Gibt es auch Städte, in denen die Menschen mit dem Wandel zufrieden sind?

  • Ich bin vor ein paar Wochen über diesen Artikel gestolpert:

    (S+) Schließungen im Einzelhandel: Frau Rochows letzter Arbeitstag
    Mehr als 47 Jahre lang hat Doris Rochow in einem Haushaltswarengeschäft in Bad Oeynhausen gearbeitet. Nach fast neun Jahrzehnten schließt es. Wie fühlt es sich…
    www.spiegel.de

    Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich unsere Städte und insbesondere Innenstädte verändern, leider auch nicht immer nur zum Guten, fällt mir erneut auf, dass eigentlich jede Debatte, sei es in gesellschaftlichen Netzwerken oder bei Podiumsdiskussionen, mit beinahe exakt den gleichen Argumenten geführt wird: Man hätte die Parkplätze nicht der Vernichtung zuführen dürfen.

    Und das interessante daran ist: Egal ob Rendsburg, Wedel, Hamburg, Kiel oder Lüneburg, in allen Städten, in denen ich bislang gewohnt habe, sind die Argumente die gleichen, man muss nur den Namen der Stadt austauschen. Unterschiede gibt es lediglich in gewissen Details, also ob man sich wie in Kiel noch einen CITTI-PARK direkt an die Autobahn gebaut hat, der die Menschen direkt von der Autobahn ins Parkhaus leitet und die Kaufkraft abgreift, bevor sie überhaupt in die Nähe der Innenstadt geraten ist.

    Nun halte ich es bekanntlich für zu kurz gegriffen, ständig nur auf fehlende Parkplätze abzustellen, zumal es damals wie heute genügend Parkplätze gibt.

    Ich frage mich mittlerweile allerdings ernsthaft und tatsächlich: Gibt es eigentlich eine Stadt, in der diese beliebte Folklore nicht betrieben wird? Gibt es irgendwo Menschen, die mit der Entwicklung ihrer Innenstadt zufrieden sind? Ich habe den Eindruck, es wird in jeder Stadt das gleiche Lied angestimmt und halte das insofern auch für eine Gefährdung der Stadtplanung, wenn man ständig vehement die Meinung vertritt, es wäre nirgendwo so schlimm wie in der eigenen Stadt.

  • Zitat

    Wenn du einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

    Wenn der Bürger nur oft genug die Diskussion um Parkplätze hört, wird er pawlowesk auch stets auf die Frage nach "der" Ursache aller Probleme mit "Parkplätze" antworten. :rolleyes:

    Auch, weil es nummal einfach ist, für komplexe Probleme unterkomplexen Gründe zu finden.

    Innenstädte befinden sich der Entstehung von Städten im Wandel. Möglich (wahrscheinlich), dass die Geschwindigkeit dieses Wandels zugenommen hat. Und hier und da auf günstige Bedingungen, an anderer Stelle auf ungünstige Bedingungen traf.

    Die Frage

    Gibt es irgendwo Menschen, die mit der Entwicklung ihrer Innenstadt zufrieden sind?

    lässt sich übrigens einfach mit "ja" beantworten.

    Ganz unabhängig davon, ob man sich nun vorher damit auseinandersetzt, was du unter Innenstadt verstehst :whistling:

  • Gibt es irgendwo Menschen, die mit der Entwicklung ihrer Innenstadt zufrieden sind?

    Viele Innenstädte müssen sich neu erfinden. Die bisher üblichen "Einkaufsmeilen" werden aufgrund des Onlinehandels an Bedeutung verlieren und die Aufenthaltsqualität wird in den Vordergrund rücken.