Ich bin vor ein paar Wochen über diesen Artikel gestolpert:
Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich unsere Städte und insbesondere Innenstädte verändern, leider auch nicht immer nur zum Guten, fällt mir erneut auf, dass eigentlich jede Debatte, sei es in gesellschaftlichen Netzwerken oder bei Podiumsdiskussionen, mit beinahe exakt den gleichen Argumenten geführt wird: Man hätte die Parkplätze nicht der Vernichtung zuführen dürfen.
Und das interessante daran ist: Egal ob Rendsburg, Wedel, Hamburg, Kiel oder Lüneburg, in allen Städten, in denen ich bislang gewohnt habe, sind die Argumente die gleichen, man muss nur den Namen der Stadt austauschen. Unterschiede gibt es lediglich in gewissen Details, also ob man sich wie in Kiel noch einen CITTI-PARK direkt an die Autobahn gebaut hat, der die Menschen direkt von der Autobahn ins Parkhaus leitet und die Kaufkraft abgreift, bevor sie überhaupt in die Nähe der Innenstadt geraten ist.
Nun halte ich es bekanntlich für zu kurz gegriffen, ständig nur auf fehlende Parkplätze abzustellen, zumal es damals wie heute genügend Parkplätze gibt.
Ich frage mich mittlerweile allerdings ernsthaft und tatsächlich: Gibt es eigentlich eine Stadt, in der diese beliebte Folklore nicht betrieben wird? Gibt es irgendwo Menschen, die mit der Entwicklung ihrer Innenstadt zufrieden sind? Ich habe den Eindruck, es wird in jeder Stadt das gleiche Lied angestimmt und halte das insofern auch für eine Gefährdung der Stadtplanung, wenn man ständig vehement die Meinung vertritt, es wäre nirgendwo so schlimm wie in der eigenen Stadt.