Petition: Deutschland aufs Rad – Fünf Fahrradschnellstrecken für die Zukunft! Schnell. Sicher. Sauber.

  • aber genauso wundert mich, dass die Gemeinden nicht versuchen den Radverkehr bei Bundes-, Staats- und Kreisstraßen auf die Fahrbahnen zu bringen

    In Niedersachsen wundert mich das gar nicht, denn die Baulast für "Radwege" liegt beim Baulastträger der Straße, aber für Gehwege immer bei der Gemeinde. Wenn also in einer Ortsdurchfahrt einer Kreis-, Landes- oder Bundesstraße ein [Zeichen 240] entfernt wird, geht die Baulast des Gehweges vollständig an die Gemeinde über, während vorher die Gemeinde nur 50% der Kosten tragen musste, weil der Gehweg halb ein "Radweg" war.

    Das hat zwar mit der StVO, VwV-StVO, ERA u.s.w. nicht das Geringste zu tun, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass das der Grund ist, warum hier seit mittlerweile 28 Jahren die StVO nicht umgesetzt wird. Es ist ein systematischer und vorsätzlicher Rechtsbruch aus finanziellen Interessen.

  • Und warum lässt sich das Land das gefallen? Oder ist das der eigentliche Grund dafür, dass es so viele Fußwege mit [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] gibt?

    Die Kommune sagt: Land, mach mal Radweg. Und das Land sagt: Kommune mach mal Fußweg. Und wenn dann ein Fahrradfahrer kommt und nach dem Fahrradweg fragt, dann macht aus dem Fußweg ein Fußweg + Radfahrer frei! ?

  • Aus meiner Sicht muss es darum gehen, bereits vorhandene und möglichst asphaltierte Nebenstraßen und Wald- und Feldwege so zu verknüpfen, dass man abseits vom (Haupt-) Autoverkehr schnell und komfortabel von einer Stadt zur anderen kommt. Wenn ich Fahrten von Hannover nach Hamburg geplant habe gibt es da so einige Stellen, wo nur ein paar 100m oder eine kleine Brücke fehlen um 10km durchgängige Verbindung zu schaffen. Und wenn man solche Wege dann offiziell als Radverkehrsverbindung deklariert und entsprechend ausbaut und beschildert, wäre schon viel geholfen.

  • Es geht sogar darum, erst einmal solche bereits bestehenden Verbindungen überhaupt zu identifizieren.

    Dass man keine besondere Infrastruktur zum Radfahren braucht, muss man mir nicht erzählen. Für die allermeisten Radfahrer ist es aber nicht attraktiv auf der Fahrbahn einer stark befahrenen Bundesstraße zu fahren. Hier geht es um die Suche nach zusammenhängenden Alternativen, die ebenfalls direkte Verbindungen darstellen und es geht um Priorisierungen, wo ggf. Verbindungen ertüchtigt werden oder fehlende Puzzlestücke geschaffen werden, anstatt irgendwo in der Provinz einen "Radweg" zu bauen, den niemand braucht.

    Ein Beispiel für die Sinnlosigkeit des derzeitigen Vorgehens: In der Ortsdurchfahrt Fickmühlen ist gemäß "Radwegekonzept" des Landes Niedersachsen der Bau eines "Radweges" geplant. Die vorhandene Gehweg-Ruine, die man per [Zeichen 240] zum "Radweg" erklärt hat, endet hier:

    Da will sich offenbar die Gemeinde Fickmühlen mit Zuschüssen des Landes Niedersachsen einen Gehweg bauen lassen, der dann mit einem blauen Schild zum "Radweg" definiert wird. Die Verkehrsbelastung ist gemäß der Verkehrsmengenkarte des Landes Niedersachsen gering. Niemand braucht dort einen Radweg und im weiteren Verlauf der L119 gibt es außerorts auch keinen.

    Ich habe nichts dagegen, dass sich die Gemeinde Fickmühlen einen Gehweg bauen will. Aber bitte nicht unter dem Vorwand, dass es sich dabei um einen "Radweg" handelt.

  • Da muss ich dir widersprechen

    Ich gehe grade mal bund.net durch, einfach Radverkehr.

    Die Sprachzerstörung zeigt das zu Erwartende an, was auch nicht enttäuscht wird. Er bedient sich desselben Vokabulars wie der ADFC mit identischem Inhalt. Für mehr Radwege, Separation und Verdrängung jeder Art, wie der ADFC. Dieselben Lügen, Radwege sorgen für Radfahrer, Sicherheit, bla bla bla. Der schwächere Verkehrsteilnehmer darf ebensowenig fehlen wie die gefühlte Sicherheit. Das man auf jeder Fahrbahn auch mit dem Rad kann, leugnet der BUND ebenso wie der ADFC.

    Ergebnis: Wenn ich den Radverkehr allein betrachte, sehe ich eine große Schnittmenge bis zur Deckungsgleichheit zum ADFC. Der einzige Unterschied scheint zu sein, das beim BUND anderes als Radwege nicht nur Alibi-Funktion zu haben scheint. Ob der BUND eMofa weniger auszeichnet und so vollständig zum Fahrrad macht, oder ob sie die ausschließen, kann ich nicht feststellen.

    Nun will Stade die Trutzburg sein, als Aufpasser des ADFC, womöglich des VCD, mit maximalem Risiko der Einnordung. Wieviel an Glaubwürdigkeit kann da übrig bleiben. Was auf jeden Fall flach fällt ist die Empörung darüber, als Teil des BUND angesehen und daher im Radweg-Verdacht zu stehen. Dusch' mich, aber mach' mich nicht nass.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.