

    Das gewisse Parteien vor allem den Stillstand verwalten, das steht sicherlich nicht direkt in deren Wahlprogramm, dürfte aber keine große Überraschung sein. Unter anderem AfD, FDP, CDU und CSU machen doch recht deutlich, dass sie beispielsweise die Verbrennungsmaschine gegenüber dem E-Auto, dem Radverkehr sowie öffentlichen Verkehrsmitteln bevorzugen.

  • Ich fühle mich leider durch "Die Grünen" überhaupt nicht vertreten, weil sie ihre Arbeit nicht richtig machen. Ich bin 57 und habe aus Prinzip nie ein Auto besessen, noch einen PKW-Führerschein gemacht. Das lag aber eher an der klugen Anti-Autopolitik der DDR. Hier muss ich sie ausnahmsweise mal loben. Wartezeiten von 10-15 Jahren auf einen Neuwagen und ein im Vergleich dazu relativ gutes Bahnwesen, das sogar Gewinn gemacht hat, weil der Güterverkehr zum großen Teil durch die DR abgewickelt worden ist. Es gab Nachtzüge nach Rügen und Usedom und Fernverkehr bis in die Provinz. Ok, hat manchmal etwas länger gedauert. Ab Leipzig fuhren internationale Fernzüge nach Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien.

    Einmal editiert, zuletzt von ktmb (11. August 2024 um 11:34)

  • Das gewisse Parteien vor allem den Stillstand verwalten, das steht sicherlich nicht direkt in deren Wahlprogramm, dürfte aber keine große Überraschung sein. Unter anderem AfD, FDP, CDU und CSU machen doch recht deutlich, dass sie beispielsweise die Verbrennungsmaschine gegenüber dem E-Auto, dem Radverkehr sowie öffentlichen Verkehrsmitteln bevorzugen.

    "Steht nicht direkt in deren Wahlprogramm?" Dann schau mal unten!

    "01.06.2024 EU-Verbrenner-Aus stoppen, (...) FREIE WÄHLER Bayern verabschieden wegweisende Resolutionen (...) Brüssel und Berlin bringen unseren über Generationen erarbeiteten Wohlstand in unmittelbare Gefahr. Für massiven Unmut bei den Delegierten sorgt das von der EU geplante Verbrenner-Verbot ab 2035. Hubert Aiwanger, FREIE WÄHLER Landesvorsitzender und Bayerischer Wirtschaftsminister, sagt: „Das ideologische Verbrenner-Aus ist der größte industriepolitische Fehler der vergangenen Jahre unter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Verbrenner-Aus im Jahr 2035 muss sofort gestoppt werden.“ Quelle: Internetseite der FW Bayern vom 1.6.24:

    EU-Verbrenner-Aus stoppen, Krankenhaussterben auf dem Land verhindern! FREIE WÄHLER Bayern verabschieden wegweisende Resolutionen
    Hubert Aiwanger, Landesversammlung, FREIE WÄHLER, Resolutionen, Susann Enders, Krankenhaussterben stoppen, Verbrenner-Aus, Digitales Bayern, Wasserstoff,…
    www.fw-bayern.de

    Das von den europäischen Ampelparteien im Europaparlament beschlossene EU-Verbrennerverbot ab 2035 muss zurückgenommen werden. Es schadet dem Wirtschaftsstandort und beschränkt die individuelle Mobilität der Menschen, insbesondere derer mit kleinen Einkommen.

    Da will die CSU natürlich nicht zurückstehen:

    "Für uns als CSU ist klar: Wir stehen zum Auto, unabhängig von der Antriebsart. Wir werden das Verbrennerverbot wieder abschaffen und die deutsche Spitzentechnologie des Verbrennungsmotors erhalten und technologieoffen weiterentwickeln. (...) Unterstützen Sie die CSU bei der Europawahl am 9. Juni, damit wir das Verbrennerverbot im Europaparlament wieder abschaffen können."

    abgerufen am 10.8.24

    Und was steht im gemeinsamen Wahlprogramm der CDU/CSU?

    "Eine Zukunftsperspektive für den sauberen Verbrennungsmotor schaffen.

    Wir stehen zum Auto, unabhängig von der Antriebsart. Wir wollen das Verbrennerverbot wieder abschaffen und die deutsche Spitzentechnologie des Verbrennungsmotors erhalten und technologieoffen weiterentwickeln. Synthetische Kraftstoffe spielen dafür eine zentrale Rolle. Wir schreiben keine Technologien vor."

    Seite 14 im gemeinsamen Wahlprogramm von CDU und CSU zur Europawahl:

    https://www.europawahl.cdu.de/sites/www.europawahlprogramm.cdu.de/files/docs/europawahlprogramm-cdu-csu-2024_0.pdf

    Mein Eindruck ist: Die AfD treibt die FW vor sich her und die FW treibt die CSU vor sich her und die wiederum treibt die CDU vor sich her, wenn es darum geht, sich von Klimazielen und Umweltschutz zu verabschieden.

  • Ich fühle mich leider durch "Die Grünen" überhaupt nicht vertreten, weil sie ihre Arbeit nicht richtig machen. Ich bin 57 und habe aus Prinzip nie ein Auto besessen, noch einen PKW-Führerschein gemacht. Das lag aber eher an der klugen Anti-Autopolitik der DDR. Hier muss ich sie ausnahmsweise mal loben. Wartezeiten von 10-15 Jahren auf einen Neuwagen und ein im Vergleich dazu relativ gutes Bahnwesen, das sogar Gewinn gemacht hat, weil der Güterverkehr zum großen Teil durch die DR abgewickelt worden ist. Es gab Nachtzüge nach Rügen und Usedom und Fernverkehr bis in die Provinz. Ok, hat manchmla etwas länger gedauert. Ab Leipzig führen in ternationale Fernzüge nach Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien.

    Wenn man annimmt, es habe in der ehemaligen DDR eine "kluge Anti-Autopolitik" gegeben, warum haben dann so viele Menschen sich für den Kauf eines Autos interessiert und so lange Wartezeiten dafür in Kauf genommen? Hätte es wirklich eine kluge Anti-Autopolitik gegeben, dann hätte es doch gar nicht dieses große Bedürfnis gegeben, ein Auto zu erwerben. Und niemand hätte sich für Autos interessiert.:/

    Nachtzüge gab es übrigens auch in Westdeutschland, sogar Nachtreisezüge mit Automitnahme, was ich allerdings schon immer für extrem paradox gehalten habe.

    Da fällt mir auf: Wir diskutieren hier das Thema Velo und Bahn. Hat schon jemand hier Vergleiche angestellt zwischen der Mitnahme eines Autos bei der Fahrt mit der Bahn und der Mitnahme des Fahrrades in der Bahn? Immerhin ist es doch erstaunlich, dass es früher und auch heute noch Autoreisezüge gab und gibt, bei denen möglicherweise alles wie am Schnürchen läuft, während sich die Mitnahme eines Fahrrades so unendlich viel komplizierter und umständlicher gestaltet, obwohl es doch eigentlich viel einfacher sein müsste, beim Bahnreisen Fahrräder mitzunehmen anstatt Autos.

    Fahrzeug (bis 2,65 m Länge)Einfache Fahrt
    bis max. 1,3 t Leergewicht ab 169 €
    mehr als 1,3 t Leergewichtab 179 €
    Fahrzeug (ab 2,65 m Länge)Einfache Fahrt
    bis max. 1,29 t Leergewicht ab 259 €
    mehr als 1,3 t bis 1,99 t Leergewichtab 299 €
    mehr als 2 t bis 2,99 t Leergewichtab 309 €
    ab 2,3 t Leergewichtab 319 €

    ADAC-Mitglieder fahren übrigens günstiger: Sie sparen 15 Euro pro Buchung und Strecke.

    Quelle: BTE-Internetseite: https://www.bte-autoreisezug.de/de/preise/

    BTE heißt Bahn Touristik Express und ist ein Angebot der Railroad Development Corporation (RDC). Die RDC Deutschland Gruppe mit Sitz in Hamburg, Westerland auf Sylt sowie Standorten in Niebüll und Nürnberg gehört zur Railroad Development Corporation (RDC) mit Sitz in Pittsburgh/USA.

    169 Euro für bis zur 1300 kg Gewicht bedeutet, dass ein Fahrrad mit einem Gewicht von ca. 13 kg, also rund ein Hundertstel, für einen Preis von 1,69 Euro mitgenommen werden müsste. Und was kostet die Fahrradmitnahme im Fernverkehr: "Bei Reisen innerhalb von Deutschland: je nach Entfernung, Buchungstag und Auslastung der Züge ab 7,50 Euro bis 12,90 Euro." https://www.bahn.de/faq/01wie-viel…-im-fernverkehr

    So gerechnet ist die Fahrradmitnahme also rund 5 bis 8 Mal teurer als die Automitnahme! X/

    Bei der Zacke in Stuttgart läuft die Fahrradmitnahme mit der Bahn übrigens problemlos: 8)