Oberbürgermeisterwahl im September 2026 - Verkehrspolitik ist Wahlkampfthema

  • "Als Oberbürgermeister will ich Bus und Bahn stärker ausbauen, den Anteil des Radverkehrs bis 2025 auf 30 Prozent und bis 2030 auf 40 Prozent erhöhen und eine autofreie Innenstadt bis 2030 erreichen." (Belit-Onay-Mobilitaetskonzept_190905.pdf)

    Fridays for Future Plakat bei einer Demonstration von FFF kurz vor der OB-Wahl 2019

    https://www.belit-onay.de/fileadmin/user_upload/Belit-Onay-Mobilitaetskonzept_190905.pdf

    Hört sich erst mal griffig an, was der damalige OB-Kandidat der Grünen im Wahlkampf 2019 formulierte. Aber bereits in dem zitierten Positionspapier von 2019 gibt es einige "Hintertürchen". Und bei genauerem Hinsehen ist es dann nicht mehr so weit her mit der angeblich "autofreien Innenstadt". So heißt es nur wenige Zeilen weiter:

    "Innerhalb des Cityrings soll es keinen Autoverkehr mehr geben, Ausnahmen: Anwohner und Lieferverkehr und die Anfahrt zu einzelnen Parkhäusern bleiben frei."

    Bereits im Wahlkampf hat Onay dann das Hintertürchen genutzt und statt autofreie Innenstadt nur noch das Ziel "autoarme Innenstadt" genannt.

    Hat das Onay mehr genutzt oder mehr geschadet, dass er bereits im Wahlkampf von dem ambitionierten Ziel "autofreie Innenstadt", das viele seiner Unterstützer begrüßt hatten, abgeschwenkt ist und stattdessen rhetorisch "auf die Bremse getreten" hat?

    Der Erfolg gibt Onay recht. Bei der Wahl am 27. Oktober 2019 und der anschließenden Stichwahl am 10. November wurde der OB-Kandidat der Grünen, Belit Onay, zum Oberbürgermeister gewählt. Auch nach seiner Amtseinführung hat Onay in Verkehrsdiskussionen den Begriff "autofrei" als Zielvorstellung stets vermieden und stattdessen von der autoarmen Innenstadt gesprochen. Ein Begriff, der der oben zitierten Detail-Beschreibung sehr viel eher gerecht wird.

    Im September 2026, also in rund einem Jahr, will Onay zur Wiederwahl antreten. Der Wahlkampf hat begonnen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (17. August 2025 um 08:43) aus folgendem Grund: Rechtschreibkorrektur

  • Ich bin gespannt, welche Rolle das Thema Seilbahn spielen wird im jetzt angelaufenen OB-Wahlkampf und Wahlkampf für die Kommunal-Parlamente. Zur Erinnerung: Die Wasserstadt Linden wächst und gedeiht und hat immer noch keinen brauchbaren ÖPNV-Anschluss.

    Die Bushaltestelle auf dem Wasserstadtgelände auf dem Bild wartet auf ihre Inbetriebnahme. Wenn die Wasserstadt weiter wächst, wird der Busbetrieb nur bedingt geeignet sein, als ÖPNV-Anschluss. Die Pläne einen Stadtbahnast von der Linie 10 mit Ziel Wasserstadt abzuleiten liegen auf Eis. Eigentlich ein Grund, innovative Ideen für den ÖPNV in Hannover anzupreisen.

    Zur Erinnerung: Bereits 2016 wurde die Idee einer Seilbahnanbindung von den Grünen in Hannover ins Gespräch gebracht:

    Siehe zum Beispiel nana-online vom 25.8.2016

    Kommt die Seilbahn-Anbindung für die Wasserstadt in Hannover?
    Wie die in Hannover erscheinende „Neue Presse“ berichtet, wird in Teilen der Stadt ein durchaus ernstgemeintes Projekt einer Seilbahnverbindung zu einem neu…
    www.nana-online.de

    oder diese Animation der HAZ:

    Eine Seilbahn für die Wasserstadt? | Wasserstadt Hannover

    Ob die Seilbahnidee im bevorstehenden OB-Wahlkampf und Kommunalwahlkampf Beachtung finden wird? Und wie weden sich die OB-Kandidat*innen dazu verhalten?

    Die Idee zu einer Seilbahn kam in Bonn bereits in den 50er-Jahren auf:

    "Eine Seilbahn in Bonn – schon in den 1950er Jahren geplant, jetzt als Idee neu geboren. Grund ist ein gravierendes Verkehrsproblem. Der Venusberg boomt."

    Archiv: Bonn macht mit

    Mehr Infos dazu auf: https://bonn-macht-mit.de/archiv/dialog/…g-seilbahn.html

    In Bonn startet gerade eine neue Etappe auf dem Weg hin zur Seilbahn als ÖPNV-Transportmittel:

    "Im Mai hat das Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE mit Hauptsitz in Stuttgart die Arbeit als Programmsteuerer für die Bonner Seilbahn übernommen. Damit tritt das innovative Verkehrsprojekt in die nächste Phase ein. Derzeit übergibt der von der Stadt Bonn beauftragte Planer seine Kenntnisse und Unterlagen an die auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsfirma."

    Seilbahn-Projekt in Bonn bricht zur nächsten Etappe auf

  • Die Pläne einen Stadtbahnast von der Linie 10 mit Ziel Wasserstadt abzuleiten liegen auf Eis.

    Was ist da der letzte Stand? In Openstreetmap wurde vor 5 Jahren ein Projekt Verlängerung nach Ahlem-Nord eingetragen, dass die Wasserstadt nur sehr peripher anbände, das wäre natürlich Kokolores. Man müsste östlicher an die Straße Zur Wasserstadt ran, dann erst durch das noch nicht bebaute Gebiet über den Kanal nach Ahlem-Nord. Eine Seilbahn statt einer Stadtbahn im ebenen Gelände ohne unüberbrückbare Hindernisse über derzeit noch leerem Gelände wäre das m.E. nur ein Zeichen planerischen Unwillens, Bestehendes vernünftig zu erweitern. Eine Seilbahn würde zusätzliche Umsteigezwänge schaffen statt Direktverbindungen in die City und ein weiteres System ans Bein binden mit extra Wartungsaufwand, das nicht durch vorhandene Werkstätten abgedeckt werden kann etc.pp. Ähnliche Schnappsideen mit einer Seilbahn gab es bei der Überseestadt in Bremen, wo man jetzt auch wieder mit einer Straßenbahn plant ...

  • So wie es auf der von dir verlinkten streetmap-Karte eingetragen wurde, wurde es auch diskutiert. Es gab aber auch die Forderung mitten im Wasserstadtgelände eine Endhaltestelle einzurichten, das hätte aber einem großen Teil Ahlem nichts genutzt. (Genau so wie die andere schon bestehende Endhaltestelle Ahlem vielen Ahlemenern zu weit weg ist.) Und nur die Wasserstadtbewohner wären zu wenig gewesen für eine Endhaltestelle.

    Ich denke, wenn man die Wasserstadt autofrei gebaut hätte, dann gäbe es auch mehr ÖPNV-Kunden und man könnte ganz anders kalkulieren, was die ÖPNV-Bedarfe angeht. Aber das ist einigen zu radikal gedacht.

    Deine Kritik Seilbahn = "Insellösung" ist einerseits richtig, andererseits hat die Wasserstadt gewissermaßen eine Insellage. Und damit hat die Seilbahn eine Berechtigung und ist nicht nur "ein Zeichen planerischen Unwillens".

  • Bogotá und Bozen würden zum Thema "Insellösung" auch gerne was sagen (nämlich: "passt scho")

    TransMiCable – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    https://www.ritten.com/php/downloads/download.php?id=72

    In Medellín und La Paz/El Alto ist das von den Ausmaßen her eine andere Hausnummer

    Mi Teleférico – Wikipedia
    de.wikipedia.org
  • So wie es auf der von dir verlinkten streetmap-Karte eingetragen wurde, wurde es auch diskutiert. Es gab aber auch die Forderung mitten im Wasserstadtgelände eine Endhaltestelle einzurichten, das hätte aber einem großen Teil Ahlem nichts genutzt.

    Beides wäre Kokolores ...

    Wenn ich bei StreetView so die Brücke der Wunstorfer Str. über den Kanal sehe, wäre die für eine Tram eher ungeeignet von Statik, Maßen, Lage, ... Man muss eh eine neue bauen für die Bahn, also dann gleich richtig ungefähr so:

    BRouter web client

    Erste Haltestelle nahe Rewe, 2. mittendrin, dann über den Kanal und noch 2 Halte in Ahlem, dann wird das was ...

    Ich denke, wenn man die Wasserstadt autofrei gebaut hätte, dann gäbe es auch mehr ÖPNV-Kunden

    Durch Autoverbot macht man einen ÖV in schlechter Randlage nicht besser, das wäre eher eine Förderung des Radverkehrs, auch schön, aber ...

    Bogotá und Bozen und Medellín und La Paz/El Alto

    ... liegen, man sieht es schön an den Bildern, in den Bergen, die a weng höher sind, was Straßenbahnen ohne Zahnrad oder Seil ungünsitg macht, und bei La Paz war auch die Stadt so zugebaut, dass man nirgends durchkäme mit einer Bahn ohne viel Abreißen etc., da sieht es mit der Abwägung schon deutlich anders aus. Und in La Paz ist es auch ein ganzes Netz geworden, nicht nur ein Streckchen, wo man als einziger Nutzen als Politiker sagen kann, schaut wie modern und technologieoffen wir sind, wo Altbewährtes eben keinen so großen Werbeeffekt hätte ... Die anderen 3 kenne ich nicht.

  • Beides wäre Kokolores ...

    Wenn ich bei StreetView so die Brücke der Wunstorfer Str. über den Kanal sehe, wäre die für eine Tram eher ungeeignet von Statik, Maßen, Lage, ... Man muss eh eine neue bauen für die Bahn, also dann gleich richtig ungefähr so:

    https://brouter.de/brouter-web/#m…1,2,3,4,5,6,7,8

    Erste Haltestelle nahe Rewe, 2. mittendrin, dann über den Kanal und noch 2 Halte in Ahlem, dann wird das was ...

    Die Punktlinie, die du in deinen Plan eigezeichnet hast, kreuzt diese Bahnlinie, die auf einem hohen Damm verläuft. Deshalb sprach ich von der "Insellage" der Wasserstadt. Der Bahndamm ist ähnlich wie ein Wassergraben.

    Die vorhandene Brücke (der Standort der brücke, nicht die Brücke selbst, (die ist derzeit auf 16 t begrenzt bei LKW-Gegenverkehr auf der Brücke) also der Brückenstandort über den Kanal ...

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    und die anschließende Unterführung unter der Bahnlinie ...

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    sind gesetzt. Deshalb kann eine Stadtbahnlinie die Wasserstadt entweder nur tangieren, oder sie müsste inmitten der Wasserstadt enden. Und dazu gibt es dort zu wenig ÖPNV-Kunden in der Wasserstadt.

  • sind gesetzt.

    Genau das ist das Problem. Warum? Eine zweite Bahndammunterführung ein Stück weiter (die alte müsste wegen der Höhe auch tiefer gelegt und eig. auch verbreitert werden) und eine eigene Brücke (wenn die alte eh nix taugt) sollten doch wirklich nicht das Problem sein ... Selbstverwirklichung mit einer Seilbahn scheint wichtiger als brauchbarer ÖV zu sein ...

  • Fahrbahnradler Man muss nicht nach Übersee, um eine Stadt-Seilbahn auszuprobieren, die als ÖPNV genutzt wird, bzw. wurde. Wenn du mal in der Gegend bist, dann mach Pause am "Deutschen Eck" in Koblenz. Nicht weit vom Bahnhof Koblenz ist die Talstation der Seilbahn mit der du auf die Festung Ehrenbreitstein am anderen Ufer fahren kannst.

    Obwohl ursprünglich zur Bundesgartenschau 2011 als ÖPNV-Transportmittel und als Ersatz für eine Busverbindung gebaut, kann man dort heute leider nicht mit dem Deutschlandticket fahren. Das Abend-Einzelticket für Erw. (Hin- und Rückfahrt) kostet knapp unter 10 Euro:

    Ticketpreise für die Seilbahn Koblenz - Über den Rhein auf die Festung Ehrenbreitstein schweben

    Die Koblenzer Seilbahn hat Deutschlandweit die höchste Förderkapazität pro Stunde einer Luftseilbahn.

  • sobald in Deutschland eine Seilbahn als ÖPNV-Maßnahme gefordert wird, darf man sicher davon ausgehen, dass es sich um ein Feigenblatt handelt. Oder um den bildlichen Knochen, den man den steunenden Hunden vorwirft, damit sie beschäftigt sind.

    wenns ein Stück weit "zukunftsorientier" sein soll, schlägt man ersatzweise "Magnetschwebebahn" vor.

    Keine dieser Lösungen hat es innerhalb Deutschlands jemals zu einer Realisierung geschafft. Weil keine der Feigenblattknochen den Ansprüchen und Erwartungen hinreichend genügt. Über so eine "Lösung" auch nur weiter zu diskutieren, nimmt Kapazitäten von den begründeten Forderungen nach Erweiterungen des Bestandsnetzes.

    Dann kommt da eben eine Brücke hin. Oder zwei Brücken. Oder drei. Oder eine Überführung über bestehende Bahngleise. Das ist Hannover. Nicht Venedig oder Machu Pichu. Brücke hin, fertig. Radweg daneben und schon haben die fahrradaffinen Wasserstädter auch etwas davon und nicht mehr nur Halbinsellage.

  • Genau das ist das Problem. Warum? Eine zweite Bahndammunterführung ein Stück weiter (die alte müsste wegen der Höhe auch tiefer gelegt und eig. auch verbreitert werden) und eine eigene Brücke (wenn die alte eh nix taugt) sollten doch wirklich nicht das Problem sein ... Selbstverwirklichung mit einer Seilbahn scheint wichtiger als brauchbarer ÖV zu sein ...

    Bevor eine Seilbahn gebaut würde, würde sehr genau gerechnet werden, ob sich das tatsächlich lohnt. Ich denke nicht, dass da "pure Selbstverwirklicher" eine Chance hätten. Ich sehe eher ein anderes Hindernis: Ich befürchte viele ÖPNV-Nutzer sind nicht genügend schwindelfrei, besonders in der norddeutschen Tiefebene. Aber so ein Problem hat in anderer Form, nämlich in Form von "Platzangst" (eigentlich Klaustrophobie oder Höhlenangst), auch die U-Bahn. Und trotzdem werden U-Bahnen gebaut.

    Die vorhandene Unterführung der Wunstorfer Landstraße muss für eine Straßenbahn nicht sehr viel tiefer gelegt werden, wenn überhaupt. Dort hängt eine Höhenbegrenzung von 4,0 m:

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    Die Unterführung am Bahnhof, wo auch die Straßenbahn durchfährt, scheint niedriger zu sein. Dort hängt eine Höhenbegrenzung von 3,6 m:

  • sobald in Deutschland eine Seilbahn als ÖPNV-Maßnahme gefordert wird, darf man sicher davon ausgehen, dass es sich um ein Feigenblatt handelt. Oder um den bildlichen Knochen, den man den steunenden Hunden vorwirft, damit sie beschäftigt sind.

    wenns ein Stück weit "zukunftsorientier" sein soll, schlägt man ersatzweise "Magnetschwebebahn" vor.

    Keine dieser Lösungen hat es innerhalb Deutschlands jemals zu einer Realisierung geschafft. Weil keine der Feigenblattknochen den Ansprüchen und Erwartungen hinreichend genügt. Über so eine "Lösung" auch nur weiter zu diskutieren, nimmt Kapazitäten von den begründeten Forderungen nach Erweiterungen des Bestandsnetzes.

    Dann kommt da eben eine Brücke hin. Oder zwei Brücken. Oder drei. Oder eine Überführung über bestehende Bahngleise. Das ist Hannover. Nicht Venedig oder Machu Pichu. Brücke hin, fertig. Radweg daneben und schon haben die fahrradaffinen Wasserstädter auch etwas davon und nicht mehr nur Halbinsellage.

    Da sehe ich aber große Unterschiede zwischen Seilbahn und Magnetschwebebahn.

    Und dass Deutschland bislang keine Luftseilbahn als ÖPNV-Transportmittel hat, bedeutet nicht, dass es keinen Sinn macht, eine solche aufzubauen.

    Die Radweganbindung der Wasserstadt ist eigentlich gegeben. Ich schreibe "eigentlich", weil es zum Teil über Betriebswege am Kanal entlanggeht. Und da wird es schwierig ausreichend breite und asphaltierte Wege hinzubekommen, weil das nicht den Vorstellungen des dafür zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes entspricht. Aber das alles wäre wohl Stoff für einen eigenen Thread. Oder ist es umgekehrt und wir brauchen einen eigenen Thread für die Seilbahn?

    Mapillary

    Auf dieser Mapillary-Tour von 2022 siehst du rechts Häuser der Wasserstadt in Bau, die inzwischen bezogen sind.

  • Man wird nicht ständig Lkws aus der Oberleitung pflücken wollen, 3,6 m kannste knicken, auf genug Abstände zwischen Oberleitung und Lkws bzw. Brücke wird man bestehen wollen.

    "Sonderverkehrsmittel" können schon sinnvoller Teil des ÖVs sein

    - Wuppertaler Schwebebahn

    - Hamburger Wassertaxis

    - Zahnradbahnen wie die Zacke in Stuttgart

    - Standseilbahnen wie in Künzelsau oder der "Witwenexpress" auch in Stuttgart, evtl. in 2 Jahren auch unsere dann "neue" Karlsruher Turmbergbahn

    alles mit Deutschlandticket (falls auch die Hamburger, weiß ich nicht genau), aber alle mit gutem Grund abweichend wegen Topographie oder Wuppertal mit enger Tallage, so dass Omnibusse oder Straßenbahnen nicht möglich waren (Esslinger und Solinger O-Busse könnte man auch dazu zählen, weil wegen Steilheit der Strecken statt Dieselbus im Einsatz, sonst gibt's keine mehr in .de)

  • Seilbahnen wären perfekt für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen geradeaus, aber gerne über Berg und Tal oder breite Gewässer o.ä., Höhenwechsel und große Abstände der Stützpfeiler sind kein Problem, Kurven sind höchst kompliziert, wenn auch inzwischen wohl lösbarer als früher, und Zwischenstationen sollte es auch nicht so viele geben. Koblenz wäre eine sinnvolle ÖV-Anwendung, oben sind ja auch Wohnviertel, aber Berg- und Talstation sind eher nur auf Touris getrimmt statt auf Verknüpfung mit weiter fahrendem ÖV, aber ob das dann noch "geradeaus" möglich gewesen wäre ...

  • Meinst Du mit Hamburger "Wassertaxis" die Hafenfähren? Die sind ÖPNV und Deutschlandticket.

    Die Alsterschiffe waren vor 40 Jahren (ich weiß nicht, bis wann insgesamt) auch ÖPNV, dann umgestellt auf extra zahlen, Minimum 1 Euro für 1 Station (also: einmal quer rüber).

    Seilbahnen: Medellín und La Paz/El Alto sind ganze Netze und riesige Höhenunterschiede. Bei den Strecken in Bogotá ist der Höhenunterschied nicht so groß, nur 270 Meter, da war die Frage: "Bus oder Seilbahn", die Seilbahn war praktischer.

    Und in Bozen geht es von knapp neben dem Bahnhof erstmal steil rauf und dann wieder ein bisschen runter, ehe manin Oberbozen an der Tramhaltestelle ankommt und dann auf der Panoramastrecke in die nächsten Dörfer weiterfahren kann. Das ist insofern eine "Insellösung", weil es auch eine Buslinie gibt, die ungefähr genauso lange braucht, bis sie oben ist. Der Bus wird vor und nach Seilbahn-Betriebsschluss gebraucht (und als SEV, als Seilbahn-Ersatzverkehr ...), weil normalerweise alle die Panoramabahn nehmen, die alle paar Minuten losschwebt.

  • Bei uns gab es auch mehrfach die Idee, Hauptbahnhof und die Höhenstadtteile mit einer Seilbahn zu verbinden. Konnte sich leider nie durchsetzen, hätte glaube ich ähnlich Koblenz schon zu einer Attraktion werden können mit etwas mehr ÖPNV-Feeling.

    In Nachbarländle in Luxemburg Stadt gibt es noch eine Standseilbahn, die die Unterstadt (Pfaffenthal) mit der Oberstadt (Kirchberg) verbindet und da einen Umstieg von Bahnhof auf Straßenbahn ermöglicht, wenn auch ein Teil der Strecke mit Aufzügen passiert. In Luxemburg spielt Geld ja nicht ganz so viel eine Rolle :D:D

  • leider mehrjährige Renovierungsarbeiten.

    Nicht ganz ..

    Wird quasi komplett abgerissen (glaub nur der Keller der Bergstation wird wiederverwendet), da Fahrweg total runtergerockt, Technik abgenutzt, nicht barrierefrei und unwirtschaftlich, und wird dann neu aufgebaut und bei der Gelegenheit ENDLICH nach unten zur Tramhaltestelle verlängert, barrierefrei, mehr oder weniger automatischer Betrieb (aus der Leitzentrale ferngesteuert), dadurch wirtschaftlicher und daher deutlich ausgeweitete Betriebszeiten und in den normalen Tarif integriert.

  • "Wer in die Innenstadt Hannovers fährt und am Straßenrand parken will, soll demnächst sehr viel mehr Geld in den Parkscheinautomaten stecken müssen. Bisher kostet eine Stunde Parkzeit innerhalb des Cityrings 2,60 Euro, künftig sollen es 4,80 Euro sein – ein Anstieg um 84 Prozent. Das geht aus einem internen Entwurf der Stadtverwaltung hervor, der dieser Redaktion vorliegt."

    Preis-Schock in Hannover: Parken soll in der City um mehr als 80 Prozent teurer werden
    Die Stadt Hannover will die Parkgebühren kräftig anheben und Mehreinnahmen in Millionenhöhe erzielen. In der Innenstadt sollen die Gebühren um 84 Prozent…
    www.haz.de

    https://archive.ph/0ucws

    Den Stier bei den Hörnern packen. So macht es den Anschein. Fakt ist allerdings, dass das Parken gar nicht teurer wird, sondern lediglich das Parken am Straßenrand. In den Parkhäusern bleibt das Parken nach wie vor billig. Durch das Verteuern der Parkgebühren für Stellplätze am Straßenrand werden jedoch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

    1. Die Anzahl der Parkplätze schrumpft. Tatsächlich gibt es ein Überangebot an Parkplätzen, wenn man ehrlich ist und die vielen freien Parkplätze in den zahlreichen Parkhäusern der Innenstadt mit in die Betrachtung einbezieht.

    2. Der Parksuchverkehr wird reduziert. Diejenigen Autofahrer*innen, denen das Parken im Straßenraum zu teuer wäre bei einem Anstieg der Parkgebühren, würden auf die weiterhin billigen Parkhaus-Plätze zugreifen und nicht mehr Runde um Runde drehen, um doch noch irgendwo draußen einen Parkplatz zu finden.

    Ich habe das ohnehin noch nie verstanden, warum Menschen davor zurückschrecken, ihr Auto im Parkhaus abzustellen. Es ist ja durchaus nicht so, dass sie auf der Suche nach einem Parkplatz im Straßenraum genau vor der Tür ihres Lieblingsgeschäftes einen Parkplatz ergattern. Aber anscheinend ist hierbei der Wunsch der Vater des Gedankens.

    Eigentlich missfällt mir dieses halbherzige Vorgehen gegen den Autowahnsinn.

    In Hannovers Innenstadt kann man sehr gut mit Bus und Bahn fahren. Aber auch mit dem Fahrrad. Das sagen sogar viele Autofahrer*innen. In vielen Stadtteilen ist es auch unter Autobesitzenden üblich, im Umweltverbund von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr die Innenstadt zu besuchen und das Auto stehenzulassen, wo es gerade steht. Nicht unbedingt aufgrund umweltethischer Überzeugungen, sondern ganz einfach aus Angst, den guten Parkplatz zu verlieren, auf dem das Auto gerade steht.

    Was eigentlich not tut, ist die Zahl der Parkplätze für Privat-KFZ im öffentlichen Straßenraum auf null zu reduzieren und die Parkhäuser nach und nach zu schließen und umzunutzen. Gleichzeitig muss eine ÖPNV-Offensive im ländlichen Raum starten, die mit einem Rückbau der Autoverkehrs-Infrastruktur verknüpft ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (19. August 2025 um 00:21)

  • Nicht ganz ..

    Wird quasi komplett abgerissen (glaub nur der Keller der Bergstation wird wiederverwendet), da Fahrweg total runtergerockt, Technik abgenutzt, nicht barrierefrei und unwirtschaftlich, und wird dann neu aufgebaut und bei der Gelegenheit ENDLICH nach unten zur Tramhaltestelle verlängert, barrierefrei, mehr oder weniger automatischer Betrieb (aus der Leitzentrale ferngesteuert), dadurch wirtschaftlicher und daher deutlich ausgeweitete Betriebszeiten und in den normalen Tarif integriert.

    Also quasi rundum erneuert. Jetzt tut es mir schon ein bisschen leid, dass ich nicht schon früher Karlsruhe mir intensiver angeschaut habe. Aber es gibt ja noch Bilder:

    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/1745300917027%2Cturmbergbahn-karlsruhe-durlach-letzter-tag-100~_v-16x7@2dL_-594eb175bf96444e7f86c89c3d9f78feed295e4a.jpg

    aus: https://www.swr.de/swraktuell/bad…eb-ein-100.html